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Wemmer Anzeiger Zeitung sie WiMd, Seisttstmes. Klein-- und Grotzölsa, Obernanndorf, Hainsberg, Somsdorf, Eoßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Inserate kosten die Spalten zelle oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 1S Pf. Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen für alle Zeitungen. Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. AbonnementSpcetS einschließlich zwei illustrierter achtteiligen Beilagen sowie eine« illustrierten Witzblattes 1,S0 Mk. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 90. »«-«fpr-che-r «Mt s>-«ve» 2120 Donnerstag, den 3. August 1911. Fernsprecher: «mt Deuben 2120 24. Jahrgang. Nur Nab u«a ferv. Rabenau, den 2. August 1911- — Die König!. Amtshauptmannschaft DreSden-Altstadt gibt folgendes bekannt: Nach Gehör des Bezirksausschusses wird für den Bezirk der Amtshauplmannschafl DreSden-Allst. auf Grund von 8 ?5 der Neichsgewerbeordnung Folgendes angcordnet: 1. Die Gast- und Schankwirle haben in jedem zum Schankbelriebe dienenden Raume oder Garten an einem dem Publikum ins Auge fallenden Platze ein Preis verzeichnis anzuschlagen. 2. Das Preisverzeichnis hat zu enthalten in deutlicher Schrift die Preise a) der geführten Biersorten unter Hinzufügung der Bezugsquelle und zwar mit Ausnahme von Gose nach dem Sollinhalt der zur Verwen dung kommenden Schankgefäße, d) der geführten alkoholfreien Getränke als Kaffee, Tee, Kakao, Schokolade, Selterwasser, Sauerbrunnen, Limonaden u. dergl. 3. Die Verzeichnisse sind vor dem Anschläge der Polizeibehörde — Bürgermeister, Ge- meindevorstand, GutSvorsteher — zur kostenfreien Abstempelung, zu der die erwähnten Behörden hiermit von dec Königlichen Amtshauplmannschaft ermächtigt werden, einzureichen, auch ist diesen Behörden zugleich eine Abschrift zur Aufbewahrung zu übergeben. 4. Eine Aenderung der Preise ist erst nach An bringung eines anderwciten abgestempelten Verzeichnisses stall hast. 5. Zuwiderhandlungen werden, soweit nicht allgemeine Strafgesetze, insbesondere 8 148 Ziffer 8 der R-ichsgewerbe- ordnung einschlagen, mit Geldstrafe bis zu 150 Mk. und im Unvermögenöfalle mit Haft bis zu 4 Wochen bestraft. 6. Diese Bekanntmachung tritt mit Lem 1. September d. I. in Kraft. 7. Die Herren Bürgermeister, Gemeindtvorstände und Guts vorsteher werden angewiesen, die Einhaltung dieser Bestim mungen zu überwachen. — Gegen die verschleierte Bettelei gebrechlicher Personen richtet sich eine Verfügung der Amtshaupl mannschaft Dresden-Altstadt, in der sie den ihr unterstellten Gemeinden empfiehlt, die von der Polizeidirektion zu Dresden zur Unterbindung des verschleierten Bettelns der gebrechlichen Personen erlassene Verordnung auch auf ihre Ortschaften auszudehnen, um zu verhindern, daß derartige Personen ihren Aufenthalt und Unterhalt sich dann in Orten der Umgebung Dresdens suchen. — Nach Angabe des Berliner Wettcrbureaus steht, zu nächst für Westdeutschland, eine neue Zunahme derHitze zu befürchten. — Die ältesteFrau desPlauenschen Grundes, Friederike Gerschler, ist im Alter von 92 Jahren verstorben. Sie hinterläßl 5 Kinder, 23 Enkel und 12 Urenkel. — Ein Postasststent fand im Walde bei EdleKrone eine bewußtlose Frau mit einer Schußwunde in der rechten Schläfestile und in der Brust auf. Es liegt Selbstmordver such vor. Es soll sich um eine in der Umgegend wohnende Frau handeln. — In Rippien wurde am Freitag der beim Guts besitzer Mäschker beschäftigte Erntearbciter Fischer von einem Hitzschlag betroffen und getötet- Fischer wurde plötzlich un wohl, sodaß er sich an einen Feldrand setzte und alsbald Verschied. Ein gleiches Schicksal ereilte ein 16 Jahre altes bei Gutsbesitzer Gießmann in Babisnau in der Ernte be schäftigtes Mädchen namens Gmauck aus Rippien. — Bei dem heftigen Gewitter in der Nacht zum Freitag Wurde der Hallsbesitzer Rudolph in Böhm.-Zinnwald, der mit seiner jungen Frau in der Wohnstube am Tische saß, von einem Blitzstrahle getroffen und sofort gelötet. R. ist der Schwager des in der Nacht zum vorigen Dienstag durch Blitzschlag um sein ganzes Hab und Gul gekommenen Bergmanns Helmich daselbst. Das Rudolphsche Haus wurde nur stark beschädigt. — Was die Natur zum Nutzen und Frommen ihrer Geschöpfe schafft, wird durch Menschenhand leider häufig ver pfuscht. So sieht man z. B. vielfach Pferde, deren Schwänze zum Gotterbarmen verstümmelt worden sind. Es grenzt an Tierquälerei, wenn man den Pferden die Möglichkeit sich während der heißen Jahreszeit der Quälgeister wie Bremsen, Mücken, Stechfliegen und dergl. mit dem Schweife zu erwehren. Oder lassen sich die Besitzer solcher Tiere etwa gern von blutgierigen Insekten drangsalieren? . r lalschen Ausweichens fuhren in Lockwitz zwei radfahttllde Arbeiter aufeinander und verunglückten. Der eine zog durch den Sturz eine Gehirnerschütterung zu, er war 2 Kunden besinnungslos und wurde in das Dresdner Krankenhaus gebracht. Der andere Mann kam mit geringer Verletzung , davon- » » — Die fünfte Arienstmskammer des Kgl. Landgerichts Dresden verurteilte den 2l Adre alten, sHy,, mehrfach vor bestraften Kutscher und Kwschpflucker August Gustav Richter in Gorbitz, der am 8. Mai im dortigen Tunnelrestaurant dem Arbeiter Eisold von dessen Fahrrade den Sattel, die lass.» Würde. Im Spital sollen zwei Frauen mit gieichlanlcn- dem Namen gewesen sein. — Der 58 Jahre alte Arbeiter Tittmann in Olbernhau erlitt einen Hitzschlag, dem er erlegen ist, der Kaufmann Robert Drechsel erlitt eine» Herz- quemsten und schnellsten natürlich mit der Straßenbahn zu erreichen. Außr den zahlreichen AuSstellungsgebäude», Pavillons, offenen Hallen usw. wird ein Restaurant, ein Cafe und eine Leuschner aus Dresden ertrunken. Ec war bei einem Zittauer Bäckermeister in der Lehre. Ein Herzschlag dürfte ihn im Wasser befallen haben. — Auf dem Freigut Kolk- Witz bei Großenhain sind die Scheunengebäude und das Slallgebäude in Flammen aufgegangen. Das Feuer ist wahr scheinlich durch Selbstentzündung des Strohes entstanden, doch wird auch angenommen, daß Kinder das Feuer durch Spielen mit Streichhölzchen verursacht haben. — Im Klosett der Wohnung einer Herrschaft in Leip zig wurde der Leichnam eines neugeborenen Kmdcs mit ab- getrennten Kopfe aufgefunden. Die Mutter des Kindes, eine 18 Jahre alte Köchin, die sich bei dem Wohnungsinhaber in Stellung befand, war nachts plötzlich erkrankt und auf An ordnung des Arztes nach einer Klinik gebracht worden. Dir Ursache der Krankheit hatte sich zunächst mit Bestimmtheit nicht festsiellen lassen. — Streikende Zementarbeiter bei Halle gaben bei Aus schreitungen Schüsse aus Revolvern ab. Dresden. Im 81. Lebensjahre starb der frühere Bk- triebsoberingenieur der Sächsischen Staalsbahnen Dr. Phil. Hermann Fritzsche. — In der außerordentlichen Generalversammlung der Aktiengesellschaft „Europäischer Hof" zu Dresden wurde der Rechnungsabschluß für 1910 und die Ausschüttung einer Dividende von 2 Pcoz. (gegen 0 Proz. im Vorj.) genehmigt, den Verwaltungsorganen Entlastung erteilt und Herr Kom merzienrat Arnold neu in den Aufsichtsrat gewählt. — Die Verwaltung der Dresdner Preßhefen- und Kornspiritusfabrik sonst I. L. Bramsch schlägt der am 14. September statlfin- in ein Kellergeschoß die dort an die Juwelierwerkstatt an stoßende Wand durchbrochen, sind dann eingestiegen und haben viele Schmucksachen (Brillaniohrringe, -Broschen und Fingerringe mit Brillanten und farbigen Edelsteinen) gestohlen. Auf dem gleichen Wege gelangten sie wieder ins Freie. — Gegen den 1848 in Thüringen geborenen Agenten Gustav Otto Börner wird vom Landgericht Dresden wegen RücksallbetrugS verhandelt. Der Angeklagte erließ in einer in der Pirnaer Amtshauplmannschafl erscheinenden Zeitung eine Annonce und erbot sich darin, einem jungen Landwirt, der über 25000 bis 30 000 Mark Vermögen ver füge, zum Ankauf eines Gasthofs oder einer Landwirtschaft behilflich sein zu wollen. Ein junger Landwirt ans der Lau en st e i n er Gegend trat dem Angebot des Angeklagten näher und opferte 21 Mark Vermittlungsgebühr, ohne daß B. irgend wie in der Lage gewesen wäre, die GcschäftSvermittlung zu übernehmen. Börner wird zu 10 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrenrcchisverlust verurteilt. — Aus Lebensüberdruß erhängte sich eine 45 Jahre alle Korbmachers-Ehefrau im Waschhause eines Grundstückes der Grünen Straße, desgleichen ein Arbeiter aus Leubnitz- Neuostra unweit des Dresdner CarolahauseS. — Am Montag nachmittag wurde der Leichnam des beim Baden ertrunkenen Kesselschmiedes Max Müller b. Cotta aus der Elbe gezogen. — In der Amonstraßc inDreSden ist eine 34 Jahre alte Frau einem Herzschlag erlegen. — Die Sächsisch-Böhmische DampfschiffahrlS-Gesellschaft mußte dm Betrieb auf der Strecke Herrnskretschen e i n st e l l e n. — Der frühere Schah von Persien zeigte den europäischen Kabinetten offiziell an, daß er den Thron wieder bestiegen habe und um Annerkcnnung ersuche. — Der deutsche Konsul in Saloniki ist mit 5000 türkischen Pfund in die Berge abgereist, um Fühlung mit den Räubern des Ingenieurs Richter zu gewinnen. — Ausstellung in Freiberg ab Juni 1912 für 2 bis 3 Monale. Die alte Bergstadt Freiberg ladet für den Sommer 1912 alt und jung von nah und fern zum Besuch der Erzgebirgischm Ausstellung für Gewerbe, Industrie, Bergbau und Landwirtschaft ein. Die Freiberger Ausstellung richt keinen Glauben bei- — Beim Baden in den Bädern bei Weißig ertrank die in Dresden wohnhaft gewesene Arbeiterin Lenke- — Im Kreisverband Dresden des Landesverbandes der Saalinhaber Sachsens fand der Antrag des Vereins der Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt Annahme, zu ersuchen, die geschlichen Bestimmungen dahin abzuändern, daß dec Wirt straffrei bleibt, wenn Personen sich auf den Sälen be finden, denen der Zutritt verboten ist, und daß nur diese wegen Uebertretung bestraft werden können. — Fast amerikanisch mutet ein Diebesstreich an, der in Taucha sein Ende fand- In Lindenthal hatten Diebe acht Kühe gestohlen. Sie wurden im Automobil verfolgt, wobei sich zeigte, daß ihre Spur nach Taucha und Panitzsch führte. Tatsächlich wurden auch vier Kühe in Taucha und vier im benachbarten Panitzsch entdeckt. — Der inFreiberg wohnhafte, 36 Jahre alte Holz arbeiter Auerbach ist von einem Kahne der beim Restaurant „Nürnberger Hof" ausgestellten sogen. Schifssschaukel er schlagen worden. Der Unglückliche war mit Reparaturen an der Q gel beschäftigt gewesen. Die eine Hälfte der Schaukel hatte man bereits tu Betrieb genommen, während die Kähne der anderen Abteilung nicht in Tätigkeit traten. Infolge eines vom Schauketbesitzer erhaltenen Zurufs hat Auerbach seine Arbeitsstelle verlassen und ist — jeoenfallls infolge eines unglücklichen Zufalles — von einem der schwingenden Kähne mit der Spitze an die Slirn getroffen worden, wodurch ihm das Stirnbein eingeschlagen wurde- Nach 10 Minuten erlag der Unglückliche der schweren Verletzung. Der Verunglückte hinterläßt Frau und noch fünf unmündige Kinder. Ein sechstes Kind war an demselben Tage verstorben und wurde in der Zeit von der Ehefrau in die Totenhalle gebracht, als ihr Mann tödlich verunglückte. — Kleine Notizen. — Ein Einwohner in Wild stein dessen Frau in Eger einer Operation unterzogen wurde, erhielt die Nachricht, daß seine Frau verschieden sei. Er reiste daraufhin nach Eger zur Beerdigung und äußerte zurückkehreud: „Ich habe meine Frau nicht wiedererkannt." Als er nun einige Tage später um den Totenschein bat, um Sterbegeld abholen zu können, wurde ihm mitgeteilt, daß seine Frau noch lebe und nächste Woche wieder gesund ent wird Gewerbe, Jndustiie, Bergbau und Landwirtschaft des gesamten Erzgebirges und Vogtlandks umfassen; sie verspricht schlag und starb. — In O bc r l u n g w i tz brannte eine den Besuchern die gewaltige Arbeit und die vielseitigen Ec- mit Ecntevorrälcn gefüllte Scheune des Gutsbesitzers Louis Zeugnisse der schaffenden Stände unseres Erzgebirges um- Zimmermann nieder. — Beim Baden ertrunken ist der 18-^ affend und übersichtlich vor Augen zu führen. Das zur Ver- jährige Sohn der in Heinrichsorl wohnhaften Familie Schmidts ügung stehende Gelände umfaßt 52 000 Quadratmeter; es — Der 15 Jahre alte Dienstknecht Prager in Zschwoschwitz iegt in der Nähe der Kreuzteiche an dem herrlichen Pcomenaden- war auf dem Felde mit der Ernte beschäftigt. Um sich Ab-ring, es ist vom Bahnhof zu Fuß in 20 Minuten, am be- kühlung zu verschaffen, steckte er den Kopf ins Wasser, wo- ... rauf er infolge eines Herzschlages tot liegen blieb. — Im Neißebade inZiltau ist der 18jährige Bäckerlehrling Oskar Milchwirtschaft errichtet werden. Die elektrische Kraft zum Antrieb der Maschinen und zur Beleuchtung liefert das städtische Elektrizitätswerk. Konzerte von Zivil« und Militäc- musikkapellen werden für die Unterhaltung der Besucher sorgen. Einen Hauptanziehungspunkt wird die berg- und hüttenmännische Abteilung bilden; und um so größeres Inter- esse werden diese altehrwürdigen vaterländischen Betriebe er regen, weil ja im Jahre 1913 der Freiberger Silberbergbau endgültig sttllgelegt wird. In Verbindung mit der Ausstellung wird ferner eine landwirtschaftliche Tierschau veranstaltet werden. Und wer über dem geschäftigen Treiben der Gegen wart auch der Vergangenheit unsres Volkes nicht vergessen will, dem vermag die alte Bergstadt selbst mehr als genug des Interessanten zu bieten. Atan nennt ja Freiberg „das sächsische Rothenburg". Und mit vollstem Rechtei Aber noch immer sind Freibergs Herrlichkeiten viel zu wenig bekannt. Dom, Goldene Pforte, Kursürstengruft, Grabmonument des Kurfürsten Moritz, Sächsstadt, Stadtmauer und vieles andere redet beredt zu uns von ruhmreichen Zeiten der Vergangen heit. Auch das Altertumsmuseum und die weilberühmten Sammlungen der Bergakademie bergen eine Fülle des Interessanten in sich. So hofft denn ganz Freiberg aus glückliches Gelingen der Ausstellung von 1912 zu Nutz und Frommen unsrer alten Bergstadt und deS ganzen Erzgebirges. — In den letzten Tagen sind in der näheren Umgebung von Kassel 17 Fälle von Hitzschlag vorgekommen. Davon sind 5 Fälle tödlich verlaufen, ferner sind 2 weibliche Personen, ein junges Mädchen und eine ältere Frau, infolge der Hitze geisteskrank geworden. Tasche und noch andere Gegenstände entwendete, wegen wieder-denden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende hollem RückfalldiebstahlS zu 3 Monaten Gefängnis. Der von 13»/, Proz. wie im Vorjahre vor. Anführung des Angeklagten, er sei damals betrunken gewesen! — Ein rasfinierler Einbruch in ein Juwelen- und und wüßte deshalb «richt, was er getan habe, maß das Ge-^Goldwarengeschäft auf der Schloßstraße in Dresden ist § am vergangenen Sonntag in der 7. Nachmittagsstunde ver übt worden. Die Täter haben nach gewaltsamen Eindringen