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Pulsrü^rIa-eblatt Bezirksanzeiger — — - E « j q « i » t a» j«d«» W««kta» — — — km Falle höherer Gewalt — Krieg, Streik oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der BcförderungSeiurichtungen — hat der Bezieher 'einen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rück« Zahlung des Bezugspreises. — Wöchentlich 0.65 RM bei freier Zustellung: bei Abholung wöchentlich 0.55 RM; durch die Post monatlich 2.60 RM freibleibend Bank-Konten: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz und «KAI Commerz- und Privat-Bank, Zweigstelle Pulsnitz Anzetgen-Grunbzahlen in RM: Die 42 wm breite Petitzetle (Mosse'SZeilenmeffer 14) RM 0.25, in der AmtShauPtmannschaft Kamenz RM 0.20. Amtliche Zeile RM 0.75 and RM 0.60. Reklame RM 0.60. Tabellarischer Satz 50 °/. Ausschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigengebühren durch Klage oder in SonkurSfällen gelangt der volle Recknungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung. Bis ft,10 Uhr vormittags eingehende Anzeigen finden am gleichen Tage Aufnahme Das Pulsnitzer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Kamenz, des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach behördlicherseits bestimmte Blatt Hauplblatt unl älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer AmtsgerichtsbeziÄS: Pulsnitz, Pulsnitz M. G., Großröhrsdorf, Bretnig, HauSwalLe, Ohorn, Obersteina, Niedersteina, Weißbach, Ober- und Niederlichtenau, FriederSdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf Geschäftsstelle: Pulsnitz, Ulbertstraße Nr. 2 Druck und Verlag von E. L. Förster» Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. Mohr in PulSnitz Nummer 1V3 Mittwoch, den 4. Mai 1827 7». Jahrgang Das Wichtigste Wie au« Moskau gemeldet wird, hat die Sowjetregierung dem amerikanischen Admiral Bristol da« Durchreisevisum durch Rußland verweigert. Bristol sollte nach dem Fernen Osten reisen, um das Kommando über ein amerikanisches Geschwader zu übernehmen. Das ist eine Gegenmaßnahme Rußlands für die Weigerung Nordamerika«, ein Visum für die russische Ge- sandtin in Mexiko auozustellen. Wie aus französischer Quelle verlautet, werden im Sinne der Ab- machungen vom 12. Februar die französischen Truppen Saar louis heute verlassen. Im weiteren Verlaus der Versteigerung der Sammlung Hagens haben Radierungen Rembrandts Höchstpreise erzielt. Die Land schaft mit den drei Hütten ging für 36500 E an Schweizer Händler, das Selbstbildnis mit Federbusch für 4 20 > E. Das Proträt der Mutter Rembrandts brachte 11000 E. Das thüringische Kabinett wählte am Dienstag den bisherigen Vorsitzenden des Staalsmtnisteriums, Dr. Leutheußer, wiederum zu seinem Vorsitzenden. Nach einer Meldung der Agentur Imdopacific aus Peking find noch drei chin fische Kommunisten erhängt worden, so daß die Zahl der Hingerichteten auf 23 gestiegen ist. Weitere Aburtei lungen von russischen Bolschewisten und neue Hinrichtungen werden erwartet. Außergewöhnlich starke Schnee- und Regensälle haben nach Mel dungen aus Quebec in ganz Kanada, besonders in den Prärie Provinzen, große Ueberschwemmungen hevorgerufen. HunL.rte von Dörfern mutzten von ihren Bewohnern verlassen werden. Die Weltwirtschastskonserenz wurde von dem Präsidenten Theunis eröffnet. Der Rcichrfinanzminister legte in einer Berliner Rede das Programm der Steuerreform dar. Die Danziger Eisenbahner protestierten gegen den Völkerbundkom- Wistar van Hamel. Die Beteiligung an dem Rosfittener Küstensegelflug. Wettbewerb ist eine äußerst rege. Die neue Hochflutkatastrophe in Louisiana hat weitere 173 000 Men scheu obdachlos gemacht. SnlliSe Md WM AWlkWlmlen Pulsuitz. (Muttertagsfestabend.) Im Schützen haus findet am nächsten Sonnabend, den 7. Mai, abends 8 Uhr der diesjährige Muttertagsfestabend statt. Es gelan gen u. a. turnerische Darbietungen der Kinderabteilung des Turnvereins „Turnerbund" zur Aufführung. Außerdem bringt der Abend auch musikalische und gesangliche Vorträge. Die Festansprache hält Herr Oberlehrer Mehnert, Dresden, Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen im Bund der Kinderreichen Deutschlands zum Schutze der Familie. Zum Schluß kommt das eigens für diesen Tag von H. Weise verfaßte Festspiel: „Vergiß Dein liebes Mutterl nicht!", von Mitgliedern der Ortsgruppe Püisnitz gespielt. Der Abend verspricht sehr unterhaltend zu werden und wird jedermann herzlichst dazu eingeladen. Die Preise sind so gehalten, daß es jedem möglich sein kann, ein paar Stunden zu Ehren und zum Gedächtnis der Mutter zu weihen. Pulsnitz. (Gedenkfeier.) Der Reichsbund der K., K. und H., Ortsgruppe Pulsnitz, veranstaltet Sonnabend, den 7. Mai, abends 7 Uhr, in Menzels Gasthof einen größe ren Unterhaltungsabend zum 10jährigen Bestehen des Reichs bundes der K, K. und H., bestehend in Konzert, Theater, Gesangsvorträgen, Prolog, Festrede und Ball. Der Gesang verein „Liederkranz" von Pulsnitz M. S. hat hierzu in lie benswürdiger Weise seine Milwirkung zugesagt. Die ganze Veranstaltung trägt den Charakter eines Bezirksfestes für den Kamenzer Bezirk. Sämtliche Ortsgruppen haben ihr Erscheinen zugesagt, aber auch Freunde, Gönner sowie Gäste sind herzlich willkommen. — Die Veranstaltung einer sol chen Feier kann nur mit Recht begrüßt werden, denn eine Organisation, welche sich in 10 Jahren zu einer solchen Höhe emporgeschwungen hat, kann mit Stolz das Jahr ihrer Grün dung feiern. Wünschen wir der rührigen Ortsgruppe einen recht guten Verlauf des Festes! Alles Nähere im Inserat. — Obstbauberatung.) Die Beratungsstelle der Amtshauptmannschaft Kamenz ist am Donnerstag, 5. Mai, vormittags 10—12 Uhr im Zimmer 25 der Amtshaupt mannschaft, wie an jedem ersten Donnerstag im Monat ge öffnet. Landwirte, Siedler und Gartenbesitzer können hier uneigennützig und kostenlos Anskunft über alle Fragen des Obst- und Gartenbaues erhalten. Besonders das volkswirt schaftlich so wertvolle Gebiet des Umveredelns der Bäume bedarf jetzt der gründlichen Prüfung, um die vielen, wenig Wertvollen, zu kleinen, fleckigen oder auch spärlich^rscheinen- Das Sommerprogramm -es Reichstags Eine arbeitsreiche Sitzungsperiode Der Reichsarbeitsminister über Arbeitsmarkt und Erwerbslosenfürsorge — Ossinski über die Mitarbeit der Genfer Sowjet delegation — Loucheur über die Weltwirtschaftskonferenz Während das Plenum des Reichstages am Dienstag, dem 10. Mai, erneut zuisammentritt, hat der Sozialpo litische Ausschuß bereits den Gesetzentwurf über Ar beitslosenversicherung weiterberaten. Im Zusammenhang mit der Arbeitslosenversicherung soll eine vollständig neue Regelung des Arbeitsna chweiswe sens erfolgen. Die Regierung hofft, die Gesetzentwürfe noch im Laufe des Sommers verabschieden zu können. Der Volks wirtschaftliche Ausschuß des Reichstages wüL er- neut das Zündholzgesetz beraten. Am Freitag dieser Woche wird der 4. Unterausschuß des Reichstages zusammen treten, um zu dem Gutachten des Professors Bredt über den Reichstag im Welkrieg Stellung zu nehmen. Gleichfalls tagt in dieser Woche bereits der Rechtsausschuß, um über die Aufwertungsfrage zu beraten. Der Beam te n a u s s ch u ß des Reichstages wird die Reichsüienst - strafordnung weiterzuberaten haben. Die großen Arbeiten des Reichstages werden vor allen: in der Entscheidung über die Verlängerung des Republik schutzgesetzes Heftchen; alsdann wird auch die Beratung der Strafrechtsform das Plenum und später den Rechtsausschuß lange Zeit hindurch beschäftigen. Ueber die Vorlage des Reichsschulgesetzes ist noch nichts be- kanntgewovden. Das angeWndigte Neichsrahmenge- setz über Lie Realbesteuerung soll im Reichsfinanz ministerium mit Beschleunigung fertiggestellt werden. Der Neichsarbeitsminister über Arbeitsmarkt und Erwerbslosenfürsorge Berlin, 4. Mai. ReichsarbeitSmimster Brauns äußerte sich gegenüber einem Vertreter der Germania über Arbeitsmarkt und Er werbslosenfürsorge u. a. wie folgt: Im Frühjahr sei ein sehr erfreu licher Rückgang der Zahl der unterstützten Erwerbslosen sestzustellen. Der Höhepunkt habe am 15. Januar bei mehr als 1,83 Millionen unterstützten Erwerbslosen gelegen, sie sei bis zum 15. April bis auf 987 984, also um 850 000 zurückgegangen. An einen allgemeinen Abbau der Erwerbslosensürsorge denke kein Mensch. Die Reichsregie rung habe in der Feststellung der Uuterstützungsdauer gesetzlich einen gewissen Spielraum; sie habe seit jeher nach Bedarf von der Ermäch tigung Gebrauch gemacht, die Unterstützungsdauer zu verlängern, wenn eine Verschlechterung des Arbeitsmarktes es erfordert habe und cs ent spreche auch nur diesem Verfahren, wenn sie jetzt die Unterstützungsdauer herobsetze, für solche Berufsgruppcn,. für die sie angesichts der Besserung des Arbeitsmarkte« gerechtfertigt sei. Die Regierung gehe dabei mit der gebotenen Zurückhaltung zu Werke. Auch hinsichtlich der Krisen« fürsorge sei in keiner Weise an einen allgemeinen Abbau gedacht. Die Krisenfürsorge sei eine Maßnahme für außergewöhnliche Notzeiten. Es scheine also nicht gerechtfertigt, daß für Berufsgruppen, für welche die Erwerbslosensürsorge in ihrer Möglichkeit nicht voll ausgeschöpft werde, die Krisensürsorge eintrete. Es sei daher eine logische Konsequenz, wenn für die genannten Berufsgruppen die Krisenfürsorge eingestellt werde. Die zahlenmäßige Bedeutung einer derartigen Maßnahme sei übrigens nicht groß. In der Krisenfürsorge befinde sich übrigens ein immerhin nennenswerter Prozentsatz von Arbeitslosen, die für den Arbeitsmarkt ernstlich nicht mehr in Betracht kämen. Solche Personen gehörten streng genommen nicht in die Krisenfürsorge, sondern, soweit sie be dürftig sind, in die Wohlfahrtspflege. Ossinski über die Mitarbeit der Genfer Sowjetdelegation Berlin, 4. Mai. Der Letter der russischen Delegation für die Weltwirischastskonferenz, Ossinski betonte, während seines Berliner Aufenthaltes Pressevertretern gegenüber, daß die Teilnahme Rußland» an der Konferenz keine Aenderung der Stellungnahme der Sowjetunion gegenüber dem Völkerbund bedeute. Einer der wichtigsten Punkte, die für die Sowjetdelegation auf der Konferenz in Frage kämen, sei die Auseinandersetzung sowohl der Grundlagen, aus denen die wirtschaftliche Coexistenz zweier gegensätzlicher wirtschaftlicher und sozialer Systeme möglich sei, der kapitalistischen in Westeuropa und Amerika und der sozialistischen in der Sowjetunion. Da sich die Interessen Deutschlands und Sowjetrußlands in einer Reihe von Punkten berührten, hoffe er, daß sich eine Mitarbeit in einzelnen Fragen verwirklichen lasse. Loucheur über die Weltwirtschaftskonferenz Genf» 3 Mai. Der erste französische Delegierte für die Welt- wirtschaftskonfeienz, Loucheur, beschäftigt sich heute im „Journal de Genäve" mit den vorauSsichllichen Ergebnissen der WellwirlschaftSkon- ferenz. Er betont darin, daß nach den Erfahrungen der Geschichte viel fach wirtschaftliche Differenzen Ursache von Kriegen geworden seieu. Zwar werde es keinesfalls möglich sein, auf der WcltwirtschastSkonfe« renz eine ideale Verteilung der Rohstoffe und der Waren herbcizuführen, aber es sei die Aufgabe des Völkerbundes, die Mittel zur Erreichung dieses wirtschaftlichen Ideals zu finden. Frankreich verfolge keineswegs eigene Interessen oder egoistische Ziele auf der Weltwirtschaftskonferenz. Die Umgestaltung der Grenzen Europas nach dem Weltkriege habe eine weitgehende Aenderung des internationalen Handels herbeigesührt. Infolge der großen finanziellen Schwierigkeiten verschiedener europä ischer Staaten besitze Amerika gegenwärtig mehr als die Hälfte des Goldes der Welt und sei der Hauptkreditgeber Europas geworden) Hierdurch seien neue Probleme für die europäische Wirtschaft aufgerollt, die jetzt in Gemeinschaft mit den Bereinigten Staaten auf der Kon ferenz geprüft werden müßten. Loucheur betont zum Schluß, daß man zweifellos auf der bevorstehenden Konferenz zu praktischen Erfolgen ge langen werde. Poincars hintertreibt die Abrüstung. Neue Hetzrede gegen Deutschland. Paris. Ministerpräsident PoincarS eröffnete den Ge- neralrat des Maasdepartements, dessen Vorsitzender er ist, mit einer großen Programmrede über die Politik seiner Re- gierung. Don Bedeutung sind seine Ausführungen über Lie auswärtige Politik. Poincarä erklärte u. a.: Frankreich wünscht heute nur die regelmäßige BezahlungLer Re parationen, so wie sie im Dawesplan vorgesehen ist, und Lie volle Garantie seiner Sicherheit. Nicht Frankreich ist es, das man anklagen könne, mo ralisch nicht abgerüstet zu, habe«; nicht in Frankreich ent falten und entwickeln sich unzählige militärische Verbände, nicht in französischen Universitäten und Schulen lehrt man imperialistische Doktrinen. Da Frankreich gleichzeitig eine Land- und eine Seenation ist, so ist es notwendig, daß es sowohl auf dem Lande als auch auf dem Meere die Mittel erhält, um sich gegen die Angriffe zu schützen. den Früchte durch bessere zu ersetzen. Die Wahl geeigneter Obstarten und Sorten, die billige Beschaffung von guten Edelreisern u. a. kann hier nachgewiesen werden. Für den Gemüsegarten sind wichtige Düngungsfragen zu besprechen, da jetzt in fester und flüssiger Form und als Kopfdünger eine Nachhilfe vieler Kulturen notwendig wird. Unter der großen Zahl der im Handel angebotenen Düngemittel ist die richtige Wahl für den Gartenbesitzer nicht leicht und macht eine fachmännische Beratung recht wertvoll. Die rege Inanspruchnahme der Beratungsstelle ist der beste Beweis für ihre große praktische Bedeutung und verdient allgemein Nachahmung. — (Die Tageslänge im Mai) überwiegt schon die Länge der Nacht um ein beträchtliches, und die letzten Tage des Wonnemonds bringen uns nach astronomischen Begriffen überhaupt keine Nacht mehr, sondern nur noch die Dämmerung. Am 1. Mai betrug die Tageslänge 14»/., am 31. Mai ist sie reichlich 16 Stunden. Die Sonne ging am 2. Mai 4,30 Uhr auf, während das erste Tagesgrauen bereits kurz nach 2 Uhr im Nordosten beginnt; sie verschwin det gegen ft,8 Uhr wieder unter dem Horizont; während der Einbruch der Nacht, das Verschwinden des letzten Schim ¬ mers der Abenddämmerung, gegen ft.10 Uhr erfolgt. Ende des Monats geht die Sonne gegen 4 Uhr auf und nach 8 Uhr unter, während die Dämmerung überhaupt nicht ver schwindet. Wir befinden uns dann in der heutigen Zeit der mitternächtlichen Dämmerung. — (G. D. A.-Ortsgruppentreffen auf dem Klosterberge.) Die Ortsgruppen Bautzen, Bischofswerda, Großröhrsdorf, Kamenz, Neukirch, Pulsnitz im Gewerkschafts bund der Angestellten G. D. A. trafen sich am Sonntag, den 1. Mai zu einem geselligen Beisammensein auf dem Klosterberge. Trotz des ungünstigen Wetters waren ca. 150 Personen und außerdem noch die Jugendgruppen der Einladung gefolgt. Geschäftsführer Holzhausen begrüßte die Erschienenen und wies auf den jetzt laufinoen Gustav Schneider- Werbekampf hin, der überall eine erfolgreiche Werbearbeit ausgelöst hat, so z. B. in der Ortsgruppe Bautzen, in der in einem Monat 30 Neuaufnahmen für Bund und Kranken kasse getätigt werden konnten, ähnliche gute Werbeergebniffe liegen aus Pulsnitz, Kamenz und Bischofswerda vor. Dieser erfreuliche Zuwachs ist der beste Beweis für die erfolgreiche Arbeit des G. D. A. im Interesse der deutschen Angestellten schaft. Gaubezirksvorsteher Bürger, Herrnhut, gab den von