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Amts- Md Änzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung LezugLpreiZviertcljährl.M.1.50 einschließl des „Illustr. Unterhaltungsblatts' und der humoristischen Leilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Boten sowie bei allen Ueichspostanstaltcn. Eibenstock, Larlsfeld, hundshübel, Neuheide, Oberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer,Sosa, Unterstützengrün,wildenthal usw. Ecjchrlnt täglich abends mit Ausnahme der Sonn« und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. 210. ITel.-Ndr.: Amtsblatt. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, veramwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. tzl, Jahrgang. — 48 Freitag, den 27. Februar L»L4 Das neuaufgrsteNte UnteruehmerverzetchniA für die landwirtschaftliche Bernf-genosfenfchaft liegt vom 25. Februar dss. J-. ab zwei Woche« lang im Rathaus — Zimmer Nr. 2 — zur Einsicht der Beteiligten aus. Wtedersprüche gegen die Richtigkeit und Vollständigkeit sind innerhalb eines Monats nach Ablauf der Auslegungsfrist bei dem Vorstande der Berufsgenossenschaft anzubringen. Schönheide, am 24. Februar 1914. Der Gcmcinde»oift»»d. Tagesgeschichte Deutschland. Ter Führst von Albanien in Berlin. Der Fürst von Albanien ist Mittwoch nachmittag, von Waldenburg kommend, in Berlin eingetrofsen und im Hotel „Esplanade" abgestiegen. In der Begleitung des Fürsten befindet sich Kapitän Armstrong. Der Fürst empfing gleich nach seiner Ankunft im Hotel den Be such des russischen und des italienischen Botschafters. Später machte er einen Besuch im Auswärtigen Amt. Der Fürst wird zunächst nach Petersburg reisen. Die Abreise von Triest ist auf den 5. März festgesetzt. Haussuchungen bei polnischen Blät tern. Vor kurzem brachten Posener Blätter „Ent hüllungen" über das Verhältnis des Ostmasskenverains zu den galizischen Ruthenen. In dieser Angelegenheit sanden in der Redaktion sowie in den Wohnungen der Angestellten des „Dzienik Poznanzki" in Pose« Haus suchungen statt. Wie es heißt, soll dort nichts vorge- sundcu worden sein, dagegen sollen die Haussuchungen bei dem „Kurjer Poznanzki" verschiedene für die An gelegenheit wichtige Dokumente zutage gefördert haben. — Teilnahme des Königs von Bay ern an der Hundertjahrfeier in Würz burg. Der König und die Königin von Bayer" sowie Lie Prinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses werden sich an: 23. Juni nach Würzburg begeben, nm an Ler Jahrhundertfeier der Zugehörigkeit Würzburgs zu Bayern teilzunehmen. - Ordensverleihungen in Württem berg. Der Ordenssegcn aus Anlaß ves Geburtstages Les Königs von Württemberg ist ein sehr großer. Der Kultusminister v. Habemaaß erhielt das Großkrsuz des Friedvichschdens: der Flieger Helmuth Hirth den Fried- rlchsorden zweiter Klasse. Auch der Vizepräsident der zweiten Kammer Dr. v. Kiene erhielt eine hohe Ordens- auszeichnung. - Eine amtliche Rechtfertigung des Kreisdirektors Mahl. Dem Kreisdirektor Mahl von Zabern ist, tme der „Braunschweigischen Landes zeitung" telegraphiert wird, am 24. Februar von dem reichsländischen Ministerium bekannt gegeben worde", daß das aus seinen Antrag am 28. Dezember eingeleitete Disziplinarverfahren wegen des behaupteten Versagens der Zivilbehörde im Falle Forstner gegen ihn keiner lei Beweise für eine fahrlässige oder wissentliche Un terlassung von Anttshandlungen ergeben habe. Vefterreich-Ungarn. Zusammenstoß zwischen Offizieren u. Zivilisten. Nach in Budapest eingetroffenen Mel dungen aus Debreczin ist es in einem dortigen Hotel- Restaurant Mittwoch Nacht zu einer blutigen Szene gekommen. Zwischen dem Honvod-Hauptmann Dome- ter und dem Honved-Oberleutnant Badics einerseits und einer am Nebentische sitzenden Gesellschaft von Zi vilisten entspann sich ein Wortwechsel, der immer hef tiger wurde und schließlich in eine Rauferei ausärtetc. Hierbei verletzte der Oberleutnant Badics den In genieur Szabai durch einen Säbelhieb schwer. Die Po lizei mußte schließlich etnschreiten, um die beiden Offi ziere vor der Wut der Zivilisten zu schützen. Der Vor fall erregt in der ganzen Stadt, woselbst bisher zwi schen Offizieren und Zivilisten das beste Einvernehmen herrschte, großes Aussehen Frankreich. Die Bergarbeiter-Versicherung in Frankreich. Die französische Kammer verhandelte am Mittwoch über den vom Senat an die Kammer zu rückgelangten Gesetzentwurf, betreffend die Altersver sicherung für Bergarbeiter. Jaures erklärte, daß man dem Entwurf zustimmen müsse wenn er auch unvoll kommen sei Denn er sichere sofort eine Pension, die zwischen 600 und 700 Francs betrage. Die streiken den Bergleute möchten in Erwägung ziehen, daß sie, da sie von nun an ein Pensionsminimum von 600 Frcs. hätten, bald die Genugtuung haben würden, eine Pen sion von 720 Francs zu erreichen. Hierauf wurde die Generaldebatte geschlossen. Der Minister der öf fentlichen Arbeiten sagte zu, daß er den Senat bitten werde, das Gesetz auf die Arbeiter in den Schiefer brüchen und in Erzgruben auszudehnen. Bom Balkan. — Keine weiteren Finanztransak tionen der Pforte. Dess „Tamn" meldet: Die Pforte wer-e bis zum Abschluß der großen Anleihe mit keiner Gruppe mehr eine Transaktion, weder in Form von Vorschüssen, noch von Schatzscheinen, vornehmen. ««ertka. — Das Schicksal des Deutsch-Ameri kaners Busch, lieber das Schicksal des bekannt lich inhaftierten Deutsch-Amerikaners Busch, der nach der Behauptung des Generals Villa wieder in Frei heit gesetzt worden sein soll, herrscht noch völlige Un gewißheit Trotz der angestellten Nachforschungen ist noch nicht das Geringste über den Verbleib Buschs ermit telt worden. In Washingtoner Regivrungskreisrn soll man sich mit der Absicht tragen, die Wache der ameri kanischen Botschaft in der Stadt Mexiko erheblich zu verstärken. — Zur Ermassdüng des Engländers Benton. Die mexikanische Zeitung „El Diarto", das Organ Huertas, schreibt zur Ermordung des Engländers Benton: Vor der blutigen, mit Kugeln durchlöcherten Leiche Bentons entrüste»! sich die Mächte; ihre Inte ressen liegen jetzt in den Händen eines von dem ameri kanischen Koloß geschützten Mannes. Sogar aus dem Norden von Mexiko »lichten sich anklagendc Blicke "ach dem Weißen Hause, denn dort sitzt der wahre Schuldige des Verbrechens. - Dess amerikanische Konsul in Chi huahua meldet iibrigens, daß General Billa sich wei gere, Lie Leiche des Engländers Benton auszuliefessn, aber er will der Witwe oder Verwandten mit einen» amerikanischen Vertreter gestatten, den Friedhof um Mitternacht zu besuchen. Die Leiche wird ansgegraben und nachher wieder bestattet werden. Japan. - Die innerpolitische Krisis in Ja pan. Die Ungewißheit der politischen Lage dauert an. In eingeweihten Kreisen wird der Rücktritt des Ma- rrneministers Saito für höchstwahrscheinlich gehalten. Saito beharrt darauf, die Verantwortung für das Ver halten der Marineoffiziere und Beamten in der Be- stechungsangelegcnheit zu übernehmen und -bringt auf diese Weise die Regierung in eine höchst peinliche Lage. Die Presse fordert gleichzeitig den Rücktritt des Mini sters des Innern, Hara, wegen des Angriffes der Po lizei auf die Zeitungsberichterftatter bei Gelegenheit Ler öffentlichen Kundgebung am 10. Februar. Oertliche und sächsische Nachrichten. — Eibenstock, 26 Februar. Der vom Jugend« bund für entschiedenes CAstentum auf vorigen Sonntag, den 22. Februar angesetzte Warenverkauf wurde durch eine kleine Feier cingelettet. Nach dem gemeinsamen Ge sänge de« LiedeS: „Lobe den Herren' schilderte der Bundes« Vorsitzende in kurzen Zügen die Ziele de« Bundes, sowie den Zweck deS Warenverkaufs. Die ausgestellten, wirklich nütz lichen und nötigen Gegenstände waren wider alle» Erwarten sehr schnell verkauft, sodaß leider nicht jedermann befriedigt werden konnte. Der Erlös aus den verkauften Waren hat die erfreuliche Summe von rund 250 Mk erreicht und kommt ausschließlich der Jugendbundarbeit zugute. — Sosa, 26 Februar. In der Jahreshauptversamm lung de« Krankenunterstützungsvereins wurde nach Richtigsprechung der Rechnung auf 1913 an Stell« de» kürzlich verstorbenen Vorsitzenden Hrn. Malermeister Peu - sch »l, Hr. Brettschneider Rich. Unger einstimmig al» sol« cher gewählt. Da« 50jährige Verein-jubiläum soll im Frühiahr bez. Sommer in festlicher Weise begangen werden. — Am Sonntag wurde den Jünglingen der hiesigen nationalen Jugendpflege ein Li ch l bi ldervor- trag über tropische Landschaften und die Entwicklung de« Luftschiffwesens seit 100 Jahren geboten. Außerdem gelang ten die Schattenbilder .Bürgschaft' v Schiller und der .Gei ger von Gemünd' zur Einübung. — HundShübel, 26. Februar. Am Montag beging die Direktrice Fr. Marie Pöller bei der Firma Ernst Engert jr., Schürzen- und Juponfabrik, hier, das 2 0 jäh - rige Arbeitsjubiläum. In einer ehrenden Anspra che vor dem gesamten Personal hob der Inhaber der Firma, Hr. OrtSrichter Engert, die treuen Verdienste der Jubilarin anerkennend hervor und überreichte ihr unter herzlicher Be glückwünschung namhafte Geschenke. Auch das Kontor- und Arbeiterpersonal überraschte ihre treue Mitarbeiterin durch sinnige Jubiläumsgaben und Wünsche Ein Festmahl, sowie ein ge meinsamer Spaziergang, veranstaltet vom Chef Ler Firma, erhöhten die frohe Feststimmung und zeigten erneut daS gute Einvernehmen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. — Bei der W ah l eine« Vertreters zum Landeskulturrat am Montag wurden im ganzen drei Stimmen abgegeben (2 au« Hundshübel und I aus Muldenhammer). Alle drei lauteten auf Hrn. Gutsbesitzer Karl Neubert in Raschau. — Der hie sige Männer gesangverein hielt am Montag im herr lich dekorierten Saale des Gasthofs .Zum goldenen Hirsch' sein diesjährige? Stiftungsfest, bestehend in Tafet, Kon zert und Ball. ab. Der rührige Liedermetster des Vereins, Hr. Kirchschullehrer Hennig, begrüßte die zahlreich erschie nenen Festteilnehmer und erfreute sie widerholt mit mehreren wirkungsvoll zum Vortrag gebrachten a Capella-Chören sei ner gut geschulten Sängerschar. Während der Tafel konzer tierte die Groß'sche Kapelle aus Bärenwalde unter reichem Beifall. Ein heitere» Tafellied, sowie auch einige humoristi sche Solovorträge zur Laute, gesungen von einem mit golde nem Humor reich auSgestatteten Mitglieds de? Vereins, trugen zur Erhöhung der Festesfreuden wesentlich bei. — Leipzig, 25. Februar. Die albanische Ab ordnung ist heute vormittag 9 Uhr 32 Minuten von Leipzig über Dresden nach Wien abgereist. — Wurzen, 24. Februar. Am heutigen Dienstag vormittag wurden in der Nähe deS Exerzierplatzes bei Wur zen der Geschirrführer Schramm und die Tagelöhnerin Marx mit Schnittwunden am Hal« und Handgelenk tödlich verletzt aufgefunden. Schramm hatte erst die Marx und dann sich selbst aus noch unbekannter Ursache zu töten versucht. Die Schwerverletzten wurden ins Wurzener Krankenhaus ge- schafft. - Mittweida, 25. Februar. Die Ungezogenheit, öffentliche Feuermelder ohne Ursache in Tätig keit zu segen, ist dem hier wohnhaften 29 Jahre alten Zigarrensortierer Munch sehr teuer zu stehen gekommen. Er hatte sich am Abend deS 14. Dezember v I. dieses groben Unfug« schuldig gemacht und erhielt nun dafür vom hiesigen Amtsgericht einen Monat Gefängnis. Eine Mitan geklagte Fabrikarbeiterin, die in der Angelegenheit unwahre Angaben gemacht hatte, wurde zu einer Geldstrafe von 10 Mark oder zwei Tagen Gefängnis verurteilt. - Zwickau, 25. Februar. An die nationalen Arbeitervckrbände richtet das „Archiv für soziale Ar heit und praktische Bereinsbetätigung" in Zwickau die folgende Aufforderung: „Bekanntlich plant die Do zialdemvkratte in der Zeit vom 8. bis 15. März die Veranstaltung einer roten Woche, um Sen Rückgang ihrer polittschen und gewerkschaftlichen Organisationen anfzuhalten und um dein Abonnentenschwund ihrer Presse Einhalt zu tun. Ohne Zweifel werden sich im ganzen Deutschen Reiche Tausende Helfer bereit fin den, die der Sozialdemokratie noch fernstehenden Ar bester mit den bekannten unfairen Mitteln zu zwin gen dieser oder jener roten Organisation beizutreten. Da heißt es für die nationale Arbeiterschaft auf dem P 'sten sein. Wir alle wissen, daß der größte Teil der unorganisierten mehr oder weniger zu uns hält. Wohl an, sorgen wir dafür, diesen Teil unserer Kollegenschaft völlig für uns zu gewinnen. Der roten Kahne stellejw wir du schwarz-weißwote gegenüber, und unter die sem Banner sollten wir in derselben Zett vom 8. bis 15. März eine umfassende Agitation für unsere natio nalen Organisationen veranstalten. Jeder werbe in diesen Tagen nur ein Mitglied, und unsere Zahl ist ver doppelt. Hebt die Verbandszettschriften auf und ver teilt sie in der Zett vom 8. bis 15. März an Unorgani- siclte, verteilt Flugschriften in Massen imd laßt euch von den Genossen nirgends oipschüchtern. Die Ge rechtigkeit unserer Sache gewährleistet uns den Sieg. Wohlan, der rote Anstulrm soll uns gerüstet und schlag fertig finden!" Diesem Aufruf würd man in allen na ti.malen Kreisen vollen Gttolg wünschen. Vielleicht