Volltext Seite (XML)
Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock um- -essen Umgebung Eibenstock, Larlsfel-, yundshübel« Neuheide, Gberstützengrün, Ichonheide, Zchönhei-LchKMmer,5osa,Unterstützengrün,wildMthal usw. ß Ee",chMi! täglich abends mit Ausnahme der Lam- Nttd Zetertage für den folgenden Tag. E Anzeigenpreis: die kleinspaltige Seile 12 r ^fenmyL 2m amtlichen Teile die gespaltene Seile 30 Pfennige. 8«rnsprecher Nr. 110. Tel^Sdr.: Nmtrblatt. Drucker und Anleger: E»tl H«»«»boha, »erantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibeastock. S1. Jahrga«-. — . nv .! ... . Mittwoch, de« 21. Oktober L»14 In Ltmhach (Amtshauptmannschaft Oschatz), Trestanitz (Amtshauptmannschaft Dö beln) und Ohersatzland (Aml-Hauptmannschaft Löbau ist die Maul- «ud Klauenseuche auSgebrochen. Dresden, den 19. Oktober 1914. Mioistciium des Innern. Der Herbst-Jahrmarkt fällt aus. Schönheide, am 19. Oktober 1914. Der Gemeiudevorstand. Die Kämpfe m Frankreich. Ei» aMches Ulllcrscedool »ernichtet. Die Berlnfte der Russe» bei Przemysl. Die „Times" brüsten sich in einem Schlachtende- richt damit, daß die Schlachtfront im Westen nunmehr von Lothringen bis zur Nordwestküste Frankreichs sich erstreckte und daß deshalb den Deutschen ein Um- geyungsversuch nicht mehr möglich sei; es sei denn, Deutschland rüste ein Heer von Schwimmern aus. Mehr kann man kaum verlangen an edler Selbsttäu schung! Wie allbekannt ist, sind es doch immer die verbündeten Franzosen, Engländer und Kolonialkou- sorten gewesen, die unseren rechten Flügel zu um gehen trachteten, u. denen ist nun die Möglichkeit einer Umgehung genommen und sie mögen nun unseretwegen Schwimmen lernen. Uebrigens haben wir durch die Berlängerung der Front erreicht, daß dir kranzöjischrn Linien durch die Ausdehnung an einzelnen Stellen recht geschwächt sind. Die neuesten, allerdings von neutraler privater Seite stammenden Berichte über die Lage im Nordwesten Frankreichs und in Belgien be sagten: Rotterdam, 19. Oktober. Der Kriegskorre- spondent des „Nieuwe Rotterdamschr Courant" meldet: Das deutsche Heer, das Antwerpen be lagerte, bewegt sich auf verschiedenen Straßen in der Richtung auf Dünkirchen, das von den Franzosen besetzt und befestigt ist. Südlich Dün kirchen befindet sich eine belgische Armee, deren Ueberbleibsel am Donnerstag angekommen sind. Ihr Abzug glich einer Flucht ohne je den Zusammenhalt mit dem Teil der Ar mee, der vor der Besetzung Antwerpens nach Ost ende gekommen war und nach Boulogne verschifft wurde. Die Truppen sollten dort reorganisiert werden, um an den Kämpfen auf dem französischen linken Flügel teilzunehmen. Dixmuiden, wo sich französische Seesoldaten zur Deckung des belgischen Abzuges befanden, ist wahrscheinlich gestern ge räumt worden. Südlich Dünkirchen und Vou- logne stehen sehr starke (?) französische Tcuppen- abteilungen. Die Engländer haben den in Ant werpen vorhanden gewesenen Vorrat an Benzin unbrauchbar gemacht. Genf, 19. Oktober. Rotterdamer Blätter melden: Im Kampfe bei Apern wurde ein französischer Flügel aus seiner bisherigen Stellung zurückgeworfen. Wie groß die Panik der Belgier, die an eine Ein nahme Antwerpens wohl nicht im Entferntesten gedacht haben, gewesen ist, geht aus einer Nachricht hervor, nach der 750000 Belgier geflüchtet sind. Es wird da zu gemeldet: Rotterdam, 19. Oktober. Englischen Meldun gen zufolge sind 150000 Belgier nach London geflüch tet, nach Holland 600 000. Wir haben öfters über die große Unklarheit der französischen Kampfberichte geklagt. Jetzt ist man in Frankreich schon selbst soweit, diesen Uebrlstand — den natürlich die Not Herrn Joffre gebietet — einzu sehen: Paris, 19. Oktober. Im „Petit Parisien" wen det sich Oberstleutnant Rousselt gegen die Unklarheit der amtlichen französischen Nachrichten. Er meint, man möge lieber schweigen, als solche Unklarheiten verbreiten. Waren wir gestern gezwungen, >rom Seekriegs schauplatz den Untergang von vier deutschen Torpedo booten zu berichten, dürfen wir heute mit Freuden ver zeichnen, daß die Scharte so ungefähr wieder ausge wetzt ist: (Amtlich/» Berlin, 19. Oktober. Das eng lisch e Unterseeboot c 1 ist am 1«. Oktober nachmittags in der deutschen Bucht der Nordsee vernichtet worden. Der stellvertretende «hef des Admiralstabes (gez.) Behncke. (W. r. B.) Dieser Mißerfolg eines englischen Unterseebootes wird jenseits des Kanals nicht geringes Aufsehen er regen. Zweifellos hatte die Fahrt den Zweck, die in England herrschende Mißstimmung über die großen Erfolge deutscher Unterseeboote durch eine ähnliche Tat zu beseitigen. Dieser Plan ist nun jedenfalls in folge der höheren Wachsamkeit der Deutschen voll ständig fehlgejchlagcn. Anstatt eines englischen ein neuer deutscher Erfolg, das ist das Resultat des Ehren rettungsversuches der britischen Unterseebootflvtte. Dieser neue Beweis deutscher Tüchtigkeit zur See wiegt das Mißgeschick unserer vier Torpedoboote, wenn auch deren materieller Wert vielleicht größer war, reich lich auf. — Wir gelangten schon gestern zu der An nahme, daß die gesunkenen deutschen Torpedoboote sich redlias ihrer Haut gewehrt und ihrem Feinoe sicherlich auch schweren Schaden zugefügt hätten. Ueber den Schaden reden die Engländer jetzt zwar noch nicht: sie geben aber zu, daß der Kampf heftig war: London, 19. Oktober. Zu dem Seegefecht an der holländischen Küste erhält die Tel:- graphen-Union folgendes Telegramm ihres Spezial korrespondenten in London: Die englische Admiralität gibt offiziell bekannt: An der holländischen Küste wur den vier deutsche Torpedoboote von dem leichten eng lischen Kreuzer „Undaunted" und den vier englischen Torpedobooten „Lance", „Lennox", „Legwn" nnd „Royal" überrascht und nach heftigem Kampfe versenkt. Der leichte Kreuzer „Undaunted" ist einer der modernsten englischen Kreuzer von 3700 Tonnen und erst kürzlich in Dienst gestellt worden. Die englischen Torpedoboote, die der U. Klasse ungehören, sind gleichfalls e r st im Jahre I 91 4 i n D i e n st gestellt morden. Sie fassen 1100 Tonnen nnd ha ben eine Geschwindigkeit von 31 Knoten. - Die eng lijche Admiralität gibt weiter bekannt: Bon den vier unweit der holländischen Küste zum Sinken gebrachten Torpedobooten wurden 31 Seeleute gerettet, von denen die meisten verwundet waren: die englischen Berlnfte belaufen sich auf einen Offizier und vier Matrosen. Ein holländisches Blatt versucht zudem noch, die Engländer Lügen zu strafen. Man lese bitte einmal: Amsterdam, 19. Oktober. „Nieuwe van den Dag" gibt den Bericht zweier Fischerdampfer aus Jmuiden über die Vernichtung der deutschen Torpedoboote wieder: In der Nordsee still lie gend, sahen wir sic vorgestern nachmittag um >/»4 Uhr plötzlich mitten in ein Seegefecht verwickelt. Wir zählten 15 englische und deutsche Schiffe. Wir waren so nahe, daß wir die die Geschütze bedienende Mannschaften erkennen konnten. Die Granaten flogen jo nahe heran, daß sie die Holländer ge fährdeten. Wenn mehr als vier deutsche Schiffe am Kampfe teilgenommen hätten, würden das die Engländer sicher lich gemeldet haben; denn deutsche Schiffe zum Rückzüge zwingen, hieße mehr, als vier Torpedoboote in den Grund zu schießen. Also müßten 9 und nicht 5 eng lische Schiffe an dem Kampfe beteiligt gewesen sein. Nun, die Angelegenheit wird sich aufklären, und wir wollen nicht einmal so boshaft sein zu fragen, wo die übrigen vier englischen Schiffe geblieben sind. Uber die große Schlacht in Polen und jpe zielt bei Warschau liegt nur eine Meldung von feind licher Seite vor. Doch auch aus dieser geht hervor, daß unsere Sache recht gut steht: Rotterdam, 18. Oktober. Die „Times" mel den aus Petersburg, daß in Warschau unaufhörlich Kanonendonner vernehmbar sei, daß aber die Bevöl kerung ungeachtet der Gerüchte, daß die Deutschen auf den Straßen nach Warschau vorrücken, sich rnh'g vcr halte. Der Ausgang der Schlacht liege noch in wei ter Ferne, aber man habe Beweise von der großen Stärke der russischen Truppen, die an mehreren Punk ten die gewaltigen Angriffe des Feindes zurückge wiesen oder ihn sich nähern ließen, um ihn niit Ar tillerie, Maschinengewehren und Bajonettangriffen zu vertreiben. Der russische Generalstab verfolge offen bar eine Abwartungspolitik, sonst wäre nicht zu er klären, daß man den Deutschen Zeit läßt, sich zu ver schanzen und dadurch die Operationen zu verlängern. Zuverlässige Nachrichten besagen, daß die Deutschen in Polen zu überwintern beabsichtigen. (?- Sie sammeln möglichst viel Pferde. Sämtliche Straßen, die nach der Weichsel führen, seien mit deutschen Transpoet wagen überfüllt. Auf die französische amtliche Kriegsberichterstnt- tung haben wir öfters mit der sattsam vekannten Kri tik Hinweisen können. Da möge zur Abwechslung auch einmal eine russische Meldung folgen, die wahrschein lich mit englischer Hilfe zustande gekommen ist: Kopenhagen, 18. Oktober. DaS Reuterbureau mel det auS Petersburg: Erst jetzt beginnt der wirkliche Kampf. Die Kämpfe in Galizien und Ostpreußen sind nur Proben (!) davon gewesen, wie das russische Schwert zu schlagen vermag. Der Rückzug zur Weichsel ist befriedigend verlaufen und ist der Anfang zu einem schon vorhergesehenen, genau auSge- dachten Plan (!). Wären die russischen Truppen in ihren ehemaligen Stellungen geblieben und hätten sie die Ankunft der Deutschen abgrwartet, so würde der Feind den Vorteil erzielt haben, daß er den Kampfplatz bestimmen könnte, wäh rend die Russen in ihren jetzigen Stellungen den Feind zum Kampf zwingen, wo sie eS wollen. Dies ist auch die Erklä rung, weshalb man den Feind den Halden Teil von Polen hat okkupieren lassen. Der Plan ist wirklich nicht uuübcl. Aber nun wollen wir einmal neugierig jein. Waren die masuri- jchen Seen u. die 92000 Gefangenen, die Hindenburg in der Schlacht bei Tannenberg machte, auch mit in den Bereich des „Schlachtplans" gezogen ? Vom galizischen Kriegsschauplatz ist wiederum eine Reihe schöner österreichischer Erfolge zu melden, eine Meldung unter den nachstehend sogen den besagt sogar, daß bei Przemysl 70 OM Russen umge kommen sind. Die Nachrichten lauten: Wien, 19. Oktober. Amtlich wird verlaut bart am 18. Oktober mittags: Unser Angriff in der Schlacht beiderseits des StrawiazslusseS wurde gestern fortgesetzt und gelangte stellenweise bereits nahe an die feindlichen Linien heran. An ein zclnen Punkten arbeiten sich unsere Truppen vor wärts wie im Festungskriege mit Laufgräben. In der vergangenen Nacht wurden mehrere Angriffs verjuche der Russen blutig abgewiesen. Auch heute ist die Schlacht auf der ganzen Linie im Gange. Unsere schwere Artillerie hat eiugegrifLn. Die Verfolgung des nördlich Wyszkow gewor fenen Feindes wird fortgesetzt. Andere Teile un jerer über die Karpathen vorgerückten Kräfte dran gen bis Lubience auf Höhen nördlich Grow und im Raum von Uroz vor. Die Verluste der Russen beim Angriff auf Przemysl werden auf 40 000 Tote und Verwundete geschätzt. Der Stellvertreter des Chefs des Geueralstabes: v. Hoefer, Generalmajor. Ofen Pest, 18. Oktober. Der Bericht wstatrer des „Az Est", der während der ganzen Dauer der Be lagerung sich in Przemysl befand, gibt eine Schilde rung von dem verzweifelten Sturm der Russen auf die Festung in der Nacht zum 7. Oktober, der durch den Vormarsch der verbündeten Armeen und einen Befehl des Zaren, daß die Festung rm 7. Oktober in den Händen der Russen sein müsse, veranlaßt war. Die Granaten der. Russen verursachten an den Forts einigen Schaden. Der bei Tagesanbruch einjetzende Jnfanteriesturm wurde von den Verteidigern zurück geschlagen. Auf einem Fort befanden sich einmal über 270 Russen. Die rechtzeitig herbeigerufene Hilfe um zingelte diese und nahm 200 gefangen, während 70 fielen. Schließlich mußten sich die Russen unter schwe ren Verlusten zurückziehen Wien, 19. Oktober. Der Kriegsberichterstatter des „Neuen Wiener Journals" meldet über die Ein