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lllmmm Anzeiger Eeschnti DienSlag, Donnerstag u. Sonnabend. AbonnemeiUsprets einschließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Ml. Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für auswärtige Inserenten 15Ps., . Reklamen 20 Pf. Annahme von Anzeigen * für alle Zeitungen. Nummer 150. Fernsprecher: Amt Deuben 114. Donnerstag, den 19. Dezember 1907. Fernsprecher: Amt Deuben 114. 20. Jahrgang. "—" - - --——' — ' —— ' — — Städtische Ireibank. Am 19. Dezember, vormittags 9 Uhr Verkauf von Rindfleisch. Gltmb der Nichlbankwürdigkeit: Perlsucht. Preis Pro Kilo 1 Mark. Der Stadtrat. Nur Nab uns fein. Rabenau, den 18. Dezember. — Sonntag, den 22. Dezember ist der Schalter beim hiesigen Postamt wie ün Wochentagen geöffnet. Während des Vor- dnttagsgottesdienstes von 9—^11 Uhr ist derselbe jedoch geschloffen. Nachmittag- findet Mr Paketannahme und -Ausgabe statt. Die Paketbestellung wird wie an Werktagen, der iibrige Bestelldienst wie an Sonntagen ansge- sührt. Das Publikum sei erneut darauf hin gewiesen, daß es sich vor dem W-ihnachtsfeste empfiehlt, die Pakete, damit Postseitig eine ord nungsmäßige Bearbeitung möglich ist, bereits sm Laufe des Tages und nicht erst in den --Abendstunden, bezw. kurz vor Schatterschluß, venu der Andrang am größten ist, aufzuliefern. — Wir stehen jetzt tatsächlich im Zeichen des Tannenbanms- Die ersten Exemplare sind fnus dem Markle erschienen, der Rest folgt in Duz kurzer Zeit nach. Die Zeit drängt ja auch, ist es doch nur noch eine Woche bis zum Neihnachtsfeste. Ostern Hal das Ei, Pfingsten die Äirke oder Maien und Weihnachten den Tan- Nenbaum. In jeder Familie ist er heimisch, kenn man nicht etwa gewohnt ist, eine Pyra mide anzuzünden. Wer kennt nicht das Lied Vom Tannenbaum? Sind es nun alles Tan nen, die uns zu Weihnachten leuchten? Nein! Tannen, Fichten und Kiefern werben verwen det. Ihren Zweck erfüllen sie alle. — Die am 2. Derbr. 1907 in hiesiger Stadtgemeinde vorgenommene Viehzählung dat bei 138 Viehbesitzern ergeben: ^4 Pferde, 96 Rinder, 119 Schweine, 53 «regen, 1317 Federvieh (Gänse, Enten und Alhner) und 57 Bienenstöcke. Außerdem sind vl der Zeit vorn 1. Dezember 1906 bis 30. November 1907 32 Hausschlachiu»gen sau gender Ferkel, Lämmer und Zickel erfolgt, sowie 15 Lebendgeburten von Fohlen und Kälbern vorgekommen. — Auf mehrfachen Wunsch findet nächsten Sonnabend halb 8 Uhr im Saale der König- Älberthöhe noch eine aber unwiderruflich die letzte Kinderaufführung statt. Näheres siehe Inserat. — Die feierliche Ueberführung der Leiche der Königin Witwe von Strehlen nach der lalholischen Hofkira-e fand am Dienstag abend »»ter gewaltigem Andrang der Bevölkerung statt. — Wie alljährlich, so werden auch dieses Jahr anläßlich des Weihnachtsfestes durch die Gnade des Königs eine Anzahl Strafgefangene M Freiheit gesetzt, und zwar am 24. d. M. unter den Begnadigten wird sich diesmal auch der frühere Geheime Kommerzienrat Viktor Hahn befinden, nachdem er etwa 2^ Jahre ^iner vierjährigen Gefängnisstrafe in der Kandesstrafanstalt Bautzen verbüßt hat. — In Klingenberg wurde nachts n die Wohnung des Gutsbesitzers Otto Butze Ungebrochen. Verschiedene Sachen, unten und dben im Wohnhause wurden durchgewühlt Md eine Geldbörse mit 15 Mark Inhalt dahm man mit. Auch dem Gute des Guts besitzers Bruno Claus sollen Diebe in der- Aben Nacht einen unerlaubten Besuch abge- llattet haben, jedoch ohne Beute wieder ab- Sezoger sein. 1 — Die 3. Strafkammer des Landgerichts Dresden verurteilte den 21jährigen Markthelfer Kurl Ernst Emil Lorenz aus Dresden, welcher ?'N 26. Oktober in der „Dresdner Heide" ^ne 15jährige Geliebte Langer mit deren Einwilligung und auf ausdrückliches und ernst- vastes Verlangen durch einen Revolverschuß lötete und dann einen Selbstmordversuch Unternahm, zu 4 Jahren Gefängnis und S nähren Ehrverlust. 1 Monat gilt als verbüßt. — Zu wiederholten Malen wurden während Unterrichtszeit auf das Gebäude derMäd- I ^«schule inAd 0 rf Schüsse abgefeuert, wo ¬ durch Erwachsene und Kinder schwer gefährdet sam erspartes Geld. — In Chursdorf bei empfiehlt klevlc, Rabenau. Bestellungen bitte baldigst aufzugeben. wurden. Da eS bisher nicht gelungen ist, den Täter zu ermitteln, so setzt der Stadtrat auf seine Entdeckung 25 Mk. Belohnung aus. Werdau wurde dem Gutsbesitzer Oskar Piehler in der Nacht zum Sonntag ein 3 Zentner schweres Schwein gestohlen. Das Tier war an Ort und Stelle abgeschlachtet worden. — Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde in Brandis der Kaufmann Bese ver haftet und durch einen Schutzmann nach Grimma transportiert. Der Häftling bat seinen Begleiter, vor Einlieferung ins Amts gerichtsgefängnis seinen Hunger stillen zu dürfen, worauf Transporteur ».Gefangener im Ratskeller Einkehr hielten. Hier verschwand (Bese und war trotz eifriger Nachforschungen der Polizei und Gendarmerie noch nicht wieder aufzugreifen. Dresden. Der König empfing Diens tag mittag die Präsidenten beider Slände- kammern zur Entgegennahme einer Kondolenz anläßlich des Todes der Königinwitwc. Der König sprach hierbei dem Lande seinen Dank aus und gab seiner Freude Ausdruck über die im ganzen Lande in Erscheinung getretene Teilnahme an dem Trauerfall. Ec wünsche, daß es möglichst weit verbreitet werde, wie dankbar er und das ganze Königshaus dafür sei. — Eiu schwerer Unglücksfall ereignete sich auf der Leipziger Straße in Dr e s d en. Dem Kutscher Stephan des Grnmtschen Sägewerks gingen die Pferde durch lind trotz fast über menschlicher Anstrengung gelang es ihm nicht, die Pferde zum Stehen zu bringen. Er verlor vielmehr den Halt und stürzte voin Wagen, und zwar so unglücklich, daß ihm die Näder über beide Beine ginge». Schwerverletzt wurde der Bedauernswerte aufgehoben und nach der Kulscherstube des Sägewerks getragen, wo der herbeigerufene Arzt außer Gehirnerschütterung komplizierten Unterschenkelbruch feststcllte und die sofortige Ueberführung des Verunglückten mittells Unfallwagens nach dem Krankenhause anordnete. — Der Rekrut Kunze vom Ulanen-Regiment in Oschatz Hal, wie jetzt bekannt gegeben wird, Selbstmord aus Angst vor dem Aus gang einer beim Gericht eingereichten Klage wegen Zahlung von Alimenten begangen. — Infolge Ausgleitens auf der Treppe kam der Arzt Dr. med. Noack in Kamenz derart zu Fall, daß er sich eine schwere Gehirner schütterung zuzog, der er erlegen ist. — Der Mieterverein zuZwickau beschloß die Gründung einer Baugenossenschaft unter dem Namen „Gemeinnützige Baugenossenschaft des Zwickauer Mietervereius". 38 Mitglieder des Vereins traten als Genossenschaftler ein. — In Leipzig sind Falsifikate von Fünfmarkstücken im Umlauf, ohne daß es ge- langen wäre, den Verfertiger oder den oder die Verbreiter zu ermitteln. — Ein weg ui Straßenraubes in Unter suchungshaft befindlicher, früher beim Tal sperrenbau der Stadt Plauen beschäftigt ge, — Kleine Notizen. — Der seit dem 7. November vermißte Bäckergeselle Otto Meyer aus Niederhaßlau bei Zwickau wurde von Sandbaggern bei Bockwa als Leiche aus der Mulde gezogen. — Der 21jährige Sohn des Bahnwärters Schlechte in Gleisberg, welcher in der Schweiz als Tischler tätig war, ist auf der Wanderschaft vom Gunmi-Paß ab- gestürzt und am 11. Dezember, seinem Ge burtstage, tot aufgefunden worden. — In Wutzschwitz wurde, in der Jahna liegend, ein etwa 50 Jahre alter Handwerksbursche ausgesunden. — Ein 50 Jahre alter Maurer von Chemnitz, der Vorstand eines dortigen Sparvereins war und am Sonntag die Spar gelder an die Vereinsmitglieder auszahlen sollte, verschwand vorher unter Mitnahme der gesamten, 2000 Mk. betragenden Einlage. — Wie der „Vogtl. Anz." meldet, ist bei der Jagd ans dem Jagdrevier bei Plauen der Geschirrführer Heinrich Freundel aus Plauen tödlich verunglückt. Er wollte einem aiige- schoffenen Reh mit dem Kolben den Gnaden stoß geben, als sich das doppelläufige Gewehr, in dem sich noch ein Schuß befand, entlud und den Mann so unglücklich in den Unter leib traf, daß die Eingeweide bloßgelcgt wur den. Ec starb bald nach der Ueberführung ins Krankenhaus. — Auf dem Bahnhofe Lausigk fiel der in Engelsdocf stationierte Bremser Neumann von dem in der Abfahrt nach Engels dorf befindlichen Güterzuge, wobei ihm der linke Fuß überfahren wurde. Nach Anlegung eines Noiverbandes wurde der Bedauernswerte mit nächster Gelegenheit nach dem Leipziger Krankeuhause überführt. — Der vor einigen Wochen auf Hetzdorfer Flur angeschossene Schulknabe ist seinen Verletzungen erlegen. — Ein in der Brüder straße in Leipzig wohnender Hausdiener hatte aus Barmherzig keit einen Menschen den er in einer Kaffee stube getroffen und der sich ihm als Schuh macher August Johann Rieger aus Mügeln bei Oschatz vorgestellt hatte, bei sich beherbergt. Am anderen Morgen vermißte der Hausdiener seinen Gast und mit diesem 2400 Mk. müh- ^^NeMilen in Neujabrskarten (va. <408 verschiedene Muster) v. einfachster bis zur elegantesten Ausführung I TMdsmIMiiig findet noch Aufnahme knä. MZZsr- L in., k. 8., KLbsnM, Usssn! Bestellungen auf gespickte Hasen, auch ge teilt, nimmt von heute ab bis mit 21 Dezember wieder entgegen. Fran Marie verw. INünvk, Dresduerstr. Mk KMinMel als: Rosinen, Sultanin, Corinthen, Mandeln, Citronat Zucker, sämtl. Backgewürze, anerkannt bestes Stollenmehl, hochfeine garantiert reine und frische Raturbutter empfiehlt iu bekannter vorzüglicher Qualität Fritz Pfotenhauer, Rabenau am Markt. auf (Spiegel u. Schuppen) Pfd. 90 Pf. erbitte ich mir schon jetzt. Carl Fernsprecher Amt Denben Rr. 53. Zigarren, Zigaretten IN Weihnachtspräseutkistchen zu 25, 50 u. 100 Stück verpackt in nur feinen Quali täten zu allen^Preislagen empfiehlt Otta Neini'iLk, Spezialgeschäft für Tabak u. Zigarren. kvttv ksnss (echt Hafermasi) empfiehlt VVolU. INMlei», Fleischermeister. OkmIdsWÜMe empfiehlt OsnI OokwinU ff. Jamaica-Rum, Arrak, Kognaks, Liköre, Punsch-Essenzen, Rot- Weitz- nnd Südmeine in reichster Auswahl empfiehlt Paul Brückner. Hierzu eine Beilage v. Martha Presser. wesener 28 Jahre alter Kroat namens Cle- mentschik ist seinem Transporteur entsprungen und bis heute noch nicht wieder ergriffen worden, obwohl die Arme des Verbrechers mit drei Schlössern an den Körper angeschlossen waren. C. sollte von der Hallestelle Bergen aus nach der Talsperre gebracht werden, weil er sich bereit erklärt halte, die Stelle anzu geben, wo von ihm gestohlene Schmucksachen (Uhrkelte, Ring usw.) vergraben wären. Ob wohl C von dem Transporteur an der Lerne geführt wurde, vermochte er sich doch dadurch zu befreien, daß er siinem Führer im Walde unvermutet einen wuchtigen Stoß versetzte, so daß der Beamte mit dem Kopfe heftig an einen Baum stieß und beim Zubodenstürzen die Leine loslnß, worauf der Verbrecher im Dickicht verschwand. Twtz Umstellung und Durchstreifung des Waldes mit Gendarmerie- Patrouillen blieb C. verschwunden. — Ein schwerer Junge wurde von der Polizei in Chemnitz festgenommen. Obwohl erst zwanzig Jahre alt, hat er sich als ein gefährlicher Einbrecher betätigt. Er heißt Hugo Harzer und ist aus Neuschönebcrg gebürtig. In der Nacht zum 27. Oktober stahl er nach Einbruch in ei» Fabrikko»tor und nach Er breche» vo» Schränken und Pulten 187 Mk., fuhr damit nach Hamburg, erbeutete dort durch Einbruch 40 Mk., wandte sich dann nach Leivzig, wo er sich bei einer Familie ein- quartierte. Dieser stahl er Wertpapiere im Betrage von 1100 Mk. und für 500 Mark Schmucksachen. Daun kehrte er nach Chemnitz zurück. Durch Einbruch kam er wieder in das oben erwähnte Fabrikkonlor, wo er, wahr scheinlich weil er nichts saiid, Feuer anlegte, das einen Schaden von 20000 Mk. verur sachte. Durch einen Drohbrief verlangte er von dem Geschädigten noch 1000 Mk- Der unter nehmende Bursche verübte noch eine Reihe Einbruchsdiebstähle, wobei er auch nachts einen Fabrikwächter überfiel. Bei seiner in der Nacht zum Sonntag erfolgten Verhaftung halte dieser gefährliche Mensch eine» mit sechs scharfen Patronen geladenen Revolver bei sich. Die in Leipzig gestohlenen Wertpapiere und Schmuck sachen konnten dem Burschen wieder abge nommen werden. — Anfang September verlor eine Arbeiterin Hoh enstein-Ernstthal ihren Lohn in Höhe von 17 Mark iu der Fabnk. Trotzdem der Verlust sofort bemerkt und auch eine Woche lang an dec Fabriktafel angeschrieben stand, war nnd blieb das Geld verschwunden. Wer beschreibt aber nun die Freude der arme» Arbeiterin, als sie am Montag unverhoffler- weise die 17 Mark von einem fingierten Ab sender durch die Post wieder zurückerhielt. Der unehrliche Finderhatte jedenfalls Gewissensbisse bekommen und um sich zu beruhigen, das Geld nun wieder nach drei Monaten zurück gesandt. — I» dem neben dem „Höllgasthos" ge legenen Haufe des Fleischermeisters Gerber in Wiesen bürg brach Feuer aus. Es wurde» dabei mit Oel getränkte Reisigbündel gefunden. — Der Rat zuLeip zi g hatte beim KultuS- ministerinm darum nachgesucht, den Begin» des neuen Schuljahres für 1908 ver suchsweise auf de» 1. April festziilegen. Vom KultuSmimstenum wurde dieseSGesuch abgelehiit. Margarine, ff. Schweine- schmakz offeriert kaul örnekner. Allerlei Gemüse und Endivien zu habe» in der Gärtnerei Rabenau Mühende Mänzen und andere Topfgewächse für de» Kkeitinsvkkstisvk so auch moderne Bindereien empfiehlt die Gärtnerei^iabenan. AÄkm - Kutter zum Backe» in verschiedenen Preislage» empfiehlt tziodarä (Zeissler, Bulterhdg.