Volltext Seite (XML)
ulsmtzeiMÄenblatt Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. Houxtblati und West« Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz Di. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niederstem» Weißbach, Ober- und Nicderiichtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf, Geschäftsstelle: Pulsnitz, BiSmarckplatz Nr. 865. Nummer 117. ' j Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz. NI«»«-? lIMIII Dienstag, den 3. Oktsber 1922. 74. Jahrgang Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß pemätz 8 1, Abs. 3 des zwischen der Stadt Pulsnitz und dem Nilterzut Pulsnitz abgeschlossenen Eingemeindung«« Vertrages bis zur Neuwahl der Stadtverordneten Herr Nittergutspachter Richard «Bohrisch als stimmberechtigter Vertreter feiten» Le» Siittergntes in de« Eiadtrnt abgeordnet «nd in der letzten Sitzung des Stadtrotes durch den Ratsoorstand als außerordentliches Ratsmitglied für die genannte Zeit verpflichtet worden ist- Pulsnitz, den 3. Oktober 1SL2. 1 Fex Slnölt. Am 1. Oktober d. I. sind fällig geworden: 1. Beiträge für die Brandoerstcherungskafse, Oktober-Termin. 2. Wasssrzins sür das 2. Rechnungsvierteljahr 1922. Das Beitreibungsversahren beginnt am 23. Oktober d. I. Pulsnitz, am 3. Oktober 1922 Der Stndtrnt. Ankündigungen aller Ari find im „Pulsnitzer Wochenblatt" von denkbar bestem Erfolg. Das WichÜgste. Lie 11. »rdcntlichc cvangclisch - lutherische Landessyn.be tritt Mitt woch, Heu 18. November v»rm. l1 Uhr im Dresdner Ständc- haus zu mehrtägigen Beratungen zusammen. Der dritte diesjährige Dresdner Jahrmarkt wird von Gonntag, den 22. bis DienStsg, den 24. Oktober abgehalten. Im Finnischen Meerbusen begannen gestern größere M-möverübun- gen der russischen Ostseeflottc. Am Dienstzcbäude des NcichSpiüfidenten zieht von jetzt ab eine Wache des Reich-Heeres auf. Der BWeldund wies die polnischen Sigcntnmsansprüche auf die deutschen Ansiedelungen in den geraubten Gebieten zurück. Im Völkerbund kam cs zu keiner Einigung über die Hilfsaktion für Oesterreich Die Frage muß erst durch die Rat-mitglieder entschieden »erden. Die White Starlinie eröffnet am 9. d. M. einen Kajüten- Und Zwischendeckdienst zwischen Newysrk und Bremen. Eine Lebensmitteleinkaufsstelle in der Umgebung van Ettlingen kaufte von einer englischen Firma einen Waggon Auslandszucker. Als die Sendung eintraf, befand sich dieser „Auslandszucker" in Originalsäcken der Zuckerfabrik Waghänscl iu der Pfalz. Kraf-Brsckdoiff-Nantzau ist alt Bstfchafter in Moskau in Aussicht genommen. Er dürfte seinen Poften im Lause bet Oktober an« treten. Auf Anordnung der Regierung in Koblenz müssen in Oberstem bei Koblenz 421 große Grundstücke zum Zwecke der Errichtung von Kasernen und Nebengebäuden für die französische Besatzung ent eignet werden. Das Christliche Gewerkschafttkartek in Herders Lat in einer Ver sammlung beschlossen, für die Armen eine halbe Ueberschicht zu fahren, so daß etwa 400 000 Mark freiwillig geopfert werden. In Griechenland ist ein neues Kabinett gebildet worden. Premier« Minister ist Paimas, Außenminister Polin«. Lie englischen Eisenbahngesellschaften werden im nächsten Monat in Verhandlungen über die Möglichkeit einer Tarisherabsetznug für den Passagicrverkehr eintreten. Glückliches England! Der deutsch« Reichsstädtebund beantragt baldige Aufhebung der Auskunftspflicht für Sparkassen und Banken sowie Beseitigung de« Depotzwanges. Eine vom Statistischen Reichsamt veröffentlichte Ernteschätzung für 1922 berechnet den diesjährigen Ernteertrag um teilweise über die Hälfte geringer als im Frieden. Die interalliierte Rheinlandkvmmission hat eine Verordnung erlassen, welche Re deutsche Rechtsprechung im besetzten Gebiet in ganz unzulänglicher Weise cinschränkt. Gencralfeldmarschall ». Hindenburg vollendete gestern das 75. Lebens jahr. Der Sächsische Gemeindetag hat gegen di« Ueberleitung der Um>atz- und Grunderwerbssteuerberatung auf die Reichsfinanzbehörden schärfsten Protest eingelegt. Die Staaten der Kleinen Entente haben anläßlich gemeinsamer Verhandlungen in Prag festgestellt, daß nur eine allgemeine Revision der ReparativnSlasten ihr wirtschaftliches Zugrunde gehen verhindern könne. vertlich« «ud sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. (Das Olympia-Theater) stellt sich Mittwoch Abend in den Dienst der Wohltätigkeit, indem es eine Vorstellung zum Besten unserer „armen Alten" veranstaltet. Lm Interesse der guten Sache wünschen wir der Direktion ein volles Haus. — (Ausgabe neuer Reichsbanknoten 1000 Mark) 2n der nächsten Zeit werden ueue Reichsbanknoten zu 1000 Mork mit dem Datum „ 18. September 1S28 ausgegeben werden. Sie K-n »m groß und aus weißem Papier mit Mon dunkelwirkenden Wasserzeichen gedruckt. Das "".'"Sachen besteht aus einem Muster, welches aus !"i>kn Figuren in Form einer „2" und aus »i-n „ Sternen gebildet wird, innerhalb welcher ?? dunklem Gründe die Buchstaben „6" und »O« aowechsrlnd wiederkehren. — (Nsue Brotpreis-Erhöhung.) Die Reichsgetreidestelle wird voraussichtlich den Brot- und Mehlpreis «m 18 Oktober erneut erhöhen mässen. Wie hoch, sich der Brot- und Mehrpreis alsdann stellen wird, steht noch nicht fest. — (BrotstreckungmitKartoffelfabrl- katen) Sn einer kürzlich in Berlin adgehalienen Versammlung, die vsm Verein deutscher Kartoffel« troüner und der Zentrale für TroSnungsindustrie einberufen war, wurde mitgeteilt, daß die Regierung beabsichtige, an der im neuen Erntejahr notwendigen Broistreckung durch Kartoffeln in erheblichem Umfange die Stärkefabriken undKartosfeltrocknereien zu beteiligen. — !En blich!) V,m 1. OktsLer 1922 an sind die Fahrpreis« für den Verkehr von den Stationen Bodenbach, Eger, Engelsberg-Eckersdach, Franzem-bad, Ketten, Kratzau, Machsndsrf, Reichenberg, Tetschen und Weißkirchen (Neiße) und nach allen Reichsbahn- stationen sür die gesamte Strecke in tschechoslowakischen Kronen zu entrichten. Der den Fahrkarten in Mark aufgedruckte Tellfahrprri» wird nach dem von der Eisenbahnrerwaltung festgesetzten Kurs in Krönen umgerechnet. — Recht so! Dadurch müssen die Tschecho slowaken wenigstens mehr zahlen als bisher! — (Zum Fernsprechverkehr mit Prag) (Ort) sind sämtliche Orte Sachsens zugelassen worden. Die Fecnsprechanstalt in Prag wird aber alle Ver bindungen trennen, bei denen nicht in den ersten zwei Minuten ausreichende Verständigung erreicht vsird. — (Iagdbeginn.) In Sachsen beginnt mit dem 1 Oktober nicht allein die Hasenjagd, sondern auch die Abschußzeit für Fasanen. Außer dem »eib lichen Rehwild, das noch bis zum 15. Oklsber, und den Krammetsvögeln, die noch bis zum 15. Novem ber Schutz genießen, darf von diesem Termin an innerhalb dec- Freistaates Sachsen alles Wild «bge- schossen werden. — (Das unsichtbare Hartgeld.) Dis Freude der unter dem Münzmangel allgemein leidenden Bevölke rung über die Ausgob« von Hartgeld hat sich wieder einmal als »erfräbt erwiesen. Für den 11. August wurde zur Feier Le« Versassungstages mit großem Tamtam die Verausga bung angekündigt. Seitdem wurden erst 203000 Taler aus geprägt — ein Tropfen aus Len heißen Stein. Allerdings find die Gründe der Verzögerung verständlich. Der Kosten aufwand sür ein Markstück ist heute bereits weit höher als sein Nennwert. Es ist «nzunehmen, daß dies Geldstück so den gleichen Schwierigkeiten zum Opfer fällt wie einst der Alluminiumfünsziger und der Groschrn und Fünfer aus Zink und Eisen. Das Fünsmarkstück mit der Kupserseele ist ebenfalls bis au! weiteres zu teuer. Sollten sich Lie Ver hältnisse auf dem Metallmarkt nicht bald ändern und ein fühlbarer Rückgang im Preis der Metalle Eintreten (wer glaubt daran?), so wird :aucd dies» Münze eln Vexierbild bleiben Vann wird nur der Taler ausgeprägt. Bi» aller- Lings in den Prägestätten die volle Leistungsfähigkeit erreicht ist — eineinhalb Millionen Stück pro Tag — können sich auch hi« die Verhältnisse so geändert Haden, daß die weitere Ausprägung infolge Ueberteuerung untscdleiben muß. Dem gegenüber ist das Rsichsstnanzministerium bereit» mit dem Plane beschäftigt, Zehn- und Zwanzigmarkstöcke vorzAberei- ten, die ja dem veränderten Geldwerte eher entsprechen. Hof- sentlich lernt man nun aus den Fehlern der Vergangenheit und beeilt sich, damit die Stücke vollzählig im Verkehr sind, ehe erneute Veränderungen der Wslwerhältmsse die Veraus gabung abermals verbieten. — (Bejahrte Eltern und Großeltern,) die nicht mehr imstande sind, ihren LMnSuntrrhslt selbst zu verdienen, Haven einen klagbaren Anspruch an ihre Kinder bez». Enkel auf Zahlung de» Unter« haltet?, falls di« letzteren so gestellt sind, daß sie eine solch« Unterstützung zahlen können. Es gilt da» sür Söhne und Töchter, währerd Schwiegersöhne und Schwiegertöchter nicht dazu »erpsltchtet find, »a die Behör'srn in der Regel Erkundigungen nach zur U«. terstützung verpflichteten Kindern emstellen, wenn die Eltern «rmengeld erbitten, so kommen diese Anze» legenheiten, wo all«» so teuer ist, nicht selten zur Ver handlung. Die Rechtslage ist also klar, und ein Ah» streiten »eL Anspruchs der Eltern nutzlos. Freilich Lrnkt man hier oft an den alte« Spruch, daß ein El» terxpaar leichter zehn Kinder ernähren kann, als zehrr Kinder den Vater und die Mutter. — (Vie heurigen Kartoffeln trocken lagern!) Von fachmännischer Seite wirb geschrie ben : Die Kartoffeln find naß aufgeawchsen, eß ist des- halb bei der Einlagerung doppelte Vorsicht geboten. Am besten eignet sich ein trockener Keller. Feuchte und schlecht gelüftete Räume begünstigen die Fäulnis und sind deshalb zu meiden. — (Die teuren Telephon-Gebühren.) - Weg«» der am 1. Oktober «ingetretenen Verteuerung de» Telephons haben sämtlich« Brrzte der Bezirks LetSnt« ihren Fernsprecher gekündigt. Elstra. (Zur Nachahmung empfohlen.) Ai« wir hören, Hst drr GutSLes. Bernhard Hantsche, Prittitz, dem Klrtschermstr. Brun, Sterisch mehrere Rin der zur Abschlachtung übersühren loffe», mit der Be dingung, doß der Preis sür et« Pfund nicht über 100 Mark betröge« darf. Unserer Bewohnerschaft und ganz befände:» der minderbrmtttrUen, die sich infolge der hohen Preise fast überhaupt kein Fleisch mehr leisten können, winkt dadurch wenigsten» auch für dis näch sten Tage «in saftiger KirmsSbraten. Hoffentlich findet der Fall, den Herr Hantsche, so lange e» in seinen Kräften steht, ab und zu durchführen will und mit dem er sich den Dank gar vieler Mitmenschen zuziehen wird, viele Nachahmer, denn nur durch gegenseitige? Verstehen lernen der Lage seiner Mitmenschen kann Deutschland in seiner traurigen Lage geholfen »rrden. Bischofswerda. (Erleichterung der Kar ts sfeleindsckung) Um den Arbeitnehmern die Kartoffelversorzung zu erleichtern, gibt ihnen die Stadt für jede Person 800 Mark Darlehn. — Der ^,Süch> fische Erzähler" wird auch fernerhin sechsmal er scheinen. Singwitz. (Ertappt) und festgehalten wurdeir aus hiesigem Bahnhof zwei Dresdner Monteure, die je einen Rucksack mit 2g Kilo Kupfer trugen. Wie sich herauestellte, hatten die beiden das Kupfer in der Oberguriger Papierfabrik gestohlen, und zwar Haden sie bereits fünf derartige Diebstähle ausgeführt. Radeberg. (Die Schulleitung an den Fortbildungsschulen.) Einer Verordnung des Kultusministeriums vom 8. Juni 1822 entsprechend, nach der die Leitung der Schule einer hauptamtlichen Lehrkraft zusteht, die aus der Zahl der an der Schule wirkenden Lehrkräfte zu wählen ist, hört die bisherige nebenamtliche Leitung unserer Knaben- und Mädchen- fortbildungsschule mit dem 30 September d. I. aufl »Von den bisherigen Leitern, den Schuldirektoren Barche- witz und Adler, geht mit dem 1. Oktober, der Wahl des Schulausschusses entsprechend, die Leitung beidsr