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Wochenblatt kennsprec li e i» Telegramm - Adresse: H tto. 18. H lboclienblatt bulsnik. s- und Umgegend für Pulsnitz Amts-Blatt 7t er Druck und Verlag von L. L Förster'» Erben. Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 2S5. Verantwortlicher Redakteur Gtto Dorn in Pulsnitz. -es König!, klmtsgenickks und -es Sta-tnatkes 2» pulsnitL. Amtsblatt für den Bezirk des Lisnigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch - Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ghorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf. Thiernendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Ul.-Dittmannsdorf, Inserate für denselben Tag sind bis vormittags xo.Uhr aufzugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum zo H. Reklame 20 H. Bei Wiederholungen Rabatt. Nlle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Jllustr. Sonntags blatt und landm. Beilage. Abonnement: Monatl. 50 Z., vierteljährlich <.25, be, kreier Zustellung ins Haus sowie durch die Post unter No. 805) z.qo. Donnerstag, den 6. Keöruar 1802. 54. Jahrgang. Auf Blatt LIS des hiesigen Handelsregisters ist heute das Erlöschen der Firma R. .H. MtUjel in Bretnig verlautbart worden. Pulsnitz, am 31. Januar 1902. Königliches Amtsgericht. Auf Blatt 254 im hiesigen Handelsregister ist heute eingetragen worden, daß der persönlich haftende Gesellschafter Kaufmann Carl EdMUNd Oswald Max Schulze in Radeberg aus der Commanditgesellschaft in Firma Radeberger Bankverein Galle, Schulze H Co. in Großröhrsdorf, Zweigniederlassung des in Radeberg unter derselben Firma bestehenden Hauptgeschäfts, ausgeschieden ist. Pulsnitz, am 31. Januar 1908. Königliches Amtsgericht. Auf Blatt 271 des hiesigen Handelsregisters ist heute die Firma K. Moritz Zschiedrich in Bretnig und als deren Inhaber der Leimvandsabrikant Friedrich Moritz Zschiedrich daselbst eingetragen worden. Angegebener Geschäftszweig: Leinwandfabrikation. PulSnitz, am 31. Januar 1901. K ö n i g l i ch e S A m t s g e r i ch t. Sonnabend, den 8. Februar 1902, abends 7 Uhr: öffentliche Stadtverordneten - Sitzung irn Sitzungssaal. Tagesordnung: 1. Grundstücksausschreibung. 2. Geldschrankankauf. 3. Schleußeneinführungsbeitrag. 4. Fluchtlinienfestsetzung (Beyers Neubau). 5. Holz- und Kohlenvergebung zur Kenntnisnahme. Kierauf nichtöffentliche Sitzung. Pulsnitz, am 4. Februar 1902. Der Stadtverordnetenvorsteher. Hermann Schatze. Zur Tagesfituatio«. Die jüngste hochoffiziöse Kundgebung in der „Nordd. Allgem. Ztg." betreffs der Zolltariffrage beweist, daß diese zur Zeit bei weitem wichtigste Angelegenheit der deutschen Poli'ik allmälich rin kritisches Aussehen zu erhalten beginnen. Ohne Umschweife wird da darauf hingewiesen, daß daS ganze bedeutsame Werk der Reform unserer Zolltarifgesetzgebung ernstlich gefährdet sein würde, falls die agrarische Partei bei ihren Forderungen wegen einer Erhöhung der neuen land wirtschaftlichen Zölle noch über daS Maß der regierungsseitig in der Zolltarifvorlage vorgeschlagenen Sätze hinaus, Ver mehrung der Zollbindungen, schärferer Bestimmungen über dir Ursprungszeugnisse usw., verharren sollte. Zugleich ver sichert die Auslassung der „N. A. Z.", daß die allermeisten der verbündeten Regierungen, unter ihnen sämtliche größere Bundesregierungen, durchaus auf dem Boden der Tarisvor- lagr in ihrer gegenwärtigen Gestalt stünden. E« kann wohl nach dieser hochoffiziösen Erklärung des Berliner Regierungs blattes keinem Zweifel mehr unterliegen, daß die Reichsre- gierung in Uebereinstimmung mit fast ollen Bundesregierungen entschlossen ist, an den Zollsätzen vor allem für landwirt schaftliche Erzeugnisse im neuen Zolltarifentwurf festzuhalten, wie dies ja auch schon der Reichskanzler Graf Bülow selber im Reichstage und im preußischen Abgeordnetenhause betont hat. Verharrt nun trotzdem die agrarische Partei des Reichs tages bei ihrem Verlangen einer noch weiteren beträchtlichen Erhöhung der künftigen Getreidezölle, so würde dann die Zolltarif-Angelegenheit allerdings rasch in ein ungemein kritisches Stadium treten, in welchem mit der Wahrscheinlich keit eines Scheitern« der Zolltarifvorlage und vielleicht gar mit einer Reichstagsaufiösung gerechnet werden müßte. Ge wiß braucht die Hoffnung auf eine schließliche Verständigung über die Tarifresorm noch nicht aufgegcben zu werden, zumal die Regierung geneigt sein dürfte, der hochschutzMnerischen Opposition daS Zugeständnis einer kleinen Erhöhung der Getreidezölle über die Festsetzungen der Regierungsvorlage hinaus zu machen. Nur ist es an den Verteidigern der agrarischen Forderungen, dieselben in der Zolltariskommission bestimmt zu formulieren, dann muß eS sich ja zeigen, inwie fern «in etwaiges Kompromiß in der Getreidezollfrage Aus sicht auf Erfolg besitzt. Doch hätte eine solche Aktion baldigst platzzugreifen, der schleppende Gang der bisherigen Verhand lungen der Zolltarifkommission hat sowieso schon einen miß lichen Stand der Dinge geschaffen. Neben der noch schwebenden Zolltariffrage ist nun auch wieder eine „Flottenfrage" aufgetaucht, Dank der Veröffent lichung des GeheimerlaffeS deS Marine-StaatSsekretärS v. Tirpitz im „Vorwärts". Dies hat nun in der sozialde mokratischen und in der freisinnigen Presse, vereinzelt auch in Blättern anderer politischer Richtungen, bereits zu scharfen Angriffen auf die Reichsregierung geführt, bei denen der selben vorgeworfen wird, sie trage sich schon wieder mit neuen großen Flottenplänen, obwohl der Reichstag erst vor zwei Jahren durch das Flottengesetz vom Jahre 1900 eine ganz erhebliche Verstärkung der deutschen Flotte ausgesprochen habe. Indessen ist diese durch den Geheimellaß des Admirals v. Tirpitz erzeugte Aufregung über die behaupteten aber maligen weittragenden Flottenprojekte der Regierung offenbar nur eine gekünstelte, hinter welcher sich parteitaktische Zwecke verbergen. AuS der infolge eines Vertrauensbruches vor zeitig zur Kenntnis der Oeffentlichkeit gelangten Kundgebung des Chefs der Marineverwaltung geht klar hervor, daß eS sich lediglich um die unerläßlichen Vorbereitungen zur völligen Durchführung des seinerzeit von der Regierung dem Parla ment« unterbreitet«» Flottenbauprogrammes handelt. Die vom Reichstage in dem jetzigen Flottengesetz gestrichenen elf Auslandskreuzer sind damals regierungsseitig durchaus nicht aufgegeben worden, vielmehr wurde von der Regierung offen erklärt, sie behalte sich vor, die gestrichenen elf Kreuzer noch zu fordern, und in der That sollen dieselben in einer dem Reichstage in der Wintersession 1904/1905 zu unterbreiten den Novelle zum bestebenden Flottengesetz nachträglich ver langt werden. Es erscheint aber eigentlich selbstverständlich, daß die einleitenden Schritte zur Ausarbeitung dieser Flotten gesetznovelle und zur Gewinnung der nötigen Unterlagen seitens deS ReichS-MarineamtS schon jetzt erfolgen, eS ist dies nur ordnungS- und pflichtgemäß, und wenn jetzt der Staatssekretär des MarineamtS durch seinen dem „Vorwärts" auf den RedaktionStisch „geflogenen" Geheimerlaß an diese Aufgabe allmälich herantritt, so erfüllt er hiermit nur eine unerläßliche Obliegenheit seiner hohen Stellung. AuS solcher klaren Sachlage heraus der Reichsrcgierung unterschieben zu wollen, sie komme der deutschen Volksvertretung schon wieder mit „uferlosen" Flottenprojekten, das ist zeinfach lächerlich, jedenfalls sind die Zeiten so, daß Deutschland die Vermeh rung seiner AuSlandSflotte um elf moderne Kreuzer durchaus notwendig gebraucht. vertliche im- süchfische Angelegenheiten. — Die sogenannte „geschloffene Zeit" beginnt am Montag nach dem Sonntag Lätare, in diesem Jahre also mit dem 10. März. Von diesem Tage an bi« zu und mit drm ersten Osterfeiertage ist sowohl die Abhaltung öffentlicher Tanzbclustigungen, wie die Veranstaltung von Privatbällen, auch wenn diese in Privathäusern oder in Lokalen geschlosse ner Gesellschaften abgehalten werden, verboten. — Am heutigen Donnerstag, den 6. Februar fand in den Morgenstunden eine internationale wissenschaftliche Ballonfahrt statt. Es steigen bemannte und unbemannte BallonS auf in TroppeS, Paris, Straßburg, München, Wien, Krakau, Berlin, Petersburg, Moskau, Blue Hill Observatory bei Boston, U. S. Ä. Der Finder eines jeden unbemannten BallonS erhält eine Belohnung, wenn er der jedem Ballon beigegebenen Instruktion gemäß den Ballon und die Instrumente sorgfältig birgt und an die angegebene Adresse sofort telegraphisch Nachricht sende». Auf eine vorsichtige Behandlung der BallonS und Instru mente wird besonders aufmerksam gemacht. Um Irrtümer zu vermeiden, wird darauf aufmerksam gemacht, daß für Hilfeleistungen beim Landen eines BallonS besondere Ver ¬ gütungen bezahlt werden, deren Höhe jedeSmal von dem Ballonführer festgestellt wird. — Ein ReichSbienenhauS wird demnächst in Dahlen (Reg.-Bez. Aachen) errichtet werden. DaS Reichsgesund- heitSamt will jetzt auch die Untersuchung der Bienenkrank heiten in sein Arbeitsgebiet einbeziehen, und zwar soll die nach Dahlen verziehende Beologische Abteilung in Ver- bindunq mit dem Bakteriologischen Laboratorium sich auf diese Weise für die Hebung und Pflege der deutschen Im kerei nützlich machen. Da man die verschiedenartigsten Bienen, wie z. B. die märkischen, lüneburgischen Haide- und östpreußischen Landbienen, wissenschaftlich beobachten will, sollen etwa zehn Völker auf Reichskosten angekauft werden. — Die neue Zeitschrift, die zur Förderung der evang. Bewegung in Oesterreich ab 1. April 1902 im Verlag von I. F. Lehmann in München erscheinen soll, wird den Namen „Die Wartburg" führen. Sie kommt wöchentlich zur Aus gabe und kostet im Vierteljahr eine Mark. Lichtenberg. Den Karl Gärtner'schen Eheleuten war «S durch Gottes Gnade vergönnt, am Sonntag, den 2. Februar im Kreise der ihrigen daS seltene Fest deS gold- nen Eh?jubiläum« zu feiern. Von Verwandten und Be kannten wurden dem Jubelpaar an diesem Tage herzliche Glückwünsche übermittelt. Den Glanzpunkt der schönen Feier bildete die Einsegnung, die Herr Pastor Klopsch nachmittags 4 Uhr unter Ueberreichung einer Bibel vornahm. Abends erfreute der hiesige Männergesangverein da« greise Paar durch einen erhebenden Gesang. Wir wünschen den biederen Eheleuten noch einen langen und ungetrübten Lebensabend. Dresden, 5. Februar. DaS sächsische Königspaar traf gestern Abend in Leipzig em und nahm im königl. Schlosse Wohnung. Zum Empfang war „Kleiner Dienst" besohlen; am Bahnhof selbst und auf der Göthestraße bi« zum PalaiS brachte, wie man aus Leipzig schreibt, das zahl reich versammelte Publikum dem KönigSpaare lebhafte Ova tionen. — Sicherem Vernehmen nach scheiden in den nächsten Monaten bei der königlichen Generaldirektion der StaatS- eisenbahnen folgende Herren aus und treten in den Ruhe stand über: Geh. Finanzrat Heydenreich, Geh. Bauräte PeterS und Bergmann sowie Oberbaurat Pagenstecher. Die Herren blicken auf eine über 40jährige Dienstzeit zurück. Für den Geheimen Baurat PeterS wird die Oberleitung der Leipziger BahnhosSbauten Herr Oberbau rat v. Schönberg übertragen erhalten. Dresden. Ueber das Vermögen deS Gastwirts Reibeholz, Besitzer des „TrompeterschlößchenS" ist daS Konkursverfahren eröffnet worden. — Sächsischer Landtag. Die 2. Kammer befaßte sich am Montag nur mit der Erledigung von Petionen. — Erledigt ist die Kirchschulstelle in Krakau b. Königs brück. Koll.: die oberste Schulbehörde. Einkommen 1200 M. vom Schuldienste und 726,31 Mk. (kl. abweichende Fest stellungen vorbeh.) vom Kirchendienste, dazu freie Wohnung im Schulhouse und Gartennutzung, 110 Mark für Fort-