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PulsnitzerAnzeiger Anzeiger Ohorner täglich 3—8 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis oorm. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Haus 1.10 RM. einschl 12 bez.15Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinb-rung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Aeitungsausgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Deröffeutlichuug der amtliche« Bekauntmachunge« des Laudrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «ud Ohor« behördlicherseits bestimmte Blatt «ud euthält Bekauutmachuugen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes z« Kamenz Nr. 99 Dienstag, den 29. April 1941 93. Jahrgang Britische Sprünge «m die Entscheidung Als die Kämpfe auf der Balkanhalbinsel begannen, verkün deten die englischen Militärs und Politiker vorsichtshalber Vie Entscheidung des Krieges werde weder in Serbien noch in Griechenland fallen. Vierzehn Tage später, als Vie serbische Niederlage offen kundig war, und als der Zusammenbruch Griechenlands sich «nkünoiate, hörte man aus englischem Munde, daß das letzte Wort über den Ausgang dieses Krieges nicht aus der Balkan- Halbinsel sondern in Nordafrika gesprochen werde. Als die Kämpfe in Westägypien sich nicht zum Vorteil der Engländer entwickelten, vertröstete London die Oeffentlichkeit damit das; als Sieger aus diesem Kriege nur derjenige her- oorgehe, der die Schlacht im Atlantik gewinnt. Die Niederlage aus griechischem Boden hat die Engländer dermalen aus der Fassung gebracht, daß selbst Churchill nicht mehr an einen Sieg Englands in der Enticheidungsicklachi auf Lem Atlantik glaubt Denn er hat in seiner Rundfunkansprache «m Abend des 27. April erklärt, das, der Kriegsausgana durch die Schlacht auf dem Atlantik noch nicht entschieden werbe. Wo wird Churchill nun endlich die entscheidende Schlacht sehen? Immerhin: Entscheidend oder unwichtig. Tatlache bleibt das I eine, daß die brittische Niederlage in Griechenland einen nie derschmetternden Eindruck gemacht hat. So jammert die „Times": „Allen, denen die Tradition ihre politischen und geistigen Ideen gegeben hat die unsere Welt neben so vielem ' änderen auch Griechenland verdankt, bedeutet die Besetzung von Athen durch Nazitruppen einen der grausamsten Schläge, die > freie Menschen erduldet haben" Dabei vergisst die alte Londoner Lügentante allerdings, zu erwähnen, das, es London war. das Griechenland zum Kämpfe zwang — im Gegensatz Hur Lehre von der Freiheit, und daß die deutschen Truppen bei aller Härte der von ihnen geführten Kämpfe die Denkmäler der Antike sorgfältig geschont haben, während es bekanntlich ein Engländer, der britische Botschafter in Istanbul. Lord Elgin war, der Anfang des 19. Jahrhunderts zahlreiche unersetzliche Kunstwerke von der Akropolis raubte und nach Englanb entführte. Im übrigen spendet die .Times" dem verratenen griechischen Bundesgenossen noch einiges billiges Lob. indem sie gönnerhaft erklärt, keine Nation habe sich gegen eine furchtbare Üebermacht an mechanischer Kraft bester gehalten als dieses kleine Land, das arm an Hilfsquellen, aber reich an Mut sei. Es sei eine Ehre für die britischen Truppen gewesen, mit dem griechischen Wider stand verbunden zu sein. Schwarzer Tag des britischen Nachrichtendienstes Schonende Veröffentlichungen über die Niederlage in Griechenland Am 27. April ist einer der schwärzesten Tage in der Ge schichte des amtlichen britischen Nachrichtendienstes. Wochen lang hatten die zuständigen militärischen Stellen Londons ver sucht, die gefährliche und bedrohliche Lage aus dem Balkan zu verschleiern und zu verfälschen. Unaufhaltsam stießen indessen die deutschen Truppen Zug um Zug vor. Als der 21. Tag des deutschen Balkanfeldzuges anbrach, sah sich London vor die entscheidende Frage gestellt, wie dieser beispiellose Zusammen bruch in Griechenland aus schonendste Weise der Oeffentlichkeit mitgcteilt werden sollte. Hier sind die Meldungen, die London im Laufe dieses letzten Aprilsonntages unsicher und zaghaft in die Welt ge sendet hat. Um 13 Uhr wird berichtet, daß die militärische Lage in Griechenland nicht klar sei. Um 17.30 Uhr erfolgt die amtliche Mitteilung, daß am Nachmittag die Lage sich sehr unklar entwickele. 45 Minuten später wird zugegeben, daß die britischen und griechischen Truppen sich in einer schwierigen Lage befinden. Nach 20 Uhr erfahren die Hörer, daß die britischen Truppen ihren Rückzug sorisetzen. In den Abendstunden endlich wagt man es, die Einnahme von Athen und Patras durch die deutschen Truppen gemäß einer Mitteilung des britischen Hauptquartiers bekanntzugeben. Gemeinsam mit den britischen Streitkräften hat am 27. April der britische Nachrichtendienst eine der schwersten Niederlagen in der Geschichte Großbritanniens erlebt. Churchill scheut die Wahrheit Als der Londoner Rundfunk in den späten Abend stunden des 27. 4. die Meldung über die Besetzung Athen« durch deutsche Truppen bekanntgab, geschah dies bezeichnender weise nicht in englischer, sondern in französischer Sprache. Auf englisch aber wurde diese Meldung erst um Mitternacht vom Sender Daventry gegeben. Und auch dieser Sender sah sich nicht in der Lage, über die Besetzung Athens eine amtliche britische Darstellung zu geben. Der Sender Daventry hielt es vielmehr für richtig, den Inhalt der am 27. 4. gegebenen Sondermeldungen des Ober- ko m m a n d o s der Wehrmacht wiederzugebcn. Eine amtliche Bestätigung steht bis zur Stunde noch aus. „M zum Ende lömvken" vufmuntcrnde Worte des Weltjudentums für den britischen Gesinnungsgenossen. Der Vorsitzende der britischen Sektion des Weltjuden - Kongresses, Perlzweig, erklärte, wie Associated Preß mel det, vor der Jahresversammlung des jüdischen Männerklubs tn Svracuse (Staat New AorN, „das Judentum erwarte, daß England die Zivilisation nicht hintergehen und bis zum Ende für sie kämpfen werde." Wenn es noch eines Beweises für die enge Verbundenheit Irer britischen und jüdischen Interessen bedürfte, gibt ihn hier Herr Perlzweig. Angesichts der neuen jämmerlichen Nieder lage in Griechenland hält er es anscheinend für geraten, vom chern Port der USA. seinen Gesinnungsgenossen jenseits des Ozeans diese „anspornenden" Worte zuzurusen. Die Australier „am besten geeignet" Zynische Bemerkungen der Londoner Presse. Der „Daily Telegraph" wollte in der Reihe derer nicht fehlen, die den Griechen Lorbeer winden als Dank für ihr dornenvolles Opfer, das sie den Briten brachten. Darum wirft sich das Londoner Blatt in die Brust und apostrophiert Herrn Churchill mit den Worten: „Es wäre unverantwortlich gewesen, Freiheitskämpfer, wie die Griechen, im Stiche zu lassen." Welch wundervolle Worte, nur darf nian den nächsten Satz nicht über sehen. Und da heißt es: „Es habe sich getroffen, daß austra lische und neuseeländische Divisionen sich zur Erfüllung dieser Aufgabe am besten geeignet hätten." Die britischen Truppen aus dem Mutterland waren dazu zu schade, um den Griechen zu helfen, konnten Australier und Neuseeländer ihr Blut für England zu Markte tragen. Das Blut der Briten ist zu kostbar, das der anderen ist „am besten geeignet". Für Kaltblütigkeit und EEWenheit U-Boot-Ingenieur mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. MU. Berlin, 28. April. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Kriegs marine, Großadmiral Raeder, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberleutnant (Ing.) Zuern. Oberleutnant (Ing.) Zuern hat als leitender Ingenieur von Unterseebooten mehrere Feindfahrlen mitgemachl, bei denen insgesamt 273 435 BRT feindlichen Handelsschiffs- raumes versenkt wurden. Durch seine hervorragende und um sichtige Wartung der Betriebs- und Tauchanlagen des Booles, durch in gefahrvollen Situationen gezeigte Kaltblütigkeit, Entschlußkraft und Ruhe hat er an diesen Erfolgen entschei denden Anteil. „Die deutschen Erfolge ünd groß" Ein Eingeständnis der britischen Niederlage im „Daily Herold" Nachdem selbst Churchill angesichts der Größe der griechi schen Katastrophe in seiner Rede auf die schon klassisch gewordene Phrase vom „siegreichen Rückzug" verzichtet hat. tauchen auch in der englischen Presse die ersten Eingeständnisse der britischen Nieberlaarn auf. So gibt der militärische Korrespondent des ^Daily Herald" offen zu, daß die deutschen Erfolge auf dem Balkan groß seien, und es wäre unvernünftig, sie zu bagatelli sieren. MederengiandfeindttttzeKundgebungeninSudlen Die englandfeindlichen Kundgebungen dehnen sich aus immer weitere Städte Indiens aus. In Kaunpur schoß britische Polizei auf unbewaffnete indische Demonstranten, von denen mehrere getötet wurden. In Bombay brachen erneut Kämpfe Wischen englischer Polizei und der indischen Bevölkerung aus, m deren Verlauf zwei Inder getötet und >ehn verwundet wur- xen. Der englische Gouverneur erließ ein Verbot von Menschen- infammlungen. auf Grund dessen sich nicht mehr als fünf Per- vnen zusammen in den Straßen bewegen dürfen. Churchill verhöhnt leine Op':r Nach der furchtbaren Niederlage Englands in Griechen- land fiel dem britischen Ministerpräsidenten Churchill wieder einmal die Ausgabe zu, eine Katastrophe der britischen Politik und Kricgssührung zu „erklären". Die Ausführungen Chur chills, die im übrigen nur die Aufwärmung alter Lügen ent- halten, nehmen sich aus wie ein Wutausbruch eines Man- »es, dem jedes Gefühl für Verantwortung abgeht. In seinem Rückblick schimpfte Churchill wie ein Gassenjunge auf Deutsch, land und Italien, die England gezwungen haben, in Griechen- land seinen letzten Stützpunkt auf dem europäischen Festland preiszugeben. Churchill ist bekannt dafür, daß er in seiner Verblendung sich nicht schämt, auch für die härtesten Schläge noch, die aus England niederwuchten, Formulierungen zu fin den, in denen jede Niederlage weggeleugnet wird. In seiner letzten Rede bat Churchill allerdings das nach Dünkirchen aus gesprochene Wort von einem „siegreichen Rückzug" nicht wie derholt. Er hat vielmehr zugegeben, daß sich aus dem Balkan „ernste Katastrophen" ereignet haben und daß die bri tischen Streitkräfte in Libyen eine „ärgerliche und nachteilige Niederlage" erlitten haben. Aber auch damit wird Churchill der Wirklichkeit noch nicht gerecht; denn schließlich sind die in Nordafrika operierenden britischen Truppen in der Cvre- naik a, also weit östlich von Libyen, geschlagen worden. Der Krieg, so jammerte Churchill bei seinem Enllastungsver- , such, sei „voller Ent-täuschungen und auch voll I von Fehlern" Im gleichen Atemzuge mutete er jedoch seinen Hörern die Erklärung zu, es würde ihm leid tun, wenn im mittleren Orient die Kämpfenden ihre Ausgaben austau. scheu und die Armee des Generals Wavell sich an Stelle der deutschen „Eindringlinge" befinden würde. Aehnlich groß mäulig hat Churchill vor einem Jahr auch die Landung deut scher Truppen in Norwegen, eine der kühnsten Taten, von denen die Weltgeschichte berichtet, als einen „strategischen Feh ler" charakterisiert. Offenbar ist auch das Gedächtnis dieses Erzlügners nicht mehr ganz in Ordnung. Denn sonst hätte es Churchill nicht passieren können, daß er einmal eine große Ueberlegenheit des Generals Wavell in Nordafrika heraus stellte, während er dann wieder davon sprach, daß es dem General Wavell leider nur möglich gewesen sei, eine geringe Zahl von Truppen aufzubteten, während es Deutschland da- gegen gelungen sei, Truppen und Nachsckub in größerer Zahl nach Nordafrika zu werfen. Der Umstand, daß eben die Deutschen über das Mittelmeer nach Nordafrika gelangt sind, beweist deutlich genug, daß sie die Initiative in der Hand haben und England keineswegs in der Lage ist, die Meere zu beherrschen oder zu kontrollieren Angesichts der Unruhe, die die Aufopferung australischer und neuseeländischer Truppen in Griechenland im Empire ausgelöst hat, beeilte sich Churchill mit der Erklärung, das britische Expeditionskorps habe sich zu 50 Prozent aus Truppen des Mutterlandes und znr anderen Hälfte aus australischen und neuseeländischen Verbänden zusammengesetzt. Tatsache ist jedoch, daß die deutschen Soldaten nur ein einziges Mal un weit der griechisch-jugoslawischen Grenze eine flüchtige Begeg nung mit englischer Infanterie gehabt haben. Bei dem schweren Ringen im Raume des Olymp und bei der Verteidigung der Thermopylen haben die deutschen Truppen auch nicht einen einzigen englischen Infanteristen mehr vor ihre Gewehr- Mündungen bekommen. Wenn Churchills Angaben über die Zusammensetzung d^^ Expeditionskorps zutreffcn, dann bliebe noch die Frage zu beantworten, wo sich denn die altenglischen Truppen in jenen Tagen befunden haben, da am Olymp und in den Thermopylen die australischen und neuseeländischen Ne- gimenter verbluteten. Es ist töricht von Churchill, wenn er die Kämpfe in Griechenland nun noch England zum Lob anrechnet und als einen Beweis dafür hinstellen will, daß England seine Hilfe versprechungen wahrgemacht habe. Diese ganze „Hilfeaktion" ist den Serben und Griechen nur zum Verderben geworden, wie denn auch der Sinn der Truppenentsendung nach Grie chenland lediglich der war, England neue Zeit zu verschaffen Eine Verhöhnung des britischen Volkes aber ist es, wenn Churchill, der das furchtbare Geschehen in England zu ver antworten Hal, der verantwortlich ist für das Blut, das in Jugoslawien und in Griechenland geflossen ist, der England in der Schlacht im Atlantik dem Untergang äusliefert. sich hinstellt und ausruft, wenn man die jetzige Lage mit der des letzten Sommers vergleiche, habe England „allen Grund dazu, dem Himmel zu danken"! Nach den Sommermonaten des Jahres 1940 konnte England, das nun einmal zu Illusionen neigt, seine Hoffnung noch auf die unwegsamen Gebirge des Balkans setzen. Heute aber ist England aus Europa vörjagt. häufen sich dort, wo früher Tag und Nacht gearbeitet wurde, qualmende Schuttberge an. Mag dieser Kriegsverbrecher von der Besichtigung zerhämmerter Werften und Produktionsstätten „beruhigt" und „erfrischt" zurückgekehrt sein, mag diese Nil pferdnatur das Leben in Ruinen einen „Triumph des Lebens" nennen — jene Menschen, die Zeugen dieser Angriffe waren und nur mit gewöhnlichen Mrb'en ausqesiattet sind, werden darüber denn doch anders denken und Churchills Aeußerung als Blasphemie empfinden.