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82. Jahrgang Nr. 200 Dienstag, den 27. August 1940 Settuug erscheint täglich mit AuLuahme der gesetzlich«, Sou», und Freitag». «MK*pre»: Bei Abholung 14 tägig 1.—«M., frei HauS1.10RM.-Lschl.Äb«z. lSPf. rusttzockoh«. Postbezug monatl. 2.50 RM. Dir Behinderuug der Lieferung rechtfertigt kdiue» Anspruch auf Rückzahlung de» Bezugspreise». ZettungsauSgab« sür Abholer tt^ich »—6 Uhr nachmittag«. Preise und RachlaßsStz« bet Wiederholungen nach PrMNstr Nr. S — Für da» Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen vorm. ' 10 Uhr aufzugeben. - Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüb^ Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Hetmattetl, Sport, Feuilleton, ^ur^und Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pul-nitz. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straß« 2 — Fernruf nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister ,« Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz. amtes zu Kamenz Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt« Md Tageszeitung für die Stadt Md den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Ernte und Versorgung Sicherung der deutschen Nahrungsfreiheit — Das Gleichgewicht der Erntefaktoren Der Einfluß der Witterung Die englische Propaganda bemüht sich, düstere Prophe- Mungen über den Ausfall der Ernte im Reich und in den besetzten Gebieten, ja sogar im übrigen Europa und in -Asien zu verbreiten. Offenbar gehen die von Sachkenntnis nicht getrübten „Informationen" von den schlechten Dersorgungs- bedingungen im eigenen Lande aus, die sehr wahrscheinlich durch die Witterung des Sommers no chmehr verschlechtert worden sind, denn Sir für die landwirtschaftliche Nutzung i» Frage kommenden Gebiete der Insel unterliegen einem ver hältnismäßig einheitlichen Klima, das einen Ausgleich von Schäden durch Witterungseinflüsse kaum gestattet. Demgegenüber ist der deutsche Wirtschaftsraum und in noch viel höherem Maße der kontinentaleuropäisch-asiatische Lebensraum aus einer ganzen Anzahl klimatisch durchaus verschiedenartiger Landschaften zusammengesetzt, die sich er- erfahrungsgemäß so auszugleichen pflegen, daß in der Regel eine etwa durchschnittliche Produktion gewonnen zu werden pflegt. Was Deutschland angeht, so kommt noch hinzu, daß wir zwei Hauptstützen der Ernährung auf dem Sektor des Feldbaues kennen, Sie einander in wertvollster Weise er gänzen; di« «ine Säule ist das Getreide, und zwar vor allem Roggen und Weizen, die andere die Kartoffel, wozu sich noch für die Futtermittelerzeugung und für andere Zweck« die Zuckerrübe und ihre Verwandten gesellen. Selbstverständlich läßt sich vor Ler Veröffentlichung der amtlichen Ernteschätzung, Sie in nicht allzu langer Zeit herausgegeben Werden dürfte, über die Mengen der zu erwartenden Ernte noch nichts sagen; jedoch steht schon seit einer Anzahl von Wochen fest, daß wir mit einer reichen Hackfruchternte be stimmt zu rechnen haben, und daß andererseits eine gute! Mittelernte beim Brotgetreide vollkommen ausreichen wird, um jeden Bedarf aus laufenden Erträgnissen zu decken. Dar über hinaus aber versügen wir dank der weit vorausschauen den Dorratspolitik über so außerordentlich große Getreide- reserben, daß selbst erhebliche Schwankungen der landwirt schaftlichen Produktion ohne die geringsten Anstrengungen zu decken fein würden, wenn es überhaupt nötig werden sollte. Daß ferner die Erschließung des gesamten europäischen Ostens und EüdostenS für zusätzliche Einfuhr einen wesentlichen Sicher heitsfaktor als Rückendeckung sür die Kriegsführung darstellt, sei in diesem Zusammenhang nur am Rande erwähnt. Außer dem besteht in diesem 2ahr zum ersten Mal seit der Macht ergreifung keinerlei Arbeitskraftmangel« da Millionen von Kriegsgefangene planmäßig bei der Ernte eingesetzt werden können, so daß auch Leistungsspitzen, die vielleicht während günstigerer Zeitspannen erzielt werden müssen, unschwer zu bewältigen sein werden« Einen besonderen Faktor für sich bilden die Verhältnisse im Generalgouvernement und in Frankreich. 2m Gebiet des ehemaligen Polens dürfte nach Einsatz der Deutschen Produk- tivNsmethoden ein wesentlich besseres Ergebnis herauszuholen; sein, als es unter gleichen Bedingungen noch vor einem 2ahr möglich gewesen wäre. In Frankreich wird durch deutsche Fachleute wie durch französische Experten gleichlautend fest- gestellt, daß durch die wirkungsvolle und verstänönisvollel Mitarbeit der deutschen Militärbehörden ein so hohes Ernte ergebnis hätte herausgeholt werden können, daß Frankreich und Belgien auf jeden Fall, in der Lage sein würden, ihrs Ernährung selbst sicherzustellen. Lleberlegen wir zum Schluß noch die Tatsache, daß Europa insgesamt nur 3 Prozent seiner Ernährung und 7 Prozent seines Futtermittelbedarfs aus Einfuhren decken muß, die ohne weiteres aus dem nahen Asien herbeigeschafft werden können, so rundet sich das Bild einer gesicherten Versorgung nicht nur des Reiches, sondern des gesamten Lebensraumes, Plumper Fälfchungsversuch der „Times" Jeder verbrecherische Anschlag wird heimgezahlt Die Londoner Presse möchte den Eindruck erwecken, als wäre der Luftangriff auf Berlin in der Nacht zum Montag eine „Vergeltungsmaßnahme- gewesen. So schreibt die „Ti mes- am Montag im Leitartikel, die Bevölkerung Londons wünsche, „daß Berlin sür die Schäden bezahlen solle, die in London angerichtet worden- seien. Die alte Hetztante lügt feierlich und von amtswegen, die englischen Bomber hätten bisher „systematisch nur militärische Ziele- in Deutschland angegriffen. Diese Angriffe könnten aber verschärft werden. Man weiß in London ganz genau, daß die deutschen Luft angriffe nur auf militärische Ziele in der Umgebung der eng lischen Hauptstadt gerichtet waren. Die englischen Flieger da gegen haben über Berlin Brandbomben abgeworsen. Schon daraus geht hervor, daß man es ausschließlich auf Wohn häuser abgesehen hatte. Der feige Versuch liegt also in der gleichen Linie wie alle früheren englischen Angriffe, ^mmer wieder muß der OKW-Bericht feststellen, daß sich die bri tischen Angriffe auf nichtmilitärisch- Ziele konzentrieren, so auf Krankenhäuser, Lazarette, Wohnviertel, Bauernhauser, Friedhöfe und Kulturstätten, wie Goethes Haus in Weimar und das Mausoleum Bismarcks. Alle diese verbrecherischen Anschläge entsprechen ja auch der bekannten britischen These, baß der Krieg nicht gegen die bewaffnete Macht des Feindes, sondern gegen das Volk selbst, gegen Greise, Frauen und Kinder geführt werde. Angesichts dieser Tatsache gehört eine bodenlose Frechheit dazu, der Welt »orzuschwindeln, die Eng- länder hätten nur militärische Ziele angegriffen. Im übrigen können sich die.Londoiwr- KritgÄrerbrechtt daraus verlassen. vag lynen jever Anschlag aus Gut und Leben des deutschen Volkes heimgezahlt wird. Ausländische Journalisten werden rar Londoner Stimmungsbild Die Zahl der in London arbeitenden ausländischen Jour nalisten wird immer kleiner. „Nya Dagligt Allehandas- Lon doner Mitarbeiter berichtet am Montag: „Nur noch die Ver treter von sechs Ländern sitzen hier auf den Bänken im In formationsministerium. Wir vertreten all das, was vom neu tralen Europa außer dem Balkan übrig geblieben ist." Ueber die Stimmung, die die Bevölkerung Londons mit den letzten Luftangriffen ergriffen hat, schreibt der gleiche Kor respondent: ,^ch schicke diese heutige Nachricht aus dem Luft schutzkeller des britischen Informationsminifieriums und habe das Gefühl, daß viel von dem, was wir ausländischen Kor- respondenten von nun ab aus London schicken werden, hier unten im Luftschutzkeller versaßt werden wird." »Mischer Zerstörer „Hostile" gesunken Wie Reuter meldet, „bedauert" die britische Admiralität den Verlust des Zerstörers „Hostile". Das Kriegsschiff sei durch eine Mine versenkt worden. Die „Hostile" war 1936 vom Stapel gelaufen und Hatto eine Wasserverdrängung von 1340 Tonnen. 145 Mann Be» fallung, vier 12-Zentimeter-Eeschütze, acht Maschinengewehre und gcht Torpedorohre. . Draufgängerische Tankerleit T Kommandeure erhielten das Ritterkreuz Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorschlag des Oberbefehlshabers des Heeres, Gene- ralfeldmarschall von Brauchitsch, das Ritterkreuz zum Eiser- nen Kreuz an folgende Offiziere verliehen: Oberstleutnant Eibl, Kommandeur eines Infanterie- reaiments: Oberstleunant v. Wickede, Kommandeur eines Infanterieregiments; Oberstleutnant Belke, Kommandeur eines Pionierbataillons; Oberstleutnant Schönfeld. Kom mandeur einer Aufklärungsabteilung: Major Wildermuth, Kommandeur eines Infanteriebataillons; Major Kratzen berg, Kommandeur eines Infanteriebaitaillons. Oberstleutnant Eibl erstürmte mit einem Bataillon an 'der Spitze seiner Männer den bollwerkartig ausgebauten und lange zäh verteidigten Stützpunkt Chuignolles, wodurch ein 'weiteres Vorgehen der deutschen Kräfte auf Propart und ost wärts Proyart allein ermöglicht wurde. Dieser durch drauf- sgängerische Tapferkeit und durch außerordentlich gewandten .Ansatz erzielte Erfolg schuf die Grundlage für weitere deutsche Angriffserfolge. Oberstleutnant v. Wickede wurde im polnischen Feld zug als Kommandeur eines Iägerbataillons verwundet, über nahm aber, noch nicht völlig wiederhergestellt, das jetzt von ihn« geführte Infanterieregiment, als der Krieg im Westen begann. Sein Regiment hat während der gesamten Kampf handlungen im Westen in vorderster Linie gestanden. Von dem Verhalten dieses Regiments hing oft der Erfolg des gesam ten Verbandes ab. Daß es die ihm gestellten Aufgaben so hervorragend erfüllt hat,, ist in erster Linie der Umsicht untz dem rücksichtslosen persönlichen Einsatz seines Kommandeurs zu verdanken. Beim Vorstoß einer motorisierten Division von LangreA auf Vesoul fiel Oberstleunant Schönfeld am 16. Juni! die überaus wichtige Aufgabe des Schutzes der Nordslanke- der vorgehenden Einheiten gegen herangeführte feindlich« Kräfte zu. Durch geschickten Ausbau feiner Abteilung unb durch stete persönliche Einwirkung in vorderster Linie gelang! es ihni, feindliche motorisierte Kolonnen zum Abdrehen zw .zwingen, die Bahn an mehreren Stellen zu unterbrechen und dadurch etwa 15 Eisenbahnzügö an der Weiterfahrt zu ver hindern. Durch zusammengefaßtcs Feuer wurden stärkere aus geladene Kräfte zersprengt und zur Flucht oder zur lieber- gäbe gezwungen. Es gelang Oberstleutnant Schönfeld, alle, feindlichen Durchbruchsversuche von Norden und damit die -drohende Einwirkung gegen die Flanke der Division zu ver-i hindern. Sein selbständiges, persönliches tapseres Verhalten; hat somit wesentlich zum großen Gesamtersolg bei Vesoul bei getragen. Am 13. 5. setzte Oberstleutnant Velke mit Teilen seines; ^Pionierbataillons in kürzester Zeit südlich Eivet eine Aufklä»! 'rungsabteilung und zwei Jnfanteriebataillone über die Maas.. Am 14. 5. säuberte er persönlich mit seinen Pionieren im schwe ren Häuserkampf die ostwärtige Vorstadt von Eivet. In der dar-, auf folgenden Nacht letzte Oberstleunant Velke wiederum persön-i lich mit anderen Teilen seines Bataillons an einer zweiten Stelle- Verbände in stärkstem Abwehrfeuer über die Maas. Auch hier! kam es zu einem Häuserkampf, in dem er persönlich führte-! Gleichzeitig leitete er den Bau einer 16-Tonnen-Brücke. Am 23. 5. führte Oberstleutnant Velke im flankierenden feindlichen -Abwehrfeuer den Uebergang über den Scarpe-Kanal, am 5. und >6. .schlugen seine Pioniere eine Brücke über die Somme bei Abbeville. Oberstleutnant Velke leitete persönlich im star ken feindlichen Artilleriefeuer den Brückenschlalg über die Somme. Major Wildermuth hat bereits am 14. 6. durch di» Wegnahme der Höhe 304 nördlich Cappel den ersten Einbruch in die Maginotlinie im Angriffsstreifen seiner Division herbei- gefuhrt. Am 16.6. sicherte er durch zwei wahrhaft tollkühne Hu- 'Eustrelche, m deren Verlauf er mit nur vier Mann zwei fron- Höfische Kompanien gefangennahm, die Eroberung von Vie Mb Dw Besetzung der dortigen Brücke, wodurch die Voraussetzung Mr den raschen Uebergang über die Seilli und die Fortsetzung der rastlosen. Verfolgung des Degners geschaffen »urd^