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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Montag, den 23. Juni 1941 93. Jahrgang Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei HauS 1.10 RM. rtnschl 12 bez. 16 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.60 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreise». ZettungSauSgabe für Wholer täglich 3—S Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen »ach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und a» bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinung»tagen bi» vor» 10 Uhr aufzugrben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Ltraße 2 — Fernruf nur SSt. Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn „ Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und vhor« behördlicherseits bestimmte Blatt »nd enthält Bekanntmachnnge« des Amtsgerichts Dulsuitz sowie des Finanzamtes zn Kamenz Nr. 144 Ausruf -es Führers an das deutsche Volk Abrechnung mit Moskaus Aerrak Eine Front vom Nordkap bis zum Schwarzen Meer - Jas brituch boWewistuche Komplott auf- gebest - Wie die Sowjets ms in den Rücken Wen wollten - Kampf für die Sicherung Europas Berlin, 22. Juni. Der Führer hat folgenden Aufruf an das deutsche Volk erlassen: Deutsche Boll! Nationalsozialisten! Von schweren Sorgen bedrückt, zu monatelangem Schwei gen verurteilt, ist nun die Stunde gekommen, in der ich end lich offen sprechen kann. Als das Deutsche Reich am 3. September 1939 die englische Kriegserklärung erhielt, wiederholte sich aufs neue der bri tische Versuch, jeden Beginn einer Konsolidierung und damit eines Ausstiegs Europas durch den Kampf gegen die jeweils stärkste Macht des Kontinents zu vereiteln. So hat England einst in vielen Kriegen Spanien zu grunde gerichtet. So führte es seine Kriege gegen Holland. So bekämpfte cs mit Hilfe von ganz Europa später Frank reich Und so begann es um die Jahrhundertwende die Ein kreisung des damaligen Deutschen Reiches und im Jahre 1914 den Weltkrieg. Nur durch seine innere Uneinigkeit ist Deutschland im Jahre 1918 unterlegen. Die Folgen waren furchtbar. Nachdem man erst heuchle risch erklärte, allein gegen den Kaiser und sein Regime ge- kämpft zu haben, begann man nach der Wafsenniederlegung des deutschen Heeres mit der planmäßigen Vernichtung des Deutschen Reiches. Während sich die Prophezeiungen eines ^französischen Staatsmannes, daß in Deutschland 20 Millionen Menschen zuviel seien, d. h. durch Hunger. Krankheiten oder Auswanderung beseitigt werden müßten, scheinbar wörtlich erfüllten, begann die nationalsozialistische Bewegung ihr Eini gungswerk des deutschen Volkes und damit den Wieder aufstieg des Reiches einzuleiten. Diese neue Erhebung unseres Volkes aus Not, Elend rind schmählicher Mißachtung stand im Zeichen einer rein .inneren Wiedergeburt. Besonders England wurde dadurch nicht berührt oder gar bedroht. Trotzdem setzte die neue Haßerfüllte Einkreisungspolitik gegen Deutsch land augenblicklich wieder ein. Innen und außen kam es zu jenem uns bekannten Komplott zwischen Juden und Demo- kraten, Bolschewisten und Reaktionären mit den einzigen Zie len, die Errichtung des neuen deutschen Volksstaates zu ver- Kindern, das Reich erneut in Ohnmacht und Elend zu stürzen. Die Eivtreisungsfront gegen DeutWand Neben uns traf der Haß dieser internationalen Welt verschwörung jene Völker, die ebenso vom Glück übersehen, im härtesten Daseinskampf das tägliche Brot zu verdienen ge zwungen waren. Vor allem Italien und Japan wurde der Anteil an den Gütern dieser Welt genau so wie Deutschland bestritten, ja förmlich verholen. Der Zusammenschluß dieser Rationen war daher nur ein Akt des Selbstschutzes gegenüber der sie bedrohenden egoistischen Weltkoalition des Reichtums und der Macht. Allein schon 1936 erklärte Churchill nach den Aussagen des amerikanischen Generals Wood vor einem Ausschuß des amerikanischen Repräsentantenhauses, daß Deutschland wieder zu mächtig würde und daher vernichtet werden müsse. Im Sommer 1939 schien England der Zeitpunkt gekom men, die erneut beabsichtigte Vernichtung mit der Wieder holung einer umfassenden Einkreisungspolitik Deutschlands beginnen zu können. Das System der zu dem Zweck veranstal teten Lügenkampagne bestand darin, andere Völker als be droht zu erklären, sie mit englischen Garantie- und Beistands- Versprechen erst einmal einzufangen und dann so wie vor dem Weltkrieg gegen Deutschland marschieren zu lassen. So gelang es England, vom Mai bis August 1939 in die Welt die Behauptung zu lancieren, daß Litauen, Estland, Lettland, Finnland, Bessarabien sowohl als die Ukraine von Deutsch land direkt bedroht seien. Ein Teil der Staaten ließ sich da durch verleiten, das mit diesen Behauptungen angebotene Garantieversprechen anzunehmen und ging damit in die neue Einkreisungsfront gegen Deutschland über. Unter diesen Umständen glaubte ich es vor meinem Ge wissen und vor der Geschichte des deutschen Volkes verant worten zu können, nicht nur diesen Ländern bzw. ihren Regie rungen die Unwahrheit der vorgebrachten britischen Behaup- tungen zu versichern, sondern darüber hinaus die stärkste Macht des Ostens noch besonders durch feierliche Erklärungen über die Grenzen unserer Interessen zu beruhigen. Nationalsozialisten! Ihr habt es einst wohl alle gefühlt, daß dieser Schritt für mich ein bitterer und schwerer war. Niemals hat das deutsche Voll gegen die Völkerschaften Rußlands feindselige Gefühle gehegt. Allein keit über zwei Jahrzehnten hat sich die jüdisch- bolschewistische Machthaberschaft von Moskau aus bemüht, nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa in Brand zu stecken. Nicht Deutschland hat seine nationalsozialistische Welt anschauung jemals versucht, nach Rußland zu tragen, sondern die jüdisch-bolschewistischen Machthaber in Moskau haben cs unentwegt unternommen, unserem und den anderen europä ischen Völkern ihre Herrschaft auszuoNroyieren, und dies nicht nur geistig, sondern vor allem auch militärisch-machtmätzig. Die Folgen der Tätigkeit dieses Regimes aber waren in allen Ländern nur das Chaos, Elend und Hungersnot. Ich habe mich demgegenüber seit zwei Jahrzehnten be müht, mit einem Minimum an Eingriffen und ohne jede Zer störung unserer Produktion zu einer neuen sozialistischen Ord nung in Deutschland zu kommen, die nicht nur die Arbeits losigkeit beseitigt, sondern auch den Gewinn der Arbeit steigend den schaffenden Menschen immer mehr zuflteßen läßt. Die Er folge dieser Politik der wirtschaftlichen und sozialen Neuord nung unseres Volkes, die in planmäßiger Ueberwindnng von Standes- und Klassengegensätzen als letztes Ziel einer wahren Volksgemeinschaft zustrcbt, sind in der ganzen Welt einmalige. Es war daher im August 1939 für mich eine schwere Ueber- windung, meinen Minister nach Moskau zu schicken, um dort zu versuchen, der britischen Einkreisungspolilik gegen Deutsch land entgegenzuarbeiten. Ich tat es nur im Verantwortungs- bewußtsein dem deutschen Volk gegenüber, vor allem aber in der Hoffnung, am Ende doch zu einer dauernden Entspannung kommen und.die vielleicht von uns sonst geforderten Opfer ver mindern zu können. . Tausende Deutsche find verschwunden Indem nun Deutschland in Moskau feierlich die ange führten Gebiete und Länder — ausgenommen Litauens — als außerhalb aller deutschen politischen Interessen liegend ver sicherte, wurde noch eine besondere Vereinbarung getroffen für den Fall, daß es England gelingen sollte, Polen tatsächlich gegen Deutschland in den Krieg zu Hetzen. Aber auch hier fand eine Begrenzung der deutschen Ansprüche statt, die in keinem Verhältnis zu den Leistungen der deutschen Waffen stand. Nationalsozialisten! Die Folgen dieses von mir selbst gewünschten und im Interesse des deutschen Volkes abgeschlossenen Vertrages varen besonders für die in den betroffenen Ländern lebenden Deutschen sehr schwere. Weit mehr als eine halbe Million deutsche Volks genossen — alles Kleinbauern, Handwerker und Arbeiter — wurden fast über Nackt aezwunacn. ihre frühere Hei ¬ mat zu verlassen, um einem neuen Regime zu entgehen, das ihnen zunächst mit grenzenlosem Elend, früher oder später aber mit der völligen Ausrottung drohte. A r o tz - demsindTausendeDeutschcverschwunden! Es war unmöglich, jemals ihr Schicksal oder gar ihren Aufenthalt zu ermitteln. Unter ihnen befinden sich allein über 160 Männer deutscher Neichsangehörigkeit. Ich habe zu dem allen geschwiegen, weil ich schweigen mußte! Denn es war ja mein Wunsch, eine endgültige Entspannung und wenn möglich einen dauernden Aus gleich mit diesem Staate herbeizusührcn. Schon während unseres Vormarsches in Polen aber be anspruchten die sowjetischen Machthaber plötzlich entgegen dem Vertrag auch Litauen. Das Deutsche Reich hat nie die Absicht gehabt, Litauen zu besetzen, und hat auch nicht nur kein der artiges Ansinnen an die Litauische Negierung gestellt, sondern im Gegenteil das Ersuchen der damaligen Litauischen Regie- rung, nach Litauen in diesem Sinne deutsche Truppen zu schicken, als nicht den Zielen der deutschen Politik entsprechend obgelehnt. Trotzdem fügte ich mich auch in diese neue russische Forderung. Es war aber nur der Beginn fortgesetz ter Erpressungen, die sich seitdem immer wiederholten. Der Sieg in Polen, der ausschließlich von deutschen Truppen erfochten worden war, veranlaßte mich, erneut ein Friedensangebot an die Westmächte zu richten. Es verfiel durch die internationalen und jüdischen Kriegshetzer der Ablehnung. Der Grund für diese Ablehnung aber lag schon da, Mals darin, daß England noch immer die Hoffnung hatte» rine europäische Koalition gegen Deutschland mobilisieren zu können unter Einschluß des Balkans und Sowjet-Ruß- iands. So entschloß man sich in London, als Botschafter Mister Lripps nach Moskau zu schicken. Er erhielt den klaren Auftrag, unter allen Umständen die Beziehungen zwischen England und Sowjetrußland erneut aufzunehmen und im mglischcn Sinne zu entwickeln. Ueber den Fortschritt dieser Mission berichtete die englische Presse, solange sie nicht taktische Gründe zum Schweigen veranlaßten. Im Herbst 1939 und Frühjahr 1940 zeigten sich auch tat sächlich schon die ersten Folgen. Während sich Rußland an schickte, nicht nur Finnland, sondern auch die baltischen Staa ten militärisch zu unterjochen, motivierte es diesen Vorgang plötzlich mit der ebenso verlogenen wie lächerlichen Behaup tung, diese Länder vor einer fremden Bedrohung schützen bzw. ihr zuvorkommen zu müssen. Damit aber sollte nur Deutsch land gemeint sein. Denn eine andere Macht konnte überhaupt in die Ostseegebiete weder eindringen noch dort einen Krieg führen. Trotzdem mußte ich schweigen. Aber die Machthaber im Kreml gingen sofort weiter. rsolschewtsten flufmarsüi im osten Während Deutschland im Frühjahr 1940 seine Streit kräfte im Sinne des sogenannten Frcundschaftspaktes weit von der Ostgrcnze zurückzvg, ja diese Gebiete zum großen Teil überhaupt von deutschen Truppen entblößte, begann bereits zu dieser Zeit der Aufmarsch russischer Kräfte in einem Ausmaß, der nur als eine bewußte Bedrohung Deutschlands aiifgcfaßt werde» konnte. Nach einer damals persönlich abgegebenen Erklärung Molotows befanden sich schon im Frühjahr 1940 22 russische Divisionen in den baltischen Staaten. Da die russische Regierung selbst immer behauptete, sie sei von der dortigen Bevölkerung gerufen wyrden, konnte der Zweck ihres Dortseins mithin nur eine Demonstration gegen Deutschland sein. Während nun unsere Soldaten vom 10. Mai 1940 an oie französisch-britische Macht im Westen gebrochen hatten, wurde der russische Aufmarsch an unserer Ostfront aber in einem allmählich immer bedrohlicheren Aus maß fortgesetzt. Vom August 1940 ab glaubte ich daher, es im Interesse des, Reiches nicht mehr verantworten zu können, diesem ge- wamgen jträfieaufmarjch voljchewijttjchcr Divisionen gegen über unsere ohnehin schon so ost verwüsteten Ostprovinzen> ungeschützt sein zu lassen. Damit aber trat das ein, was die britisch-sowjet russische Zusammenarbeit beabsichtigte, nämlich: die Bin dung so starker deutscher Kräfte im Osten, daß besonders luftmäßig eine radikale Beendigung des Krieges im Westen von der deutschen Führung nicht mehr verant wortet werden konnte. Dies entsprach aber nicht nur dem Ziel der britischen, sondern auch der fowjctrussischcn Politik. Dell» sowohl England wie Sowjetrußland haben die Ab sicht, diesen Krieg solange als möglich dauern zu lassen, um ganz Europa zu schwächen und cs in eine immer größere Ohnmacht zu versetzen. Der bedrohliche Angriff Rußlands gegen Ru mänien sollte ebenfalls im letzten Grunde nur der Auf gabe dienen, eine wichtige Basts nicht nur des deutschen, sondern des wirtschaftlichen LebenS aanr Eurovas in die