Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt, und Tageszettuu- für die Stadt <«d den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Nr. 215 «Er Pulsnitzer Anzeiger ist zur Veröffentlichung d«r amtlichen Bekanntmachungen des LandrateS zu Kamenz, der Bürgermeister zu ^abraiMM PulSnitz «. Ohorn behördlichrrfeUO destimmte Blatt, euthUt Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz - O 's v Di«,e Fettung rricheln« »»glich mit Ausnahm« der grsstzlichrn «mm- mi» 1/1 1 O1O BezugSpre«»: v«> Abholung 14 tägig r- RM„ frev Hau, t.w AI» st«i»rtag«. — SkickSstrstkll«, Nur Abols-HM-r-Str. « grrnrni »ar « einschllehlich 12 b^w. 1» Pf«. rrLgerlohn. Postbezug monatlich LLÜ N» IS Schiffe mit Ul soo VNT. versenkt Neue große Erfolge unserer Ll-Voote in harten Mmpfen DNB. Aus dem Führerhauptquariier 13. weptbr. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsche Unterseeboote versenkten im St. Lorenzstrom und an der kanadischen Küste, im Atlantik und vor Afrika ans Geleitzügen und in Einzeljagd in harten Kämpfe» 18 Schiffe mit 121500 ART. Ein weiteres Schiff wurde tor pediert. " Darüber hinaus ist zur Zeit im Atlantik eine Geleitzugschlacht großen Umfanges im Gange. In einer Woche 35 Handelsschiffe versenk Die deutschen Unterseeboote waren in der vergan genen Woche weiter unablässig am Feind und fügten seiner Versorgungsschiffahrt neue, schwere Verluste zu. Aus Geleit- rnaen und in Einreliaad wurden an der kanadischen Küste, 3n aller Kürze Am Sonnabend fand in Sofia Lie feierliche Grund stein l e a u n g für den Bau des Deutsch-Bulgarischen land- wirtschaftlichen Forschungsinstituts statt,, an der Ministerpräsi- dent Filosf, der Landwirtschaftsminister Petrow, der deutiwe Gesandte Beckerle, der Leiter der kulturpolitischen Abteilung des Auswärtigen Amtes in Berlin Gesandter von Twardowski, der Leiter des Kaiser-Wilhelm-Instituts Bögler und andere Per sönlichkeiten teilnahmen. Zivei Angehörige der Königlichen Schwedischen Leibgarde wurden wegen Spionage für Sowjetrußland verhaftet, meldet fast die gesamte Stockholmer Presse in großer Auf machung. Das Regimentsgericht Lei der Leibgarde wird we beiden Gardisten aburteilen. im St. Lorenzstrom und an der Ostküste der USA, im Atlan tik sowie vor der afrikanischen Westküste 35 feindliche Handels schiffe mit insgesamt 229 50V BRT. versenkt. Das Ober kommando der Wehrmacht betont besonders die Härte der Kämpfe, die diesen Erfolgen vorausgingen. Während so der Feind schwerste Verluste an wertvollem Handelsschiffsraum erleidet und sein Nachschub immer emp- sindlicheren Störungen ausgesetzt ist, versucht er mit billigen Prestigeerfolgen die gesunkene Stimmung zu heben. Daher die Angriffe aus offene deutsche Städte, die Ver nichtung wertvoller kunstgeschichtlicher Bauten, der Kamps ge- gen die Zivilbevölkerung. Die deutsche Lustwafse dagegen fügte wie immer auch in der vergangenen Woche der feindlichen Rüstungsindni.ie durch zahlreiche Angriffe neue schwere Ver luste zu. So wurden kriegswichtige Anlagen an der britischen Süd- und 'Ostküste sowie in Mittel- und Ostengland bei Tag und Nacht durch deutsche Kampfflieger wirksam angegriffen. Der Feind verlor in der letzten Woche bei seinen Ein flügen in das Reichsgebiet insgesamt 7 2 Flugzeuge. Die Kämpfe aus Madagaskar Ueber die Kämpfe auf Madagaskar wird berichtet, daß am Sonntag der Fluß Betsiboka noch immer in den Händen der Franzosen war, trptz energischer englischer Anstrengungen, den Uebergang zu erzwingen. Dagegen mußte Ambaja der erdrückenden englischen ilebermacht nachgeben. Es wurde be setzt, doch konnten die französischen Truppen aus der Stadl in voller Ordnung zurückgeführt werden, lieber die Gesamtlage wird in einem aus Madagaskar vorliegenden Telegramm fest- geftellt, daß im Gebiet von Majunqa keine wesentlichen Ver änderungen festzustellen seien. Einige englische Kampfwagen Hütten den Betsiboka überquert, doch sei es ihnen nicht gelun gen, die Befestigungen im Gebiet von Mävetaname zu durch brechen. Die französischen Truppen hätten Ambaja aufgeben müssen und organisierten sich zum weiteren Widerstand. ! Blickpunkt Stalingrad Magnetisch sind die Blicke der Welt auf die Stadt am großen Wolgaknic. auf Stalingrad gerichtet. Auch die vergangene Woche stand hier im Zeichen so erbitterter Kämpfe, wie sie selbst der an schweren und schwersten Auseinandersetzungen überreiche Ostfeldzug bisher kaum zu verzeichnen hatte. Wer den tägd lichen deutschen Wehrmachtbericht und die ergänzenden Mittei lungen des Oberkommandos der Wehrmacht zu den Ereignissen auf den einzelnen Kampfabschnitten sorgfältig liest — und wer täte das nicht? — hat in den letzten Tagen eine Sprache fest- stellen können, die ganz sichtbar bemüht war, die ganze Schwere und ungeheure Härte des Kampfes im Raum des FestungK- kampffeldes Stalingrad zum Ausdruck zu bringen. Nicht weniger als der zur Tradition gewordene Wille, unbedingt wahrheitS- gemw' zu berichten, wird dabei die Absicht mitgesprochen haben, der Leistung der Truppe selbst gerecht zu werden, soweit das mit Worten möglich ist. Die Sowjets haben in der Erkenntnis der überragenden Bedeutung der Stadt für die weitere Entwicklung des Kriegs verlaufes, zu der zum mindesten für die sowjetische Führungs schicht der besondere symbolische Gehalt des Namens der Stadt Stalins hinzutritt, haben hier das äußerste an Widerstandskraft und verteidigungstechnischem. Vermögen zusammengefaßt, was ihnen zu Gebote steht. Keines von den Mitteln des modernen Verteidigungskampfes, die bisher schon in früheren Kriegsab schnitten bekannt wurden, fehlt, viele neue aber sind durch den in dieser Hinsicht beträchtlichen Erfiudungsreichtum der Sow jets hinzugekommen und die PK-Berichte haben zu den Er läuterungen der eigentlichen OKW-Berichte ihrerseits manchen .sehr aufschlußreichen Hinweis gegeben. Aber auch diese äußerste Kräfte- und Willcnskonzentratiou des Feindes hat das Vor dringen der deutschen Truppen und ihrer Verbündeten nicht aufhalten können, das langsam oft Meter für Meter, aber eben unaufhaltsam vonstatten geht . Wenn der Begriff des Heldenmütigen einmal angebracht ist dann hfer in seinem ursprünglichen Sii e, denn seit vielen Tagen wird im Raum um Stalingrad Stunde um. Stunde mit dem Mut von Helden gerungen und es ist sicher- daß einmal die Erstürmung von Stalins grad eines der stolzesten Blätter in der Ruhmesgeschichte des deutschen Soldatentums sein wird. Die Gegenseite sieht heute ohne Zweifel, daß cs keinen Ausweg gibt, die Stadt und die dort kämpfenden Armeen vor ihrem Schicksal zu bewahren. Schon am 10. September schä kerte eiri besonders bekannter us-amerikanischer Sender die Lage vor Stalingrad in den düstersten Farben. Wohl leisteten die Russen, so hieß es in der Meldung, erbitterten Widerstand und Wohl nähere sich wie im vorigen Jahre der Winter, doch» sei die Lage noch niemals so ungünstig gewesen wie jetzt. Aus dec russischen Berichten selbst ginge hervor, daß die Angriff der Deutschen täglich an Heftigkeit und Schnelligkeit zunehmen. Gestern besagte ein Reuterbericht aus Moskau, der bolschewi stischen Armee sei der Befehl erteilt worden, die Wolgafestuna unter allen Umständen zu halten. Am gleichen Tage bezeichnete der „Rote Stern" die Lage Stalingrads als „äußerst gec- spannt: „Die Deutschen geHen von Angriff zu Angriff über, besonders an denjenigen Stellen, wo sich Keile vorge schoben haben. Starke Verbände der Luftwaffe werden eingesetzt, um die russische Verteidigung zu zermalmen, bevor Panzer und Infanterie in den Erdkampf ge» iporfen werden". . , In der gleichen Zeitung wird dann genieldet, daß auf Besteht Moskaus sämtliche Brücken über die Wolga im Rüsten der Stadt Stalingrad abgebrochen worden sind, sodaß den Vertei digern jede Rückzugsmöglichkeit genommen ist und sie so' ge zwungen sind, die Stadt bis zum äußersten zu verteidigen. Im Londoner Nachrichtendienst vom Freitagmittag wurde in dürren Worten zugegeben: „Die Russen mußten sich im Westen oon Stalingrad und im Südwesten der Stadt zurückziehen. Noch in keiner Schlacht des Krieges wurden bisher so viel Menschen und Material eingesetzt." Der Bericht erklärt dann, .die Stadt sei in äußerster Gefahr. Die Armee wird aufgefordert, bis zum letzten Mann zu kämpfen und es werden die Tage von 1918 ins Gedächtnis zurückgerufen. In diesen verzweifelten Tagen habe Stalin befohlen, alle Schiffe die Wolga aufwärts fahren zu lassen, sodaß alle Rückzüge für die Rote Armee abgeschnittcn waren. Es gab keinen Weg zurück. Die einzige Möglichkeit war, den Feind anzugrcifen. Das Gleiche ist heute der Fall." Wir haben keinen Weg zurück aus Stalingrad. Es ist Vies der Wille unseres Landes und der Befehl unseres Volkes. — Ern innert man iich in diesem Zusammenhang an den aufgefundeneu Armeebefehl Stalins vor etwa 14 Tagen, die Stadt Stalingrad, koste es was es wolle, zu halten, so rundet sich das Bild von der verzweifelten Lage der Sowjets . Das gewaltige, Völkerschicksale entscheidende Ringen im Osten ist auf einem Höhepunkt angelangt, der einmal, das ist mit Sicherheit anzunchmen, in der Kriegsge schichte besonders auffallend markiert werden wird. Noch hält die Spannung in vollem Umfange an, die Kon turen der weiteren Entwicklung zeichnen sich aber be reits deutlich ab. Hartumkiimpftes Stalingrad Erbitterter Nahkampf mit Flammenwerfern und geballten Ladungen — Fedes Haus ein Stütz punkt — Tag und Nacyt schwere Schläge der deutschen Luftwaffe Zu den erbitterten Kämpfen um Stalingrad teilt da» Oberkommando der Wehrmacht ergänzend mit: Im Festungs- kampf van Stalingrad arbeiteten sich die deutschen Truppen Mch Niederkämpfung zahlreicher Bunker und in schweren Häuserkämpfen schrittweise weiter gegen den Stadtrand vor. Betonbunker und eingegrabene schwere Panzer mußten mit Flammenwerfern und geballten Ladungen im Nahkampf vernichtet werden. Heftige Kämpfe entwickelten sich in einem Fabrikgelände, wo iedes Haus, durch Ausbrechen von Scharten und Anlage von Sperren und Hindernissen zu einem Stützpunkt ausgebaut, in hartem Einzelkamps milder blanken Waffe genommen werden mutzte. Kampf- und Sturzkampffliegerverbände unterstützten wirksam den An griff des Heeres gegen die Schwerpunkte des feindlichen Wider- standes und die tief gestaffelten bolschewistischen Stellungs- systeme. Flakartillerieverbände waren im Vorgehen mit den eigenen Angriffsspitzen an der Zermürbung des feindlichen Widerstandes hervorragend beteiligt und setzten vier bolsche wistische Batterien außer Gefecht, die von beherrschenden Stel lungen aus die deutschen Stoßkeile aufzuhalten versuchten. Im Südwesten von Stalingrad nahmen Verbände rines Panzerkorps in schneidigem Einsatz einige beherrschende Höhen, die sich fast bis unmittelbar an die Stadt und an die Wolga erstrecken. Die außerordentlich stark befestigten Stel lungen, deren Bunker mit dicken Stahlplatten versehen waren, wurden nach eingehender Vorbereitung durch Angriffe der Luftwaffe von den vorstoßenden Panzerverbänden vernichtet und dabei 15 schwer eFeindpanzer, 22 Geschütze und Pak zerstört. Vom Wolgaufer aus wurde der Ver kehr über die Kriegsbrücke, die die Bolschewisten aus Pontons gebaut hatten, durch Artillerie und schwere Infanteriewaffen unterbunden. Besonders starke, von Artillerie und Luftwassenvcrbänden unterstützte Entlastungsangriffe unterahmen die Bolschewisten gegen unseren nördlich der Stadt zur Wolga vorgeschobenen Angrisfsflügel. Auch hier wurden im Zusammenwirken mit Flakartillerie und fliegenden Verbänden der Luftwaffe alle Angriffe unter Hohen blutigen Opfern für die Bol schewisten und empfindlichen Ausfällen an schweren Wassen abgewiesen, zum Teil sogar schon vor dem Heraustreten aus dem Bereitstellungsraum durch Artillerie und Flieger zer- schlagen. - Starke Schläge führte die deutsche Lustwafse bei Tag und Nacht gegen rückwärtige Teile der Festung Stalingrad. In mehreren Wellen warfen Kampfflieger Bomben schweren und schwersten Kalibers auf Flugstützpunkte, Lagerhallen und Indu- strieanlagen. Volltreffer riefen starke Explosionen und um fangreiche Flächenbrände hervor. Daneben wurden der sowje tische Nachschubverkehr aus Straßen und Bahnen empfindlich getroffen und mit Truppen und Kriegsgerät vollveladene Transportzüge der Bolschewisten zerstört. Deutsche, italienische und rumänische Jäger, die zum Begleitschutz der Kamps- Verbände und zu freier Jagd gegen starke bolschewistische Luft waffenverbände eingesetzt waren, schossen gestern in diesem Kampfabschnitt 28 Sowjetflugzeuge ab. Weitere zwei feindliche Flugzeuge wurden durch Flak^-tillerie zum Absturz gebracht. Unvergleiästiche deutsche Infanterie 2m Verlaufe eines südostwärts des Ilmensees mit über ¬ legenen Kräften geführten Angriff waren die Bolschewisten be reits in die ersten Häuser einer zum deutschen Hauptkampffeld gehörigen Ortschaft eingedrungen. Da warf sich ihnen der Ba- taillonskommandeur eines norddeutschen Infanteriebataillons an der Spitze weniger Infanteristen entgegen. In erbittertem Ringen wogte der Kampf hin und her. Em Kolbenschlag traf den Hauptmann am Kopf, der mit der letzten Kugel seiner Pistole den Angreifer unschädlich machen konnte und dann zu sammenbrach. Als der Hauptmann aus seiner Betäubung er wachte, gelang es dem persönlichen schneidigen Einsatz dieses Ba taillonskommandeurs wiederum, einige Gruppen zusammenza raffen und sich auf den von neuem eindringenden Gegner_zu stür zen. Der Gegenstoß war von Erfolg gekrönt. Lecnige Stunden ipäter war die Stellung wieder 'st in deutscher Hand. Vor und m dem von dem Hauptmann zuletzt nur mit zwölf Infanteristen verteidigten Stützpunkt lagen 200 tote Bolschewisten. Schrittweises Vorgehen gegen erbitterten Feindwiderstand — Stark« Gegenangriffe der Sowjets bei Stalingrad — Hervsr- ragcnder Anteil der Luftwaffe an den Erdkämpfen — Weiterer Raumgewinn des Angriffes im Terek-Abschnitt DNB. Berlin. 13. Sept. Im Terek-Abschnitt gewann der deutsche Angriff am 12. September durch erfolgreichen Vor stoß von Panzertruppen in dem festungsartig ausgebauten Ge lände weiter Raum. Bolschewistische Kampfflugzeuge, die in den Kampf eingriffen, wurden von deutschen Jägern erfolgreich abgewehrt . Der Kampf umdas Festungsgelände von Stalingrad machte trotz erbitterten Feindwiderstandes weitere Fortschritt« nnd kennte von den Angriffstruppen bis in die Häuser der Vorstädte von Stalingrad vorgetragen werden. Starke Gegenangriffe der Bclschewisten. die si chvor allem gegen die nördlich und südlick der Stadt gegen die Wolga porgetriebenen Angriffsflügel richteten, blieben im zusammengefaßten Feuer von Artillerie und schweren Infanteriewaffen liegen. Die deutsche Luft waffe griff mit Flakartillerie und fliegenden Verbänden erfolg reich in den Erdkampf ein, setzte Panzerwerke und Bunker außer Gefecht und erleichterte damit das Vorgehen der Infan terie. Tages- und Nachtangriffe richteten sich mit Bomben aller Kaliber gegen Bahnen, rückwärtige Verbindungswege und Industrieanlagen. Der Schiffsverkehr auf der Wolga wurde em- pfindlich gestört. c > Im Raum von Rschew wurden örtliche, zum Teil von Panzern unterstützte Angriffe der Bolschewisten in harten Kämpfen abgewiesen. Bereitstellungen des Gegners wurden durch Artilleriefeuer und Angriffe der Luftwase zerschlagen und an verschiedenen Stellen Gegenstöße tief in die feindlichen Stellungen vorgetrieben. Deutsche Kampsflieger erzielten zahlreiche Volltreffer auf Eisenbahnzüge, die von den Bolschewisten bereits geladen und zur Abfahrt bereit gestellt waren. Südostwärts des Ilmensees, an der Wolchowfront und süd lich des Ladogasees beschränkte sich die Kampftätigkeit auf ört liche Vorstöße der Bolschewisten, die sämtlich unter hohen blu tigen und Materialverlusten für den Feind znrückgeschlagen wurden. In Luftkämpfen über dem Nordabschnitt wurden 13 sowjetische Flugzeuge ohne eigene Verluste abgeschossen.