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Pulsnitzer Anzeiger - Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn 1^0 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu 94 ^abraana PulSnitz u. Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz ' » Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzliche« S»m>- und I 1 1 0^40 I Bezugspreis: Bet Abholung IS tägig 1.— RM., srei Hau» l.w RA. tzetertage. — SeschSstSstelle, Nur Adols-HUler-Str. 2. gernr»s nur SSt I »vliVrUA -1.0, j einschließlich 12 bezw. IL Pfg. Trägerlohn. Postbezug monatlich 2äl> RM Mittelmeerküste erreicht Große feindliche Verbände eingeschloffen Das italienische Hauptquartier gibt bekannt: Die neue Phase, die nach dem Fall von Bir Hachcim begann, hat nach blutigen Kämpfen zur Vernichtung der feindlichen Kräfte geführt. Die deutschen und italienischen Streitkräfte haben nach einem Vormarsch über Acroma und die Via Balbia hinaus die Küste erreicht; sämtliche großen Verbände des Feindes westlich davon sind ein geschlossen. Die Zahl der Gefangenen und das Ausmaß der Beute ist bisher noch nicht zu übersehen. 3n feindlichen Diensten verfemt Sechzehn Ueberlebende des norwegischen Fracht dampfers „Wilford" sind in Lorencos Maryues an Land gegangen. Der Dampfer wurde im Kanal von Mozambi que durch ein Unterseeboot mit Geschützfeuer angegriffen und, versenkt. - Ein kleines holländisches Handelsschiff, das von der amerikanischen Regierung bei Kriegsausbruch beschlagnahmt und gezwungen worden war, in amerikanischen Diensten zu fahren, wurde im Atlantik von einem Unterseeboot ange griffen und versenkt. Ein Teil der Uebcrlcbenden konnte einen Hafen der amerikanischen Küste erreichen. Zwei feindliche Handelsschiffe, ein amerikanisches nnd ein britisches, wurden vor der amerikanischen Ost-^ küste durch ein Unterseeboot versenkt. Beide Schiffe hatten Rohstoffladungen an Bord. Die Ueberlebenden wurden in einem Hafen der amerikanischen Ostküste an Land gebracht. Der holländische Frachtdampfer „Alioth" (5500 BRT.) wurde im Südatlantik torpediert und gab vor dem Sinken 808-Rufe, wie ' aus Rio de Janeiro gemeldet wird. Der Dampfer fuhr in nordamerikanischen Diensten. Veiten-Selettzug im Mittelmeer gestellt Zwei Kreuzer, 1 Zerstörer und vier Transporter versenkt, fünf Kriegsschiffe upd vier Dampfer schwer beschädigt Das italienische Hauptquartier gab am Montag in einer Sondermeldung bekannt: Einer der beiden im Wehrmachtbericht vom Montag ge mannte» Geleitzüge, der unter starkem Geleit von Schlacht schiffen und zweier Flugzeugträger vom Atlantik kam, wurde in den ersten Stunden des 13. Juni von unserer Aufklärung gesichtet und während des ganze» Tages verfolgt. Er wurde gestern wiederholt von italienischen Luftstreitkräften im See gebiet zwischen Sardinien und Tunis angegrif fen. Starke Verbände von Torpedoflugzeugen, Bombern und Sturzkampfflugzeugen, die rechtzeitig in den am günstigsten gelegene» Stützpunkten zusnmmcngczogcn worden waren, griffen von: Morgengrauen bis Sonnenuntergang, trotz des Abwehrfeuers der Geleitschiffe und der heftigen Angriffe der von den Flugzeugträgern aufgestiegenen Jäger, in ununter brochenen Wellen an. Es wurden zwei Kreuzer, ein Torpedobootzerstörer und vier Dampfer versenkt, ein Schlachtschiff, ein Flugzeugträger, zwei Kreuzer, ein Torpedobootzerstörer und vier Dampfer wiederholt von Torpedos und Boniben ge troffen und schwer beschädigt. In heftigen Luftkämp fen, die sich bei dem jedesmaligen Auftauchcn unserer An griffsverbände entwickelten, wurden 15 feindliche Flugzeuge . brennend abgeschossen. Zwanzig italienische Flugzeuge sind nicht zu ihrem Stützpunkt zurückgekehrt. Einige Mannschaften wurden von Seenotflugzeugen geborgen. Der Kommandant eines Schwarms, der Kommandant einer Gruppe und zwei Staffelkommandanten werden vermißt. Von den Mannschaften sind mehrere verletzt. Drei Flugzeuge erreichten, obwohl sie von Schüssen durchlöchert waren, heimisches Gebiet. Die Aktionen wurden seit den frühen Morgenstunden des heutigen Tages fortgesetzt und gehen gegen die übriggebliebe nen feindlichen Einheiten noch weiter. Der neue stolze Erfolg der italienischen Luftwaffe gegen einen britischen Geleitzug im Mittelmeer hat beim deutschen Volk herzliche Freude und Begeisterung ausgelöst. Der rvohlgezielte Schlag gegen das englische Verzweiflungsunter nehmen erregte in allen Kreisen lebhafte Genugtuung. Der deutsche Rundfuzrk verbreitete die Sondermeldung des italienischen Oberkommandos über alle Sender. Die Durch gabe wurde abgeschlossen mit dem „Marcia reale" und der Giovinezza. Umrahmt war die Sendung von italienischer Marschmusik. Der GeleitMg setzte sich aus insgesamt etwa 30 Einheiten zusammen, aus einem Schlachtschiff, vier Flug zeugträgern, vier Kreuzern, etwa zehn Torpedobootzerstörern nnd zwölf bis vierzehn mit Kriegsmaterial vollbeladenen Dampfern. Man kann annehmen, daß er nach Erzwingung der Durchfahrt durch den Kanal von Sizilien in verschiedenen Gruppen nach Alexandrien und Malta gelangen sollte. Zunr erstenmal nach der Sichtung wurde der Gelcitzug südwestlich von Kap Teulada in der Nähe der algerischen Küste zwischen Philippeville und Bona von Torpedoslug zeugen, Bombern, Sturzkampfflugzeugen und Jägern ange griffen, die von Sardinien gestartet waren. Eine zweite Welle, die ebenfalls von Sardinien aufgcstiegen war, brachte dem bereits aus seiner Ordnung gebrachten Geleitzug schwere Ver luste bei. Am Nachmittag griffen Verbände der italienischen Luftwaffe aus Sizilien in zwei auseinanderfolgcnden Wellen den Geleitzug so heftig an, daß der größere Teil der übrig gebliebenen Schiffen nach Gibraltar abdrehte. Nur ein kleiner Verband von wenigen Handelsschiffen suchte noch ini Schutz leichter Einheiten die Fahrt ostwärts sortznsetzen. Dieser Ver- band wurde jedoch am Montagmorgen erneut das Ziel harter Schläge der italieiiischcn Luftwaffe. An dem Erfolg sind nach den Angaben des Blattes ungefähr 300 Flugzeuge verschiede nen Typs beteiligt. Der sehr stark gesicherte Geleitzug, der sich voll- heladen mit englischem und nordamerikanischem Kriegsmate rial von Gibraltar aus in Marsch setzte, war offensichtlich dazu bestimmt, die britischen Streitkräfte in der Marmarica zu unterstützen. Der Bedarf an Menschen, Wassen und Mate rial mutz für das britische Kommando außerordentlich stark und dringlich sein, stellt der Direktor des „Giornale d'Jtalia" fest, wenn es das britische Kommando nach den bereits er littenen vernichtenden Schlägen noch einmal versuchte, die Durchfahrt durch das Mittelmeer zu erzwingen und die italie nische Blockade zu durchbrechen. Die Misten Schiffe zum Abdrehen gezwungen Rom zu den Erfolgen im Mittelmeer. Die Sondermeldnng des italienischen Hauptquartiers vom Montag über den vernichtenden Schlag der Luftwaffe gegen einen feindlichen Geleitzug, der die Durchfahrt durch das Mittelmeer von Westen her zu erzwingen versuchte, ist, wie der Direktor des italienischen halbamtlichen Blattes „Gior nale d.'Jtalia" schreibt, ein neuerlicher Beweis für die unumschränkte Vorherrschaft der italienischen Marine und Luftwaffe im Mittelmeer. Neber den Hergang dieses siegreichen Unternehmens gibt „Giornale d'Jtalia" noch folgende Einzel heiten bekannt: Zwischen Tunis und Sardinien wurde der britische Geleitzug von italienischen Kampffliegern gestellt und vernichtend geschlagen. Deutscher Maternverlag (Archiv) Wenn die Zeit reif ist... „New Bork Times" enthüllt die territorialen Ansprüche der Sowjets. Wenn der soeben in London unterzeichnete Angstvertrag die Versicherung enthält, datz England und die Sowjetunion am Kriegsende keine territorialen Vergrößerungen für sich selbst suchen, so ist das nach dem übereinstimmenden Urteil der europäischen öffentlichen Meinung ein neuer Versuch Moskaus und Londons, die Welt über die Auslieferung Europas an den Bolschewismus hinwegzutäuschen. Daß die bolschewisti schen Machthaber auf ihre territorialen Ansprüche in keiner Weise verzichtet haben, beweist folgende Aenßerung der „New Bork Times": „Die Sowjets bestanden auf stillschweigende Anerkennung ihres Anspruchs ans die Randstaaten, die sie besetzt hatten, als Hitler nach Polen einmarschierte, nnd die Engländer wur den schließlich dazu überredet, ihre Zustimmung dazu zu ge ben, und zwar nicht nur deshalb, weil es für die Kriegs- anstrengungcn von Wichtigkeit war, Stalin zufriedenznstcllen, sondern auch, weil die Sowjetunion jetzt der einzige starke Verbündete ist, der England in Europa übrig bleibt. Die Briten treiben eine weitsichtige Politik." Vielsagend fügt das Blatt sodann hinzu, datz trotz der Londoner Abmachungen es mehr als wahrscheinlich ist, datz eine siegreiche Sowjetunion „die Frage der territorialen Gren zen wieder aufwirft, wenn die Zeit reif ist". Die Frage der Grenzziehung „dehnbar" Die Aeußerungen des New-Borker Blattes werden be stätigt durch ein interessantes Eingeständnis des „Daily Telcchrap h", wonach die Klausel des Paktes über die Frage der Grenzziehung, wie sie sich England und die Sowjet union nach dem Friedensschlutz vorstellen, als dehnbar be-> trachtet werden könne. Diese Feststellung des großen eng lischen Blattes, das als gut unterrichtet anzusehen ist, beweist erneut nicht nur das Vorhandensein von Geheimabmachungen bezüglich des angeblichen sowjetischen Verzichts auf Eroberun gen, sondern bestätigt darüber hinaus die Tatsache der eng lischen Zugeständnisse, den gesamten europäischen Kontinents zuni Zwecke der englischen Sicherheit an den Bolschewismus auszuliefern. .»Attentat gegen Europa" Wie aus Meinungsäußerungen der europäischen Presse her vorgeht, schenkt niemand den Versicherungen Glauben, datz mit dem Londoner Angstvertrag Geheimklauseln nicht verbundene seien. In Budapest werden die Abmachungen der Sowjet union mit den Vereinigten Staaten als ein Attentat gegen Europa betrachtet. Die Expansionspläne der Sowjetunion seien allzu sehr bekannt, um die Zusicherungen des Londoner Vertrages glauben zu können. Auch in Finn land hegt man keinen Zweifel daran, daß sich die englische Regierung vor der Abfassung des Artikels 5, der sich auf den Verzicht aller Gebietsansprüche bezieht, mit Molotow über die Grenzen geeinigt und sogar schriftliche Uebereinkommen dar- übergetrossen hat. Auch in Schweden hegt man berechtigte! Zweifel hinsichtlich der Zukunft Finnlands und der der balti schen Staaten. Europa solle aufs neue zerpflückt und ein! Ueber-Versailles geschaffen werden. Ueber die Kleinstaaten wollen die Sowjetunion und England ihre Polizeigewalt aus üben, absrf. vor allen Dingen solle Europas lebenskräftigste Nation auf die Knie gezwungen werden. Dänemark geschlossen gegen den Anschlag Unter der Schlagzeile „England gibt den Sowjets freies! Spiel in Dänemark" veröffentlicht das Kopenhagener Blatt „Faedrelandet" ein Telegramm aus Genf, wonach es zu einer! geheimen Vereinbarung gekommen sei, der zufolge die So wjetunion als Entgelt für die Anerkennung englischer An sprüche auf französische Flottenstützpunkte an der französischen Westküste und englischer Sonderinteressen im Mittelmeer das Recht der freien Durchfahrt durch den Bosporus, das Der Führer an Antonescu Glückwunsch zum 60. Geburtstag des Marschalls Der Führer sandte dem rumänischen Staatsführer Marschall Antonescu zu seinem 60. Geburtstag folgendes Glückwunschtelegramm: „Au Ihren: 60. Geburtstage sende ich Ihnen, Herr Mar schall, meine herzlichsten Glückwünsche. Ich gedenke dabei be sonders des bedeutsamen Beitrags, den Rumänien und seine tapfere Armee unter Ihrer Führung in« Kampf zur Nieder- ringnng des gemeinsamen bolschewistischen Feindes leistem Ausrichtig wünsche ich, daß Ihre ziclbewußte Schaffenskraft Ihnen noch lange Jahre zum Nutzen Ihres Landes und zum Glück des rumänischen Volkes erhalten bleiben möge." Der Reichsminister des Auswärtigen, von Ribben trop, übermittelte dem rumänischen Staatsführer aus dem gleichen Anlaß ein in herzlichen Worten gehaltenes Glück wunschtelegramm. Telegramm des Reichsmarschalls. Reichsmarschall Göring übermittelte dem rumänischen! Staatsführer Marschall Antonescu aus Anlaß seines 60. Geburtstages telegraphisch seine besten Wünsche und gedacht« dabei der historischen Aufgabe, die der rumänische Staatsführer für seine Nation übernommen hat.