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Amts- un- Anzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsvezirk Eibenstock WWÄ LessM Umgebung kür Eibenstock, Larlsfelb, hundshübel, Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, vchönheidechammer,Zosa,Unterstützengrün,wiNsEhal usw klel^Sdr.: «mtrblatt. Drucker und Berlegeri E »tl Hinnrdohn, vrrantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide 'L7-Lr^»l t^Llich abends mit Ausnahme der Mb Zr^tage für den folgenden Tag. : 9>MLr<prr>s: die kleinspaltige Zeile 12 : amtlichen Teile die gespaltene x Seile 20 Pfennige. Zernfprecher Nr. 210. Eibenstock. S18 ^ESWSSSSSNSSSSSWS! L»LA —— 8i. Jahrgang. Sonnabend, den 19. September Da« Ministerium de« Innern hat wahrgenommen, daß namentlich in den gegenwär tigen Zeiten da« in der Genfer Konvention zum NeutralitätSzeichen erklärte Rote Arenz auf weißem Grunde sowie die Worte .Rote» Kreuz* dem Reichsgesetze zum Schutze des Genfer Neutralitätrzeichen« vom 22. März 1902 (ReichSgesetzblatt Seite 125) zuwider viel fach und namentlich auf gewerblichen Erzeugnissen, wie insbesondere Postkarten und anderen Drucksachen, angebracht und abgedruckt werden. E» steht sich daher veranlaßt, demgegenüber hiermit ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß nach dem bezeichneten Gesetze das in der Genfer Konvention zum NeutralitätSzeichen erklärte Rote Kreuz auf weißem Grunde, unbeschadet der Verwendung für Zwecke des mili tärischen Sanitätsdienste-, zu geschäftlichen Zwecken sowie zur Bezeichnung von Vereinen oder Gesellschaften oder zur Kennzeichnung ihrer Tätigkeit nur auf Grund einer besonderen Erlaubnis gebraucht werden dürfen, sowie daß die Anwendung der Vorschriften de» Gesetzes auch nicht durch Abweichungen ausgeschlossen wird, mit denen das erwähnte Zeichen wieder gegeben wird, sofern ungeachtet dieser Abweichungen die Gefahr einer Verwechselung vorUegt. Wer den Vorschriften de« Gesetzes zuwider das Rote Kreuz gebraucht, wird mit Geld strafe bis zu einhundertfünfzig Mark oder mit Haft bestraft. Für die Erteilung der vorerwähnten Erlaubnis ist im Königreiche Sachsen das Mini sterium des Innern al« Lander-Zentralbehörde zuständig. Nach der Bekanntmachung des Reichskanzlers, betreffend die Grundsätze für die Erteilung der Erlaubnis zum Gebrauche des Roten Kreuzes, vom 7. Mai 1903 (Reichsgesetzblatt S. 215) ist diese Erlaubnis aber nur denjenigen Vereinen oder Gesellschaften einschließlich der Ritterorden sowie der geistlichen Orden und Kongregationen zu erteilen, die stch im Deutschen Reiche der Krankenpflege wid men, und durch eine Bescheinigung de» zuständigen Kriegsministerium« nachweisen, daß sie für den Kriegsfall zur Unterstützung des militärischen Sanitätsdienstes zugelaffen sind. Hiernach sieht stch das Ministerium de» Innern außer Stande, auf etwaige Ansuchen eine Genehmigung zur Führung des Roten Kreuzes für geschäftliche Unternehmungen über haupt zu erteilen, weil die« die in vorerwähnter Bekanntmachung festgelegten Grundsätze nicht vorsehen. Zur Klärung von Zweifeln und zur Hintanhaltung von Gesuchen, die nach dem Vor gesagten Genehmigung nicht finden können, wird dies hierdurch zugleich mit dem Bemerken bekanntgemachl, daß in Sachsen den Vertrieb von Postkarlen, die das Rote Kreuz tragen, der LandeSausschuß der Vereine vom Roten Kreuz im Königreiche Sachsen selbst nach Ein holung der erforderlichen Erlaubnis in die Hand genommen har. Dresden, am 14. September 1914. Ministerium des Innern. Pflichtferrerwehr betreffend. Am Sonntag, de» SV. September 1S14, früh 7 Uhr findet eine Uebnng für sämtliche Mannschaften der städtische« Pflichtfenerweyr im Schulgarten statt. Die Aenerwehrabzeiche« sind von den Feuerwehrleuten bei Vermeidung ihrer Be strafung anzulegen. Nicht pünktliche» Erscheinen sowie unentschnldigte Versäumnisse werden be straft. Abwesenheit vam Orte gilt nur dann als genügender Entschuldigungsgrund, wenn der Nachweis einwandfrei erbracht wird, daß die Entfernung vom ü ne unaufschiebbar war. Gtadtrat Eibenstock, den 15. September I9l4. AtzMkKuMckW Die Entscheidung im Westen acht. Das große Strafgericht. Wir haben uns in den letzten Tagen gewiß gro ßer Geduld befleißigen müssen. Alle uns zugänglich gemachten Mitteilungen aus dem Großen Hauptquar tier waren in außerordentlich vorsichtiger Sprache ge halten, damit das Volk nicht voreilig sich in sicheren Siegesträumen wiege. Trotzdem konnte man zwischen den Zeilen all der Depeschen lesen, daß es um die deutsche Sache auf dem großen Schlachtplan in Frank reich nicht schlecht bestellt war, und so blieb uns unsere feste Zuversicht zur deutschen Heeresleitung und zu unseren unvergleichlichen Truppen. Anders lautet die neueste Meldung von heute. Aus ihr klingt schon so etwas wie ein feuriges ungeduldiges Rossegetrabe, von Borwärtsdringen und baldigem endgültigen Seeg. Ter kurzen Worte großer Sinn in der Depesche ist: „Die Wider st andskraft des Gegners scheint zu erlahmen!" Sie „scheint" wird man cher Schwarzseher noch zweifelnd betonen. Nun, die Heeresleitung gibt ja in den darauffolgenden Sätzen so fort ihre Gründe für diese Annahme bekannt: Der Zusammenbruch des französischen Durchbruchsver suches und die mit Leichtigkeit zurückgewiesenen Aus fälle aus Verdun. Die bedeutsame Meldung lautet: (Amtlich). Trotzes hauptquHtier, (7. September, abends. )n der Schlacht 'zwischen Vife und Maas ist die entgüitige Entscheidung im mer noch nicht gefallen, aber gewiffe Anzeichen deu ten darauf hin, dah die Widerstandskraft des Geg ners zu erlahmen beginnt. Lin mit grotzer Sra- vour unternommener franzöfifcher Vurchbruchsver- fuch auf dem Sutzerften rechten Mgel brach ohne befondere Anstrengungen unserer Truppen fchlietz- lich in stch felbst zufammen. Vie Mitte der deut schen Armee gewinnt langsam aber sicher Soden. Aus dem rechten Maarufer oerfuchte Ausfälle aus Verdun wurden mit Leichtigkeit zurückgefchlagen. w. T. v. Am bemerkenswertesten in dem kurzen Schlacht bericht erscheint uns mit der Satz, daß die Mitte der deutschen Armee langsam aber sicher an Boden gewinnt. Zu Beginn dieses großen Ringens hatte sich bekanntlich der französische Generalissimus Joffre dahin ausge drückt, daß bei dieser Schlacht alles von dem Wider stande des französischen Zentrums abhänge. Dieses Zentrum scheint nunmehr auf das Bedenklichste be droht zu sein, denn sollst könnte unsere HeereSmitte nicht an Boden gewinnen. Auch weitere Meldungen aus französischen und anderen ausländischen Blättern ergeben, daß es um die Sache unserer Feinve nicht besonders gut steht: Paris, 16. September. Bei Würdigung der Aussichten der deutschen Heeresführung auf der neuen Schlachlinie erkennt der „Temps" ihre rasche Auf stellung und Lückenlosigkeit an. Er hebt besonders den äußerst schwierigen Marsch über felsiges Gelände her vor. Der „Matin" kündigt eine Verstärkung des fran zösischen Heeres aus Paris an. Rotterdam, 16. September. Der „Nieuwe Rotterdamjche Courant" meldet aus Paris, daß zwischen Franzosen und Deutschen sehr heftig gekämpft wird. Die deutschen Truppen greifen energisch a n. Berlin, 17. September. Das „Berl. Tgbl." melde! aus Rotterdam vom heutigen Datum: Aus Pariser amtlichen Mitteilungen geht hervor, daß die verbündeten englischen und französischen Armeen vom 13. bis 16. September nicht vorgerückt sind. Ueber die Ergebnisse des gestrigen Tages wird nichts mitzsteilt. Perlin, 17. September. Das „Berl. Tgbl." meldet aus Kopenhagen unterm heutigen Datum: Die offiziellen Kriegsberichte über die Schlachtenlage warnen vor übereiltem Optimismus- Sehr reserviert schreibt „Temps" in einem Leitartikel über die militärische Situation: Die Deutschen werden den Kamps fortsetzen bis auf den letzten Mann. Unsere Truppen müssen den Deutschen auf Gebiete folgen, die sie selbst verwüstet haben, um den Deutschen ihr Borrücken zu erschweren, und die Deutschen werden diese Zerstörungen, besonders an den Eisenbahnen, selbst verständlich vollenden. Dazu kommt, daß unsere Trup Pen ganz erschöpft von einem zwanzigtägigen Marsch und Kamps sind. Wir dürfen uns daher nicht all zu große Illusionen machen von den Kämpfen, die uns bevorstehen. Jedenfalls haben unsere Feinde, vornehmlich die verbündeten Franzosen und Engländer in Frankreich, es sich nicht verkneifen können, auch über unsere Zeppe line Lügen und Verdrehungen in die Welt zu senden. Deshalb wohl wird über die Tätigkeit der deutschen Luftschiffe folgende amtliche Erklärung abgegeben: Berlin, 17. September. Amtlich ) Die im Dienste des deutschen Heeres verwendeten Luftschiffe haben die großen Hoff nungen, die man auf sie gesetzt, bisher durch aus erfüllt. Die unvermeidlichen Beschädigun gen, die einzelnen von ihnen auf ihren gefahr vollen weiten Fahrten zugcstoßen sind, haben in keinem Falle zum Verlust des Schiffes geführt. Kein Luftschiff ist in Fein d es h ä n d e g e - f allen. Eine hübsche Schilderung über die Flucht Rennen kampfs, des bedeutendsten russischen Heerführers, aus Gumbinnen erhalten wir mit Nachstehendem: Berlin, 17. September. Man weiß, daß der russische'Generalissimus der Narew- und Wilna Ar mee sich in den von ihm besetzten Teilen von Ost Preußen sozusagen häuslich einrichtete, unseren bie deren Landsleuten sich und seine Kosaken als Kultur bringer anpries und sie alsbald mit den Segnungen des Zarismus zu beglücken suchte. Er selber harte jein Lager in Gumbinnen aufgejchlagen und sich dort in die Ausgaben der Russifizierung des Nordzipfels nn sercr Provinz so ausschließlich verlieft, daß er gar nichl recht merkte, was außerhalb seiner nächsten Um gebung vor sich ging. Als die militärische Lage sich mit Hindenburgscher Plötzlichkeit von Grund ans ver veränderte, saß Herr Rennenkamps in bequemer Zivil kleidung in Gumbinnen bei der ostpreußischen Bolts beglückung. Hals über Kopf raffte er seine Lieben jachen zusammen und entzog sich weiteren Nuanuehm lichkeiten durch rascheste Flucht über die Grenze. Es ist leider nicht gelungen, seinen unfreiwilligen Abschied von „Neu-Rußland" in etwas ruhigere Bahnen zu lenken. Der Dank für sein segensreiches Wirken im Prenßenlande wird ihm deshalb später abgestattet werden können. Im Anschluß hieran mag gleich mitgeteilt werden, daß von Hindenburg Ehrendoktor von vier Fakultäten geworden ist: Königsberg, 17. September. Der Befreier Ostpreußens, Generaloberst von Hindenburg wurde von allen vier Fakultäten der Universität Königsberg ein stimmig zum Ehrendoktor ernannt. Die Ehrung steht in der Geschichte der Universität Königsberg einzig da. Die Niederlagen, welche sich die Russen in Ost preußen geholt haben, haben zu einer recht bedrückten Stimmung in Rußland geführt, die sich zum Teil in großer Unzufriedenheit gegenüber England Luft macht: Wien, 17. September. Nach Blättermeldungen hat die schwere Niederlage der Russen in Ostpreußen auf die russische öffentliche Meinung einen nieder drückenden Einfluß ausgeübt. Die Presse sucht die öffentliche Meinung zu beruhigen. Der Enthusias mus für England hat eine wesentliche Ab schwäch ung erfahren. Man wirft ihm vor, seine Kräfte zur See zu sehr zu schonen. Nach Kopen hagener Meldungen hat auch das Ergebnis der schweren Kämpfe bei Lemberg in Petersburg eine Depression, hervorgerufen. Trotz aller Verheimlichungsverjuche des russischen Generalstabes über die schweren Verluste und die Gefangennahme vieler Tausend haben sich die Meldungen darüber doch verbreitet. In Moskau ist kaum mehr Platz zur Aufnahme der Verletzten vor handen. Daß der Abbruch der Kämpfe in fitalizicn seitens der Oesterreicher für die russischen Heere kein Sieg bedeutet, scheint nach der vorstehende» Meldung nun auch schon in den Köpfen der Russen aufzudäm mcrn. Bis jetzt ist es zu neuen Treffen im Raume von Lemberg nicht gekommen. Dahingegen haben die Ocstcrrcicher mit den Serben abermals die Waffen kreuzen müssen: Budapest, 17. September. 'Ung. Korr. Bar.) Nach Berichten von unterrichteter Seite haben die Truppen gegen Serbien die Offensive ergriffen, die mit entsprechendem Erfolg fortschreitet. Was die Nord armee an der galizischen Grenze betrifft, ko ist nach übereinstimmenden Berichten der Geist der Truppen vorzüglich. Die Truppen sind von dem Bewußtsein