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IVuckirnbluIl ,d a«! für Pulsnitz, Königsbrück, Aadeberg, Uadeburg, Worihburg und Umgegend. üe> Verantwortliche Redaction, Druck und Verlag von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. 57 den 16. Juli 1870. Pulßnip, den 30. Juni 1870. ^Prin;en Leopold von Hohenzollern zum Könige von Spanien an Ä ^^en Himmel im Aufsteizcn begriffen ist, und warten eö ab, bis dem nebligen Dunstkreise der Atmosphäre für deutlichere Erkennt z)ic>' 4i 3! ein blutiges oder ein friedliches Zeichen ist, noch höher erhoben ^r ein Meteor ist eö auch, worauf wir heute unser» Blick lenken; an den Eschen und Letten in den baldischen Provinzen. Von diesen, an deren Leibes- und Geisteselend — der Wahrheit die Ehre! — der dortige deutsche Adel sammt seinem lutherischen Pfarrer nicht ganz ohne Schuld ist, hat weniger der russische Pope, als der russische Staatsbeamte einen großen Theil, etwa ein Siebentel der ganzen Bevölkerung, in den Pferch der russischen Staatskrrche gelockt. Man hat das gethan mit allen Listen der Verführung und allen Hetzereien gegen Adel und Geistlichkeit; man i hat im Hintergründe goldene Berge gezeigt nnd trügliche Luftschlösser auf» gebaut; man hat alle Wühchndcrkniffe und alle diabolischen Ränke verwendet, um die einfältigen Seelen von dem Glauben oder richtiger der Kirche ihrer Vater abtrünnig zu machen. Jetzt nun, wo es sich zeigt, daß alle diese lustigen Vorspiegelungen nur Schaum und Traum waren, bereuen viele ihren Schritt, viele gewiß auch aus besserem Grunde. Sie fluchen ihrer Verblendung, die Verzweiflung in ihre Herzen, Zerrissenheit in ihre Familien, tiesste Gehässigkeit in ihre Gemeinden gebracht, die sie zum Abscheu und zum moralischen Auswurf ihres Volkes gemacht hat. Sie möchten zurück, aber sie können nicht; denn noch heute bedroht der russische Staat mit dem Tode Jeden, der aus der russischen Staatskirche in eine andere übertritt. Wer fühlte das Elend nicht? Wer hätte kein Herz für solchen Seelen- jammer? Da hat denn ein Verein warmer Protestanten in der Schweiz und ! in Frankreich das sich zu Herzen und auch in die Hand genommen und schweizerische und sranzösische Geistliche — ein deutscher war leider nicht drunter und doch hätte es mindestens dem Vorstande des Gustav Adolph» Der Siadtrath. Lotze. Das Ksmstlicke Gencbtvamt daselbst. In Stellvertretung: Wolf, Assessor. W - Das Königliche Gerichtsamt daselbst. In Stellvertretung: Wolf, Assessor. Rundschau. " lasse» für heute das neue Meteor noch unbetrachtet, das in der scheint u. Sonnabends. G^cmentsprcis: Mich 10 Ngr., "iah bei Wün durch die Post. »ünserate Ps. für rcn Roum M«Uni üorpuS ZcUc bc- lind bis svälcstcns Freitag früh »Uhr iM auszugeben. Geschäftsstellen für Königsbrück: bei Herrn Kaufm. Montz Tschersich, Dresden: An- noncenburan von Mar Rnschplcr, Leipzig: H. Angler, Leonhard u. 8omp. daselbst, Haasenstem nnd Vogler daselbst nnd Sugcn Fort daselbst. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Pulsuitz und Königsbrück. w c i u u- z m a n; i g ft er Iahrgung. Behufs Ausstellung der Liste» für die Mahlen zum Reichstage de- norddeutsche» Bundes in Gemäßheit des Wahlgesetzes vom 3t. Mai 1869 , Reglements zur Ausführung desselben vom 28. Mai 1870 werden sämmtliche Hanshaltungsvorständc hiesiger Stadt andurch anfgefordert, ihren Haushaltungen gehörigen männlichen Personen, einschließlich der Handwerksgesellen, Dienstboten rc., welche mindestens 25 Kahre , ^in der nächstvem circulirenkcn Liste Unzuzcichneu und alle Rubriken derselben genau auSzusüllen. PulSuiy, am 13. Juli 1870. ÄUllMiö- und EudtMstultvjlö-DrlanmmuH Gestellten Anträge zufolge soll den 18. Kuli 187« - Nachlasse Johannen Eleonoren verw. gew. Schöne geb. Burkyarrl in Großröhrsdorf gehörige Mobiliar, bestehend in diversen Kleidern, Wäsche, -^'Meubles und Hausgerälh in dem Nachlaßgrundstücke unter Nr. 62 des Brandcatasterö für Großröhrsdorf Vormittags von 8 ist Mei, sofortige Baarzahlnng, sowie Mittags 12 Uhr das nurbezeichneie HauSgrundslück sammt anstoßendem Garten selbst unter den unmittel- jD "her bekannt zu machenden Bedingungen öffentlich versteigert werken, wozu Erstehungslustige mit dem Bemerke» hierdurch emgelade» werden, , ,ji"10. Theil der Erstchnngssumme für ras HauSgrundslück jedenfalls sofort im Termine baar zu bezahlen ist. u . s, „ : » »0 c>„„: 1870 Ein Meteor, das aus dem Horizonte unseres vaterländischen Him- wieder verschwunden ist. Ein vornehmer Fremdling, ter Kaiser g^Wand, hat in diesen Tagen unseren deutschen Boden, auf dem er „/^feines Leibes, vielleicht auch Erfrischung seines GcmütheS sich holen »d K^tder verlassen. Er hat das nicht gethan, ohne noch ans demselben i^'seines edlen Herzens und seiner meuschcnfrcundlichcii Gesin- . > ieben. Damit meinen wir nicht die Orden und Bänder, die Uhren nicht die wahrhaft kaiserlichen Gratificatioucn und Trinkgelder, Würdige und Unwürdige, Bedürftige und Richtbedürjlige, lt^ !^°^r danach Lechzende, wie aus einer Maiwolke geregnet hat. kann j^er andere hohe Herr ergießen lassen; dazu braucht ^""Alexander zu sein. Nein, das nicht; sondern die große Humani- Mitgefühl, die er der Verwendung menschenfreundlicher V der Seeleunoth gottlos mißhandelter Uuterthanen gegenüber .^7'^ dluch die griechisch-orthodoxe Staatskirche Rußlands hat ihren "Ws, wenn er auch nicht so genannt wird. Das hat sie bewiesen Beu dem unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte soll -en I«. September 187« ^^Gutsbesitzer Johann Friedrich Gotthold Schöne in Oborn gehörige Banergut Nr. 33 des Kataster-, Nr. 23 des Grund- und Hypolheken- ßOhorn Ob. Seite, welches Grundstück am 29. Juni 1870 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf . 852« Ehlr. 15 Slgr. - Pf. Worden ist, nothwendiger Weise versteigert werden, was unter Bezugnahme ans den an hiesiger Gerichtsstelle auShängenden Anschlag hicr- ^iiut gemacht wird. / Pulßnitz, am 12. Juli 1870.