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Erster Tiefangriff gegen England Ein einzigartiger Erfolg! 9. Staffel! Das war die Von Kriegsberichter Georg Hinze >are Metalle ab- scho sen Funker und Mechaniker einer « meisterhaftem gemeinschaftlichem Einsatz flugzcnge. Mit ganzem Ihr wurde ein —.^»gestellt, em Material jshahn bliehen manche unserer Männer an ihrem chinengewehr. Zwei Spitfires und eine Hurricane sen Funker und Mechaniker einer einzigen Maschine in — Einsatz ah. .Zwei Englän- Der deutsche und der unvoreingenommene neutrale Be obachter, der die britische Zahlenakrobatik hinsichtlich der an geblichen britischen „Luftsiege" bei den Schlachten über Süd england kopfschüttelnd zur Kenntnis nimmt, mag sich damit trösten, daß der Zweifel an der Glaubwürdigkeit dieser Zif fern von keinem geringeren als dem englischen Luftfahrtmini ster Sir Archibald Sinclair geteilt worden ist. Ein Vertreter der „Dailv Mail" hatte nämlich eine Un terhaltung mit dem Herrn Luftsahrtminister, in der die Sprache auch auf die deutschen Verluste und die unglaubwür dig hohen Zahlen kam. Auf die Frage, ob nicht Uebertreibun- gcn vorkommen könnten, gab der Minister die bezeichnende Antwort: „Em Pilot könnte möglicherweise eine übertrieben« Behaupmng auistellen, aber er wird dies niemals bewußt tun. Es ist gegen den hohen Standard, den die RAF sich gesetzt hat. Unsere Piloten nihlen, daß es um ihre Ehre gehl, wenn -ine Behauptung über- einen Abschuß allein auf ihrem Wort be gründet ist." Damit wird also vom zuständigen Minister zugegeben, daß die phantastischen Abschußzifsern in England nicht von anderen Zeugen bestätigt zu werden brauchen, sondern daß die Aussage des betreffenden Fliegers vollkommen genügt. Durch diese wirklich sensationelle Erklärung des britischen Lustfahrt ministers wird nun so manches klar, um so mehr, wenn man sich daran erinnert, daß etwa am 27. September die Besatzung eines englischen Flugzeuges, die auf Island notgelandet war, trotz dem Ehrenwort, keine Flucht zu ergreifen, sich aus dem Staub mochte. Tie Bemerkung des Ministers wirst aber auch eine Schlag licht aus die im gleichen Blatt wiedergegebene Meldung, nach der die Deuischen in dem soeben abgelaufenen Kriegssahr min destens 10 060 Flugzeuge eingebüßt hätten. Dabei rühmt sich die britische Lustwasse. gegenüber 1460 durch die Franzosen. Belgier. Holländer und Norweger vernichteten Flugzeugen allein 7666 deutsche Maschinen abgetan zu haben. „Offiziell" seien zwar nur 3566 Flugzeuge abgeschossen worden, aber „vielleicht noch 3566 darüber hinaus". Von allem anderen abgesehen, verbuchen wir diese eng lische Meldung als den Ausdruck unfreiwilliger Hochach tung vor deutscher Leistung. Wenn unsere junge Luftwaffe auch auf noch so breiter Basis ausgebaut wurde, spricht es nach dem angeblichen Verlust von 10606 Flugzeugen mit der ent sprechenden Anzahl von Piloten innerhalb von zwölf Kriegs monaten für sie. wenn die deutsche» Flieger de» Engländern gerade in der letzten Zeit Tag für Tag Schläge beizubringen imstande sind, wie dies zugegebenermaßen de, Fall ist „Es nein tast so aus, als ob man jenMis des Kanals den ver such mache, die schweren Schläge der deutschen Luftwaffe durch Zahlcnkunsistücke abzuwehren, Zu solchen Zahlenkunststücken gehört auch die Mitteilung des Lustfahrtministers vor dem Unterhaus, der Verschiebe- bahnhos Hamm in Westfalen sei 52mal angegriffen worden. Der Verkehr aus diesen Bahnanlagen geht aber unverändert weiter. So paßt der „Erfolg" schlecht mit den 52 Anflügen zusammen, bester er spricht nicht von großer Treffsicherheit der Engländer, und man hätte die Anzahl der auf dasselbe Objekt angesetzten Angriffe besser verschwiegen. Uns scheint die Erklärung für die Märchen der Herren Sinclair darin zu liegen, daß die britischen Flieger zwar wie. derholt den gleichen Auftrag erhielten, aber genug mit der deutschen Abwehr zu tun hatten und sich eingebildeter Er folge in der an englischen Fliegern schon sattsam bekannten großspurigen Art und Weise rühmten. Wie lange wird man noch die englische Oeffentlichkeit mit solchen dummdreisten Lü gen in Sicherheit zu wiegen versuchen? „Prahlerische Offen sive". sagt dazu z. B. das Osloer Blatt „Nationen". Mit einem Mai. „ErsMaNige; Material" ... 27. August, spli.f Im gewaltigen strategische« Meisterwerk der rollenden deutschen Luftangriffe gegen Eng lands Lustbasis um London und die Rüstnngözentren in Mit telengland mag es nur eine Episode gewesen sein, ein erster kühner Brrsuch, eine Tai unter vielen. Und doch wird der Einsatz der !>. Staffel unseres Kampfgeschwaders immer in der Geschichte der Lustwasse leuchten alS ein Hel denlied deutschen Flicgergristes. Ganz allein auf sich ge stellt, ohne den Schutz deutscher Jäger, stürmten die neue» Dorniers im ersten kühnen Tiefangriff gegen England kaum einige Meter hoch von der Küste aus über das Insel- reich hin. Vernichtend Iras ihr Schlag. Aus dem Flugplatz bei London, wo die Bomben aus geringster Höhr haargenau ins Ziel sielen, blieben von den Neben Hallcngebäudrn und den Unterkunftsbaracken der Tommies nur Fetzen und Trümmer übrig. Der Platz war von Bombcnreihcn durchsiebt. In ein weit überlegenes Aufgebot englischer Abwehr hincingcraten, schlug sich die Staffel dann in erbitterten Luftgefechten mit einzigartigem Hrldrninut. Weil über dreißig englische Jäger kurvten wenige Meter über englischer Erde um sie herum. Und doch mußten davon fünf Spitfirr und zwei Hurrikane in die Tiefe. Brennend zerschell ten sie über ihrem eigenen Land. Auf dem Rückweg sie len trotz des wütenden Abwehrfeuers der englischen Flak die übriggcblicbencn Bomben der Staffel noch in ein großes Gaswerk, in einen Rüstungsbetrieb und in einen voUgcstcllten Rangierbahn Hof. Brandwolkcn und Ex- -Vlosionskrater begleiteten den Weg zurück. Oft laum mehr als zwei Meier unter uns Greifbar nahe lag England unter den Flächen unserer bombcubcladencn Vögel! Englands Verteidigungsmatznah- men im Küstengebiet studierten wir bis in letzte Einzelhei ten. nachdem wir von der Höhe des Wasserspiegels aus die Steilküste mit einem Satz genommen hatten. So dicht feg ten wir durch Südengland hin, an jede Bodenwelle angc- preßl. über jede Baumreihe und Hecke hinwcgspringend, daß eine Besatzung zwischen dem zersplitterten Glas der Führer kanzel noch die Blätter eines englischen Baumes, mit heim brachte, besten Wipfel die Maschine im rasenden Flug gc- streisl halte. Und die Kettenhunde fingen die Splitter der Eisenbahnzirxe und zerfetzte Trümmer der Flugzeughal- len ein. Prahlerische Wortoffensive" Britische Zahlenkunststücke um die Luftwaffe l Einsatz hatte die Staffel ihre Tat gewagt. Erfolg, der einzigartig ist. Ihr gehört der Ruhm des ersten Tiefangriffes gegen das Her- Englands. Ihr gebührt das Verdienst, die englische Abwehr an einem Tage der Großangriffe an vielen Stellen verwirrt und vielen nachfolgenden deutschen Verbänden den Weg zu saft opserlosem höchst erfolgreichem Einsatz gebahnt zu haben. Mit dem Tode ihres Besten, ihres Staffelkapitäns, zahlte die Staffel. Sein Name, der Name des immer drauf gängerischen und dennoch überlegenen Hauptmanns R. wird wciterleben in der Geschichte der siegreichen deutschen Lnft- wafse, ebenso, wie die Tat der neunten Staffel Seldealaten sah selbst uoch der -eimßug Nur mit dem unverletzten rechten Arm die schwer zerffchoffonc durch einen aussallenden Motor lahmende Maschine steuerÄ, brachte ein verwundeter Flugzeugführer seinen Vogel zurlÄ lieber dem Häusermeer Londons hatte ein Beobachter seinem tödlich getroffenen Flugzeugführer den Steuerknüppel aus den Händen genommen. Er saß zum ersten Male in seinem Leben aus dem Pilotensttz, aber er meistert die unlösbar scheinende Aufgabe und rettete Kameraden u>« Maschine. Zahllose Einschüsse zählte fast jedes der Kampf- dritten Kette, die wir durch Brandqualm und Explosions staub über den Platz jagten und in Sekundenbruchteilen Bilder eines unbeschreiblichen Infernos in uns aufnahmen, konnten schon einen Teil der Bomben schonen und für Ziele aus dem Rückweg ausheben — Und dann stürmten wir mitten in einen zahlenmäßig weit über- legenen Verband eben aufsteigender englischer Jäger, Unsere seftsormterten Ketten lösten sich aus. Jede einzelne Be satzung sah sich vier und noch mehr Spitsires oder Hurricanes gegenüber. Fast ohne Unterbrechung stießen die Engländer aus unsere Kurs Heimat fliegenden Maschi nen herab. Wie Hagelkörner, die gegen Glasscheiben lrom- mein, so hämmerten die MG.-Geschofse aus den acht Rohren des Feindslugzeuges in di« Flächen, durchbohrten klirrend den rasend rotierenden Stahl unserer Luftschraube. Mit vom Streifschuß blutendem Hals, statt des durchschossenen rechten Arms die linkt Hand am Ad der holte eine andere Beiatzung verumer. «sine vrine uno vierte sicherte sich einen weiteren Luftsieg. Vier englische Piloten sahen wir am Fallschirm pendeln und ihre noch brennend vor dem Absturz hochgczogenen Maschinen mit wehenden Rauchfahnen in die Tiefe ver schwinden. Aus drei englischen Jagdflugzeugen, die sunken- fprühend am Boden zerschellten, hatten sich die Flugzeug führer nicht mehr rechtzeitig retten können. Es waren sie- ben Lustsiege, die „langsame" deutsche Kampfflugzeuge gegen die von England als auf der Welt einzigartig be zeichneten schnellen englischen Jäger errungen hatten. Schon vor der Küste war die Meute der Jäger ab- geschüttett. Sie hatte sich an der Feuerkraft der deuischen Kampfflugzeuge die Zähne ausgebifsen. Im wütenden Feuer der überall aufgestürten englischen Flak konnten die ausgesparten Bomben aus neue Ziele fallen. Ueber zwei Gasbehältern standen bald gewaltige Rauchsäu- len. Aus einer Fabrik zuckte an vielen Stellen Feuerschein hoch. Nur durch sekundenlangen Messerflug konnte eine Nachzüglermaschine den über einen Abstellbahnhos in die Höhe geschleuderten Trümmern pon Eisenbahnwagen und Schienenstücken ausweichen. Dann lagen die Wafser des Kanals unter uns. Aus geringster Höhe entlud sich über dem Flugplatz am Stadtrand Londons eine Hölle, Von den Bom benreihen der ersten Stafselkette zersetzt, blieb bei den stei- nernen Flugzeughallen und den Gebäuden der Flugleitung kaum ein Stein auf dem anderen. Die mit Abstand folgende zweite Kette der Staffel sah am Seitenrand des Platzes, wie die völlig überraschten und bestürzten Tommies zu Dutzen den stahlhelmbewaffnet aus ihren Wohnbaracken zu den Schutzgräben stürzten. Es schien ihnen ein aufgestörter Ameisenhaufen. In das durcheinanderquirlendc Mcnschen- gewirr sielen die Bomben. Unerbittlich. Holzteilc der Unter- kunftsräume, Stahlhelme und Uniformen, Menschen Eine höchst interessante Meldung bringt der Londoner Korrespondent der Stockholmer „Göteborgs Posten". Er schreibt anläßlich der Photographien in den englischen Zeitungen, auf denen abgeschossene deutsche Flugzeuge zu sehen waren, fol- gcndes: „Gewaltige Mengen an Aluminium und anderen kost baren Metallen seien von diesen deutschen Maschinen abmon- tiert und der britischen Flugzeugproduktion zugeführt wor den. Gegenüber dem, was früher erzählt wurde, feien nämlich die deutschen Flugzeuge keineswegs aus Ersatz gebaut, son dern von erstklassigem Material, das nun dem Flugzeugpro- duktionsminister Beaverbrock zugute käme." Bisher hieß es immer, daß Deutschland großen Mangel an Rohstoffen habe, und das Material seiner Flugzeuge gegenüber dem britischen minderwertig sei. Plötzlich aber wird sestgestellt, daß die deutschen Flugzeuge aus erstklassigem Material bestehen und daß Aluminium und andere kostbare Metalle ab geschossener deutscher Flugzeuge als wertvolle und äußerst will kommene Bereicherung der britischen Flugzeugproduktion zu- geführt werden. „ " ' Diele kurze Verlautbarung ist äußerst lehrreich. Das roh- stossarme und nach Mitteilungen seiner Feinde von allen Zu- ich. Holzteilc der Unter liformen. Mcnschen- leiber w i r b el t e n d u rch„ d i e Lust. Wir in der Rr. 261 92. Jahrgang Mittwoch, den 28. August 1940 i tz nia N!tz as- ns- ?ö- >ne >en hs- cn. ler or» ,it. 'en Hs- ak- el- die iS- m- Dioff Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzliche» Sonn- n»d Feiertage. >MUichwei»: Bei Abholung 14 tägig 1.—AM., frei Hau» 1.10 KM. etuschl-Ä bez. iS Pf. Leägrrloh». Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behindern»- der Lieferung rechtfertigt kch„» Anspruch aus Rückzahlung de« Bezugspreise». Zrttu»g«au»gabe für Abholer lästvch S—0 Uhr nachmittag». 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