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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Dienstag, 26. November 1940 92. Jahrgang Nr. 278 täglich 3—6 Uhr nachmittag». Preise und NachlaMtze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungetagen bi» oorm. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Tonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Hau» 1.10 RM. rinschl 12 b«z.15Pf. Lrägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung brr Lieferung rechtfertigt krtnen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. ZettungSauSgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnn «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt «ud enthält Bekanntmachnugen des Amtsgerichts Vulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Churchillsche Fieberphantasien Erfundene englische Luftangriffe auf Berlin H London, Coventry. Birmingham und die vielen anderen Städte an der Küste und im Herzen Englands mit ihren, Trümmerstätien und Biandruinen sind Tatsachen, die selbst der Oberlügner Churchill nicht mehr aus der Welt schaffen' kann. Die Wirkung von Hunderttausenden von Kilogramm Bomben aller Kaliber kann weder Duff CooperS Jnsorma-i tionsmintsterium noch das englische Luftsahrtminiflerium un-< gesehen machen. Das englische Volk, das Tag und Nacht den^ schlagkräftigen Einsatz der deutschen Luftwaffe zu spüren be-i kommt, kann nicht immer nur mit verlogenen Phrasen durch den englischen Rundfunk beruhigt werden. Es mutz auch mal ein heilendes Pflaster bekommen, und wie da» auSsieht. daS zeigen die Reulerberichie vom gestrigen Tage. Dir Berliner misten, daß am Sonnabendabend für kurze Zeit in der Reichshauptstadt Fliegeralarm gegeben wurde. Sie sowie die vielen Ausländer und die Angehörigen der diplomatischen Vertretungen fremder Mächte wissen aber auch, daß während des kurzen Alarms nicht ein einziger Schutz über dem grohen Gebiet der Reichshauptstadt fiel, daß nicht ein Scheinwerfer aufslammte, daß an keiner Stelle auch nur das geringste Motorengeräusch zu hören war. Ganz genau im Bilde ist natürlich wieder Reuter. Dieses Büro gibt eine Meldung des Nachrichtendienstes des englischen Luftfahrtministeriums, nach der in der Reichs- Hauptstadt der Bahnhof Putlitz st ratze und der Lehrter Güierbabnhos bombardiert wurden. Es seien zehn sehr grotze Brände verursacht worden. Ein Feuer habe so heftig gebrannt, daß das Innere der englischen Maschine davon er hellt worden sei (!), obgleich sie sehr hoch flog. „Im Innern unserer Maschine war es so hell, als ob wir das elektrische Licht angedreht hätten", heisst es wörtlich nach den Aussagen des Piloten. Ungefähr zur gleichen Zeit wurden — so be hauptet Reuter — lausend Brandbomben (I) aus die Warenlager zwischen dem Potsdamer und Anhalter Bahnhof abgeworfen. Die Bomben hätten Brände verursacht, es hätten sich mehrere Explosionen ereignet. Nach dem Abwerfen von Brandbomben seien Sprengbomben abgeworfen worden, wobei ein Pilot einen direkten Volltreffer auf dem Potsdamer Bahnhof erzielte. AusliMWe LuMahrlaltaAs besichtigen die unversehrten Bahnanlagen So weit Reuter und der englische Rundfunk. Diese Lügen sind, wie wir wissen, etwas Alltägliches. Deutschland ist aber nicht gewillt, diese Firberphantasien des Kriegsverbrechers Churthill auf sieb beruben in lasten. DeSbalb last sieb der Reichsprcflechcf Dr. Dietrich in Gemeinschaft mit dem engsten Mitarbeiter des Reichsmarschalls Hermann Göring, Generalleutnant Bodenschatz, veranlaßt, die Lust-! sahrtaltachss der in Berlin akkreditierten Mächte sowie die in- und ausländische Presse an die „Stätten der Ver wüstung" zu führen. Der Reichspresjeches wieS darauf hin, diese Lügen meldung stelle keinen Einzelfall dar, sondern sie sei eine von Hunderten. Da aber mit dieser systematischen Ver- logenheii in vielen Ländern Politik gemacht werde, halte man es für geboten, aller Welt zu zeigen, was man von der eng lischen Wahrhetisliebe zu halten habe. Geneialleutnani Bodenschatz, der tm Weltkrieg Adju tant bei Richihofen und Göring war, betonte, man habe da mals mi: Hochachtung mit dem englischen Gegner die Klinge gekreuzt. Er bedauere, daß angesichts dieser unwürdigen Lügen der englischen Flieger diese Hochachtung nicht mehr gezollt werden könne. Nirgends auch nur eine Spur zu sehen Unter Führung von Reichspresseches Dr. Dietrich und Gencralleuinanr Bodenschatz und in Anwesenheit von Ministerialdirigent Fritsche und Ministerialdirigent Professor Boehmer besichtigten die Militär- und Lustattaches von Japan, UdSSR., USA., Manien, Schweden, Rumänien. Ungarn, Finnland, Schweiz, Bulgarien. Jugoslawien und Bolivien sowie die Vertreter der in- und ausländischen Presse die in den englischen Lügen- Meldungen angegebenen Bahnhöfe und Bahnanlagen. Nirgends war auch nur eine Spur zu scheu, die darauf! hindeutctc, daß in dem großen Reuterschen Lügengespinst auch nur ein Fünkchen Wahrheit ist. Alle Bahnhöfe befanden sich in normalem Bctriebszustand, fahrplanmäßig wickelte sich der Orts- und Fernverkehr ab, auf den Rangiergleisen der Güter- bahnhöse waren die Arbeiter mit dem Entladen beschäftigt. Es war ein vollkommen normaler Betrieb, wie wir ihn von jeher aus den Berliner Bahnhöfen kennen. Herr Churchill Hai schon oft gelogen, und seine Flieger haben wiederholt bewiesen, dass ihre Meldungen nicht stimm ten. Die Lügen, wie sie tagtäglich von Churchill und Kon sorten in die Welt htnausposaunt werden, ändern nichts an der Tatsache, dah England ohnmächtig den schwe ren Schlägen der deutschen Lustwasfe gegen- übersteht, sie zeigen aber aus der anderen Seite, wie hart! die deutschen Angriffe getroffen haben. Es ist die reine Angst! und Verzweiflung, die diese Fieberphantasten geboren hat. „Ronstop-Angriff" auf -Bristol Selbst die Angaben Londons lassen das Ausmaß der Zerstörungen ahnen Während das britische Lustfahrtministerium die Engländer tiber dir furchtbaren Zerstörungen in Coventry, Dtrimngham und Southampton noch mit erlogenen Behauptungen von der Bombardierung der Berliner Bahnhöfe zu trösten suchte, hat ore deutsche Luftwaffe schon wieder zu einem nenen Schlage ausge- hölt, der diesmal die westenglische Hafenstadt Bristol mit der ganze« Wacht der deutschen Vergeltung trat. Der Grossangriff der gegen Bristol angelegten starken Flie- uerkampfkräste hat allerdings auch hier so durchschlagende Sr- wlge gehabt, dass sie einfach nicht verleugnet werden konnten. Wenn auch die amtliche« Stellen de» Namen der Stadt wie üblich wieder verschweigen und mit „eine Stadt in Westengland" »michreiben, so lassen doch selbst ihre dürftigen Angaben ahnen, dah das Ausmaß der von den deutschen Bomben angerichtete« Zerstörungen riesengroß sein mutz. . Unter dem niederschmetternden Eindruck des deutschen Groß- jangrifses teilte der Londoner Rundfunk mit, dass deutsche Flug zeuge in der Nacht zum Montag ganz besonders heftig eme Stadt in Westengland mit Bomben belegt haben. Dieser An griff habe kurz nach Einbrechen der Dunkelheit begonnen und einige Stunden gedauert. Hochexplosive und Brandbomben hat ten „Häuser und Handelsgebauve" zerstört, beschädigt und zum Teil m Brand gefetzt. Es sei ein dauerndes Kommen «nd Gehen i« der Lust gewesen, so datz man den Eindruck hab« erhalten können, es handele sich um einen „Nonstop-Lustangriss". . Auch der Bericht des Luftfahrtminifteriums und des Mini steriums für die innere Sicherheit gibt zu, dass die hauptsäch lichsten Angriffe zur Luft im Laufe der Nacht zum Montag rm Westen von England ausgeführt wurden, daß sie kurz noA Ein bruch der Nacht begannen und bis Mitternach dauerten. „Schroers und zahlreiche Brandbomben wurden abgeworken und Wohn häuser und Bürogebäude durch Brand beschädigt und durch Ervlolion vernichtet." — . . - „Büro- bezw. Handelsgebäude" find auch in diesem Falle nichts anderes als die schamhaften Umschreibungen lür die von den deutschen Bomben zerstörten Fabriken und Hafenanlagen. Wie gewaltig diese Zerstörungen in Wirklichkeit find, haben die Berichte über Coventry zur Genüge gezeigt, und in Bristol wird es nicht viel anders sem. Was aber Coventry betrifft, so ist diese Stadt dermaßen vernichtet, daß man es anscheinend vor zieht. die zwischen den Ruinen noch stehenden Häuser auch zu räumen. In dieser Abficht fordert nämlich der englische Runo- funk sämtliche Besitzer von Motor- und Pferdewagen in Coventry auf, ihre Fahrzeuge zum Abtransport von Möbeln der Stadt zur Verfügung zu stellen. VongrötzterwehrwirWastlicherBederttmts Die Schläge der deutschen Luftwaffe gegen Bristol haben, wiederum eine Stadt getroffen, die, wie Southampton als Hase«! und als Standort der Rüstungsindustrie von größterweur« wirtschaftlicher Bedeutuna ist. Bristol ist einer der Haupteinfuhrhafen der englischen Westküste, der insbesondere für die Einfuhr von Lebensmitteln von Bedeutung ist. In Bri stol wurden im Jahre 1937 nahezu drei Millionen Tonnen der verschiedensten Importgüter eingeführt. Früher war Bristol auch ein bedeutender Einfuhrhafen für Erdöl und Erdölderivate. Im Hafengebiet befinden sich große Oeltanks, die zu de« großen Englands gehören. Ferner find zahlreiche Getreidesilos und Ee» treweschuppen, Gefrier- und Lagerhäuser für die verschiedensten Lebensmittel vorhanden. Die Hafenkammern des Seehafens find für sehr große Schiffe bis 250 Meter Läng« befahrbar. Der Flughafen, der etwa zwölf Kilometer vom Seehafen entfernt ins der Stadt selbst liegt, ist durch komplizierte Eqleusenaylogeitz von de» Gezeiten unabhängig. Ler „neutrale Reisende" Was dem englischen Volk über Deutschland erzählt wird. Die Sonntagszeitung „People" gehört zu den englischer, Blattern, die von dem berühmten „neutralen Reisenden, der, soeben von einer Fahrt durch Deutschland zurückkehrte"? zehren. Was dieser „neutrale Reisende" in der Zeitung schil-' L-rte ist so köstlich, dass einige Kostproben wörtlich wieder-! gegeben seien. Bei ferner Ankunft hat der „neutrale Reisendes der angeblich Schweizer tlhren in Deutschland absetzen wollten sofort einen nächtlichen Bummel unternommen. Er schreibt! hierüber: „Alle Geschäfte waren noch offen. Die Frauen- kauften Lebensmittel fast bis Mitternacht ein. wiei das die deutsche Art ist. An ihren Nöcken hingen arme kleine! Kinder, die halb verhungert aussahen. Ich hörte, datz ihre- Männer bis l1 Uhr nachts trinken, dann hastig etwas essen und dann für 12 Stunden in die Fabriken gehen. Zu welcher- Zeil eigentlich die Frauen schlafen, blieb mir ein Rätsel. Die< Bierhallen machten noch ein blühendes Geschäft um l U h v nachts." In den Lokalen beobachtete dieser „neutrale Reisende", daß regelmäßig ^-Männer „mit Pistole und Gummiknüppel" zur Kontrolle hereinkamen, woraus es sofort in dem Lokal vollkommen still geworden sei. Von dieser Art sind sämtliche Erlebnisse des „neutralen Reisenden", die der breiten englischen Masse — die es nicht! besser wissen kann — als lauterste Wahrheit vorgesetzt werden. Zum Beispiel berichtet der Reisende, er habe seine Muster- kollekiion von Uhren einem Beamten der Berliner Fremden- polizei vorlegen müssen. Als er den begehrlichen Blick des Kommissars gesehen habe, habe er eine der goldenen Uhren dem Beamten geschenkt, woraus dieser ihm einen Ausweis gab. der „mich berechtigte, jeden beliebigen Ort in Deutsch-! land aufzusuchen". Hieran schließen sich Erlebnisse in dem „berühmten Nachtlokal der Fledermaus" und ergreifende Schilderungen über die „Tausende von leer stehenden Wohnungen". Der unglückselige „neutrale Reisende"! mußte dann l00 Mark für eine Fahrkarte nach Hamburg be zahlen, wohin er übrigens nur mit Hilse des besonderen Ausweises gelangte, denn „Homburg ist eine verbotene Stadt". Aüs der Fa^ct traf er einen Marineoffizier auS „Reu- babelsberg bei Berlin", der dem Ausländer sofort bereit willigst erklärter „Die Moral in der deutschen Marine ist ein fach niederschmetternd. Hundert U-Boote Hai Deutschland schon verloren." In Hamburg entdeckte dann dieser famose Reisende eine entsetzliche Arbeitslosigkeit. Ueber 100 000 Angestellte, Ver käufer, Seeleute usw. seien ohne Verdienst. Sodann wird die Regelmäßigkeit gerühmt, mit der die RAF. täglich über Ham burg erscheine; zwei Spalten weiter heisst es jedoch, der Reisende habe die Nacht gut verbracht, da kein Angriff statt- fand. Auf Grund seines Polizeipasses liess man in Hamburg diesen Ausländer natürlich bereitwilligst jeden Flecken des Hasengeländes, zu dem sonst niemand Zutritt habe, besich tigen, wo er „Meile aus Meile nichts als Ruinen sah". Die Hamburger trugen im Übrigen „einen Blick der Verzweiflung" zur Schau. Chinesische Schiffsmannschaften habe er gesehen, die sich mit Katzen und Hunden uni ein paar Nahrungsreste balgten. Er sei gegen Abend wieder umgekehrt, weil er sürchien mutzte, in der hereinbrechenden Dunkelheit von ver-, hungernden Menschen überfallen zu werden. Vermutlich handelt es sich hier um den gleichen „neu- iralcn Reisenden", von dem man kürzlich lesen konnte, daß! er ans einer kurzen Eisenbahnstrecke fünfzigmal habe umsteigen müssen, weil die Eisenbahnlinien „völlig von der RAF. zer stört worden wären". Es ist überaus bezeichnend, daß die Stimmung in England nur noch mit solchen und- ähnlichen von Churchill befohlenen Mätzchen hochgc halten werden kann. Wie mag es dem Er- sindcr'diefer..neutralen Reisenden" in England ergehen, wenn das britisch? Volk einmal die Wahrheit «nährt? „Der Führer «Wt sei« Wort" i L Die Vernichtung der englischen Rüftungszentren durch dick pausenlosen Vergeltunasschläge der deutschen Luftwaffe machy aus die brasilianische Presse tiefen Eindruck. ^Naey Toventryä Birmingham — London bereits ein Trümmerhaufen — ,T>ey Führer erfüllt sein Wortl" — unter diesen Ueberschristen veröf- wntlicht Maciel Filho, einer der führenden Leitartikler der Rio« Presse im .Zmparciap' einen Aufsatz, in dem es u. a. heißt: Di« Engländer glauben, aushalten zu können, sie hatten aber unten Ruinen aus. Wenn sie nicht durchhatte», hat die letzte Stund« des britischen Empires ge>chlage«. Niemand täusche sich üb«^ Deutschlands Macht, seine militärische Kratt grenzt ans Wmsi derbare. 1914 leistete es gegen die ganze Welt Widerstand, hnrt«i hat es Europa in der Hand und Japan, die arötzte Macht dech Ostens als Verbündeten, Es hat weiter «i« diplomatische AHM der vollbracht durch das Abkommen mit Russland.