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rochen ö/»,- >^sür Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Rmgegend. sind bis. Dienstag und Freitag Amts Blatt und des Städtisches des Königs. Amtsgerichts Vorm. S Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- puSzeile (oder deren Raum) 10 Pennige. Abonnements -Preis VierteljLhrl. 1 Mk. 28 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Als Beiblätter: 1 JlluitrirteS Sonntagsblatt (wöchentlich); 2 . Landwirthlchaftliche Beilage (monatlich). Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Geschäftsstellen: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-BureauS von Haasen stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolph Mosse und G. L. Daube L Comp. zu WuLsnitz Druck und Verlag von E. L. Förster'- Erden in Pulsnitz. Gwmundfünfzigstku Jahrgang. Verantwortlicher Redakteur Otto Dorn in PulSnitz. Sonnabend. u r IL 10. Februar 1W0. Mittwoch, den 14. Jedruar dieses IaHres Ro^mar^t in Dubnitz. Biehmarkt fällt der Seuchengefahr wegen aus. Der Zutrieb von Händler-Vieh in hiesige Stallungen zum Viehmarkt ist gestattet. Stadtrath Pulsnitz. Sonnabend, den 17. Februar 1900, Vormittags 9 Uhr öffentliche Sitzung des Bezirksausschusses. Die Tagesordnung hängt in der Amtshauptmannschaft aus. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 29. Januar 1900. von Erdmauusdorff. Zur Rückkehr des Prinzen Heinrich. Prinz Heinrich von Preußen, dec erlauchte Bruder unseres Kaisers, kehrt in diesen Tagen nach mehr als zwei jähriger Abwesenheit aus dem fernen Ostasien, wohin ihn einst der Wille seines kaiserlichen Bruders gesendet, glücklich wieder nach der deutschen Heimath zurück und froh begrüßt ganz Deutschland den prinzlichen Admiral zu seiner Heim kehr. Als Träger einer bedeutsamen Mission war Prinz Heinrich, einem bestimmten Wunsche Kaiser Wilhelms Folge leistend, im Spätherbst 1897 von Kiel ausgezogen, um zu nächst das aus den Schiffen „Deutschland" und „Gefion" bestehende zweite Kreuzergeschwader den schon in den ostasia- tischen Gewässern befindlichen deutschen Seestrcitkräften zur Verstärkung zuzufahren. Aber seine eigentliche Aufgabe ging über den Nahmen dieser Mission noch hinaus, er sollte gleichsam in Vertretung des Kaisers die deutschen Interessen in Ostasien, die mit der Besitzergreifung von Kiautschau seitens des Reiches eine bemerkenswerthe Vertiefung erfahren hatten, in für alle Welt markanter Weise wahren und mehren, er sollte das mächtige deutsche Reich gegenüber den Höfen und Völkern Ostasiens würdig revräsentiren, die er rungene neue Stellung Deutschlands in jenem Theile der Erde durch sein Erscheinen zum besonderen Ausdruck bringen. Daß Prinz Heinrich dieser ihm durch das Vertrauen seines kaiserlichen Bruders übertragenen wichtigen Sendung in vollstem Maße gerecht geworden ist, daß er seine Aufgabe als Geschwaderkommandeur wie als Staatsmann und dann wiederum als glänzender Repräsentant des deutschen Kaiser hofes durchaus erfüllt hat, darüber giebt eS heute gewiß nicht den geringsten Zweifel mehr. Er ist der hochgeehrte vielgefeierte Gast des Hofes von Peking, wie der Herrscher von Japan und Korea gewesen, er hat dazwischen den Russen an verschiedenen Punkten ihrer ostasiatischen Besitzungen Be suche abgestattet und mit den Vertretern der englischen Macht in Hongkong gute Beziehungen gepflogen, während er schließ lich noch auf der Heimreise durch seinen Besuch in Siam daS freundschaftliche Verhältniß Deutschlands zu diesem eigenartigen Reiche des südlichen Asiens erneuerte. Jedenfalls darf man getrost behaupten, daß Prinz Hein rich durch sein gesammtes Auftreten und Verhalten bei seinem zweijährigen Aufenthalte in Ostasien dem deutschen Reiche und dem deutschen Volke wesentliche Dienste erwiesen, daß er namentlich den erweiterten colonialpolitischea Bestrebungen Deutschlands erheblichen Vorschub geleistet hat. Kaiser Wil helm selber hat denn auch bereits dies erfolgreiche Wirken seines Bruders im fernen Osten anerkannt, indem er ihn zum Oberbefehlshaber des gesammten deutschen Kreuzerge schwaders in Ostasien an Stelle des abberufenen Admirals v. Diederichs ernannte, welcher verantwortungsreiche Posten vom Prinzen Heinrich erst anläßlich des Antrittes seiner Heimreise wieder abgegeben worden ist, schließlich erfolgte noch die Beförderung des Prinzen zum Vice-Admiral. Er freulicher Weise hat eS Prinz Heinrich nicht erst nöthig ge habt, bei seiner Mission in Ostasien mit „gepanzerter Faust" darein zu schlagen, er konnte in Frieden sich seiner Aufgabe ent ledigen und die Stellung Deutschlands in Ostasien befestigen. Aber Deutschland verdankt diese ruhige Entwickelung der Dinge sicherlich dem wehrhaften Erscheinen deS Prinzen Heinrich an den Küsten Ostasiens, er und die deutschen Kriegsschiffe haben gezeigt, daß die junge Seemacht Deutschland, wenn eS gilt, überall auf dem Posten ist. Die Heimkehr des Prinz-AdmiralS fällt gerade mildem Zeitpunkte zusammen, zu welchem die neue deutsche Flotten vorlage in ihr parlamentarisches Stadium eingetreten ist. Im Volke giebt sich eine entschiedene Strömung zu Gunsten der geplanten Vergrößerung der deutschen Wehrkraft zur See zu erkennen, nunmehr ist es an dem Reichstage, darzu- thun, daß auch er die Zeichen der Zeit versteht, welche auf ein würdiges und Respect einflößendes Auftreten des deut- schen Reiches auch zur See Hinweisen, wie ein solches durch die projectirte Flottcnverstärkung ermöglicht werden würde Hoffentlich wird die parlamentarische Vertretung der Nation bei ihrer Beschlußfassung in Sachen der Flottenvorlage den Anforderungen, welche sich für Deutschland aus seinem Be ruf auf dem Weltmeer und in fernen Erdtheilen ergeben, Rechnung tragen; die soeben abgeschlossene erfolgreiche ost- asiatische Mission des Prinzen Heinrich erscheint zweifellos nur geeignet, dem Reichsparlamente das Verständniß für diese Anforderungen zu erleichtern. Vertrauensvoll aber richten sich die Blicke aller Patrioten auf Prinz Heinrich, der jetzt der erste Sendbote der künftigen deutschen Seepolitck gewesen, und ein herzliches „Willkommen" töne ihm daher zu seiner glücklichen Heimkehr nach dem Vaterlande und an den häuslichen Herd entgegen. Oertliche ««v sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Vor Kurzem sind drei zum Theil jetzt noch im hiesigen Orte und in demselben Geschäft in Arbeit stehende Personen von ihrem früheren Chef, Herrn Robert Borsdorf je mit 1000beschenkt worden. Diese Schenkung beweist, daß zwischen dem betreffenden ArbeitSherrn und seinen Arbeitern ein recht erfreuliches Verhältniß geherrscht hat. Dem Geber aber wird der Dank und der Lohn für seinen edlen Sinn nicht ausbleiben. Pulsnitz. Das erste Gastspiel des Kamenzer Stadtthealer-Ensembles (Direction: Felix Schleichardt) im Saale des Hotels „Grauer Wols" war gut besucht. „Hof gunst" von Thilo v. Throta. Dieses in seiner Auffassung nicht leichte und an die Regie große Ansprüche stellende Stück wurde mit großem Verständniß und besonders guter Auffassung in Scene gesetzt; alle Mitwirkenden spielten gut und erzielten lebhaften Beifall. Heute, Freitag, Abend findet ein zweites Gastspiel statt. Zur Aufführung gelangt daS Lustspiel: „Als ich wiederkam" von Blumenthal und G. Kadelburg, die Fortsetzung von „Im weißen Rößl". Wer letzteres, von Humor strotzende nette Lustspiel kennt, sollte nicht versäumen, heute Abend auch der Fortsetzung beizuwohnen. — In vielen Orten des Landes sind unter den Kin dern Masern und Diphtheritis zum Ausbruch gekommen. Die herrschenden Witterungsverhältnisse heischen Vorsicht und Vorbeugung-Maßregeln gegen derlei Krankheit. Dar- unter sind gelegentliche Besichtigung der inneren Halstheile der Kinder, schnellste Herbeiziehung deS Arztes bei ver dächtigen Krankheitserscheinungen und Jsolirung der Kinder bei eingetretenen Krankheitssymptomen zu rechnen. Ohorn. Nach fünfjährigem Bestehen und reger Thätigkeit wird sich die hiesige freiwillige Feuerwehr mit ihren Angehörigen im Saale deS Gasthofs zur König Albert-Eiche zur Feier des ersten Stiftungsfestes zusommen- finden. DaS uns vorliegende Programm, welches auch den Einakter: „Verliebte Feuerwehr", sowie humoristische Vorträge und lebende Bilder enthält, verspricht einen ge nußreichen Abend. Lichtenberg. Nächsten Sonntag feiert der hiesige homöopathische Verein im Saale des Gasthofs zum Schwan sein diesjähriges Stiftungsfest, bestehend in Tafel, humo ristischem Gesongsconcert und Ball. Zur Ausführung des GesangSconcerteS ist die renommirte H. Lange'sche Sängergesellschaft „Frohsinn" auS DreSden-Pieschen ge wonnen worden. Diese Gesellschaft verfügt über nur gute Kräfte, unter anderen gehört ein Damendarsteller zu der selbe», welcher in seinem Fach Außerordentliches leisten soll. Humoristische Terzetts, Gesammtspiele und Soloscenen werden in bunter Reihe wechseln, so daß der Abend ein recht genußreicher zu werden verspricht. Gönner und Freunde der Homöopathie sind dem Vereine herzlich willkommen. — Wie auS Bischofswerda berichtet wird, findet daselbst das zur Zeit von Mitgliedern deS Königlich Sächs- Mi itär-VercinS zur Aufführung gebrachte National- fxstspiel „Deutschland 19. Jahrhundert" den größten An- ksang. Am Sonntag Nachmittag wurde die Aufführung von ca. 1000 Kindern besucht, während die Besuchsziffer an demselben Abend ca. 1100 betrug. Gegen 200 Schlit- Kn waren am Sonntag zmit Besuchern aus der näheren und weiteren Umgebung anwesend. Es findet nur noch ejne Vorstellung, Sonntag, den 11. d. M. statt, und ist deren Besuch angelegenllichst zu empfehlen. — In Radeberg findet nächsten Sonntag die Er öffnung der Geflügel-Ausstellung statt. — Für den Monat Mai soll laut Meldungen aus Breslau ein Jaqdbesuch Sr. Majestät des Königs bei dem Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein auf Schloß Primkenau in Aussicht stehen. Auch Se. Majestät der Kaiser werde hierzu erwartet. — Se. Majestät der König ist am Donnerstag früh 7 Uhr 51 Min. nach Berlin gereist. Gegen Mittag empfing Se. Majestät der Kaiser den Besuch König Alberts. Die Rückkehr nach Villa Strehlen erfolgte Abends. Dresden. Die Eröffnung des großen Wohlthätig- keits-BazarS znm besten der leidenden Kinderwelt im Stäb- tischen Ausstellungspalast durch die König!. Majestäten und in Gegenwart anderer Mitglieder des König!. Hauses findet Sonnabend Vormittag halb 12 Uhr statt. Für daS zah lende Publikum ist der Bazar von 12 Uhr Mittags an allen drei Tagen den 10., 11. und 12. Februar, bis Abends 8 Uhr geöffnet. Um dem Andrang an den Kassenstellen deS Ausstellungspalastes thunlichst vorzubeugen, wird das Publikum gebeten, die Eintrittskarten für den Bazar an den in vielen Geschäften der inneren Stadt befindlichen Vorvcrkaufsstellen möglichst zu entnehmen. Der Bazar wird u. A. einen aparten Reiz auch dadurch erhalten, daß auf demselben unsere Marine eine Vertretung findet. Durch die Vermittelung Sr. Excellenz des Herrn Kriegsministers General v. d. Planitz hat das ReichSmarineamt die Modelle der drei Kriegsschiffe „Irene", „Hohenzollern" und „Brum mer" nach hier gesandt, welche an hervorragender Stelle im Bazar zur freien Besichtigung ausgestellt werden. Dresden. Am Montag war in der Johannstadt eine junge Fabrikarbeiterin im Begriffe, in der Wohnung ihrer Eltern ein Paar Glacähandschuhe zu reinigen. DaS dazu benutzte Benzin hatte sie in einen Teller gegossen. Als nun in nächster Nähe ein anderes Mädchen einen Spiritusbrenner anzündete, entflammte sich daS Benzin und die Handschuhe fingen Feuer. Die Arbeiterin erlitt,