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anhaben, der Zutritt zum Friedhöfe verwehrt t »erden. — Weil sie zur Erhaltung von gehacktem rohen Rind fleisch „Meat-Preserve-Crhstall" sschwefelsaureS Natron) ver wendeten, wurden 27 Dresdener Fleischermeister vom Landge richt zu je 30 Mark Geldstrafe verurteilt. Die Sachver ständigen sprachen sich dahin aus, jenes Mittel sei auch in kleinen Mengen dec Gesundheit schädlich. Tagesordnung zu der öffentlichen Stadtverordnetensttzung in Aue, Mittwoch, den 10. November 1896. 1, Gesuch eines Schutzmannes um Gewährung der Um- zugskosten. 2. Legung der Wasserleitung in die Zinn-Stra- ße. 3. Aufschließung ver Goethe-Straße. 4. Petition, die Erbauung einer Eisenbahn wischen Grnnstädtel, Elterlein, Gey er und Ehrenfriedersdvlf betr. 5. Herstellung der Gas beleuchtungseinrichtung in 3 Zimmer» des oberen Stockwer kes im Nealschulgebaude 6. Verordnung deS Kgl. Ministe riums des Kultus und öffentlichen Unterrichts zu Dresden, betr. den Schulvorstand der Schulgemeinde Aue-Zelle. Ge heime Sitzung. MF» F 86iirVLl!LS unck N1O88«A Zoltimoni in nur Kutvll unä 8«lick«ll ijuulitüt«». tür niirl 8ai»M «tv. Vsrsanä naoü s,u8vürts ciirstcl, an Drivats. Llustsr xorta- unä sxvssutrsi. — DaS Stadtverordneten-Kollegium zu Leipzig beschäf- tigte fich wieder einmal mit der schon so ost behandelten Ka nalfrage. DaS Projekt reicht in seinen Anfängen zurück bis in dir sechziger Jahre. In verschiedenen Richtungen ist sei ne Verwirklichung versucht worden. Die meisten Pläne schei terten daran, daß die preufische und die sächsische Regierung ihre Unterstützung verweigerten. In dein Streben nach einer Verbindung mit der Elbe durch dre Saale entstand das so genannte Elster-Saale-Kanal-Projekt, das 1855 schon von dem um Leipzig verdienten Dr. Karl Heine ms Auge gefaßt wor den war und von diesem nun 25 Jahre später thalsächlich in Angriff genommen wurde, aber, obgleich der neue Kanal nur 24 Kilometer lang werden sollte, natürlich aus Privat mitteln nicht zu Ende geführt werden konnte. Die städti schen Körperschaften beschlossen daher, dieses auf 12 Millio nen von Heine veranschlagte Projekt zu unterstützen, eine Ab sicht, die überflüssig wurde, da die preufische Staatsregierung die für die Durchführung dieser Wasserstraße erforderliche Vertiefung der Saale für das Befahren mit Schiffen von 10000 Zentner Ladefähigkeit rundweg verweigerte. Somit kam man zu dem letzten und jüngsten Kanalprojekt „Leipzig- Riesa", an das Dr. Heine auch schon gedacht hatte und bas, vom Regier, ng-baumrister Paul Goetz ausgearbeitet, jetzt fer tig vorliegt. Darnach soll der Kanal zunächst eine südöstli che Richtung von Leipzig aus einjchlagen, dann sich nordöst lich wenden und die Mulde bei Rerchau-Trebsen schneiden, die Richtung bis kurz vor Oschatz hatten u. wendet sichsdann direkt östlich nach Riesa, um etwas nördlich von dieser Stadt bei dem Dorfe Gröba in die Elbe zu münden. Die Kosten des 88 Kilometer langen Kanals sind von den Bearbeitern auf 40 Millionen Mack veranschlagt, doch dürften sich die selben, ebenso wie bei den anderen Plänen bei genauerer Be rechnung erheblich höher stellen. — Seinen Meister verklagte im Juni der 17jährige Bäcker lehrling Benisch von Riesa in Gemeinschaft mit seinem Va- tcr. Er war »im Kohlenschaufetn wegen Ungehorsams von seinem Meister, dem Bäckermeister Neider, zweimal mit dem Schaufelstiel geschlagen worden und behauptete unter Eid, daß er nach den erhaltenen Schlägen ohnmächtig geworben, zusammengesunken sei und am selben Tage nicht mehr gearbei tet habe, überhaupt ging seine Aussage daraus hinaus, den Meister zur Verurteilung zu bringen. Durch die Aussagen anderer Zeugen wurde aber festgestellt, daß B. nach der er haltenen Züchtigung noch 10 Minuten weiter Kohlen eingc- schaufelt, später aber auch noch in der Backstube gearbeitet und noch mit zu Mittag gegessen hatte, ehe er davonlief. Alles dies führte zur Freisprechung des angeklagten Meisters, den Lehrling aber brachte eS wegen Falscheides in Untersuchung und auf die Anklagebank. Das Landgericht Dresden fand ihn auch für schuldig und sprach Verurteilung zu drei Iah- ren Gefängnis auS und dauernde Unfähigkeit, als Zeuge oder Sachverständiger eidlich vernommen zu werden. — In Pirna erhängte sich der Weichensteller W-, weil er seiner von ihm getrennt lebende» Frau das MonatSgeld von 20 Mark., zu dessen Zahlung ihn das Gericht verurteilt hatte» nicht zukommen lassen wollte. Seme Ersparnisse im Betrage von über 1000 Mk, hatte er zuvor vergraben. — In Döbeln soll fortan bei Begräbnissen Allen, die nicht eine den Ernst der Handlung entsprechende Kleidung — rurüvkgosotrtv 81offo für liVvitiimokkgssvtwnIc». — Meter Noppcu-Bockcr zum Kleid für M. I SO Pfg. . Tokio Wiiiterstosf „ „ „ „ 2.40 „ v „ Dametttuch iu 15 Farbe« „ „ „ „ S.30 „ » „ Beloutiiic Flanell solider Qualität „ „ „ 4'20 „ " ,, Frühjahr- u. 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Daneben aber schon eine reich« Au«« wähl dessen, wa« Groß und Klein beim Eintritt in^ die neue Saison braucht: Schul- und Hauskleider, Promenaden- und Besuchs- Toiletten. Und wer vor,orglich bereits au W.ihnachte» denkt, der wir» die mannig fachen Handarbeits-Vorlagen besonder« schähen. So kann c« dann an ein srö hliche« Schassen gehen, denn die mustergültigen Schnitt«, di« ge nauen Besch retbuugen, machen die Herstellung all der hübsche« verlocken« bin Sachen zu einer wahren Freud«, 4«. l-An- chei« low- iger Koh- frei, efert.. : für > erien, vale« Zlm- k'. 45. lta. äJah- chmer- v Herz- id fett« sstotzen , auch n. Ich n H-- i vr. »leiden . Hope spreche, c, eld. n l rechts. >giS er» r erre 24. Auerthal-Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für die Stadt Aue n. Umgebung. Erscheint Wtttwach», Freitag» u. Sonntag», Abonn«mr«t»pret» inkl. derS werthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn IMk. durch die Post 1 Mk. Mit S AamMenvrättern: ArMnn, Knie Geister, Aeittpiegel. Verantwortlicher Redakteur: Emil Hegemeister A u c sErzgcbirge.s Redaktion u. Expedition: Aue, Marktstraße. Inserat« die einspaltige Petitzeile 10 Pfg. amtliche Inserate die Corpus-Heile, SS Pf. Reklamen pro Zeile 28 Pfg. Alle Postaustalten und Handbriesträger nehmen Bestellungen an. No. 134. Bekanntmachung. Folgender Nachtrag zur Straßenordnung wird hiermit öffentlich bekannt gemacht. 8 1- DaS AuSstellen von Verkaufsgegenständen auf den Fußwegen, Straßen und Plätzen der Stadt ist verboten, falls nicht durch den Rath hierzu eine besondere Erlaubniß ertheilt ist. 8 2. An den Häuserfronden dürfen Verkaufsgegenstände außer der Jahrmarktszeit nur dann ausgestellt werden, wenn sie von den Rücklagen der Gebäude nicht über 20 em in den Fußweg hineinragen und nicht den Verkehr stören. i- Da» Anbringen von Schaukästen nach der Straße darf nur so geschehen, daß diese nicht über 25 em vorstehen. E § 3. Fahnen- und Nasenschilder sind verboten. Andere Geschäftszeichen vor der Ge bäudeflucht anzubringest. ist nur mit Genehmigung der Baupolizeibehörde gestattet. Gt« dürfen über die Gebäudefluchtlinie nicht mehr als 7b em hervortreten und müs sen vom Fußweg mindestens 2,50 m abstehen. Ausnahmen bedürfen der Genehmigung des Stadtraths. Zuwiderhandlungen gegen diese Bestimmungen werden mit Geldstrafe bis 60 Mark, an deren Stelle im Falle der Uneinbringlichkeit Haft bis zu 14 Tagen zu treten hat, geahndet werden. «ttck, am 30. Oktober 1897. Mcltip Üev I. A.; Rathsassessor Taube. 10. Jahrgang. li I- I I «M- " ' ' Mir? Denjenigen Steuerpflichtigen, welchen zum Behufe der bevorstehenden Ab- schätzung zur Einkommensteuer 1898 eine Declarations-Aufforderung nicht zugestellt worden ist, steht es frei, eine Declaration üöer ihr Einkommen bis zum 20. November 1897 während dec Expeditionszeit bei dem unterzeichneten Nathe einzureichen, zu welchem Zwecke von unserer Stadtsteuereinnahme Declarationsformukare unentgeltlich auf Verlangen verabfolgt werden. Gleichzeitig werden alle Vormünder, ingleichen alle Vertreter von Stiftungen, Anstalten. Personen Vereinen, liegenden Erbschaften und anderen mit dem Rechte des Bermögeuserwerbes ausgestatteten Verinögeusmasseu aufgesordert, für die von ihnen bevormundeten Personen dez. für die von ihnen vertretenen Stiftungen,Anstalten u. s. w., dafecu dieselveu ein steuerpflichtiges Einkommen von über 400 Mk. haben, Declarationen hier auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Auffor derung nicht zugehen sollte. Aue, den 30. Oktober 1897. Dkl' NlltH vül' Sltlbl. Or. Kretzschmar. Sta-tanlagen Aue. Die 4. Teilzahlung der Stadtanlagen ist innerhalb der nächsten 3 Wochen an unsere Stadtkasse abzuentrichten. Nach Ablauf dieser Frist erfolgt die Utit Kosten verbundene Mahnung bezw- Zwangsvollstreckung. Aue, am 30. Oktober 1897. Der Hlcrtl) der Ktnöt. I vr. Kretzschmar. Mittwoch, beu 10. November 1897. -tffrMk Äll-tmoliMteußtzlW jll Akk, Aus -dmt Auerthat und Umgebung, «tttyeilnnöeü v-n k-rnle« JPtereffe st«» der Stedaction 7 stet» Willkomm»«. » Die Geistlichen der Ephorie Schneeberg hielten daselbst „ am Montag im Easino ihre Jahreskonferenz ab. Gebet und Gesang eröffneten dieselbe. Sodann sprach seffelnd u. tief ergreifend Herr Superintendent l-ie. Roth aus Grund des Bußtagsworte» Offenb. Johannis 3,15—17 von den ernsten Gefahren, die unserer Kirche drohen u. weniger in der aller dings nicht zu unterschätzenden Gegnerschaft Roms, auch nicht in drn rbmso schädlichen Sekten oder im Unglauben der Zeit, sondern in der Lauheit der Protestanten liegen u. ihren Ur sprung in der Gleichgültigkeit unserer wissensstolzen Zeit ha ben, in er sich der Christ für reich und satt hält, aber nicht weiß, wie elend, jämmertich, arm, blind und bloß er an sich ist. Darum kommt «S daraus an, u. das ist die wichtigste Ausgabe der Diener des Herrn, die Gewissen durch Bußpre digt zu erwecken, u. dann durch das Wort von Christus, dem Sünderheitand, in dem allein alles Helt liegt, zu stillen u. zu beruhigen. Herr P. Eberhard Bernsbach referierte über ' die römische Frag« in unseren Tagen, mit besonderer Be rücksichtigung vr» Melanchthonjubitäums und der Kaiser-Wil- Helm-Feier in römischer Beleuchtung und wies in längerer Ausführung u. zahlreichen Beispielen nach, wie vom Papis mus u. JesuitiSmuS unter scheinbar sriedttcher Außenseite ge gen die protestantische Küche ein zielbewußler Kamps auch in Sachsen geführt wird, sodaß zumal die Geistlichen unserer Kirche besonders wachsam zu sein Ursache haben. Einen Ar beiterverein in der Ephorie zu gründen, wurde damit beant wortet, daß ein Bedürfnis zu solchen Vereinen im Großen u. Ganzen mcht, vielleicht mit Ausnahme des zahlreiche Arbei ter bergenden Auerthals, vorhanden sei. Bericht über die Thätigkrü der Spezialkonserenzen, Gesang u. Gebet schloß die Konferenz, an die sich noch ein geselliges Beisammensein der Teilnehmer schloß. Die Privat-Heilanstalt der Herren I)r. Pilling und ' Köhler gewährt von jetzt ab sämtlichen Mitgliedern un serer Allgemeinen Ortskrankenkasse, auch den Arbeitgebern die Badebtllet» jederzeit zu Abonnementspreisen, sodaß 1 Dampfbad mit Massage für nur 1 Mk., 1 Wannenbad für 85 Psg. abgegeben wird. Die Billets sind in der Lxped. der Ortskrankenkasse, Reichsstraße, zu entnehmen. Sicher ist diese- Entgegenkommen mit Freuden zu be grüßen. Aus Sachsen und Umgebung. Mittwoch, den 10. Novbr. 1897, Abends 6 Uhl. — Leipzig, 3. November. Seiten» der Reichspostver» Wallung wird bekanntlich von den Gasthofsbefitzem für Wert sendungen an Reisende eine Bürgschaftsleistung verlangt, gc- gen welch« die verschiedenen Gastwirtsvereiuigungen wieder holt Sturm gelaufen haben, allein immer ohne Erfolg. Jetzt haben sich die Vorstände dr» Bunde» deutscher Gastwirte, des Internationalen Gasthofsbesitzervereins und de» Deutschen Gastwirtsverbandes vereint, um gewissermaßen Schritte ge gen diese Bürgschaftsleistung beim Retchspoftamt zu unter nehmen. — Di« Haftpflichtversicherung de» Sächsischen Gast- «irt-vrrbandr» soll vom 1. Ollbr. isvs cch in Kraft treten.