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Ämk- und änzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und besten Umgebung Bezugspreis Vierteljahr!. IN. 1.50 einschließl des „JUustr.Unterhaltungrblatts" und der humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expedition, bei unseren Loten sowie bei allen Leichspostonstalten. für Eibenstock, Larlsfeld, hundchübel, Neuheibe, (vberstützengrün, Schönheide, Zchönheiderhammer,Sosa,Unterstützengrün,WUdenthal usw Erscheint täglich abends mit Lusnahme der Sonn« und Feiertage sür den folgenden Tag. Lnzeigenpreis: die klcinspaltige Zeile 12 Pfennige. Im amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. Cel.-Kdr.: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 2IV. Drucker und Verleger! Emil Hannebohu, verantworll. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. . n «o. Jahrgang. : .m- - IGA. Donnerstag, dm 17. Juli ISLA. Donnerstag, den 17. Juli 1S13, nachmittag- 1 Uhr soll in der Restauration „Zentraihalle" hier et» Gramopho« mit 4 Platte« meistbietend gegen sofortige Bezahlung öffentlich versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher der Königlichen Amtsgericht- Eibenstock. Holzversteigerung. Eibenstocker Staatsforstrevier. Hotel „Stadt Leipzig" in Eibenstock Mittwoch, de« 23. J«li 1913, vorm. /,1V Uhr w. Zeke, in «sl Torstrentamt Kgl. Forftrevierverwaltung. 3 w Stämme 37 „ 12 ahorne Klötze 2311 w. 1 im w. Natzscheite, 19 im w Nutzkaüppet, Abt. 64 (Schlaghölzer), 42, 45, 46 (Durchforstungshölzer), 1—79 Einzel- u. Bruchhölzer). w. Areaascheite, „ Areanknüppet, in Abt. 64 (Schlaghölzer), 42, 45, 46 (Durchforstungshölzer), I bis 79 Einzel- und Bruchhölzer), 189,» im 0,» im h., 346,» „ I „ . Zacke«, 3 , , 231 im 930 . , Stöcke, in Abt. 2, 13, 17 u. 71 (Schläge), nachm. /.2 Uhr 13u 14 cm stark, 203 w. Stämme 16-22 cm stark, 23—29 , , 10 . 30-37 . 15-35 „ , 8721 „ Klötze 7—15 „ 16-22 „ . 954 „ „ 23—54 . Die neuen Friedensverhandlungen. Daß sich auch Serben und Griechen gleich ihrem früheren Bundesgenossen und gegenwärtigen gemein samen Feind Bulgarien nach den langen Kriegs zeiten nach Ruhe sehnen, ist leicht verständlich Deshalb haben die erstgenannten beiden Nationen im Prinzip zugestimmt, in Friedens-Verhandlungen cinzurreren- Trotzdem kann noch geraume Zeit vergehen, ehe es W einer Einigung kommt; denn der antibulgarlsche Block verlangt recht weitgehende Bürgschaften. Sv verlangt er, Bulgarien solle, ehe ein Waffenstillstand abgeschlossen würde, völlig abrüsten, damit Bul garien nicht während der Zeit des Waffenstillstandes zu einem neuen Schlage Kräfte sammeln könne. Dann aber auch stellt vornehmlich Griechenland recht schwere Friedensbedingungen, sodaß man die erste hier folgende serbische Meldung unter diesen Gesichts punkten beurteilen möge: Belgrad, 15. Juli. Ministerpräsident Pasitsch hat sich um 2 Uhr nachmittags mittels Sonderzuges nach Nisch begeben, woselbst er mit dem griechischen Ministerpräsidenten Venizelos und dem montenegri nischen Ministerpräsidenten Wukotitsch zusamme»tre,fen will Wie verlautet, werden in der Konferenz die Forderungen festgesetzt weroen, welche die Verbünde ten an Bulgarien stellen werden. Das Regierungsor gan „Samouprava" führt aus, daß die Verbündeten sich, den Ratschlägen Rußlands entsprechend, sogleich bereit erklärt haben, die Kriedensverhandlungen auf zunehmen und die Bevollmächtigten Bulgariens be hufs Abschlusses des Präliminarfriedens erwarten. Die kaum bescheiden zu nennenden griechischen Vorschläge für die Friedensbedingungen gehen aus Nachstehendem hervor: Athen, 15. Juli. Ein Ministcrrü"t, der unter dem Vorsitze des Ministerpräsidenten Veni zelos stattfand, beschloß Serbien vorzu- schlagen, der» Frieden mit Bulgari en unter folgenden Bedingungenein zugehen: Bulgarien tritt alle Länder a b, welche von den beiden Verbündeten bis fetzt besetzt sind. Bulgarien zahlt eine Krregsent- schädigung für die Kriegskosten und für den an den Bewohnern angerichteten Schaden Es gibt entsprechende Garantien für das Leben und Gut der auf bulgarischem Boden lebenden Griechen mit freier Ausübung der griechischen Religion und freiem Unterricht ö'er griechischen Sprache. Die Demobilisa tion hätte nach einem gewissen Termine zu erfolgen. Der „Temps" glaudt zu wissen, daß Griechenland die Bucht von Lagos verlangt. Nur aus diese Weise, so glaubt Griechenland, wäre das Gleichgewicht aus dem Balkan gesichert. In Serbien ist man zwar sehr hoffnungsfroh ge stimmt; dort nimmt man an, daß Bulgarien allen ge stellten Bedingungen ohne Weiteres zustimmen wird, ja man glaubt dort sogar, daß der Abschluß des 'Frie dens unmittelbar bevorstehe: Belgrad, 15. Juli. Die allgemeinen Frie densbedingungen sind bereits festgestellt. Der Frie de dürfte jedenfalls schon in den nächsten Tagen tze- schlossen werden. Die militärischen Operationen sind bereits eingestellt. Belgrad, 15. Juli. Zwei bulgarische Unter- Händler sind in Belgrad.angelangt. Nach Rücksprache mit Pasitsch fuhr dieser sofort nach Saloniki, um dort mit Venizelos und dem hinberufenen Wukotitsch Über die Friedensbedingungen mit Bulgarien zu spreche». Die Kriegführung soll infolge dieses bulgarischen Schrit tes heute eingestellt werden. Man hofft, in zwei Tagen sei auch der Friede hergestellt. Ganz anders denkt man dahingegen in Sofia. Dort glaubt man nicht, daß man aluf Grund der ge stellten Forderungen zu einem ersprießlichen Ende kom men werden. Darf man die Belgrader Meldung nicht zu optimistisch ausnehmen, so darf man die aus So fia nicht mit allzugrau gefärbter Brille betrachten. Daß Bulgarien auch jetzt nvch herauszuschlagen sucht, was es herausschlagen kann, geht aus den Dep-ochen nur zu deutlich hervor. Umd schließlich hofft Bul garien jetzt von einer geeigneten Verschleppungstaktik eine Besserung der Situation für sich. Einerseits mek- det Bulgarien sogar vvn errungenen neuen militäri schen Erfolgen in der Richtung auf Egri-Palanka u»d Kumanowo, die serbischerseits nicht abgestritten wer den. Da kann man es den Bulgaren von ihrem Stand punkte aus nicht verdenken, wenn sie sich gegenwärtig gegen allzu schwere Bedingungen noch etwas sträube.;: Wien, 15. Juli. Der „Neuen Freien Presse" wird aus Sofia telegraphiert: Der russische Ge sandte teilte namens Serbiens und Griechenlands of fiziell der bulgarischen Regierung mit, daß Serbien den Vorschlag zwecks Einstellung der Operationen an- nehme, wenn es außer des bereits okkupierten Ge bietes Kotschana erhält und Griechenland außerdem das Dreieck Saloniki—Serres—Orfani. Diese For derungen, für welche Rußland eine 48 stündige Frist, welche heute, Dienstag, abläuft, für die Antwort stell te, dürften kaum ausgenommen werden. Sofia, 15. Juli. Nach Informationen aus hiesigen diplomatischen Kreisen hat Griechenlano die Bedingungen, unter denen es die Operationen einstel len würde, derart verschärft, daß der Abschluß eincsW affenstill st s ndeswtederfraglich ge worden ist. Eine recht beruhigende Erklärung hat nach einer Reuterdepesche Rumänien abgegeben: London, 15. Juli. Das Reutersche Bureau er fährt von maßgebender Stelle, Rumänien habe rrne der Aufgaben der Mobilisierung erfüllt, nämlich die der Besetzung der neuen strategischen Grenze, und werde jetzt versuchen, Bulgarien zu veranlassen, sich mit Serbien und Griechenland zu verständige», um eine Störung des Gleichgewichts auf dem Balkan zu verhindern. Wenn diese Bestrebungen zum Ziele ge langen, so werde allem Anschein nach ^Rumänien seine Ausgabe erfüllt haben. Man hofft, nach der endgül tigen Lösung werden Rumänien und die übrigen Bit- kanstaaten damit beginnen, zusammenzuarbeitcn, i« dem gemeinsamen Bestreben, die eigenen Inte ressen zu verteidigen. Wenn kein Etnzelstaat die Vor herrschaft haben werde, so werde das wahrscheinlich den Anschluß Rumäniens an einen Balkanbund, wie er sich immer in der Zukunft gestalten möge, in sich schließen. Zum Schluß seien hier noch zwei Depeschen aus Konstantinopel wiedergegeben, von de»e» die erste starke Sehnsucht der Türken nach. Adriuuvpel verrat, und die zweite als Vater dieses Wunsches Wieder den unvermeidlichen Enver Bei erkennen läßt: Konstantinopel, 15. Juli. Die türkischen Zei tungen erwarten zuversichtlich, das türkische Heer werde in einer Woche Adris nopel besetzen, und das nationale Fest am 23. Juli dorr feiern. Sie wiederholen, die Großmächte hätten sich da keinesfalls hereinzumischen. Konstantinopel, 15. Juli. Die türkischen Truppen, die Tschorlu besetzten, standen unter dem Kommando Enver Beis. Tagesgeschichte. Deutschland. Der Streik der Hamburger Werft arbeiter. Seit Dienstag früh ruht auf alten Ham burger Seeschiffswerften die Arbeit. Die Verbands leitung, die die Arbeiterschaft nvch ermahnte, nicht vor eilige Schritte zu unternehmen, ist in diesem Kalle üver- gangen worden. Die Arbeiter haben mit dieser Kuud- gebung selbständig auf die Werftleitungen einwirke» wollen, um sie für ihre Forderung — Erhöhung Des Stundenlohnes — gefügig zu machen. — Kundgebung. Der geschüstsführende Aus schuß des Antiultramontanen ReichSverbandes schreibt uns: Der Ausschuß des Antiultramontanen Reichs verbandes hält sich verpflichtet, auf die Gefahren auf merksam zu machen, die durch einen Beschluß' des Reichstages bei der Beratung des Entwurfes eines Reichs- und Staatsangehöriglcitsgesetzes auf An trag des Zentrums-Abgeordneten Gröber hervorgeru- scu werden. Herr Gröber beantragte, als von dem Einbürgerungsrecht die Rcoe war, baß an Stelle des Wortes „in Kirchendiensten" die Worte gesetzt wür den „im Dienste einer vvn dem Bundesstaat aner kannte» Religionsgesellschaft", Las soll heißen, daß alle die hierzu zu rechnenden Persönlichkeiten, selbst wenn sie Ausländer sind, durch ihre Anstellung von selbst eingebürgert werden. Herr Gröber hat in sei ner Rede ganz besonders aus die Angestellten der Synagogen hingewiesen. Es ist aber ganz offenbar, daß den Vorteil dieses Gesetzes vorzugsweise die Mit glieder katholischer Orden haben würden, so auch der Jesuiten, falls dieselben wieder in Deutschland zu- gelassen würden. Herr Gröber hat ?s klug verschwiegen, auf diesen Umstand hinzuweisen. Da nu» die Mit glieder der katholischen Orden nnd ganz besonders die Jesuiten aus allen möglichen Ländern stamme» und die Orden Religionsgesellsch'jieu sind, so wür den olle diese Ausländer ohne weiteres als deutsche Staatsbürger anerkannt weroen. Zwar steht nach dem Gesetz dem Staat ein Einspruchsrecht gegen die Anstellung zu, aber der Staat kann unmöglich bei je dem einzelnen Ordensmitglied prüsen, ob derselbe sich zur Einbürgerung eignet oder nicht. Frankreich. — Die Pariser Finanz tanfcrenz. Die internationale Finanzlommission in Pacis wird n»r noch zwei oder drei Sitzungen avhNten und da»n "ach einer für den 18. Juli anberäumten 'Plenarsitzung i» die Ferien gehen. Eine Konstantinos üer Meldung, daß die türkischen Delegierten aas der Finanzlommis- sion abberusen worden sind, ist unzutreffend. - Eine genaue Schilderung der Vor gänge in Nancy. Die neuerlichen Vorgänge in Nancy haben sich nach einem amtlichen Bericht fol gendermaßen zugetragen: In der Nacht vom Sonn abend zum Sonntag besanoen sich sechs Lothringer in dem Case Rotondo, als vier srauzüsische Studenten dazu kamen. Da die Lothringer sich deutsch unter hielten, zeigte der Student Collot aus sie und sagte: Sic sind von der anderen Seite. Die Lothringer ta ten, als ob sie nichts gehört hätten Darauf frag te Collot: Seid ihr Preußen? Nunmehr erhob sich ein 68 Jahre alter Herr Konrad und versetzte Collot eine Ohrfeige. Collot ergriff daran,hin einen Stuhl nnd schlug Konrad damit aus den Kopf und Verb tz- te ihn erheblich. Eine allgemeine Schlägerei ent stand. Der Wirt sandte zur Polizei', dw Collot, der ebenfalls Haue bekommen hatte, auf das Polizcibureau fühlte, wo er festgehalten wurde. Er wird am Don nerstag vor Gericht erscheinen müssen - Dle'N-n- cyer Studentenvereinigung erläßt ein scharfes Mani fest, in dem sie sagt: Collot Hal friedliche Besucher eines Cases gröblich beschimpft. Wir hulten es dasür, öffentlich zu erklären, daß die StuüentenverelNlgu»g dus Verhalten Collots mißbilligt. Schon viel zu häu fig haben Hitzköpfe durch derartige Zwischenfälle un-