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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Nr. 17 Sonnabend, den 20. Januar 1940 Pulsnitzer Anzeiger ist das znr Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz- amtes zu Kamenz —— 92. Jahrgang bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinnngstagen M 1N um ausmaeben. — Vertag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann «. Gebrüder Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr. Pulsnitz; Stello.:WalterHoffmE Verantwortlich für den Heimatteil, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, PurSnitz, für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. Geschäftsstelle: Nur Adolf - Hitler - Straße 2 — Fernruf nur 1 Di-'. Leitung erscheint täglich mi, Ausnahme der gesetzlichen Sonn, und ff ^8ig 1-RM, sreiHaus 1.10NM. -inschl.^bez. lSPf' H Tragerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferuna recktsertim täglich ^f^'ung des Bezugspreises, Zeitung-ausgabe ,ür Abholer PEsi^Nr 5^ "°?^ °ffs- Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 - Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an Vie plulokraljen da; verderben drr Menschdeil Dr. Goebbels nagelt die Kriegsverbrecher der Westmächte fest Dr. Goebbels m Polen Das deutsche P o s e n stand am Freitag im Zeichen einer nationalsozialistischen Kundgebung, wie sie der vom polnischen Joch befreite Gau bisher noch nicht kannte. Reichsminister Dr. Goebbels sprach an diesem Tage in der Messehalle zu den Volksdeutschen. In einer grogangeleg ten und von hinreißendem Schwung getragenen Rede zeigte Dr. Goebbels den Zehntausenden den Weg des nationalsoziali stischen Deutschlands von der Ohnmacht des Jahres 1933 bis zu der imponierenden Macht der Gegenwart. Freitag mittag traf Reichsminister Dr. Goebbels auf dem Flughafen Posen in der Hauptstadt des Warthegaues ein, wo er von Reichsstatthalter Gauleiter Greiser, dem Reichspro pagandaamtsleiter Maul sowie weiteren führenden Männern von Partei und Wehrmacht begrüßt wurde. Reicher Flaggen schmuck in den Straßen zeigte an, daß dieser Tag für den Warthegau ein bedeutsames Ereignis bringen würde. In der Messehalle hatten sich weit über 15 000 volksdeutsche Rückge führte aus dem Baltikum und aus Wolhynien zusammengefün- Len, während 50 000 Volksdeutsche, die der Kundgebung bei wohnen wollten, an der Versammlung nicht teilnehmen konn ten. Die versammelten Männer. Frauen und Soldaten berei teten dem Minister beim Betreten der Halle stürmische Begrü- Kungskundgebungen. Der weite Raum war erfüllt von einer Stimmung, wie wir sie im Altreich von den großen Kundge bungen in der Kampfzeit der Partei her kennen Bezeichnend Für hen Geist in der Messehalle mag es sein, daß die Kundgebung eingeleitet wurde durch das Kampflied der Berliner National sozialisten „Durch Groß-Berlin marschieren wir" und das mit glühender Begeisterung von der ganzen Versammlung gesun gene Engel andlieo. Reichsstatthalter Gauleiter Greiser begrüßte eingangs den Reichsminister Dr. Goebbels als den Propagandisten des Führers und der nationalsozialistischen Be wegung. dessen Stimme in den vergangenen Jahren schon den Deutschen dieser Provinz die Idee des Nationalsozialismus über den Aether naheqebracht habe. Der Reichsstatthalter sprach zugleich dem Minister den Dank der Deutschen dieses Gaues aus für die vielfältige und tatkräftige Unterstützung, die sie seit der Befreiung durch seine Initiative und seiner Mitarbeiter Einsatz erhalten hätten Der Gauleiter nannte in diesem Zu sammenhang orc Htlksaktwn Les LVHW und der NSV., dre nicht allein in den vergangenen Monaten jeden Tag 80 000 Portionen warmes Esten sondern auch zwei Millionen Reichs mark an Geld- und Sachenspenden im Wortbegau aufgebracht hätte. Insbesondere dankte Reichsstatthalter Greiser für die Un terstützung, die Dr. Goebbels der Kulturarbeit des Gaues anae- Leihen laste. Er erwähnte dabei ebenso die 28 Gastspiele füh render deutscher Bühnen und die mehr als 5000 Rundfunkappa rate wie auch die kulturelle Betreuung der rückgeführten Deut schen und die großzügigen Eüterspenden für sie Die lebhaften Beifallskundgebungen der Versammlung bezeugten, wie sehr Ler Gauleiter den Zehntausenden aus oem Herzen gesprochen hatte. Reichsminister Dr. Goebbels hat der Hauptstadt des befreiten Warthegaues einen Besuch abgcftattet. Er nahm diesen Besuch zum Anlaß, in der Posener Messehalle zuni erstenmal als deutscher Reichsminister zu den befrei ten Volksdeutschen des Warthegaues zu sprechen. Mit großer Freude hörten die versammelten Deutschen des Warthegaucs die Rede des Reichsministers Dr. Goebbels und bewiesen durch ihre rückhaltlose Zustimmung und ihren herzlichen Beifall, der immer wieder die Ausführungen des Ministers unterbrach, daß die Deutschen des Warthe gaues dankbar für die Befreiung sind und gemäß ihrer großen preußisch-deutschen Vergangenheit treü zum Führer und zum Grotzdeutschen Reich stehen. Dr. Goebbels rief zu Beginn seiner Rede noch einmal die Zeit des vergangenen Jahres in das Gedächtnis seiner Zu hörer zurück und erklärte, niemand habe vor etwa sechs Mona ten vorauszusagen gewagt, daß eine so große deutsche Kund gebung in dieser Stadt des ehemaligen polnischen Rationalis mus heute schon möglich sei. Im August des vergangenen Jahres noch erklärten die polnischen Chauvinisten, die in War schau das große Wort führten, sie wollten die deutschen Armeen „bei Berlin zerhacken". Unterdes aber habe, wie der Führ e r Won in seiner Rede in Datttia erklärte, der Herr sie ..mit Mann und Rotz und Wagen'geschlagen". Selbstverständlich habe der Feldzug in Polen für das deutsche Volk insbesondere auch für diese urdeutsche Provinz große Opfer gekostet. Die Nation verneige sich in Ehrfurcht vor dem Heldentum der ungezählten deutschen Menschen, die ihre Treue zu ihrem Volkstum mit ihrem Leben und oft davor noch mit unaus sprechlichen Marterungen hätten bezahlen müssen. Das Blut jener gequälten Menschen habe den Boden dieser Provinz ge düngt. Aus ihm werde einmal rin neues Volksleben erblühen. Dann würden deutsche Bauern hier die Wacht im Osten halten. Lie Lonöoner Vluwlralie verriet Polen In diesem Zusammenhang wars Reichsminister Dr. Goeb bels die Frage aus, was die polnischen Chauvinisten heute Wohl tun würden, wenn noch einmal Januar 1939 wäre. Die Antwort auf diese Frage könne nicht schwer sein. Aber sic fordere gebieterisch die andere Frage heraus, was wohl die Engländer heute tun würden, wenn sie wüßten, was etwa im Januar l94l Tatsache fein würde. Denn in der politischen Entwicklung vor allem des heutigen Europa könne man nicht soviel aus Worte geben. Worte verflögen wie Sand vor dem Winde; übrig bleibe aber die Tat. Damals habe auch die polnische Regierung auf das englische Wort vertraut, und im Vertrauen darauf habe sich in Polen eine chauvinistische Clique breit machen können, die in vollkommener Verkennung der tatsächlichen Machtverhältnisse der Straße das Gesetz des politischen Handelns überantwortet habe. Die englische Plutolratie aber hätte niemals im Ernst daran gedacht, etwa dem polnischen Saisonstaat in der Ge fahr zu Hilfe zu eilen. Für die Londoner Plutokraten sei Polen nur eine Figur auf ihrem Schachbrett gewesen; Polen habe in den Auseinandersetzungen des vergangenen Jahres lediglich die Aufgabe gehabt, das Reich bis zum Weißbluten zu provozieren, weil London hoffte, auf diese Weise den von den britischen Panikmachern gewünschten und vorberei teten Krieg zu entzünden. Man wollte eben in London diesen Krieg, den die Plutokratie nötig habe, um Deutschland als lästigen Konkurrenten zu beseitigen. Stürmischer Beifall bewies dem Minister, daß die Volks deutschen ebenso wie ihre Brüder im Reich die wahren Hinter gründe dieses von England augezettclten Krieges erkannt haben. In Wirklichkeit, führte Dr. Goebbels weiter aus, handle es sich bei diesem Krieg um eine Auseinandersetzung der über alterten Plutokratie mit dem neuen, modernen, soziali stischen Deutschland. Jene sterile Plutokratie hatte ein gesehen, daß sie auf die Dauer nicht zu halten sei, wenn sich im Herzen Europas ein 80-Millionen-Staai ausrichtele, der nach den Gesetzen innerer Ordnung und sozialer Gerechtigkeit aufgebaut sei. Eigentlich hätten London und Paris aus diesem Feldzug lernen müssen. Sie hätten einsehcn müssen, daß es ein mili- täriickn-r und nolitikcker Wahnsinn sei. aeaen das Reich, das unter' der Führung Adolf Hitlers stehe, das militärisch und wirtschaftlich für jeden Ernstfall gerüstet sei, zu Felde zu ziehen. Aber wen Gott strafen wolle, den schlage er zuvor mit Blindheit. Sic hatten von Anfang an die Absicht, der sie heute auch ganz offen Ausdruck verleihen, Deutschland zu zerstückeln, das deutsche Volk aus den politischen Entscheidungen Europas ans- zuschalten, die deutsche Nation zu vernichten, gcnan so wie die Polen im August des vergangenen Jahres die dcntschr» Armeen zerhacken wollten. Sic planen ein schlimmeres zwei tes Versailles. Zu Anfang des Krieges versuchten sie noch, ihre infamen. Hinterhältigen Pläne zu tarnen, indem sie erklärten, sie wollten dem deutschen Volke nichts Böses antun, ihr Kampf gelte nur dem Hitlerismus. Aber mittlerweile machten sie ans ihren wahren Absichten keinerlei Hehl mehr. Offenbar hätten sic aber in ihrem scheinheiligen Kampf gegen den Hitlerismus daS Deutschland von 1939/40 mit dem Deutschland von 1918, das man noch durch Lügen und Phrasen vernebeln konnte, ver wechselt. Begeisterte Zustimmung begleiteten diese Feststclluu, des Ministers. Einveunge KriegslWw oer WeftmaAe Der Versuch der englisch-französischen Plutokratie, Deutsch land die Schuld am Kriege zuzuschieben, müsse als gänzlich verfehlt auf das schärfste vor der Weltöffentlichkeit zurück gewiesen werden. Alle Dokumente über den Kriegsausbruch bewiesen das Gegenteil; und wem die Dokumente nicht genügten, der brauche nur die Frage anfzuwerfcn: Wer hat wem den Krieg in der entscheidenden Stunde des vergangenen Jahres erklärt, Deutschland an England und Frankreich oder England und Frankreich an Deutschland? Die Beantwortung dieser Frage lege die Kriegsschuld eindeutig klar. Aber auch die politischen Handlungen des Füh rers aus den vergangenen sieben Jahren bewiesen zur Ge nüge, wer seit 1933 in Europa zum Kriege gehetzt und wer immer und immer wieder den Versuch gemacht habe. Europa den Frieden zu erhalten. Noch nach der siegreichen Beendi gung des Polenfeldzuges habe der Führer, auf der Höhe feines militärischen Triumphes stehend, vor dem Deutschen Reichstag die Möglichkeiten eines baldigen Friedensschlusses entwickelt. Die Antwort von London und Paris sei ein pro vokatorischer Zynismus gewesen. Mau habe in den Haupt städten der Plutokratie erklärt, man wolle den Krieg bis zur Vernichtung Deutschlands weiterführen. Es wäre aber ein verhängnisvoller Fehler, wenn man etwa glauben wollte, daß die Kriegshetzer in Paris weniger brutale Pläne zur Ver nichtung Deutschlands hegten und verfolgten als die in Lon don. Diese treffende Darstellung der verbrecherischen Politik der Londoner und Pariser Kriegshetzer wurde immer wieder vou den Zustimmungskundgebungen der Massen unterbrochen. SM mit iltt WlWMgW bM den MW In diesem Kampf um seine nackte nationale Existenz setze Deutschland sich mit den entsprechenden Mitteln zur Wehr. Es werde als Land der Arbeit, der Ordnung und des so zialen Friedens von den chaotischen Mächten der internatio nalen Plutokratie angegriffen Diese Plutokratie« seien das Verderben der abendländi schen Menschheit. Richt das englische Volk etwa oder das französische Volk seien die reichsten Völker der Erde, nein, über ihnen herrschten ein paar hundert Plutokraten, die aller dings die reichsten Menschen der Welt seien. Sie hielten den größten Teil der Erde unter ihrer Kontrolle. Sie plünderten alle Völker, die sie in ihre Botmäßigkeit brächten, ohne Rück sicht auf ihr nationales Gedeihen aus. Selbstverständlich führten ste dabei zur Tarnung und um ihr schamloses Regi ment mit frommen Phrasen einzuspeicheln, moralische Sprüche im Munde; denn sie hätten ja vor allem den Wunsch, tni Genuß ihres Raubes von niemandem gestört zu werde». Niemals in den vergangenen sieben Jahren sei Deutsch land, obschon es diese Ungerechtigkeit immer aus das tiefste und schmerzlichste empfunden habe, in die Interessensphären der enaliscki-kranrösjscben Völker voraedrunaen. Ueberoll aber hätten die Pluwkraticn sich in die" vitalsten Interesse« des deutsche« Volkes einznmischen versucht. Das nationalsozialistische Deutschland sei an die Macht gekommen mit de«! ausdrücklichen Auftrag des deutsche« Vo! tes, dieser Vergewaltigung durch den europäischen Westen ein Ende zu setzen. Es sei also eines der Hauptziele dieses Krie ges, damit endgültig Schluß zu machen: denn daS deutsche Volk sei nicht mehr das ans durchsichtigen Gründen im Aus land so außerordentlich beliebte und geschätzte Volk der roman tischen Dichter und Träumer, das deutsche Volk sei aus seiner politischen Narkose erwacht, es sei heute ein politifches Volt im besten Sinne dieses Wortes. 80 Millionen Deutsche forder ten die Erfüllung ihrer vitalsten Lebensrcchte. Die sterilen Plutokratien des europäischen Westens könn ten die Durchsetzung dieser Lebcnsrechle auch durch Krieg nicht verhindern. Das deutsche Volk allein habe im vergan genen Jahr 300 000 Kinder mehr zur Welt gebracht als Enq- land und Frankreich zusammengenommen. Dabei ständr Deutschland erst am Anfang seines Aufstiegs, während Via Plutokratien offenbar ihrem Ende emgegeneilten.