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Pulsnitzer Anzeiger Sonnabend/Sonntag, 1./2. Februar 1941 Nr. 27 93. Jahrgang Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Haus 1.10 RM. einschl 12 bez.1S Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 jliM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe für Abholer täglich 3—0 Uhr nachmittags. Preise und Nachlatzsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vorm. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Strahe 2 — Fernruf nur 551. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amisgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsuitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates z» Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Die Wett hörte Den Führer Die Rede »es Führers im Berliner Sportpalast am achte» Jahrestag der Machtübernahme hat weithin stärksten Eindruck gemach», was auch darin zum Ausdruck kommt, daß die Führer ansprache von 667 Rundfunksendern übernommern und in 26 verschiedenen Sprachen an alle Völker übertragen worden »k Besonders nachhaltig ist der Widerhall der Rede in dem ocrbündeteu Italien, das dir Kundgebung mit lebhafter gu- stimmung und stärkster Sympathie für den Führer ausgcnom- nen hat. Es ist niemand in den Ländern, deren Bevölkerung gewillt ist. die Dinge zu sehen, wie sie sind, der nicht die zwin gende Beweisführung des Führers gegen die Politik der bri tischen Wetteroberer, Ausbeuter und Wucherer anerkennt. Immer wieder bewerten denn auch die Zeitungen der ver schiedenen Länder dir Rede des Führers alS den Ausdruck deut scher Kampfentschlossenheit und als einen Beweis dafür, datz die Achsenmächte des Sieges gewiß sind. Im einzelnen betonen die italienischen Zeitungen, datz die moralischen und geschichtlichen Gründe dieses Krieges für Deutschland und für Italien die gleichen sind Was der Führer gesagt habe, gelte auch für Italien. Es sei nicht zu be streiten. datz in der Tai der soziale Fortschritt einer der wich- Preffestimmen zur Führerrede ligsten Gründe des englischen Haffes gegen die totalitären Staaten sei Lebhafte Genugtuung bekunden die italienischen Blänei über das selsenseste Vertrauen des Führers in das italienische Volk. „Messaggero" schreibt, datz dem Feind nunmehr keine Illusion mehr gegönnt ist. „Po- polo di Roma" bewertet die Rede des Führers u. a. auch als einen Beweis sirr di» unzerstörbare Freundschaft Deutschlands und Italiens In ibrer Schicksalsgemeinschaft im durchgemach- len Leiden und in ihrer gemeinsamen heldenhaften Erhebung leien die Völker Deutschlands und Italiens stolz darauf, ge meinsam zur Durchführung der größten Befreiungstat der modernen Geschichte berufen zu sein. «Teuere" schreibt, die Worte des Führers hätten in Italien frohe Zukunstsaussich- ien erstehen lassen. „Corriere della Sera" betont, glücklicher weise liege nicht nur das Recht bei den Achsenmächten, sondern sie hätten auch die Macht, es durchzusetzen. „Gazzetta del Popolo" erklärt, die Sportpalast-Rede sei die Rede eines Mannes gewesen, der sich stark und entschlossen fühle. Dit ^deunch-ualienische Waffenbrüderschaft sei vollständig und wirk sam aus allen Gebieten, wo der Feind erreicht und geschlagen werden könne. „Unerschütterlicher Glaube an den Endsieg" ..Rhetorischen Auftakt eines neuen Zeitalters", so nennt die ungarische Presse die Führerrede im Sportpalast Die Siegesgewitzheit, die aus icdem Wori des Führers gesprochen habe, müsse aus England eine erschreckende Wirkung haben. Die iugoslawischen Blätter heben übereinstimmend her- oor. daß nach den Worten des Führers das Jahr löst ein historisches Jahr sein wird, das die neue Bewegung in Europa zum Sieg führen wird. Die deutschen Waffen be fänden sich heute in den Händen kriegSerpiobter Soldaten, während eine solche intelligente Führung bestehe, wie sie bis her noch nie in der Geschichte vorhanden war Die buI» garische Presse unterstreicht namentlich die Warnung an Amerika, die Einigkeit zwischen Führer und Duce und den unerschütterlichen Glauben an den Sieg Deutschlands. In der Moskauer Presse ist am stärksten die Erklärung deS Führers herausgestclli, datz Deutschland, wenn die Stunde dafür kommt, zu dem entscheidenden Schlag gegen England ausholen wird Stark beachtet wird auch die Feststellung, daß jedes Schiff, das vor die deutschen Torpedorohre kommt, lorpedier» werden wird Viel bemerkt wird auch der Hinweis bes Führers aus die ständig wachsende Kriegsmacht Deutsch lands. den im Frühjahr bevorstehenden Großeinsatz der deut schen U-Boolwasfe und die Gewißheit des deutschen End sieges. Auch die spanische öffentliche Meinung Ist tief beein druckt von der Rede des Führers vor den Massen im Berliner Sportpalast, und unterstreicht, daß Hitler mit seinem Volk ossen und ehrlich gesprochen har. Die dänische und di« norwegische Presse stehen unter dem Eindruck der großen Siegeszuversicht, die aus der Rede Hitlers geklungen habe. Seine Worte feien die Worte des deutschen Voiles und sein Glaube an den Sieg sei der der deutschen Soldaten und des deutschen Volkes. Ein Kampf der Geister wie der Waffen „Em wesentltcher Punkt dieser historisch wie polnisch so bedeutsamen Führerrede muß", so betom „Giornale v'Italia" rn der Betrachtung der Führerrede, „sofort iestgehallen werden, nämlich die Slegesgewißhen. die den Geist und die Waisen der Achsenmächte beseelt. Die Geschlchie will den Sieg der Achsen- mächie, weil sie den Triumph ihrer gesunden Kräne und ihren Aufstieg will." Den eindeutigen Worten des Führers über die auf die materiellen und moralischen Kräfte Deutschlands und Italiens begründete Siegesgewitzheit könne man. so fährt das Mail fort, noch hinzufügen. daß „die Summe dieser Kräfie gegenüber dem gemeinsamen Feind heute und in den kommen den Monaten im Vergleich zu oer vom 10. Juni 1940 noch wesentlich größer werden wird." England habe aus einen Still stand der Kriegsoperalionen im Norden gerechnet, um alle seine verfügbaren Kräfte nach dem Mittelmeer zu werfen, eine der beiden Achsenmächte auszuschalten und dann seine ganze bewaffnete Macht gegen Deutschland konzentrieren zu können. Diese Berechnung sei falsch gewesen. Die Rede wendet sich, so schreibt „Lavoro Fascista", nicht nur an das deutsche Volk, sondern auch an alle anderen Völ ker, und hier findet der Führer die große Sprache des Krie ges des Kontinents gegen die alte Handelsvorherrschasi Eng lands und legt die Grundgedanken dar, die für sie morali sche und wirtschaftliche Verständigung und Vereinheitlichung Europas richtunggebend fein müssen. Ganz außergewöhnlich erscheine dabei die vöm Führer erreichte Einfachheit der Spra che, ebenso außergewöhnlich sei die Kraft der geschichtlichen Synthese, mit der vom Führer das große Duell oes Konti nents mit der englischen Insel zugestaltet werde. Damit erhält der Krieg sein eigentliches Gepräge als Kamps für die Aus richtung einer neuen Ordnung in Europa. Die tiefgehenden Fragen, die in der Führerrede an- gerührt sind, machen naturgemäß vor allem in einem Lande Eindruck das durch die Engländer in den Krieg hineingezogen eine bittere Lehre zahlen mutzte, wie Belgien. Bei ausführ licher Wiedergabe der Rede werden besonders die Feststellun gen zum U-Boot-Krieg und ggenüber Amerika betont, sowie die Versicherung des Führers, datz das Jahr 1941 den Sieg der neuen Ordnung in ganz Europa bringen werde. Das hebt besonders die flämische Zeitung „Volk en Staat" hervor. — Das Rexistenblatt „Le Pays Reel" vergleicht in seinem Kommentar die aus dem Vobk geborenen Revolutionen des Nationalsozialismus und des Faschismus niit den m ver- schievenen Ländern organisierten „kalten" Revolutionen, die auf Theorrien und Dekreten beruhten. Das Blatt kcmmt zu den, Schluß, daß den ersteren als den lebensnahen das alleinige Recht der Neugestaltung Europas gebühre. An diesen Gedankengängen kann auch die portugie sische Presse nicht vorüber, selbst ein klerikales Blair stellt diesen tiefen Sinn des Kampfes heraus. Selbstverständlich ist den Feststellungen des Führers über den Krieg an sich der Vor rang eingerüumt, so der Ankündigung über den U-Bootkrieg und dem Verhältnis zu Amerika. Diesen Wendungen oes Führers sucht man drüben in den U S A., wo die Rede in gro ßer Aufmachung wiederaegeben wird, den Charakter einer Warnung zu geben. In den meist ablehnend gehauenen Leit artikeln will man die ernsten Worte des Führers als nur für das deutsche Volk bestimmt abtun. Nur ganz vereinzelt finden sich Stimmen des Verständnisses. Bezeichnend als Bei spiel für die völlige Verkennung der Rede in den Pressekom- mcniaren ist die Aeußerung eines demokratischen Senators, der erklärt, es sei zwecklos auf das zu hören, was Hitler sage. Die Vereinigten Staaten machten ihre Gesetze nicht für ihn. Die brasilianische Presse, die die Rede des Führers durch weg auf den Titelseiten im Wortlaut oder in großen Aus zügen veröffentlicht, hebt einmütig die Ankündigung des End sieges und der Neuordnung Europas im Jahre 1941 hervor. Teilweise wird auch die Erklärung betont, daß Deutschland niemals Interessen auf dem amerikanischen Kontinent vertre ten habe, es sei denn, daß Deutsche mitgekämpft haben für die Freiheit dieses Kontinents. Wladimir Bernardos weist im Leitartikel der „Gazeta de Noticias" auf die Wahrscheinlichkeit eines baldigen deut schen Sieges hin und erklärt, die zivilisierte Welt werde noch den geschichtlichen Dank anerkennen, den sie der Aktion Hitlers und dem Sieg seiner Idee schulde, der nicht nur einem Volk, sondern der ganzen Menschheit nütze. Die deutsche Wehrmacht wird die Entscheidung so oder so erzwingen! Volksgenosse: Der Frontsoldat sieht auf Dein Opfer! Opfere für das Kriegs-WHW. Kattun! Wem» der Brite von Gott redet, m«int er Kattun! Diese- alte politische Sprichwort zitiert» in seiner Donnerstag-Rede im Berliner Sportpalast der Führer, um damit die Lag« in Europa zu illustrieren. Das, was die Welt heute an Kriegsschrecken, wirtschaftlicher Desorganisation, was sie an politischen Umwälzungen und geistigen Erneuerungen erlebt, ist Ausdruck bzw. Reaktion englischer Machtpolitik. Als v»r rund dreihundert Jahren das englische Weltreich gebildet wurde, regierte die Gewalt des englischen Räubers. England hat die Welt erobert, nicht um den Völkern Freiheit. Zivili sation und Wohlergehen zu vermitteln, sonder,» um sie in oen Frondienst für die wirtschaftlichen uns politischen Inter essen der englischen Machthaber zu zwingen. An diesen Me thoden englischer Gewaltpolitik hat sich bis aus den heungen Tag nichts geändert. Die Rechtlosigkeit des indischen oder des ägyptischen Volkes entspricht ebenso dieser Gewaltpolitik wie die viehischen Morde polnischer Banden an den Volks deutschen des einstigen Polen. Wie die Opiumpolilik Eng- lands die chinesische Freiheit und Selbständigkeit zerschlug, so unterjochten die Frauenkonzenirattonslager in Transvaal das burische Volk Der spanische Bürgerkrieg war ebenso die Folge englischer Wühlarbeit, wie der jetzige Krieg in Griechenland von England angezetielt wurde. Die jahrhundertlange deutsche Ohnmacht, die deutsche Zer rissenheit und Uneinigkeit waren Auswirkungen englischen Machistrebens aus dem europäischen Kontinent. Jede deutsche Regung zur Einigkeit und Stärke aus politischem wie auf wirtschaftlichem Gebiet wurde von England verhindert, wenn es nicht anders ging, durch die Gewalt der Waffen. Der Weltkrieg ist das Wert englischer Diplomatie und Dynastie. Das Reich Bismarcks mit den ersten stärkeren Ansätzen deut schen Einigkeits- und Freiheitswillens mußte zerschlagen wer- den, weil mit der Erstarkung Deutschlands nach 1870/71 auch ein wirtschaftlicher Ausstieg einsetzte. der den Londoner Kaunn- Politikern unbequem wurde Versailles sollte das In strument werden, das Deutschland für alle Zeiten in die Ab hängigkeit jüdisch-pluiokraiischer Machipolitik zwingen sollte. Der Führer hat in seiner Donnerstag-Rede in knappen Umrisse« die Entwicklung der europäischen Politik unter der britischen Diktatur dargeslellt. Wenn er dabei den 30. Januar 1933 alS den Ausgangspunkt für Deutschlands Wiedererstar kung umriß und feststellte, daß Deutschlands Erwachen aus dem deutschen Glauben an die Zukunft der Nation und an die Kraft seines Willens sich entwickelte, dann durfte er in diesem Zusanimenhang einen Vergleich ziehen mit den politischen Ent wicklungen in der Welt. Die innerpolitischen Verhältnisse in Deutschland lagen nach der schändlichen November-Revolution von 1918, im ganzen gesehen, etwa aus der gleichen Linie, wie sie weltpolitisch sich allgemein darstellten. Verantwor tungslose, unfähige und abhängige Kreaturen vertraten aus Kosten des Volkes ihre Interessen, ohne sich um das Elend der Massen zu kümmern. Sie sprachen von Demokratie und meinten damit ihre politische Macht, sie sprachen von Sozia lismus und meinten damit die materiellen Interessen ihrer Auftraggeber, bis dann die Idee des Nationalsozialismus, dis im Heldenkamps des deutschen Volkes während des Weltkrie ges geboren wurde, die Menschen aufrüttelte, sehen machte und neuen Glkiuben gab. Die damaligen Machthaber haben nie mals im Ernst damit gerechnet, datz diese Idee eines namen losen Gesreiten des Weltkrieges die Herzen der großen Mafse des Volkes gewinnen konnte. Und als dann die Kolonnen der nationalsozialistischen Kämpfer größer und größer wurden, als sie allmählich alle Stände erfaßten und der Glaube an diese Idee zum fanatischen Kampfruf einer gan zen Nation wurde, da zerbrach die Macht der sogenannten demokratischen Regierung wie das Eis im Frühlingsstunn. Heute zitiert man in England Gott bei ,eder Gelegenheit; sie mißbrauchen seinen Namen, weil sich hinter ihren Herr- gotirufen lediglich ihre Kattunpolttik verbirgt Sie wollen Herr- schen, wirtschaftlich und politisch. Wenn sie von der Freiheit der Völker sprechen, meinen sie ihre Beherrschung durch jene Clique plutokratischer Ausbeuter, die 300 Jahre die Welt beherrschte. Wie brüchig ihre Macht ist, das hat das Jahr 1940 gezeigt Ihre Phrasen von demokratischer Freiheit und demo kratischem Frieden, mit denen sie Jahrhunderte die Völker betört und bedrückt haben, sind in der Glut der sozialistischen Ideen der jungen Nationen zerschmolzen wie der Schnee an der Sonne. Ihre Macht, die sie für die Ewigkeit aufgerichtet glaubten, ist durch die Kraft der jungen Völker zerschmettert. Was diese einstigen Welteroberer heute der Welt zeigen, ist das Winselnum Hilfe gegen den wahren So zialismus, gegen die wirkliche Freiheit und den ehr- liehen Frieden. Sie haben, sich stützend auf ihre Gewaltpolitik, die Freiheit der Völker vernichtet, den Frieden verhindert und die sozialen Gegensätze im Interesse ihrer Kattunpolitik be- wußt veriwärit.