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häftigung bei , Kamenz. HZ -l-, )a-Spiegel, ^el-Console, 50 bis :r, l von^3.50 ien'Einrich- richtungen, allen Längen, der-Leisten, che, ter, ole, ren, w. hl! — Preis e! ufe, kt. Lsn »s IV». t jklltzll, i, wird zur Vev gesucht. Exped. d. Bl. ort oder spä^ vermiethen. orn 51 fdreschmaschine», weis 21-abnsl'. . >en ur^sv, HsriLZs rvtsokmnr. Ion Lerveise zkau.lhsil- loäs uoä unsarsr lio- kür r llluwön- LLblreioks kiulltz8tÜtt6, stsn Onnlc- ust 1898. ick b'rLu. Amts Blatt des Königs. Amtsgerichts und des Stadtrathes Wutsnih AIS Beiblätter: 1, JllustrirteS SonntagSblall (wöchentlich); 2. ^andwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis Bierteli chrl. 1 M. 25 Pf. Aus Wunsch unentgeltlich» Zu sendung. KefcHSstsstellerr: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, CarlDabrrkow, Groß röhrsdorf. Nnnoncen-BureauS vonHaasen- stein L Bögler, Jnvalidendank, Rudolph Moffe und G. L. Daube L Lomp. Erscheint: Mittwoch und Zonnabeub Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Rmgegend. Inserat« /i sind bis Dienstag und Freitag Borm. 9 Uhr aufzuaeben. Preis für die einspaltige Cor PuSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Druck und Berlag von E. L. Förster's Erben in Pulsnitz. Wutzigstrr Jahrgang. Verantwortlicher Redakteur Hermann Schulze in Pulsnitz. Mittwoch. Rk. ()8. 24. August 1898. Konfirmandenliften betreffend. Das Königliche Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts hat auf Antrag des Evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums unter dem 30. Juli d. I. verordnet, „daß in den von den Direktoren und Lehrern gemäß der Verordnung vom 3. November 1874 einzureichenden Konsirmandenlisten (und zwar in Rubrik 4 derselben) jedesmal auch der Konfessionsstand der Eltern der Konfirmanden mit anzugeben ist". Solches wird hierdurch mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß der neueren Verordnung bereits im laufenden Jahre nachzukommen-ist Kamenz, den 20. August 1898. Der Königliche Bezirksschulinspektor. vr. Hartmann. Zur Organisation des Handwerks. Um dos Handwerk im Kampfe mit der Großindustrie Moralisch, geistig und materiell zu stärken, ist bekanntlich durch Reichsgesetz eine neue Organisation des Handwerks angeregt worden, welche in der Errichtung freier und zwangsweiser Innungen, sowie in der Bildung von Hand- Werker-Kammern und Handwerker-Schulen bestehen soll. Möglich ist eS ja nun allerdings, daß man sich in Bezug auf den Anklang und die Wirkung, welche diese Organi- salionen bei den Handwerkern finden und verursachen, zu großen Hoffnungen hmgegeden hat, denn fast auf jedem Jnnungstoge hört man von absprechenden Urtheilen der Jnnungsvorstände über die Zwangsinnungen, auch auf dem in letzter Woche in Wurzen in Sachsen abgehaltenen Verbandstage der Schneider-Innungen Sachsens und der sächsisch-thüringischen Herzogthümer sprach der Obermeister Arnold aus Dresden seine und seiner College« Bedenken gegen die Zwangsinnungen aus. Ganz entschieden trat dieser Ausfassung der Obermeister Dachs aus Leipzig entgegen und führte aus, baß die Innungen sich die Auf gabe zu stellen hätten, erzieherisch zu wirken. Diese Aus gabe könnten sie aber nie erfüllen, wenn sie sich um einen großen Theil der Berufskollegen überhaupt nicht kümmern. Was die widerstrebenden Elemente anbetreffe, so würden auch diese den Statuten Nachkommen müssen. Ueder die Einhaltung derselben dürsten aber die vorgesetzten Behör- den zur Genüge wachen. Es sei dringend anzuralhen, allenthalben die Umwandlung der freien Innungen in Zwangsinnungen zu bewerkstelligen und die Voriheile aus- znnutzen, welche das neue Gesetz bietet. Wenn man eS nicht thue, so werd? die Regierung auf eiwaige Klagen der Hankwerker erwidern, daß dieselben das Nothwendigste Versäumt hätten, um ihre Lage zu bessern, nämlich sich als ein Ganzes zu verbinden. Da sich m demselben Sinne die Herren Obermeffter Biermann-Zittau, Seifert-Roß- Wein, Berger-Crimmiischau, Fröhmel-Bautzen, Griebstein- Greiz u, A. ausjprachen und nach einem Schlußwort des Referenten folgender von Herrn Dachs eingebrachter An trag angenommen wurde: Der heutige Verbandstag de» schließt, daß seitens aller Innungen, die bisher noch keine Schritte zur Umwandlung in eine Zwangsinnung gethan haben, eine solche beantragt werbe," — so ist wohl aus diesem Vorgänge zu ersehen, daß man den Handwerkern Und Innungen noch eine gewisse Zeit gönnen muß, um in dieser OrgantsaNonSsrage zur klaren Stellung und AuS- sührung zu kommen. Auch die von manchen Seiten ge- wachten Vorwürfe, daß die untere Organisation des Hand werks, auf welche sich die Handwerkskammern ausbauen und auS der ihre Mitglieder hervorgehen sollen, eine zu »roße Mannigfaltigkeit ausweisen, muß als übertrieben und die Sache schief beurtheilenv bezeichnet werden. Die Man nigfaltigkeit der unteren Organisation des Handwerkes ist nicht bloS vorausgesehen, die Gesetzgeber haben deren Er haltung geradezu gewünscht. Eine gleichmäßige Organi sation dieser Selbstverwaltungskörper liegt auch gar nicht >m Sinne der ReichSoersassung und ReichSgewerbeordnung. Die Reichsverfassung hat nur die Gesetzgebung und die Beausstchtigung über den Gewerbebetrieb dem Reiche über tragen, keineswegs aber für nothwendig gehalten, daß die Organisation d,s Handwerkes überall gleichmäßig sei. Der preußische Minister für Handel und Gewerbe, der im Reichstage die Handwerksorganisationsvorlage vertrat, hat sich hierüber ganz deutlich in der Sitzung vom 1. April v- I. geäußert. ES sei, so führte er aus, ganz natürlich, daß die Organisation in der unteren Instanz keine gleich, mäßige sei; denn sie müsse sich anschließen an die örtlichen Ehältmsse und Bedürfnisse, wie sie in den einzelnen kleinen Bezirken sich entwickelt haben und groß geworden sind, an die Wünsche und Gewohnheiten und Neigungen der Handwerker, an die Institutionen, wie sie in Staat und Gemeinde existiren, an die verschiedene wirthschaftliche Entwickelung der einzelnen Gebietstheile. Diese Entwicke lung sei Verschieden auf dem Lande und in der Stadt, in industriellen Revieren und in ländlichen Districten, sie sei verschieden im Flachland und im Gebirge, kurz, die Verschiedenheiten seien in de» Bedürfnissen und Neigungen jo groß, daß sich die Organisation, die Einrichtung in die sen Verbänden den besonderen Verhältnissen anschließen müsse, wie sie es in der Vergangenheit auch thatsächlich gethan hat. OerMche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Der am letzten Sonnabend hier abge- haltens Viehmolkt war nur schwach besucht. Zum Ver kauf waren lOO Stück Ockfen, 102 Stück Kühe und 150 Stück Schweine gestellt, während im Vorverkauf 77 Stück Kühe in den Ställen untergebracht waren. Pulsnitz. Sonnentage, feilen schön, sind uns jetzt beschieden! Auch der vorige Sonntag war ein solcher. „So lieblich still, so friedlich liegt die Welt im warmen Sonnenlichte; ein rosenroter Schimmer flicht — Gedanken zum Gedichte! Ein lieblich linder, süßer Duft — steigt in die blaue Sommerluft!" Dies Dichterwort konnte Einem einfallen, der gestern spazieren ging, fuhr oder radelte, und solcher Sonntagswanbler gab es Hunderte und Aber hunderte. Ein reges Leben herrscht seit der Einweihung des Schwedenstein - Thurmes auf dem Schwedensteine; haben bock innerhalb 8 Tagen circa 900 Personen den Thurm bestiegen, am letzten Sonntag allein wurden 300 Eintrittskarten verkausl. Wie wir vernehmen, wird auch kie im Thurm befindliche, von vielen Seiten bemän gelte Treppe in eine Kostentreppe umgewandelt. Als Ein tritt erhebt der Verein von Erwachsenen 10 Pfg., von Kindern 5 Pfg., Vereine zahlen 5 Pfg. und Schulklassen 2 Pfg. pro Person. Der Gebirgsverein g>ebt sich der Hoffnung hin, daß dieses Entgegenkommen recht viele Ver eine und Leiter von Schulen veranlassen wird, diesen schönsten Aussichtspunkt unserer Gegend auszusuchen. — lieber die gegenwärtige große Hitze äußert ein me teorologischer Mitarbeiter des „Dr. Anz.": Die Ursachen und die Verbreitung der gegenwärtigen großen Hitzeperiode lassen sich zwar noch nicht in vollem Umfange übersehen, doch läßt sich schon jetzt einiges darüber angeben. Die Hitze wurde eingeleitet durch ein Gebiet intensiv hohen Luft druckes, welches zuerst über Central-Europa selbst lagerte, später östlich von uns, sodaß constante östliche Winde er zeugt wurden. Augenblicklich befinden wir uns in einer Furche niedrigen Luftdruckes zwischen zwei Hochdruckgebieten, in solchen Furchen herrschen meistens die höchsten Tempera turen. Die Hitze ist wegen ihrer großen Verbreitung be- mcrkenswerth, indem sie überall in Deutschland, sogar an der Nordsee sehr intensiv auftrat (aus Borkum wurden z. B. 30, zu Kortum 29 Grad Mittagstemperatur beobachtet). Bemcrkenswerth ist die Wärme ferner, weil sie nach voran gegangener Kühle ganz unvermittelt eintrat, da in der durch aus überwiegenden Anzahl von Fällen auf einen kühlen Juli auch ein kühler August folgt. — Die Sochsenstiftung (Unentgeltlicher Arbeitsnach weis für gediente Soldaten) bittet, in Hinblick auf die im nächsten Monat bevorstehende Entlassung der Reservisten, Behörden und Arbeitgeber um Mittheilung srei geworde ner Stellen auf allen Berufs- und Arbeitsgebieten. Ge schäftsstellen der Stiftung befinden sich u. a. an sämtlichen Sitzen der Amtshauptmannschastcn. Als Adresse genügt „An die Sachsenstistung". — Ende der Hundstage. Mit dem vorgestrigen Mon' tag trat die Sonne in das Sternbild der Jungfrau, welch freundliches Zusammenrücken der beiden Himmelsdamen zur Folge hatte, daß die Hunbstage dadurch zum Abschluß gebracht worden sind. Die Herrschaft des Sirius, der unS die größte Hitze des JahreS bringt, ist dann vorüber. Die „Hundstage" haben sich diesmal voll und ganz als solche erwiesen und ihre Macht rücksichtslos ausgeübt, sodaß die Menschheit schier verschmachtete unter den sengenden Son nenstrahlen. — Ueber das Vermögen des Kaufmanns Littmann unter der Firma Sächsische Reisstärkefabrik H. Littmann in Reichenbach ist vom König!. Amtsgericht Königs brück das Konkursverfahren eröffnet worden. Kamenz, 22. August. Vom Wetter prächtig be günstigt, nahm das Forstfest seinen Anfang. Der heute stattgefundene Festzug verlief in bester Weise und ganz be deutend war die Zahl der Fremden. Man darf wohl an nehmen, daß mit jedem Jahre die Zahl der Besucher wächst. — Ihre Kaiser!. König!. Hoheit die Frau Prinzessin Friedrich August wurde Montag abend gegen 8 Uhr in der Prinzlichen Villa zu Wachwitz von einer Prinzessin entbunden, die leider kurz nach der Geburt wieder verstarb. Ihre Majestät die Königin war mehrere Stunden vor Ein tritt des Ereignisses von Moritzburg in Wachwitz einge troffen. Ehe das Kind entschlief, empfing es durch Se. König!. Hoheit Prinz Friedrich August die Taufe. Der Prinz ist gleich seiner erlauchten Gemahlin tief ergriffen. Das Befinden der hohen Frau ist befriedigend. Trauer wird nicht angelegt. — Dresden, 19. August. Der bisher ohne Konkurrenz gebliebene Viktoriasalon ist in den letzten drei Monaten vollständig umgebaut worden und zwar mit einem Kostenauswande von 200,000 Mark und derart, daß er das schönste Varietetheater Sachsens bleiben wird und mit den berühmten ähnlichen Etablissements der nahen Reichshauptstadt konkurriren kann. Das Innere ist im Barockstile gehalten und ungemein prachtvoll ausgestattet. Der Zuschauerraum ist 18>/r Meter breit, 22 Meter lang und 12 Meter hoch. Die Künstler, welche das früher äußerlich unansehnliche Etablissement zu einer Dresdner Sehenswürdigkeit gemacht haben, sind Baumeister Pinkert und die Dresdner Maler Meltzer und Brösel. Im Laufe der Saison wird in dem neuerrichteten Prachtbau des Centraltheatcrs in der Waifenhausstraße ein zweites Va- riatötheater hier seine Pforten öffnen. — Eine bei Dresden-Plauen gelegene Pa pierfabrik mußte am Dienstag Abend den Betrieb wegen — Mücken theilweise einstellen. Zu Milliarden schwärmten diese Insekten auf die zur Papierbereitung bestimmten Walzen und Maschinen, sodaß das weiße Schreibpapier in kurzer Zeit mit Tausenden von Mückenleichen bedruckt war und somit unbrauchbar wurde. — Bautzen, 19. August. (Sitzung der Ferien strafkammer des Kgl. Landgerichts.) Der Kupferschmiede meister Karl Emil Hartmann in Königsbrück scheint ein leicht erregbarer und zum Jähzorn neigender Mensch zu sein. Im November oder Dezember v. I. drohte er seinen Lehrling Ernst Julius von Lund, gegen den zwar strenge Zucht am Platze war, die aber nicht in der geschehenen Weise ausgeübt werden durfte, mit einer in die Hand ge nommenen Radehacke zu erschlagen. Die Drohung war ernstlich zu nehmen. Im Februar d. I. warf er bei einer Reparatur der Bierleitung im dortigen Ratskeller in der Erregung darüber, daß der genannte Lehrling seinen Anordnungen nicht schnell genug nachkam, ihm eine ca. 1'/r Pfund schwere Beißzange in den Rücken, so daß er zu Boden sank und einige Tage Schmerzen im Rücken hatte. Am 4. Mai d. I. war Hartmann ungehalten, daß