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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Donnerstag, den 8, Mai 1941 93. Jahrgang täglich 3—0 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bis vorm. 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 5S1. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Haus 1.10 RM. einschl 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 NM. Die Behind-rung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch aus Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 100 «ssssssssss Griechenland stellt sich um Wiederbeginn des Wtrtschafts und Alltagslebens - Athen bestaunt die deutsche Wehrmacht als Wunderwerk der Disziplin. — Ueberall die hilfreiche deutsche Hand. - Griechen wollen als Arbeiter nach Deutschland. Athen, 7. Mai. (Vom -Sonderberichterstatter.) Als wir in Athen eintrafen, waren erst vier Tage seit dem Einmorsch der ersten deutschen Truppen vergangen. Das Bild der Straßen wird seitdem stark von ihnen beherrscht. Aber obwohl ihr buntes Tuch natürlich überall sofort auffällt, ist die Zahl unserer Soldaten nicht sehr groß im Vergleich zu der Menschenmenge, die wir in diesen Tagen in den Athener Straßen zu allen Stunden des Tages sanden. EineMillion Einwohner zählt diese Stadt in Friedenszeiten, aber als die deutschen Truppen einmarschierten, war diese Zahl um die Hälfte angewachsen: denn etwa 500 000 Menschen hatten sich in den Wochen vorher nachAthen geflüchtet, in der Annahme und Gewißheit, daß hier, am Fuße der Akropolis, die größte Sicherheit vor den Gefahren des Krieges bestehen würde. Diese Menschenflut, die die Stadt förmlich über schwemmte. hatte wirtschaftliche Auswirkungen, deren Behebung heute noch ein großes Problem ist, zu mal durch die Kriegsereignisse der Verkehr immer mehr einge schränkt und die Zufuhren immer stärker unterbunden wurden. So entstand eine Einkaufspanik die sich nicht nur auf Lebensmittel aller Art, sondern auch aus die verschiedensten Bedarfsartikel erstreckte und bald zu einem regelrechten Aus verkauf der Stad« führte Aber als die deutschen Truppen einmarschterten, ver- schwand die allgemeine Nervosität, und es trat sofort eine starke Beruhigung ein. Die außerordentliche Achtung, die sich unsere deutschen Soldaten durch ihre Haltung und ihr Auftreten im ersten Augenblick erworben hatten, würde durch die organisatorischen Maßnahmen der militärischen Dienst stellen noch verstärkt, und so steht heute unsere deutsche Wehrmacht in den Augen der Athener Bevölkerung als ein Wunderwerk der Disziplin und der Organisation da, das mit dem Auftreten und dem Verhalten der Engländer überhaupt in keinen Vergleich gebracht werden kann Anaesikts der hier geschilderten besonderen Lage ist es von außerordentlicher Bedeutung, daß die letzt in Griechenland stehenden Verbände der deutschen Wehrmacht die Verpflegung aus eigenen Beständen bestreiten. Zugute kommen ihnen dabei die riesigen Lageibe stände. die die Engländer für ihr Erpeditionsheer in Athen, in Piräus, in Larissa und an anderen Stellen angelegt haben, und die nun zum größten Teile unversehrt Kriegsbeute f unserer Truppen wurden. Unsere Heeresverwaltungsstellen haben sofort nach dem Einmarsch diese Bestände sichergestellt und ihre Verwertung für die Verpflegung unserer Truppen vorbildlich organisiert. Ein Gang durch eines dieser englischen Lager ermöglicht inter essante Einblicke in das System der Versorgung englischer Expcditionstruppen, das zweifellos auf den großen Ersahrun- gen weil zurückreichender Expeditions- und Kolonialkriege auf gebaut wurde. In Phaleron bei Athen wurde eine^Zen- tratveneuungsstelle eingerichtet, in oie oie einzelnen Waren aus ven verschiedenen Lagern gebracht und an die Truppen verbände ausgegeben werden. Die besonderen Verbältniüe. die durch den Flücbttinas- strom in Athen verursacht wurden, sind in den anderen Städten Griechenlands natürlich nicht festzustellen. Dort sind keine Schwierigkeiten entstanden. Ein Be such des Marktes in Saloniki zum Beispiel mit seinem aanr orientalisch anmutenden Treiben zeigt. daß eine Fülle von'Landesprodukten vorhanden ist und daß das Geschäfts- vnd Marktleben ungestört weitergeht. Durch die Kriegserelgnisse ist zunächst eine starke Ar beitslosigkeit eingeireten So gibt es z. B. in Saloniki eine umfangreiche Tabakindustrie sowie große Spinnereien und Webereien, deren Arbeiter von den geflüchteten Besitzern einfach ihrem Schicksal überlassen wurden. Jetzt treffen die deutschen Militärbehörden Maßnahmen, um diese Betriebe Wieder in Gang zu bringen. Der Eisenbahnverkehr nach Saloniki ist im Umkreis von etwa 50 Kilometer wieder aufgenommen Fleisch, Gemüse, Obst usw kommen in reich lichen Mengen in die Stadl und werden hier zu billigen Prei sen verkauft. Auch hier erkennt die Bevölkerung, daß die deut- scheu Soldaten nicht als Feinde, sondern als Freunde der Griechen ins Land gekommen sind, und daß sie helfen, wo nur geholfen werden kann Wenn man jetzt über das Meer fliegt, sieht man überall schon wieder die Fischerboote, ja auch Küstendampfei kann man wieder aus der Fahrt sehen. — Als eine wesentliche Erleichterung bei der Aufrechterhaltung des Wirtschaftslebens hat sich die Freilassung aller gefangenen Griechen erwiesen. Diese wird von jedem Griechen als ein Beweis der großen Sympathie und Achtung betrachtet, die Adolf Hitler für das griechische Volk hegt, und so hat diese Maßnahme dazu ge führt. daß die freundschaftlichen Gefühle, niit denen unsere Soldaten schon beim Einmarsch ausgenommen wurden, noch weiter gestärkt wurden. Noch eine bemerkenswerte Erscheinung verdient erwähnt zu werden: Bet den deutschen Militärstellen erscheinen immer mehr Griechen und fragen doin an ob es nicht möglich wäre, daß sie als Arbeiter nach drin Deutschen Reiche kommen könnten Sie wollen dort arbeiten, erklären sie. weil sie wissen, daß es dort etwas zu verdienen gibt und daß es den Arbeitern dort gut geht Allein schon an dieser Tatsache erkennt man die wahre Gesinnung des griechischen Volkes und seine Einstellung zum nationalsozialistischen Reich. So ist heute das Ansehen Deutschlands im grie chischen Volk stärker und größer denn je. Diese erfreuliche Tatsache ist wohl in erster Linie unserer Wehrmacht und jedem einzelnen unserer braven Soldaten zu verdanken, die mit ihrem Verhalten, ihrem Auftreten in Griechenland nach den großen militärischen Erfolgen auch einen gewaltigen morali schen Sieg für Deutschland erstritten haben. Entlassung der griechischen Gefangenen Durchführung gemäß dem Befehl des Führers. In seiner Rede vor dem Deutschen Reichstag am 4. Mal , gab der Führer bekannt, daß in Anerkennung der Tapferkeit, mit dsr das griechische Heer den Kampf geführt hatte, die grie chischen Gefangenen in ihre Heimat zu entlassen seien. Die Ent lassung der griechischen Gefangenen verläuft planmäßig. Die Gefangenen werden unter eigenen Offizieren in ihre Heimat itberge führt. SeMmle Politia Acnderung der griechischen Staatsform An Stelle des Königreiches Griechenland ist der Griechische Staat getreten. Aus dem Vasilium Hellas ist die Hellinike Politia geworden. Dies ist dre von ver griechischen Regierung gewählte neue Bezeichnung Griechenlands. Mr ein einziger Satz von Gültigkeit Stimson geiferte nach Roosevelts Takt. — In Roosevelts — der zur Zeit „unpäßlich" ist — Auftrag sprach der berüchtigte Kriegshetzer Stimson, um vom USA.- RBolk weitere Bemühungen zur Rettung der englischen Pluw- kratie zu fordern. Deutschland, so mußte er zugeben, bevrohe Englands Lebenslinie, und alles, was die USA. bisher ge tan hätten, sei nicht ausreichend. Wie nicht anders zu erwarten, bediente sich auch Stimson wieder der gleichen unverschämten Lügen und wahrheitswid- rigen Enthüllungenn, um die mit jüdischem Geld bereits stark aüfgehetzte Bevölkerung der Vereinigten Staaten ven Plänen einer haßbesessenen und nach Knegsgewinnen lüsternen Wall- streei-Clique gefügig zu machen. So wiederholte er. die Sicher heit Amerikas hänge von einem englischen Siege ab. sprach von „Verteidigung der Freiheit", „Weltkrise", deutschen Welt eroberungsplänen, und was dergleichen Absurditäten mehr sind, vie nur bei politisch Mißgeleiteten und durch eine be denkenlose Agitation verdummten Menschen keinen spontanen Widerspruch mehr sinven. Schärfste Zurückweisung verdienen vor allem einige Stel- len dieses Ergusses, die ein allzu kurzes Gedächtnis der Mit welt voraussetzen. So sagt Stimson: „Unsere Hoffnungen auf Frieden sind von einer internationalen Angriffsgewalt um gestoßen worden." Haß und Lüge vergiften das USA.-Volk Er meint damit Deutschland, während aller Welt noch in guter Erinnerung ist, daß E n a l and es war, das auch diesen Krieg ebenso wie den Weltkrieg von langer Hano vorbereitete, um seine Vorherrschaft aus dem europäischen Kontinen« sicherzustellcn, und in der ihm günstig erscheinenden Augenblick losschlug. Und, darf man fragen, was taten die NSA. bisher für den Frieden? Nichts: aber alles für Englands Krieg' Das Denken dieser Männer um Roosevelt bewegt sich bereits so stark in englischen Bahnen, daß ihnen die klare Ueberle- gung abhanden gekommen ist Spießgesellen, oie bisher ge meinsam die Ausbeutung der Well betrieben, haben sich brü derlich gesunden. „Das ganze USA. Leben basiert aus der Voraussetzung, daß die Kontrolle der Ozeane in befreundeten Händen bleibt", formuliert Stimson diesen Tatbestand. Eine Gemeinschaft der Geldsäcke, die von ihren Schieberthronen aus das Schicksal der Völker in der Hand hallen möchten! Mil echt Washingtoner Unverschämtheit behauptete dieser Stimson dann, Deutschland habe nicht allein „das interna tionale Gesetz" zerrissen, sondern dehne seine illegale Tätigkeit au« vte westltcye Halbkugel aus. Mil wlcven oemagog «wen Phrasen will er den kleinen Bürger bange machen. In Wirk lichkeit fragen sich auch in den Vereinigten Sraaten Ungezählte. Wie es möglich ist, daß sich unter Roosevelts Fittichen alle Arten von Kriegstreibern ungehindert und ohne die gerinalte Rücksicht aus die amerikanischen Gesetze betätigen können, vorn „heiligen Fuchs" mit seinem Galgengesicht angesangen bis zum kleinsten Skribenten britisch-jüdischen Kapitals. Wie weit Haß und Unvernunft bei Leuten vom SLlaa Stimson bereits vorherrschen, zeigte sein Vergleich der jetzi gen Lage mit dem Jahre 1917, Er sprach vabei von „genau der gleichen Verletzung von Gesetz und Menschlichkeit Sich genau gleich geblieben ist bekanntlich nur jene bornierte Fetnd- seliakeit. der es aar nichls ausmachi, wenn Enaland Mil lionen von europäischen Frauen und Kindern dem Hunger- lode preisgeben möchte, genau so wie sich jenes Amerika Wil sons Mltschuldig machte am Elend deutscher Frauen und Kiw der während des Weltkrieges. Solchen Morvhelsern steht es Wenig an, von „illegalen Mitteln" zu sprechen. In einem an- deren Punkt hinkt Slimsons Vergleich aber gewaltig. Die Voraussetzungen der heutigen deutschen Gegenblockade sind we sentlich andere als vie ves deutschen U-Bool-Krieaes im Jahr 1917, Auch der Kriegsminister der USA müßte sich darüber im klaren sein, was vie Besetzung aller ver englischen In seln gegenüberliegenvcn europäischen Küste vom Norolap bis zur Biskaha strategisch bedeutet .An dieser hauen Tatsache wird auch alle „verstärkte Englandhilse" nichts änvern. Es bleibt dabei: „Tie deutsche Blockade ist so wirksam geworden, daß damit nicht nur die Lieserung des Rüstungs- Materials auS Amerika gefährdet ist. sondern auch die Lr- bensmiltelliescrungcn für das englische Volk." Dieser Satz deS Herrn Stimson wird weiter seine Gültigkeit bchnUcn. MA in Kanada ist Panier geduldig Kriegsvorschriften verbieten: „Die Deutschen könnten womöglich den Krieg gewinnen." Wie Associated Preß aus Quebec meldet, erklärte das dortige kanadische Gericht, daß jeder, der die Aeußerung tue, die Deutschen könnten womöglich den Krieg gewin nen, sich gegen Kanadas Kriegsvorschriften vergehe. Wegen einer derartigen Aeußerung wurde ein gewisser Patrick Demers zu acht Tagen Gefängnis oder 20 Dollar Geldstrafe verurteilt. DemolralWe „Freiheit" in Kanada Der Generalsekretär der kanadischen Strumpswirkergewerk- schafi, Welsh, erklärte ans einer Gewerkschaftstagung, gegen wärtig würden in Kanada führende Gewerkschaft ler ohne offensichtlichen Grund plötzlich von der Regierung verhaftet. Längs des Ottawaflusses seien bereits 60 Gewerkschaftsleiter in Konzentrationslager gesteckt worden. Rumänien erkennt Kroatien an Staatsführer General Antonescu Hai an den Chef des kroatischen Staates, Dr. Pawelitsch, ein Telegramm gerichtet, in dem er ihm als Antwort aus die telegraphische Mitteilutttz von der Gründling des unabhängigen kroatischen Staatswesens und seiner Anerkennung durch Deutschland und Italien die Anerkennung auch durch Rumänien mitteilt. Rumänien wünsche in der nenen europäischen Ordnung die engsten und besten Be ziehungen mit Kroatien zu unterhalten. Stalin Vorsitzender des Rates der Volkskommissare Außenlommisstr Molotow stellvertretender Vorsitzender /V Wie die TASS, mitteilt, hat der Rat der Volkskommissare den bisherigen Vorsitzenden, Autzenkommissar Molotow, von seinem Amt entbunden und Stalin zum Vorsitzenden des Rates der Volkskommissare ernannt Außenkommissar Molotow wurde zum Stellvertreter des Vorsitzenden des Rates, der Volkskommissare ernannt. Anden sollen England retten Obcrzionist Wise prophezeit eine jüdische Palästinaarmee. Auf der Pressekonferenz in Washington übermittelte der Oberzionist Stephen Wise die Bitte an die britische Regierung, eine jüdische Palästinaarmee aufzustellen Es könnten, so mau schelte er, mindestens drei Divisionen, vielleicht sogar vier bis tuns gebildet werden. Wenn England, meinte Wise in jüdscher Bescheidenheit, eine solche Armee bereits gebildet hätte, wäre Aegypten heute weniger gefährdet.