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Freitag, 20. Dezember 4940 Nr. 299 92. Jahrgang Anzeiger Dtaf« Zeitung erschein» täglich mit Ausnahme der gesetzliche» G«m» «b y^«t»g«. vepigSpretS: vet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Ham» 1.10 NM. «tnschl U tz^ltz yf. Trägerlohn. Postbezug monatl. L.SV RM. Die Behinderung brr Liefer»», rechtfertigt >A»« Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreis«. AeitungSauSgab, f»r »dholer t?.°uot° und Taaeszeituna siir di- Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Haupt- UNb amtlicken Bekanntmackunae« des Landrates z« Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnift täglich »—« Uhr nachmittag». Preise und NachlaMtz« bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. S — Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern nud a» bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Grschetnungstagen bi» norm. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Dtraß« 2 — g«nruf mtr.VI. Pulsnitzer Anzeiger Ohorner —— „Sehr beunruhigende Ausmaste" Churchill klagt vor dem Unterhaus ' Winston Churchill nahm im Unterbaus wieder einmal das Wort zu einer Erklärung über die Kriegslage, wobei selbst dieser größte Jllusionsschwätzer nicht umhin konnte, sich sehr pessimistisch über die Handelskriegslage zu äußern. Churchill leitete seine Rede bezeichnenderweise mit der Feststellung ein, daß er hoffe, das Unterhaus werde ihm gegen über nachsichtig sein, wenn er nur selten die Gelegenheit ergreife, eine Erklärung über die Kriegslage abzugeben, da „der Feind daraus bei vollständiger und offener Erklärung einen Vorteil stehen könnte". Auf seine Weise also versuchte Churchill, dem zohen Hause die Vorenthaltung bitterer Wahrheiten schmackhaft »u machen und schon letzt äußerte sich der Premierminister dann ober die Kämpfe in Nördafrika. Nach vielerlei optimistisch sein sollenden Betrachtungen konnte er nicht umhin, schließlich einzu- zeftehen, daß die dortige Offensive in keiner Weise beendet fei und daß er es für besser halte, die Zukunft abzuwarten, als bereits zu versuchen, ihren Ausgang vorherzusagen. Händeringend betonte Churchill im weiteren Verlauf fei ner Ausführungen erneut die große Wichtigkeit, alle Anstren- gungrn in d»n Rüstungsfabrilen zu machen, um die Lieferun gen zu verstärken. DaS gleiche gelte auch bezüglich der Erzeu gung von Lebensmitteln Nachdem der alte Schwätzer zur Beruhigung des durch die schweren Schläge der deutschen Luftwaffe und Kriegsmarine beunruhigten englischen Volkes von „einem Gefühl der Ruhe unv sogar der Befriedigung" gesprochen hatte, mit der sich das Unterhaus in kurze parlamentarische Ferien begeben könne. England hat keins seiner Neben der unerschütterlichen Siegeszuversicht des italieni schen Voltes unterstreicht die römische Presse vor allem die Tatsache, daß der Feind in Nordafrika angesichts der schwe ren Verluste, die ihm von den italienischen Truppen zu- gefügi werden, seinen Druck vermindern mußte. Heute könne man schon seststellen, daß trotz seiner ungeheuren An strengungen Großbritannien keines der Ziele, die der eng lischen Negierung vorschwebtcn, erreicht hat. Aus Lord Beaverbrooks Ausführungen, so sagt „Messaggero", könne man ersehen, daß die Verteidigung der englischen Insel sich immer schwieriger gestalte. „Granitner Block der Frontkämpfer." Nach Abschluß seiner Arbeiten Hai der Nationalrat des italienischen Frontkämpserverbandes am Sitz der Partei dem Parteisekretär Bericht über seine Tätigkeit erstattet, wobei Präsident Rossi zum Ausdruck brachte, daß die Front kämpfer einen granitnen Block darstellen und von dcni gleichen unerschütterlichen Glauben an den Sieg erfüllt sind wie das gesamte italienische Volk. Der Parteisekretär antwortete darauf, daß die Frontkämpfer einen integrierenden Bestandteil der Front der Revolution bilden, und daß die unlösliche Verbundenheit zwischen Faschismus und Frontkämpfertum ein sicheres Vorzeichen sür den Sieg bedeute. — Ferner wurden die Leiter des italienischen Fconi- kämpferverbandes von Außenminister Gras Ciano empfan gen, dem Präsident Rossi eine in der 12. Jahrestagung des Verbandes angenommene Botschaft überreichte. „«ein Zweifel am Ausgang des Krieges" Zu Beginn des neuen Arbeitsjahrs des Nationalen In stituts für faschistische Kultur legte der Vizepräsident der Italie nischen Königlichen Akademie, Formichi, eindeutig dar, wie die pluwkratischen Mächte mit der übertriebenen Verherr lichung einiger Prinzipien, die auch heute noch in der zivili sierten Well lebendig sind, ihre Hegemonie und die Aus beulung der kleineren Nationen ausgerichtei haben. Die Achse, io erklärte er u. a.. ist der geistige Schöpfer des neuen Europas und hat die Führung übernom men, um die revolutionären und sozialen Forderungen zu verwirklichen. Es handelt sich also nicht um einen einfachen Wechsel in der Hegemonie, sondern um ein neues Europa, wo jede Spaltung ersetzt wird durch fruchtbare Solidari tät. Der Vortragende schloß seine Ausführungen mit den von stürmischem Beifall aufgenommenen Worten, daß am Ausgang des Krieges gar kein Zweifel mehr be stehen könne, Almofen für die Opfer des pluwlrattfchen Krieges In den Anzeigenspalten der ,,Times" sindet sich »in Hilfe- rus: „Bitte, helft Coventry, Birmingham und der Merseyside", woran sich die Aufforderung schließt, Spenden einzuschicken. Mit Almosen also sollen die Opfer des britischen Plutokraten krieges abgespeist werden. Ebenso bettelt eine Wohlfahrtsein richtung der häusig angegriffenen und schwer beschädigten Victoria-Docks: „Die Gegend der Londoner Dycks braucht mußte sich Churchill zu dem Eingeständnis bequemen, daß es ein Unglück sein würde, wenn irgendjemand annehme, daß di« tödlichen Gefahren vorüber find". Ganz im Gegensatz zu der vor einigen Monaten geäußerten Illusionstheorie, daß dte Win- tennonate England viele Vorteile bringen würden, mußt« Churchill auch heule kleinlaut zugeben, daß der Winter vem Gegner gewisse Vorteile biete, und er setzte hinzu, daß es ein großer Mangel an Klugheit wäre, in der Wachsamkeit nachzu lassen, denn „wir wissen nicht, welcher Schlag gegen uns g«. führt werden kann, wir müssen unaufhörlich unsere Vorbe reitungen treffen". Churchill beteuerte dann erneut, daß alle Methoden, den nächtlichen Luftangriffen wirksam zu begegnen, „mit Eifer und Leidenschaft von einer sehr großen Anzahl außerordentlich befähigter Gelehrter und Offiziere studiert werden". Aber, bis jetzt habe man nicht viel Erfolg damit gehabt. „Wir Haven bis jetzt keinerlei befriedigendes Heilmittel gefunden. Wir müßen eine Fortsetzung der Luftangrisse erwarten, wir müßen sie er tragen." Churchill kam schließlich auf die brennende Frage de8 Handelskrieges zu sprechen und auch hier konnte er nicht an ders, als einzugestehen, daß „die Verluste der Handelsmarine im Atlantik auch weiterhin vor sehr beunruhigendem Ausmaß sind". Er sprach in diesem Zusammenhang von dem „Wieder ausbruch einer Gefahr", von der man angenommen habe, daß man sie vor einem Jahr anscheinend bewältigt hätte! Illusionen iele in Nordafrika erreicht deine Hilse!", und: „Unsere Fürsorge muß durch private Spen den getragen werden." Jni Handelsteil der gleichen Ausgabe der „Times" fin den sich dagegen Dutzende von Ankündigungen der verschieden sten Jndnstrieunlernehmnngen mit Dividendenzahlungen bis zu 30 v. A. Das K England! Deutsch-javanische Feier in Berlin Anläßlich des 2600jährigen Bestehens des japanischen Kaiser hauses Ans Anlaß des 2600jährigen Bestehens des japanischen Kaiserhauses veranstaltete die D eu t sch - I a p a n i sch e Ge sellschaft mit der japanischen Kolonie in Berlin im Haus der Flieger eine Feier, an der zahlreiche Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht teilnahmen. Nach herzlichen Begrüßungsworten des Präsidenten der Gesellschaft, Admiral Förster, der die besten Wünsche der Deutsch Japanischen Gesellschaft zu diesem Tage anssprach, brachce der Kaiserlich-Japanische Botschafter Kurusu seinen Dank für die ihm übermittelten Glückwünsche zum Ausdruck. Anschließend sprach Botschafter Stahmer über den Drei mächtepakt und leine Bedeutung für Japan. „Von Zerstörungen der Ungarischer Milttörschriftsteller i Auf Einladung des Oberkommandos der Wehrmacht nahm der bekannte ungarische Militärschriftsteller, General a. D. von Mierka, an einer Bcsichligungsreise der westlichen Kriegsgebiete teil. Seine dort gewonnenen Eindrücke schildert Generäl Mierka in einer Artikelfolge im „Pestcr Lloy d". Schon auf der Hinfahrt über Berlin und die anderen großen Städte, so heißt es hier, die man aus der Fahrt berührte, habe man seststellen können, daß von den angeblichen Zer störungen. von denen der englische Rundfunk zu berichten wußte, so gut wie nichts zu merken sei. Die zahlreichen Bahn Höse in Berlin seien unversehrt, ebenso un versehrt seien die anderen kriegswichtigen Ziele in der Reichs- hauptstadl, wie das Negicrungsviertcl. Allerdings hätten die Engländer des öfteren Krankenhäuser mit Bomben belegt. Daß den englischen Luftangriffen kein Erfolg beschieden war nnd beschieden sein werde, sei darauf zurückzuführen, daß die deutsche Luftwasse tatsächlich den Luftraum über Deutschland und dem besetzten Gebiet uneingeschränkt beherrscht. Ueber die in Deutschland herrschende Stimmung schreibt General Mierka wörtlich: „Die Stimmung ist zuver- sichtlich, und man ist der Ansicht, daß England die unaus gesetzten heftigen Luftangriffe weder moralisch noch materiell auf lange Dauer aushalten kann. In Berlin und während der Fahrten im Kriegsgebiet hatte ich reichlich Gelegenheit, Solda- ten der verschiedensten Dienste und Truvvenkörver zu sehen, zu Britischer 18 VW-Tonner in Flammen Von der Besatzung aufgegeben. — Neuer schwerer Totalverlust sür England. vdM. Berlin, 19. Dezember. Es wird gemeldet, daß der Passagierdampfer „Arundel- Castle", ein 19118 BRT. großes Schiff der Union Castle Co., eine halbe Meile von Barvun-Risf vor v:r Küste von Neu- Südwales in Brand geraten ist. Der Brand habe allmählich einen solchen Umfang angenommen, daß Fahrgäste und Br- satzungsmitglieder das Schiss Hütten verlaßen müßen. Es handelt sich nm einen Doppelschrauben-Turbinendampfer, der sonst allgemein in der Südafrilasahrt beschäftigt ist. Es ist anzunehmcn, daß wegen Ausfalls des MittelmeercS diese Linie auch bis nach Australien durchgeführt werden mußte. Das Schiff ist als Totalverlust zu betrachten. „Queen os Bermuda" in Montevideo Er verschleppte die von der „Jtape" heruntergeholten 22 Deutschen Der britische Hilfskreuzer „Queen of Bermuda" (22 575 BRT.) ist m Montevideo eingelrossen. Das Schiss wurde kürzlich von englischer Seite als dasjenige genannt, am das die 22 Deutschen weiterverschleppt wurden, die der Httss- kreuzer „Carnarvon Castle" in den brasilianischen Kusten- gewässern von dem brasilianischen Dampfer,Htape" herunter- geholt hatte. Brltendomdea aus Beriwn Mehrere französische Zivilisten getütet. Wie soeben bekannt wird, wurde die Siad« Verdun in der Nacht vom 16. zum 17. 12. von Einheiten der britischen Luftwaffe angegriffen. Militärischer Schaden trat nicht ein. Die Bomben trafen vielmehr ausschließlich private Wohn häuser. Da bei dem Angriff mehrere französische Zivilpersonen getötet wurden, kennt die Empörung der französischen Bevölkerung über diese neueste Schandtat ibrer trüberen Bundesgenossen keine Grenzen. Ryti finnischer SlaalsprMertt Zum neuen finnischen Staatspräsidenten wurde der am tierende Ministerpräsident Risto Ryti gewählt. Ryti erhielt im ersten Wahlgang 28L Stimmen von insgesamt 300 Wahl- männern. Heio erhielt 4 Stimmen, Svinhusvnd 1 Stimme, Kivimaeki 1 Stimme. 6 Stimmen waren ungültig. KaMo einem Herzschlag erlege» Expräsident Kallio ist, als er die finnische Hauptstadt Heb- sinki verließ, um sich auf sein Landgut zu begeben, beim Ab schreiten der Ehrenformation am Bahnhof durch Herzschlag tAF. nichts zu merken" c seine Eindrücke in Deutschland sprechen und zu beobachten. Ich konnte überall einen frischen, wohlgemuten Soldatcngeist erkennen. Es gibt kein Rätselraten über die nächsten Operationen, denn jedermann weiß, daß die bisherigen unerhörten Erfolge und Siege in diesem Kriege dem blitzschnellen Zugreifen und der Ueberraschnng des Geg- ners zu verdanken waren, daß ferner allein der Führer Ort und Zeitpunkt des zu führenden Schlages und Einsatzes der Streitkräfte bestimmt und daß es zwecklos wäre, sich darüber den Kopf zu zerbrechen." Reiseeindrücke von AurlandiournMen „In Deutschland lebt man gut und arbeitet in geradezu unvorstellbarem Rhythmus" Der Pariser Berichterstatter der Madrider Zeitung „ABC.". Daranas, schreibt zur Deutschiandreise der 22 Pariser Vertreter ausländischer Zeitungen, die soeben in Lido ihre Eindrücke schilderten, daß diese Mitteilungen, für ihn sehr aufschlußreich seien. In Lido habe ein nordamerikanischer, ein südamerika nischer, ein rumänischer, ein dänischer, ein spanischer und ein japanischer Berufsgenosse gesprochen. Ein stimmig hätten sie fest gestellt, daß man in Deutschland gut lebe > und in einem geradezu unvorstellbaren Rhythmus arbeite.