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Amts- und Ünzeigeblatt Mr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung für Eibenstock, Larlsfeld, ljundshübel, vvAUÜ Neuheide, (vberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer.Sosa,Unterstützengrün,wildenthal usw. HeU-Kdr.: Amtsblatt Fernsprecher Nr 210. Drucker und Verleger: Emil Hannebohn, verantwortl. Redakteur: Ernst Lindemann, beide Eibenstock. — —- - - > 89. Jahrgang. . —- — ...» > - — LS. Sonntag, den 28. Januar INI2 Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage für den folgenden Tag Anzeigenpreis: die kleinspaltiae Zeile 12 Pfennige. 2m amtlichen Teile die gespaltene Zeile 30 Pfennige. t Bezugspreis vierteljährl. M.1.50 einschlietzl. ; der „Jllustr. Unterhaltungsblattr" und der > humoristischen Beilage „Seifenblasen" in der Expeditton, bei unseren Voten sowie bei allen ä Reichspostanstalten. Konkursverfahren. In dem Kontur-verfahren über das Vermögen des Photographen vtt» Avr i»»»» L8ekar«vl»1«r in Eibenstock ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der Schlußtermin auf den 21. Ieöruar 1912, vormittags .11 Mr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Eibenstock, den 24. Januar 1912. Königliches Amtsgericht. Höhere Abteilung der Oeffentlichen Handelslehr- Anstalt zu Plauen i. Vgtl. SZukrlxsr ILar«««. Die höhere Abteilung hat die Aufgabe, ihren Schülern außer einer über das Ziel der Volksschule hinausgehenden Allgemeinbildung eine den Anforderungen der Gegenwart ent sprechende höhere kaufmännische Fachbildung zu vermitteln und sie zur Erwerbung des Berechtigungsscheines zum einjährig-freiwilligen Militärdienst zu befähigen Zum Eintritt in die 3. Klasse werden Kenntnisse vorausgesegl, wie sie auf einer geho bene» Bürgerschule nach 8jährigem Schulbesuche erworben werden können Außerdem wird sichere Beherrschung der Grammatik der französischen Sprache bis einschl. der regelmäßigen Verben verlangt. Ostern 1912 wird die 2. Klasse errichtet werden. Weitere Auskunft erteilt gern und Anmeldungen nimmt entgegen Professor Direktor. Holzversteigerung. Carlsfclder Staatsforstrevicr. DienStag, den 6. Februar 1912, vorm. ' M Nhr «die Brennhölzer nicht vor l Ahr nachmittags) Bahnhofsrestauration in Wilzschhaus 22806 w. Klötze 7—15 cm stark, 4909 w. -Klötze 16—22 cm stark 2353 . „ ' 23 -29 „ „ 889 ' 30—56 „ 18., IM w. Autzkaüppel, 179 , w. versch. Brennhölzer, 344 rm w. Stöcke, in den Abt. 14, 21, 27, 36, 38, 51, 62, 63, 73, 79 «Schläge), 1-3, 14, >5, 22, 23, 32, 34, 37, 49, 53, 67, 74, 80 «Durchforstungen). Kgl. Forstrevierverwaltung CarlSfeld. Kgl. Forstrentamt Eibenstock. Tagesgeschichte. Deutschland. — Ankunft des Königs von Sachsen in Berlin. Der Kaiser begab sich am Freitag um 6 Ahe 51 Minuten abends nach dem Anhalter Bahnhöfe und empfing hier den König von Sachsen, den >er im Auto mobil nach dem Königlichen Schlosse geleitet, wo der König in den Polnischen Gemächern Wohnung »ihm. Im Gefolge des Königs befinden sich Obcrstallmeister Generalleutnant z. D. von Haugk, Generaladjutant Ge neralleutnant von Müller und Flügeladjutant Major Freiherr von Könneritz. — Der Kronprinz in Berlin. Der Kron Prinz ist Freitag vormittag in Begleitung seines Ao jutanten, Hauptmann Edler von der Planitz, und des Kammerherrn von Behr in Berlin angekommen Zu der Taufe seines jüngsten Sohnes hat der Kronprinz eine Anzahl Offiziere seines Regiments eingeladen, fer ner wird der Kommandierende General v Mackensen an der Feier teilnehmen. RückbehaltungvouTruppeninKi.'. ut fchou. Das Gouvernement des Schutzgebietes Kiaut schou hat, wie das Hirsch'sche Telegraphcn-Burean zu ständigerseits erfährt, die telegraphische Anweisung er halten, von den Ende Februar d., I. Planmäßig zur Ablösung gelangenden Truppenteilen der Besatzungen von Tsingtau und Tientsin (Matrosenartillerie-Abtei lung und Seebataillon) 500 Mann nebst den erforder lichen Offizieren zunächst zurückznbehalten. Hiervon sind 200 Mann als Ersatz derjenigen Truppen bestimmt, aus denen vor einiger Zeit die in Tientsin stationierte Schutzwache gebildet wurde Diese Mannschaften sind damals den Besatzungstruppen Tsingtaus entnommen worden. Freiwillige Meldungen sollen bei Auswahl der Zurückbleibenden in erster Linie Berücksichtigung finden. Die Veranlassung zu dieser Maßnahme ist in der unge klärten und unsicheren innerpolitischen Lage Chinas zu erblicken, die erweiterte Schutzmaßregeln zur Siche rung event. gefährdeter deutscher Reichsangehöriger, ihres Lebens und Eigentums notwendig machen känn. Auch andere Nationen haben bereits dukch Entsendung von Truppen Niesen Verhältnissen Rechnung getragen. Die vorläufige Zurückbehaltung der zur Ablösung dereitstehenden deutschen ostasiatischen Truppen ist die gegebene und dabei billigste Form der Vergrößerung unserer bereiten Machtmittel in Ostasien. Die Heran Ziehung weiterer Truppen aus der Heimat nach dem Muster der anderen Nationen wird auf diese Weise ent behrtich. — Das Wahlergebnis in Bingen-Alzey. Amtliches Wahlresultat. Dr. Becker (natl.) l2012, Ko rell (Fortschr. Bp.) 12010 Stimmen Gewählt: Dr. Becker (natl ). Luxemburg. AusschreitungrnitalienischerArbe:- ter in Luxemburg. Wie dem „Luxemburger Wort" aus Disferdingen gemeldet wird, veranstalteten die ita lienischen Arbeiter des dortigen Eisenhüttenwerkes Frei tag früh Kundgebungen, um gegen die Lohnabzüge für die neu eingeführtc Alters- und Jnvaliditätsversiche- rung zu protestieren. Sie stießen mit Deichseln die vingangstore des Hüttennwrles ein und zerstörten die nahegelegenen Bureauräume. Als aus der Mengs Schüsse gegen die Gendarmen abgegeben wurden, seuer ten diese scharf. Drei Personen wurden getötet, darun ter ein 35 Jahre alter Franzose. Es kvird Militär aus Luxemberg erwartet. Frankreich. — Der sranzösisch itulienifche Zwi scheu fall beigelegt. Der Kabinettsrat ist Freitag nachmittag unter dem Vorsitze Poincares zusammenge treten. Die Minister erklärten, als sie sich zurückzogen, der französisch-italienische Zwischenfall sei zur Zufrie denheit beider Länder beigelegt. Portugal. Aus stände in Portugal- Der Ausstaud der Landarbeiter ist in 21 Ortschaften allgemein. Aus ständig sind 50 000 Mann. Die Fabriken haben den Be trieb eingestellt. Alle Arbeitersyndikaie wollen in Lissa bon zusammenkommen und über den Generalstreik be schließen. — An der Ambora-Eisenbahn nahm ein Streik bedenkliche Formen an. Es kam zu bösen Zusammen stößen zwischen Truppen und Ausständigen. Auf beiden Seiten gab es viele Tote und Verwundete. Das Bo ni bar dement von Zuara. Rach in Konstantinopel eingetrosfenen amtlichen Nachrichten aus türkischer Quelle sind bei dem Bombardement von Zuara am 19. Januar von fünf italienischen Kriegs schiffen etwa tausend Schüsse abgegeben worden Der Stadt und der Kaserne wurde schwerer Schaden zuge- sügt Verluste an Menschenleben sind nicht zu beklagen. Amerika. Die revolutionäre Bewegung in Ecu ador. Der revolutionäre General Pedro Montero, der vom Kriegsgericht zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, ist nach der Urteilsverkündung von dem erbit terten Pöbel erschossen worden. Sein Leichnam wurde durch die Straßen geschleift, enthauptet und schließlich verbrannt. Die Erregung der Bevölkerung dauerte die ganze Nacht an, in vielen Stadtteilen sielen Rcvolver- schüsse. Lhiaa. — Bevor st ehe n de große Schlacht. „Daily Telegraph" meldet aus Peking vom 25. d. Mts.: Zele grmnmc von der Front besagen, daß die Republikaner die Hankaubahn bis zum 7l. Kilometer besetzt halten. Alles verfügbare rollende Material werde aus der End station am Jangtse für Truppentransporte angesam mclt. General Li und die Armee von Hankau rüsten sich für eine große Schlacht nach Ablauf des Waffen stillstandes. Die Truppen von Hupeh und Kiangsu, die fast die ganze republikanische Armee bilden, mar schieren gegen die Kaiserlichen bei Hwiangpch. Die drrt te Armee marschiert auf Hungschnan am Flusse Han. Oerttilye und jäGjche Nachrichten. — Eibenstock, 27. Januar In stürmisch bewegte Zeit ist diesmal der G eburtslag unseres obersten Lan d e sh errn gefallen. Wie manches gehässige undungerechte Wort ist in den letzten Tagen des so überaus scharf geführ ten Wahlkampfes wohl gegen ihn gebraucht. Ein betrüben der Nennt in dn Geickicktk des deutschen Reiches. Wie erlösend klang demgegenüber die Stimme Jungdeutschlands, die in der Schulfeier heule morgen zum Ausdruck kam. Wie warm konnte das Herz wieder werden, als ans be geisterungssrohen Jungenskehlen Mädchen singen solche Lieder mit weniger Feuerbar goldne Sang von deutscher Einigkeit, deutscher Treue im Turnsaal widerhallte. Auf den Verlaus der Schn! feier werden wir in nächster Nummer ausführlicher zurnckkommen. Ein völlig ausgearbeitetes Bild der Kaisergeburtstagsseier in Eibenstock läßt sich überhaupt erst nach Schluß des Festtages geben. Nur das eine sei noch gesagt, wenn wir aus Jungdeutschland rechnen können, wenn nns nicht auch dieses noch geraubt, wenn vernünftige Eltern ihre Söhn: vor Vaterlandsfeind lichen Bestrebungen zu behüten wissen, dann könne» wir heute unserem Kaiser als Präsent die Versicherung über reichen, daß Liebe des Vaterlandes, Liebe des freien Mann's unseres Herrschers Thron sichern. Dresden, 26. Januar. Dem Landtage ist fol gende Interpellation Opitz und Genossen zuge gangen: „Welche Maßnahmen gedenkt die Königl. Staatsregierung zu ergreifen, um die in verschiedenen Teilen des Landes immer unabweislicher sich nötig machendc Einrichtung von Talsperren sowohl im Interesse der Industrie als zum Zwecke der Versorg ung der Gemeinden mit Trinkwasser wirksamer als bis her zu fördern Harter (kons.) und Genosse» habe» in der 2. Kammer folgenden Antrag eingebracht: „Die Kammer wolle beschließen, die Königl. Staatsregierung zu ersuchen, zur Ermöglichung einer zw^ckmü ßigeren Ausnützung der Wasserschätze die vorhandenen Unterlagen über die Grundwasserverhält- nijse des ganzen Landes übersichtlich zusammenzustellen, nach Befinden auch in den besonders wasserarmen, da bei aber dichtbevölkerten Teilen des Landes Untersuch ungen über die Grundwajserverhättnisse vornehmen zu lassen und deren Ergebnisse den Ständen mitzuteilen." Leipzig, 26. Januar. In dem Zuge Torgau- Lcipzig ereignete sich ein seltsamer Zwischenfall. In der Nähe der Station Dobschütz wurde das Notsignal gegeben, und der Zug hielt auf freier Strecke Div Passagiere, die erschreckt zum Fenster hinaus schauten, sahen neben dem Bahnglsise ein neugeborenes Kind liegen. Bahnbeamte hoben das Kind aus und ermittelten die Mutter des Kindes im Zuge. Diese, Zn junges Mädchen, erklärte, während der Fahrt von der Geburt überrascht worden zu sein, und das Kind sei dabei aus dem Wagen gesallcn. Die Uptersuchung, ob das Kind aus die Strecke geworfen wurde, ist noch nicht abgeschlossen. Mutter und Kind wurden bei der An tunst in Leipzig in ein Krankenhaus überführt. Chemnitz, 26 Januar. Feuer äscherte in der Nacht zum Freitag das Anwesen des Strumpf uno Posamcntcnsabrikanten, Stadtrates Hermann Heeg in Ehrenjriedersdorf ein: nur die Maschinensäle blieben verschont. Der Schaden ist sehr bedeutend Freiberg, 26. Januar. Bei derStichwah l im 9. Reichstagswahlkreise Freiberg-Hainichen, in welchem der konservative Landgerichtsdirektor Wag ster Dresden gegen den Sozialdemokrat Wendel-Frank- surt a M kämpfte, wurden 31 l ungültige Stimmzettel abgegeben. Lediglich dadurch gelang es dem Sozial demokraten, den Sieg mit einer Mehrheit von 116 Stimmen davonzutragen.