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Amts- und Mzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung Vezugspreisvierteljährl. 111.1.SOeinschließl. des „DUustr. Unterhaltungsblatts" und der humoristischenveilage„Seifenblasen"in der Expedition, beiunserenvotensowiebei allen Keichspostanstalten. Eibenstock, Larlsseld, Hundshübel, Neuheide, Gberftützengnin, Schönheide, Schönheiderhammer, Soja, Unterftiitzengriln, Mldenthal usw. Tel.-A-r.: Amtsblatt. Verantwort!. Redakteur, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. —— 6». Jahrgang. - - Sonnabend, den 5. Febrnar Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag. Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile 12 Pfennige. Dm amtlichenTeilediegespaltene Zeile 30 Pfennige. Fernsprecher Nr. NO. ISIS Die Erledigung der Geschäfte der Brot- und Mehlversorgung sowie der Butterversorgung findet werktäglich vormittags von 8—',12 Uhr in der Rats bücherei hier statt. Es wird dringlich gebeten, nur zu dieser Heil die betreffende Dienststelle in Anspruch zu nehmen. Kartvffelkarten werden ebenfalls nur vormittags ausgegeben. Eibenstock, den 3. Februar 1916. Der Stadtrat. Städtischer Speckverkauf Sonnabend, den 5 dss M Vorm, nachm. Montag, den 7. dss M Vorm, nachm. Karten-Nr. 1—550, „ „ 551—1100, „ „ 1101—1650, „ „ 1651 u. höh. Nummern. Dem einzelnen Haushalt soll ein Drittelpfnnd zum Preise von 85 Pf. zugeteilt werden. Eine Gewähr für Berücksichtigung aller Haushaltungen läßt sich nicht geben. Stadtrat Kivenkock, den 4. Februar >!>I!i. Durazzo und Baloua von Luft fahrzeugen bombardiert. Ter Bombardierung Salonikis durch einen Zep- Pelini st jetzt die von Durazzo und Baloua durch österreichische Seeflugzeuge gefolgt. An der russi schen Front der österreichisch-ungarischen Heere sanden nach dem letzten Generalstabsbericht ebenfalls Fliegerkämpfe statt: Wien, 3. Februar. Amtlich wird verlaut bart: Russischer Kriegsschauplatz. Nordöstlich von Bojan scheiterte ein gegen unsere Borpositionen gerichteter russischer Hand streich. In Ostgalizien und an der Wolhy- nischen Front wurde beiderseits rege Flie.- gertätigkeit entfaltet. Eins der russischen Geschwader warf sechs Bomben auf Butschatsch ab, wobei zwei Einwohner getötet und mehrere ver letzt wurden, ein anderes verwundete durch eine Bombe nordöstlich von Luk drei eben eingebrachte russische Kriegsgefangene. Unsere Flugzeuggeschwa- der belegten mit Ersolg die Räume westlich von Tschortkow und nördlich von Zbaraz mit Bom ben. Sonst stellenweise Geschützkamps. Italienischer Kriegsschauplatz. An der küstenländischen Front waren die Geschützkämpfe wieder an mehreren Punkten recht lebhaft. Am Tolmeiner Brückenkopf erweiterten unsere Truppen durch Sappenangriff ihre Stellungen. Westlich von Santa Lucia in den vom Feinde verlassenen Gräben wurden zahl reiche Leichen und viel Kriegsmaterial vorzefun den. Südö st kicher Kriegsschauplatz. Die in Albanien vordringenden österrei chisch-ungarischen Streitkräfte haben mit ihren Vor truppen die Gegend westlich von Kruja gewon nen. In Montenegro nichts Neues. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Hoefer, Feldmarschalleutnant. Ereignisse zur See. Am 25. Januar haben sünf, am 27. Januar zwei und am 1. Februar drei unserer Sceflug- zeuge Durazzo und namentlich die Zeltlager nächst der Stadt mit verheerender Wartung bombardiert und sind trotz heftiger Beschie ßung durch Landbatterien und Kriegsschiffe jedes mal unbeschädigt zurückgekehrt. Am 2. Februar wurde Valo na von drei Seeflugzeugen bombardiert, dort Hafen- anlagen, Flottanten und Zeltlager mehrfach getrof fen. In dem heftigen Feuer der Land- und See battcrieu erhielt eins der Flugzeuge in den Mo tor zwei Treffer, durch die es zum Niedergehen aus das Meer gezwungen wurde. Der Führer der Gruppe, Linienschisfsleutnaut Konjovic, ließ sich ohne Zögern neben das beschädigte Flugzeug auf die durch Bora stark bewegte See nieder und es gelang ihm trotz des Feuers der Batterien auf Saseno und zweier mit voller Kraft h.ranfahren- den Zerstörer, die zwei unversehrt gebliebenen Of fiziere in seinem Flugapparat zu bergen, das be schädigte Flugzeug gründlich unbrauchbar zu ma chen, mit der doppelten Bemannung gerade noch rechtzeitig wieder auszufliegen und nach einem Fluge von 220 Kilometern in den Golf von Cattarv heil zurückzukehren. Flottenkommando. Die Fliegertätigkeit an der russischen Front läßt auf bevorstehende neueKämpfe schließen, was auch aus solgender Depesche hervorgeht: Czernowitz, 3. Februar. Aus Südbest- arabien nach Rumänien herüberkommendc Rei sende berichten, daß in diesen Gegenden weiterhin große Truppenmengen konzentriert wer den, die sich aus Reichswehr und Kosakensormationen zujammenjetzen. Alle aus Zeutral Rußland kommen den Eisenbahnzüge sind mit Truppenmassen und Hec- rcsartikeln belegt; auch zu Schiff werden Truppen transporte nach Südbeßarabien durchgeführt. Lä igs des russischen Donauusers und an den Donaumün- dungeu werden Baggerarbeiten vorgenommen. Alle Hindernisse, die die Schiffahrt in den dort ange legten Kanälen verhinderten, wurden beseitigt. In Odessa und in den Donauhäfen Ismail und Kilia wurden zwei Fabriketablissements zu Munitionsfabri ken umgestaltet. Sie erzeugen unter Leitung eng lischer Techniker Artilleriemnnition. Tie Donauufer werde» von bewasfneten russischen Schissen eifrig ab patrouilliert, kein fremdes Schiff darf sich nähern. Um dein Oftizicrmangel abzuhel'en. w.rden Schüler der oberen Gymnasialtlassen, die ost nicht mehr als 16 Jahre alt sind, rekrutiert und jetzt zu Offizie ren ausgebildet. Bom Balkan lassen alle Nachrichten aus eine günstige Weiterent Wickelung der Maßnahmen der Zentralmächte schlie ßen: Frankfurt a. M, 3. Februar. Der Berichterstatter der „Frankfurter Zeitung" in Cetinje hatte eine U n tcrrednng mit dem dort eingctrofsenen Alba- nersührer Prenk Bibdoda, der erklärte, die großen Leistunge n der österreichisch-un garischen Armee in Serbien und Montenegro übten einen gewaltigen Eindruck in Albanim aus und hätten die Albaner zu der Ueberzeugung gebracht, daß den endgültigen Sieg im Weltkneqe die Mittemächte davontragen werden. Demgemäß wolle Albanien nichts mehr von Italien wissen. Essad Pascha verlor den Boden und hat mit Ausnahme einiger hundert bezahlter Leute keine Anhänger mehr. Sofia, 3. Februar. Tie Athener Tntentek^etse sind natürlich eifrig bemüht, den Zeppelin an griff aus die Schiffe der Engländer und Franzosen in Saloniki für ihre Zwecke auszubeuteu. Der größte Teil der öffentlichen Meinung Griechenlands erkennt jedoch die Berechtigung dieses Angriffes in einem Gebiete an, das der Vierverband schließlich zum Kriegstheater gemacht hat. Auch nach griechi schen Berichten ist der Schaden, den die Bomben im englisch französischen Lager angerichtet haben, ungeheuer. Ta sich das Hauptinteresse der Entente jetzt auf Griechenland konzentriert, sind die Türken nur hin und wieder Gegenstand der Aufmerksamkeit patrouillierender Kriegsschiffe: Konstantinopel, 3, Februar. Das Hauptquartier teilt mit: An der Tarda- nellenfront warf am 31. Januar ein Kreu zer auf der Höhe von Tekke Burun !2 Granaten aus die Umgebung von Seddul Bahr und entfernte sich dann. Von den anderen Kriegsschauplätzen liegt keine wichtige Nachricht öor. Eine neue Meldung vom Krieg zur See besagt: London, 3. Februar Lloyd meldet: Der bri tische Dampfer „Belle of France" wurde ver senkt. Tic europäische Besatzung und 22 Laskaren wurden gerettet. 19 Laskaren werden vermißt. Der ersten amtlichen Veröffentlichung über den Zep pclin st reifzugüberEngland schließt sich noch ein weiteres Verlegenheitsprodukt an: Loudon, 3. Februar. (Meldung des Reuter scheu Bureaus.) Das Kriegsamt veröffentlicht fol gendes: Ter vollständig ungenaue Bericht in dem amtlichen Telegramm aus Berlin über die Wir kungen des deutschen Luftangriffes in d r Nacht vom 31. Januar bildet einen weiteren Beweis für die Tatsache, daß die Angreifer ganz auß'r- stande sind, ihre Lage oder ihren Kurs mit einiger Genauigkeit sestzustellen. Eine Anzahl von Fällen, in denen leichte Verwundungen vorkamen, wurden noch außer den bereits mitgeteilten Zahlen berich tet, so daß jetzt folgende Zahlen vorliegen: Tot 33 Männer, 20 Frauen, 6 Kinder: verwundet: 5l Man ner, 48 Frauen, 2 Kinder. Zwei Kirchen wurden beschädigt und das Versammlungslokal einer Pfarr- gemeinde zerstört, 14 Häuser wurden demoliert, eine große Zahl beschädigt. An zwei Stellen wurden Eisenbahnanlagen nicht sehr schwer beschädigt. Nur zwei Fabriken, von denen keine militärischen Charakter besaß, und eine Brauerei wurden stark beschädigt und zwei oder drei andere Fabriken leicht. Die Gesamtzahl der Bomben, welche bis jetzt entdeckt wurden, ist über 300; viele sielen in läno- lichen Gegenden nieder, wo gar kein Schaden ange- richtet wurde. Tagesgeschichie. Deutschlanv. — Aufforderung an wehrpflichtige Deutsche im Auslande. Die „Nordd. Allgem. Ztg." schreibt: Im Nachgang zu den kaiserlichen Ver ordnungen vom 3. und lö. August 1914, durch welche alle im Ausland befindlichen wehrpflichtigen oder in feindlichen Kriegsdiensten stehenden Deutschen zur unverzüglichen Rückkehr in das Inland aufgefordert worden sind, ist unter dem 3l Ja nuar 1916 eine weitere Aufforderung zur Rückkehr von Deutschen ergangen, die sich im Auslande aushalten. Diese Aufforderung wendet sich insbe sondere an diejenigen Deutschen, die am 30. Juni 1914 in Elsaß-Lothringen ihren Wohnsitz hatten und nach diesem Zeitpunkt das Reichsgebiet verlassen haben. Als der Krieg ausbrach, hat eine Reihe in Elsaß-Lothringen ansässiger Deutscher ihrer Heimat den Rücken gekehrt, vereinzelte haben im Ausland eine Tätigkeit entfaltet, die als im höchsten Grase» deutschfeindlich oder sogar als landesverrät? risch bezeichnet werden muß. Die neue Verordnung soll den Landeszentralbehörden die Möglichkeit ge beu, die gekennzeichneten Elemente und solche Per sonen, die der Ausforderung zur Rückkehr schuldhaft keine Folge leisten, ihrer Staatsangehörigkeit für verlustig zu erklären. Rußland. Ministerpräsident Stürmer über seine Politik. Der neue Präsident des Minister rates, Stürmer, erklärte einem Vertreter der „No- woje Wremja", seine Politik sei vor allein ganz von dem einzigen Gedanken beseelt, den Krieg zu einem guten Ende zu führen. Ein Sonder frieden könne keine Lösung der großen Probleme bringen, welche durch den Weltkrieg entstanden sind Türkei. Zum Ablebendes türkischen Thron folgers. Die „Südslawische Korrespondenz ' mel det aus Konstantinopel zu dem Selbstmord der türkijck)«n Thronfolgers: Ter Thronfolger hat in einem Zustand vollständiger Nerve nz errät-