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10. Jahrgang. Mittwoch, den 28. April 1897 No. 51 w . 'S Meteorologisches neu Asbrauollb oder dieselbe vivdsr aut'bssssrn 33044 14943 d401 5050 4644 Barometerftauv am Früh 8 Uhr. Wetterhäuschen auf der König- Albert-Brücke. anberaumt. Wählen und gewählt werden können nur die in der Wahlliste verzeichneten, im Bezirke der ehemaligen Gemeinde Zelle wohnhaften Bürger. Dieselben werden hiermit ausgesordert, an obengenanntem Tage ihre Stimmzettel in unserem Ver waltungsgebäude an der Schwarzenbergerstraße 1 Treppe (Stadtverordnetensitzungs- April lS eo I? lN I -a Ir 49766 19350 11891 4720 5127 die allen sachfm Sehr Nocken 750^M Beständ. schön M Schön Wetter —M Veränderlich 730—-W Regen (Wind) Biel Regen Sturm 710—^ AUL, deut Auerthat Uttd Uulgeoullg. «ttttzeiiun-e,» von localem Interesse find der Redaction stets wtUtommru. Gestern sand seitens unserer Bürgerschule zur Nach feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs ein Festaktns statt, bei dem Herr Lehrer Loose die Festrede hielt, welche die Verdienste unseres geliebten Königs in einer von patriotischem Geiste getragenen Rede ver herrlichte. Vaterländische Lieder, abwechselnd mit Dekla mation der Schüler, bildeten den schönen Inhalt der patriotischen Feier. Die feierliche Eröffnung unserer Realschule erfolgte heute Bormiltag in der Aula des Realschulgebäudes u. warmit einerNachseierd. GeburstagsSr. M. d. Königs ver- Kunden. Derselben wohnte die wohll. Stadtvertretung und viele wohlgesinnte Bürger bei. Nachdem die Ver pflichtung der Herren Lehrer durch Hrn. Realschuldirektor Äoldhan u. Hrn. Bürgermeister Dr. Kretzschmar stattge- sunden, und ein einleitendes Gesangbuchslied erklungen hielt Herr Pastor Thomas eine der Bedeutung des Festes entsprechende Ansprache. Hr. Bürgermeister Dr. Kretz.ch- mar erklärte hieraus die Realschule für eröffnet u. ent- w.ckclre in längerer Rede die Geschichte unseres Schul weg..s in Aue, wie es nach u. nach die heutige Bedeutung eria. ^t habe und aus der Selekta nu. die Realschule entbunden sei, hoffentlich -um großen Segen für unsere einigen Wochen erschienenen Statistik wurden in Deutschmnd und dem .'usland Rach b. Systemen: Gmeisberger: Stotze: Schrey: Arends: Roller: — Recht pietätvolle Erinnernilgen an lhenre Kreuzkirche lässt die Firma Earl Bochmann in Dre-- d.n-N., Dammweg 2 c Herstellen. Der Firma ist es gelun gen, die durch den Brand geschmolzenen Orgelpfeifen und das verwendbare Melall der Dachbeüeckung der Kreuztilche zu erwerben. Unter Leitung des Herrn Trppner lagt die Firma aus diesem Melall Erinnerungszeichen an das ehrwür dige Gotteshaus anserligen. Allen Denjenigen, die in der Kreuztirche getauft, konstrmiri, getraut oder zur Erbauung anwesend waren, werden diese Erinnerungszeichen werthrolle Andenken sein. Kreuze, Christusköpse, Wandleller mit der Kreuzkirche und mancherlei andere Andenken lügt die genannte Firma aus dem urkundlich gacantirlen Metalle Herstellen. Bule derParochiauen und denen, deienLebeuswendepuukle mit oer Kceazkirche rin »jusammenhange stehen, werden diese Mü- iheitung mit Freude benutzen, um sich em Andenken an diese heiligen Handlungen zu sichern. Durch eine Kommission ist Fürsorge getroffen, das nur das Metall der Kreuzkirche zu diesen Andenken Verwendung findet, sodaß diese Zeichen erns ter Pietät Garantie bieien für den Erwerb von Ueberresten aus dieser heiligen Stätte. An die „Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiff brüchiger" konnte Herr Fabrikant Papst, der hiesige Ver treter der Gesellschaft, dieser Tage für verkaufte 95 Stück Mitgliederkarten Mk. 142.50, aus den Schiffchen Hotel Eiche 26 Pf. Hotel Viktoria 6.30, Gasthaus zum Stern 6.00, Gasthaus Auerhammer 1,19, Restaurant Lederschürze 8.36, Restaurant Germania 1.33, Restaurant Bürger garten 30 Pfg., Summa: Mk. 166.24 Pfg., einsenden. Ein recht ansehnlicher Betrag für unsere Stadt. Ein „Habe Dank' allen edlen Gebern! zu wählen. Zur Vornahme dieser Wahlen wird als Wahltermin Mittwoch, -er 5. Mi 1897 gezählt: / Vereine: Vereinsmitgliedee: Unterrichtete: 1064 650 427 204 179 viil null ßsvüdnt ist, eins üaltbars und ge- ais^sns >Va»rs rm kauten, ündsb eins l olobu aller üx und tertiA gearbeiteten VVggvüvartlkvl, so vis sLnuntliobsr l'lsolt-, trffeben-, ltvtt- und HVlrtbsolmkt«- Oardlnen, Liidei^tulke, leppleüe, üettvvr- I»8«u, ttettkeckeru und 8t«ppd«otlv» in nur besten ^»»lltLten Lu tbatsllvbliob ausssrgsvübnlieb bil ligen kreisen in der IVilsebvtubrilc von Lrruro OLoMLr'tr, Leit« der Vobvrgussv und Llostvr^uergassv 3. aufstrebende Stadt. Hieraus sprach Hr. vr. Goldhan dem Königlichen Ministerium, Hrn. Bürgermeister 1)r. Kretzschmar, der wohll. Stadtvertretung und allen Ge schenkgebern, seinen innigsten Dank aus, und ging auf den Geburtstag König Alberts über, indem er unseres geliebten Landesvaters in rühmenden Worten gedachte. Nach Schluß seiner Rede trugen drei Schüler der Anstalt, welche mit 92 Schülern iDp Leben tritt, patriotische Dek lamationen vor, worauf das Vaterlandslied „Dem König Heil" die erhebende Feier schloß. Möge die Realschule allezeit eine segensreiche Stätte der Bildnag für Alle werden, die in ihr verkehren, möge sie auch unserer Stadt und ihrer Jugend reichsten Se gen bringen. Hat doch die Eröffnung so hoffnungsvoll begonnen, daß man schon jetzt der Realschule zu Aue eine große Entwicklung prophezeien kann Eine Flucht vor dem Auge des Gesetzes unternahm Mittw. Vormittag in der 12. Stunde ein auswärtiger Kolporteur, der um genannte Zeit in einer hiesigen Gast wirtschaft an der Schneeberger Straße verbotene unsittliche Druckschriften und Bilder feilbot, als er auch einem in Civilkleidung anwesenden Schutzmann diese Preßerzeugnisse vorgelegt hatte und von diesem zu genauer Feststellung seiner Personalien zur Polizeiwache gebracht werden sollte. Kaum hatte der Beamte sich durch seine Karte ausgewiesen, als der Kolporteur, der sich für einen gewissen Opelt aus Leipzig ausgab, nach seiner Mütze griff und schleunigst das Freie suchte. Er rannte den zwischen der Schnee berger Straße und dem Niederschlemaer Wege liegenden Abhang hinunter. Als ihn der Schutzmann aus letztge nanntem Wege ziemlich eingeholt hatte, sprang er in den an dortiger Stelle sehr tiefen Betriebsgraben der Geß- nerschen Fabrik, wo er sofort bis in Schulterhöhe im Wasser versank. Ob das nasse Element nun zu kalt oder zu naß oder zu balkenlos war, wissen wir nicht — kurz, der Flüchtling „theilte mit gewaltigen Armen den Strom, und ein Gott hat Erbarmen," und wurde hierauf in Ge wahrsam gebracht. Wahrscheinlich hat er noch ein anderes Vergehen auf dem Kerbholze, weil er in so gewaltsamer u. hervorstechender Weise jede Bekanntschaft mit der Polizei abzulehnen versuchte. Er wurde bald daraus in das König!. Amtsgerichtsgesängnis eingeliefert.' — Wie aus dem Jnseralentheil unseres Blattes zu er sehen wax, wird der hies. Gabelsberger Stenographenverein demnächst einen Ansänger-Lursus für Damen und Herren er öffnen, auf welchen wir an dieser Stelle noch besonders hin- weisen möchten. Das Babelsberger System wird, was prak tische Leistungsfähigkeit anbelangi, von keinem anderen Sy stem übertroffen. Der sprechendste Beweis dafür und für die innere Vorzüglichkeit desselben liegt in seiner außeror dentlichen Verbreitung, hinter der jedes andere System weit zurückbleibt. Ist ja auch bekannt, daß in Sachsen, Bayern, Sachs.- Weimar, in Oestereich-Ungarn die Gabelsbergersche Steno graphie an den höheren Schulen als fakultativer Unter richtsgegenstand eingeführt ist. Kein anderes System, auch das Stvlzesche nickst, ist bisher von der Schulbehörde irgend eines Landes in solcher Weise in den Lehrplan der Schulen ausgenommen wurden. Einem Jeden, dessen Beschäftigung auf geistigem Gebiete liegt, auch den Damen, kann nicht ge nug empfohlen werden, die Gelegenheit zu ergreifen, und im rührigen Stenograpyenverein Aue unter sachkundiger Leitung diese Kurzschrift zu erlernen. Ist doch dir Kennl- niß derselben heutzutage «ine Nothwcndigkrit und steigert sich ihre Verwendung und Werthschätzung in den verschiedensten Bureaus von Tag zu Tag. Schließlich sei noch, bemerkt, daß der hiesige Stenogra phenverein eine ziemlich umfangreiche Bibliothek stvrwgraphi- scher Werke besitzt, die jedem Thetlnehmrr am Kursus unent- geldlich zur Verfügung stehen. Nach der neueste« erst vor Aus Letzter Woche. Die Kanonen haben das Wort! Frau Baronin v. Sutt ners Broschüre: „Die Waffen nieder I" scheint entweder in Athen und Konstantinopel ruckst gelesen worden zu sein oder die Leute dort verstehen kein Deutsch. Das Kriegsühren sollte em für allemal verboten werden, wie das Stehlen aber an dieses emfache 'Mittel zur Herstellung des allgemei nen Böltersriedens, zur Abschaffung aller stehenden Heere und zur Verminderung der riesenhafte» Militärlasten aller Grobstaaten denkt tein 'Mensch. Es ist nur schade, daß die „Macht" am letzten Ende nicht anders als durch Schießen zur Geltung gebracht werden kann, wie ja auch die Groß mächte ihrer Aufgabe, Kreta zu „beruhigen", fast nvch m keiner anderen Weise, als durch Schießen gerecht gewvrben sind. Und so wenig wie m große» Konzerten die große Pauke feh len darf, so wenig läßt sich das „europäische Konzert" ohne Kanonendonner denken. Nur das der Kanonendonner nicht allgemein wird, und alle übrigen Instrumente schweigen müs sen! Darauf ist ja nun auch die Sorge der Diplomatie ge richtet und hoffentlich lost sich diese Aufgabe besser, als dir Paziftkattv» Kretas, vre noch nicht von der Stelle gerückt o.. Da ,utd dt« Spanier doch andere Kerle! Schade, daß Ge nera. Polavreza, der den Phu>ppinenaufstand niedergesr. !re gen <>at und sich auf dein Heunwege befindet, em Liber.-er ist Man wird ih.n wohl oder übet eme> hohen Orden an- hängen müssen, wenn er heimkehrt. Herr» Canovas' Hoff nung ist darauf gerichtet, daß inzwischen General Weister auf Euba noch Thaten verrichtet, die den Glanz deS Hr.ru Potovlejas verdunkeln. In der letzten Zeit haben wir unsere harmlose Wo chenplauderei nie anders als mir einer Disharmonie schließen können. Auch heute wieder müssen wir zuletzt der That eines Wahnwitzigen gedenken, der, „weil er Hunger" hatte, den König von Italien mit einem Dolche ansiel. „Wenn man König ist, muß man auf derartige Zwischenfälle gefaßt sein I" soll^Re Umberro nach der mißglückten At tentat geäußert haben. Es ist kein beneidenswertes Ge- , schäft, bei dem man aus Dolchstöße frecher Mordbuben gefaßt sein muß. Glücklicherweise ist aber der Mörder auch gleich gefaßt worden. Drwd. Vom Pächter unseres Grundstückes, des ehemals dem Brauereibe- sttzer Herrn Stadtrath Edmund Becher gehörte und rechts an der Reichs straße, links von dem nach dem Uebergange der Schwarzenberger Bahn führenden Wege liegt, ist Klage geführt worden, daß dieses Grundstück von Unbefugten betre ten, sogar als Tummelplatz und zum Hüten von Gänsen benutzt wurde. Dies verbiete« wir hiermit. Unsere Schutzmannschast haben wir angewiesen, Zuwiederhandlungen ohne Ansehen der Person zur Anzeige zu bringen, die wir sodann auf Grund von 8 368, 9 des Reichsstrasgesetzbuches mit Geldstrafe bis zu 60 Mk. oder Haft bis zu 14 Tagen bestrafen werden. d°n II. April IS»7. Aer Hlcuy der Stadt. , Or. Kretzschmar. Kühn. / saal) in der Zeit von S Uhr Vormittags bis 1 Uhr Mittags vor dem Wahlausschüsse ! abzugeben. U«e, am 24. April 1897. Madtverordi etentvahl Aue Nachdem vom Königlichen Ministerium des Innern genehmigten Vertrage s über die Vereinigung der Landgemeinde Zelle mit der Stadt Aue sind aus den Bürgern des ehemaligen Gemeindebezirks Zelle 5 St..dtverordnete und zwar: 3 ansässige und 2 unansässige Bürger .750 Temperatur ».Celsius am 25. April ff- 9» .746 » 26. „ st- 11» 27. „ 11« .730 W indrichlung. au, 25. April S.-O. " 2,i>- „ 720 .. 27. Wetter ^710 am 25. April Berändl. 26. „ Berändl. 27. „ Schön. AliettW -Mmg Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Aue-Zelle «. Umgehung. Verantwortlicher Redakteur: G»U, H«-«M«tft«r in'« ue (Erzgebirge). Redaktion u. Expedition Ar»«, Marktstraße. , Erschein, Inserat« "'""NLL.r«»""'''' ' A-mtNmUStt-r». ArM>m, S»U Keift«, S-its»iq>«t. durch die Post 1 Mk. Redaktion u. Expedition A»e, Marktstcaße. , nehmen Bestellungen an.