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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner MM täglich 8—8 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen «ach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmte« Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind au den Erschetaungetagen bi« vorm. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur SSU Liese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Tonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM-, frei HauS 1.16 RM. rtnschl 12 bez. 18 Pf. Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZrttungSauSgab« für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das znr Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister z» Pnlsnitz «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanutmachnugen des Amtsgerichts Vnlsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Donnerstag, 13. Februar 1941 Nr. 37 93. Jahrgang Richt Söldner der Liize, sondern Künder der Wahrheit Deutsche Preffepolitik im Kriege — Reichspressechef Dr. Dietrich vor den Vertretern der Auslandspresse Reichspressechef Dr. Dietrich gab in den Räumen des Deutschen AuSlandsclub den i,i Berlin akkreditierten Vertre tern der Anslandspresse einen Abendempsang, zu dem auch zahlreiche Berliner Diplomaten erschienen waren. Im Verlaufe des Abends hielt der Reichspressechef eine Ansprache, in der er die Grundsätze umriß. von denen die Presse- Politik des Reiches im Kriege bestimmt wird. Der Reichspressechef betonte, daß der faire Geist der Zu sammenarbeit der Presseabteilung der Reichsregierung und der Vertreter der Auslandspresse es ermöglicht habe, daß die Män ner der Feder aus aller Herren Händer bei uns heute im Kriege ebenso wie vordem im Frieden in ungezwungener beruflicher Freiheit leben und arbeiten könnten. „In manchen anderen Ländern" so erklärte Dr. Dietrich, „und merkwürdigerweise in denen, die immer behaupteten, sie kämpften für die faire demokratische Art zu leben, haben nch Vie Sitten und Gebräuche im Verkehr mit der Presse weitgehend geändert, und zwar in dem Maße, in dem diese Staaten ihr wahres Gesicht enthüllen. Was gestern dort, noch übertünchte Höflichkeit war, ist heute bei ihnen finstere Unduldsamkeit ge worden. Sie schimpfen uns zwar „Barbaren", aber von diesen „Barbaren" können die angelsächsischen Hinterwäldler noch man ches lernen. Wir in Deutschland haben jedenfalls unsere Art des Verkehrs mit der Presse im Kriege nicht gewechselt. „Wir geben ven Auslandsjournalisten in Deutschland Freiheit der Bericht erstattung, weil wir es nicht — wie andere — nötig haben, etwas zu verbergen, von wenigen militärischen Dingen abge sehen, die kein Land der Welt preisgeben kann. Wir brauchen nicht, wie andere, die Welt zu belügen über Vie Zustände, die bei uns herrschen, sondern können ihr Einblick i« die Wirklichkeit geben. Wir wollen nicht, wie andere, die außerhalb des Krieges itehenden Völker über die wirkliche Kriegslage täuschen, sondern ihnen durch ihre eigenen Pressevertreter die Möglichkeit ein wandfreier Aufklärung verschaffen. Wir wollen uns nicht durch eine geknebelte oder bestochene Presse mit einer widerlichen Moralheuchelei umgeben,, sondern uns stolz und freudig zu den soldatischen fügenden dieses Krie ges bekennen, der uns von denen aufgezwungen wurde, die sich bereits heute vergeblich bemühen, ihre Schande zu verstecken. Wir haben die Methode der offenen Tür, den Grundsatz der Pressefreiheit aus innerer Verpflichtung. Wir glauben, solange auf eine Vorzensur verzichten zu kön nen, als ein verantwortungsbewußter Iounalismus sich selbst zensiert. Der Reichspressechef prangerte die Auswüchse einer schmutzigen Pressemoral in gewissen Ländern an, die oft ge nug den Namen anständiger Jouralisten mißbrauchen und nicht selten in den Heimatredakttonen die Berichte der Kor respondenten umsälschen, weil man dort einfach die Wahrheit nicht ertragen könne. „Wir Pflegen einen anderen Journalismus", so sagte Dr. Dietrich, „den Journalismus aus eigener innerer Verant wortung." Wir wollen hier keine Söldner der Lüge, sondern Vertreter der Wahrheit! Wir wollen in unserem Lande keine Werkzeuge der Kriegshetzer, sondern Verfechter der wahren Interesse» der Völker!" Die Reform einer entarteten Presse, die die systematische Verdummung ganzer Völker betreibe, fei deshalb auch eine Aufgabe bei der Neuordnung Europas. Die Lügner und die Hetzer fallen in Europa keine Bleibe mehr haben. Wir wollen sie in ihrer ganzen Verwerflichkeit bloßstellen und ihnen das Handwerk legen, damit wieder Glück und Frieden bei den kleinen Völkern einkehren können. „Es hieße die Grenze der Torheit überschreiten", so schloß Dr. Dietrich, „wenn man dieser Lügenhetze nicht mit der Deutlichkeit entgegentreten wollte, die ihre Anmaßung ver dient." Die Ausführungen des Reichspressechess boten vielfache Anregungen bei der sich anschließenden zwanglosen Unterhal tung, die Dr. Dietrich und seine ausländischen Gäste noch lange vereinte. den werde. Unter den Hilfsmitteln für England auf lange Sicht erwähnt Willkie Flugzeuge, Munition und Schiffe, gab aber zu, daß es viele Monate dauern werde, bis sichtbare Re sultate erzielt werden könnten. Insbesondere vermöge das Flugzeugbauprogramm der Vereinigten Staaten für 1941 nur geringe Hilse zu bringen. Schließlich faßte er seine Stellung nahme zur Englandhilse in der Feststellung zusammen: Großbritannien wird vielleicht zugrunde gehen, falls sich die amerikanische Hilse als nicht wirksam erweise. Auf wieder holte Anfragen lehnte Willkie mit Ausflüchten die Erinne rungen an seine Wahlreden ab, in denen er Roosevelt zum Vorwurs gemacht hatte, daß der Präsident das Land zum Kriege aufhetze. Als der Republikaner Vandenberg eine schlüssige Antwort von Willkie auf die Frage verlangte, ob die Englandhilsspolitik der Vereinigten Staaten nicht zwansläu- sig den Kriegseintritt bedinge, versuchte Willkie zunächst mehr fach auszuweichen, bis Vandenberg nochmals die konkrete Frage an Willkie richtete, ob die Englandhilse nach seiner Auf fassung schließlich den Kriegseintritt der Vereinigten Staaten bedeute. Willkie bequemte sich daraufhin zu der vorsichtigen Antwort: ,Hch möchte sagen, nein!" Nach einer fast zweistündigen Unterredung mit Roosevelt schilderte Willkie in der Sitzung des außenpolitischen Senals- ausschusses seine in England gewonnenen Eindrücke. Er wies aus die „schweren und herzerschütternden Verwüstungen in englischen Industriestädten" hin und erklärte, daß Englands größtes Risiko in der Schiffahrt liege. In diesem Zusammenhang gab Willkie an, daß England feit Mai 194V durchschnittlich 6V VVV Tonnen wöchentlich ver loren habe, was dreimal so viel wie die Baurate ausmache. Es sei deshalb vor allem notwendig, alle freie Tonnage Eng land zur Verfügung zu stellen, insbesondere benötige es noch welfr Zerstörer. Willkie schlug dann die Annahme des Englandhilssgesetzes vor, empfahl dabei allerdings alle Einschränkungen, welche ge eignet wären, irgendwelche unnötigen Vollmachten des Prä sidenten aus dem Gesetz auszumerzen. Er berief sich zur Be gründung vor allem auf die aus -dem Munde gewisser ameri kanischer Staatsmänner so ost gehörte Phantasiestrategie, ver- zusolge im Falle einer englischen Niederlage Deutschlands sich »wahrscheinlich wirtschaftlich oder militärisch gegen Latein amerika unter möalichkt gleichzeitigem Vorstoß Japans" wen- Akte über Englands Lage Schwere und herzerschütternde Verwüstungen in englischen Industriestädten" — „Ftugzeugbauprogramm der NSA. für 1941 kann nur geringe Hilfe bringen" Englands Illusion zuschanden Die deutsch-italienische Waffenbrüderschaft hundertprozentig Zu den Anstrengungen, die England gegen die italienischen Fronten unternimmt, schreibt Appelms im „Po Polo d'Jtalia", die britische Propaganda versnche natürlich, die bisher erzielten Erfolge auszubauschen, um auf die Neutralen und die Völker seines eigenen Imperiums Eindruck zu machen. Die Achse schweige und warte ruhig ab, um dann Taten sprechen zu lassen. Die italienischen Streitkräfte in Albanien, Libyen und Aethiopien hätten, wie Appelius Weiler betont, bestimmte Aufgaben im Gesamtrahme« des Krieges zu lösen und versuchten, diese außerordentlich schwierigen Auf gaben in der bestmöglichen Weise zu lösen. Italien unterschätze nicht die Erfolge des Feindes. Die italienischen Wehrmachtberichte meldeten die Ereignisse nüch tern, während die Feindpropaganda sie aufbauschc, um d« Welt hiuters Lickt zu führen. Außer den militärischen Ziele«, die für die Gesamtbilanz des Krieges einen relativen Wert vesätzen, habe aber England vor allem zwei Hauptziele im Auge gehabt: die deutsch-italienische Solidarität zu zerschlagen und die innere italienische Front zu zermürben. „In bei- den Fällen hat England nichts erreicht." Die deutsch-italienische Waffenbrüderschaft habe sich als eine hundertprozentige Waffenbrüderschaft bewährt. Die innere Front Italiens aber sei einfach prachtvoll, nur die eng lischen Plutokraten hätten sich aus Unwissenheit und Ueber- heblichkeit das Gegenteil versprechen können. Die Haltung der italienischen Städte und der italienische« Landbevölkerung mache jede englische Illusion zuschanden. Die Nation sei zwar durch einige Ereignisse in den Kolo nien schmerzlich berührt, aber sie sei ruhig und entschlossen. Wenn da und dort etwa Besorgnis zum Ausdruck kommens» Die angelsächsischen Demokratien bilden sich bekanntlich auf! ihre sogenannte „Pressefreiheit" außerordentlich viel ein. Dabei ist es ein offenes Geheimnis, daß die öffentliche Meinung iw diesen Ländern einer beispiellosen Versklavung verfallen ist. Die Plutokratie Hai von jeher gerade aus die Presse Beschlag gelegt und sie ihren eigensüchtigen Interessen restlos dienstbar gemacht. Nicht anders handeln die sogenannten Regierungen dieser Demokratien, die sich ja aus den Vertretern der Pluto kratie zusammensetzen. Ein Musterbeispiel für den Meinunys- lerror, den z. B. die englischen Plutokraten ausüben, wird soeben von einem amerikanischen Blatt, dem „Washington Times Herald" enthüllt. Dieses Blatt wird ebenso wie die beiden anderen großen amerikanischen Zeitungen „New Dort Daily News" und „Chicago Tribune", die das gegenwärtig in, amerikanischen Parlament zur Verhandlung stehende Ena- landhUfegesetz bekämpfen, von der englisch-kanadischen Presse aus das schwerste angefeindet und ganz ossen mit Repressalie« bedroht. Wie das Washingtoner Blatt mitteilt, besitzen „Chi cago Tribune" und „New Uork Daily News" nämlich eine Papierfabrik in Kanada, die nur sie beliefert. Und hier setzt jetzt der britische Druck ein. Die kanadische Presse »er langt mit echt britischer Brutalität, daß diese Papierfabrik zur Stillegung gezwungen werden soll, wenn die beiden großen amerikanischen Zeitungen ihre ablehnende Stell««K- nahme gegenüber dem Englandhilsegefetz nicht ändern. Lo sieht also die vielgerühmte „Pressefreiheit" aus, für die Sa nada jetzt angeblich gegen Deutschland kämpft. Das Washing toner Blau brandmark» mit schärfsten Worten den britischen Mcinungsterror. der mit solch schäbigen Mitteln amerikanische Zeitungen zwingen wolle, sich voll und ganz in den britischen Propagandadienst zu stellen. Das amerikanische Fachblatt „Editor and Publtsher" hat die spandalöse Angelegenheit auf- gegriffen und in einem scharfen Artikel darauf aufmerksam ge macht, daß irgendwelche Schritte gegen die Papierfabrik die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten sehr ungünstig beeinflussen würde. Ob diese Warnung die britischen Re- pressal'.en verhindern wird, bleibt abzuwarten. Dir Amerikaner erleben jedenfalls an diesem Musterbeispiel, wie die von ihnen so viel gepriesene freie Meinung zustande kommt. Darüber hinaus ist dieser Vorgang aus dem amerikanischen Zeitungs wesen ein sprechender Beweis dafür, wie ungehemmt «nd skrupellos der britische Meinungsterror in den Vereinigten Staaten sich heute bereits auswirkt. London erblickt in den Ver einigten Staaten selbst Henie, wo der britische Botschafter als Bettler sich dem Weißen Haus nähert, einen englischen Ba- sollen, der lediglich das zu tun hat, was die englische Plutotta- tie besiehlt. Und das Ganze nennt sich „Pressesreiheit"... handle es sich um eine Erscheinung der Vaterlandsliebe. «er dem unerschütterlichen Glauben des italienischen Volkes «r den Endsieg und bei seinem felsenfesten Vertrauen könnte« der König und der Duce von der Nation jegliches Opfer und jegliche Anstrengung mit der Gewißheit des unbedingten Ein satzes verlangen. llyerschSNerlicher Kampsttwillka »Gazzetta del Popolo": Italien wird sich von jeder britischen Tyrannei im Mittelmeer befreien. England gebe sich der Illusion hin, so schreibt „Gazzetta del Popolo" bei Betrachtung der militärischen Lage in Nord afrika, daß ein plötzlicher militärischer Mißerfolg Italien beugen könne. Als ob das italienische Volk nicht wüßte, worum es in einem Kamps ums Dasein gehe! Je mehr sich England anstrenge, um so unerschütterlicher bleibe der Geist Italiens. Die heutigen Ereignisse überzeugten die Italiener mehr denn je, daß Italiens Existenz im Mittelmeer ewig in Frage gestellt wäre, wenn die Engländer ohne irgendein Recht dazu ihre bisherigen willkürlichen Positionen beibebal- ten würden. Italien habe bei seinem Kriegseintritt erklärt, sich von jeder britischen Tyrannei im Mittelmeer, seinem eigenen Meer, befreien zu wollen, einer Tyrannei, die durch die heutigen Ereignisse besser als durch viele Worte illustriert werde. Solange im Mittelmeer Vasallen eines Churchill und eine englische Flotte vorhanden seien, gebe es für Italien keine Unabhängigkeit, für das italienische Volk keine Möglich keiten und für die nachkommenden Generationen keine Zukunft. Handlungen wie der feige Angriff auf die Zivilbevöl kerung Genuas verstärkten in den Italienern nur ihre« Willen, cs den Engländern heimzuzahlen und wirkten sich schließlich wie ein Bumerang aus.