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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Art. Zeitung erscheint tSglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonu- und Feiertage. «VgSprett: Bei Abholung 14tägig 1.—RM., frei HauS 1.10RM.rinschl.^bez.lS Pf. rotigerlohn. Postbezug monatl. L50 RM. Die Behtnderuug der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung de- Bezugspreises. ZeitungeauSgabe sür Abholer täglich 2—8 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErschetnungStagen bis vor«. 10 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr S- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. Gebrüder Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Heimatteil, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz-, für Politik, Bilderdienst und den übrigen Tell Walter Mohr, Pulsnitz. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz- Nr. 163 amtes zu Kamenz 92. Jahrgang Montag, den 15. Juli 1940 Neue Schlaglichter auf die Kriegs ausweitungspläne der Westmächte Presse-Echo zur fünften Veröffentlichung aus den Geheimakten des französischen Generalstabes Rom, 15. 7. Die neuesten vom Auswärtigen Amt ver öffentlichten Geheimdokumente des französischen Generalstabs finden in italienischen politischen Kreisen starke Beachtung, werfen sie doch, wie man betont, neue Schlaglichter auf die Kricgsausweitungsplüne und die Kriegsschuld der Westmächte. In der Presse wird die Dokumentenreihe in ausführlichen Auszügen und an hervorragender Stelle wiedergegeben. „Po- Polo di Roma" erklärt, aus dem Material gehe unmißver ständlich hervor, daß die beiden westlichen Demokratien keiner lei Absicht hatten, die Neutralität Schwedens und Norwegens zu ächten und daß Deutschland durch die Schnelligkeit seiner Gegenaktion ihnen lediglich zuvorgskommen sei. Aber man könne auch die ewigen Unstimmigkeiten zwischen London und Paris feststellen, die sich besonders in der Flandernschlacht so bitter gerächt hätten. Stockholm, 15. 7. In größter Aufmachung bringen die hiesigen Blätter die am Sonnabend veröffentlichten Dokumente des Deutschen Weißbuches. Das Hauptinteresse gilt selbst- DNB. Rom, 14. 7. Wie „Messaggero" erfährt, war König Georg von England am letzten Freitag in der Nähe von Ashford gerade dabei, Befestigungsanlagen zu besichtigen, als deutsche Bombenflugzeuge die Gegend plötzlich angriffen. Die Wirkung dieser Lleberraschung war, so berichtet der Lon doner Gewährsmann, dem das Blatt den Bericht verdankt, „höchst eindrucksdoll". Der König warf sich sofort zu Boden, um nicht von Bombensplittern getroffen zu werden, und sein Gefolge wurde von einem panikartigen Schrecken ergriffen. ,Dufs Coopers Lügen- und Kommentierzentrale, so wird weiter berichtet, machte den Versuch, die Angelegenheit zu verheimlichen. Sie befahl jedenfalls, nichts über den Vorfall zu veröffentlichen. Trotzdem drang die Kunde davon an die Oeffentlichkeit, und was man von Mund zu Mund weitergab, trug dazu bei, in der Bevölkerung ganz Südostenglands eine regelrechte Panik hervorzurufen, zumal die Kopflosigkeit des Königs und das Gebühren seiner Hofschranzen zu lawinenartig Interessant an dem Firmenwechsel der französischen Ne gierungsform, der in Vichy vollzogen werden soll, ist, daß ausgerechnet die gegenwärtige Kammer, die vor vier Jahren im Zeichen der Volksfront gewählt wurde, sich heule möglichst autoritär zu geben versucht. Gegenwärtig sind Poli tiker dabei, eine Einheitspartei zu gründen, die zum einzigen Ideal „den Dienst an der Nation" haben und einer autori tären Regierung eine autoritäre Volksbewegung zur Seite stellen soll. Der Zustrom erfolgt vor allem aus den Kreisen, die sich bislang als Hüter der Demokratie bezeichneten. Ei« Wischer Manöver Die italienische Presse betrachtet die Vorgänge in Frank reich mit starkem Mißtrauen und hebt vor allem hervor, daß die in dem Nachbarland in Szene gesetzte „kalte Revolution" von den gleichen Parteigrötzen geleitet wird, deren bisherige Politik so kläglichen Schiffbruch erlitten hat. Das „Regime Fascista" bezeichnet es als einfach lächerlich, der Welt glauben machen zu wollen, daß innerhalb von ein paar Stun den aus Jtalienfeinden, Deutschlandhassern, Russenversolgern und Englandsreunden Faschisten gemacht.werden könnten. Das verständlich dem Dokument 26, dem Telegramm Daladiers an den französischen Botschafter in London, mit dem ein neuer Beweis vorliegt, daß die alliierten Pläne für eine Invasion in Skandinavien bereits im Februar sestlagen. „Svenska Dagbladet" überschreibt die Meldung: „Die alliierten Pläne gegen Norwegen bereits im Februar klar. Die Häfen sollten durch eine Lleberrumpelungsaktion besetzt werden." „Dagens Nyheter": „Das Hauptziel der Alliierten ist, kein Erz nach Deutschland!" „Stockholms Tidningen": „Die alliierten Kriegs ziele im Norden." Die Veröffentlichung der Dokumente hat in der schwedischen Oeffentlichkeit sensatinelles Aufsehen erregt. Diejenigen Kreise, die in England noch immer die angebliche Stütze Ler kleinen Nationen sahen, hüllen sich in verlegenes Schweigen. Insgesamt kann man seststellen, daß das an sich schon schwerstens erschütterte Ansehen Englands und seines Verbündeten in Schweden durch die deutschen Dokumenten veröffentlichungen aufs neue empfindlich gelitten hat. (Siehe Seite 5.) mrwachscnden Gerüchten und phantastisch ausgeschmückten Er zählungen Anlaß bot. Auch wenn man sich auf die knappe Meldung des „Mesi- saggevo" beschränkt, kann man verstehen, wie jeder Engländer, der nur ein bißchen Sinn für Symbolik hat, den letzten Rest Mut verliert, wenn er hört, daß der König, die Spitze Les Empires, dessen Person allein das Riesenreich zusammenhält, beim Herannahen deutscher Flieger in den Staub sinkt. Nichts kann einem deutschen Fliegerangriff widerstehen, sagt dieser Vorfall, auch nicht die Macht eines Königs von England. Wie soll wohl der gewöhnliche Engländer den Anforderungen des bevorstehenden Endkampfes gewachsen sein, wenn selbst die höchsten Herrschaften beim Erscheinen deutscher Flugzeuge den Kops verlieren und sich so benehmen, daß nicht einmal Duff Cooper darauf ein Heldenlied dichten kann? Dolle Deckung ist die Parole, die der König durch sein Verhalten gegeben hat. Sie gilt sür ganz England. jüdische Manöver sei ganz klar zu errennen: Rettung oes Prestige der Synagoge und der Freimaurerlogen und der Ver such eines geistigen Betruges zum Schaden der Sieger. Wie berechtigt dieses Mißtrauen gegenüber dem französi schen „Erneuerungswillen" ist, beweist eine Aeußerung des französischen Außenministers Baudouin, wonach Frankreichs künftige Negierungsform mehr zum amerikanischen System neige als zu einem anderen. Auch der stellvertretende Minister präsident Laval hat eine ziemlich bezeichnende Erklärung ab gegeben. Unser Parlamentarismus wird sterben, so meinte er. aber die Parlamentarier bleiben im Dienst der Nation. Damit wird ganz offen zugegeben, daß die alten Deutschen hasser, die an der Entfesselung des Krieges gegen Deutschland in gleichem Maße mitschuldig sind wie die Londoner Pluto kraten, nach wie vor ihren Einfluß auf die französische Politik geltend machen können. Man hat sie nur im Augenblick etwas in den Hintergrund treten lassen, um Deutschland gegenüber den Anschein einer Sinnesänderung Frankreichs vorzutäuschen mnd dadurch vielleicht eine milde Behandlung durch Deutsch- Iland erreichen zu können. Dieses jüdische Manöver ist aber zu plump, als daß es uns über den wahren Charakter der französischen Kriegsbrandstifter hinwegtäuschrn könnte. Frank- reicy yai len Jayryunoenen immer wieder veevrecyerifeye Kriege gegen Deutschland vom Zaun gebrochen und bis in die jüngste Vergangenheit hinein die Vernichtung des deutschen Volkes augesirebi. Auch hinter der Fassade der ..autoritären Republik" steht das rachsüchtige und mordlustige Frankreich, dem jetzt ein für allemal das verbrecherische Handwerk gelegt perden wird. Britische Aagebereiea Lächerliche „Minensperren" ... aber deutsche SeestreitkrSfte in überseeischen Gewässern. In einer ihrer anmaßenden Erklärungen hat die bri tische Admiralität vor einigen Tagen verkündet, daß sie durch Minensperren, die vondenShetland-Jnseln an Island vorbei sich angeblich bis nach Grönland er strecken, Deutschland endgültig vom Atlantischen Ozean abge schnitten hätte. Solche lächerlichen Behauptungen, die dem brft tischen Volk eine nicht vorhandene Aktivität seiner Flotte Vor täuschen sollen, hat die Admiralität schon wiederholt in Um lauf gesetzt. Während der deutschen Operationen in Norwegen ver hängte die britische Admiralität bekanntlich plötzlich eine papierene Minensperre über die halbe Nordsee und den größten Teil der Ostsee. Die britische Marine konnte aber den deutschen Nachschub über See nicht stören und nicht ein mal die schmale Lücke zwischen den Shetlands und der nor wegischen Küste, die kaum 200 Seemeile» breit ist, sperren. Ungehindert stießen schwere und leichte Seestreitkräfte wieder holt bis in das Nordmeer vor und kehrten nach erfolgreichen Gefechten ebenso unbehindert in ihre Heimathäfen zurück. Um so lächerlicher wirkt nun die Behauptung, daß die britische Flotte imstande sein soll, die über 1000 Seemeilen lange Strecke von den Shetlands bis Grönland durch Minen in Gewässern zu sperren, die Hunderte von Metern tief sind. Daß die deutsche Seekriegführung leit dem Zusam menbruch Frankreichs und der Vertreibung Englands vom Kontinent selbst in den Besitz einer recht ausgedehnten atlan tischen Küste ist, hat die britische Admiralität offenbar eben falls übersehen. Das englische Publikum wird daher recht überrascht sein, zu hören, daß schon seit längerer Zeit wiederum deutsche Seestreitkräste in überseeischen Gewässern operieren und daß die von uns aufgebrachten Prisenschiffe mit wertvollen Ladungen den Weg in unsere Häsen finden. Die kühnen Fahrten unserer Kriegsschiffe in überseeischen Ge wässern bedeuten direkt und indirekt eine schwere Schädi gung des feindlichen Ueberseehandels. Die Handelsschiffs- Verluste, über deren Höhe der OKW.-Bericht alle Welt soeben unterrichtet hat, verknappen den für die Versorgung der Insel zur Verfügung stehenden Schiffsraum. Darüber hinaus be lastet die Bedrohung der Zusahrtstraßen den lleberseeverkehr des Feindes mit einem Unsicherheitssaktor, der die britische Marine zwingt, zum Zwecke des Handelsschutzes und des Ge leits einen Teil ihrer Kriegsschiffe anderen Zwecken zu ent ziehen. Es kann gesagt werden, daß die feindliche Schiffahrt nirgendwo mehr aus den Weltmeeren vor Ueberraschungen sicher ist. Safte Selassie „hilft" England Großbritannien hat die „Regierung Haile Selassie" als die „rechtmäßige Regierung Aethiopiens" anerkannt und Halle Selassie als Verbündeten in dem Krieg gegen Italien und Deutschland willkommen geheißen. Diese Nachricht wurde in England mit allem Ernst auf genommen, aber sogar in den Kreisen der Genfer Liga hat sie Gelächter hervorgerufen. Wie beschämend ist dieses ganze Spiel für England. Endlich ein neuer Verbündeter! Aber was für einer! Die Rückkehr des enteigneten Blutsaugers und Sklaven händlers Haile Selassie zum Rampenlicht soll nun Tausende von Zeitungsartikeln und Bücher, von denen viele von briti schen Journalisten geschrieben wurden, auslöschen. In ihnen wurde nämlich der Beweis erbracht dafür, daß Italien in einem Zeitraum von fünf Jahren die Zivilisation im Lande ein gutes Stück vorwärts gebracht hat. Der König von England nahm volle Deckung Ein überraschender deutscher Fliegerangriff Volkskammer gibt sich autoritär Der Firmenwechsel der französischen Negierungsform