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882, lichter, ie Nntcr- Jugend lM' ür bevor- vom fein- >r schönes eker und l ebvr, Nr. 31. voch, den «ffMicher adfDreS- tr/3, von merzlosen tzu allen anwesend, ri»», künstler. -g- Keringe Pulsnitz. n. ^ends 6 rgebäude, »ersteigert stand. Noggen- >lter aus n wieder künftigen ilir ein- Snitz. nd- und Pulsnitz bsteier tachricht, !rden. — können 1 forst- Isnitr oppel- n»che. ' zweien ilstraße. und so- Uen be- Nr. 58 / 2. 'ch, e^e U'nckenblutt für Pulsnil), Kiinigslnück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Erscheint: Mittwochs «nd Sonnabend«. Abonnementspreis: (einschließlich de« jeder Sonnabend-Nummer beiliegenden SonntagsblatteS) Vierteljährlich 1 Mk. 2S Pfg. Irrserate werden mit 10 Pfennigen für den Raum einer gespaltenen Corpus- zeile berechnet u. sind bis spätestens Dienstags und Freitags Vormittags « Uvr hier auszugeben. Amtsblatt der Königlichen Herichtsöehörden und der städtischen IZehörden zu Autsnitz und Königsbrück. Bierund-reitzigster Jahrgang. Buchdruckerei von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Verantwortliche Nedaction, Druck und Verlag von Paul Weber in Pulsnitz. Geschäftsstelle« iür Königsbrück: bei Herrn Kaufm. M. Tschersich. Dresden: Annoncen-Bureaus Haasenstein L Vogler u. Jnvalidendank. Leipzig: Rudolph Moss«- 9tu^niärtiaa von uns unbekannten Firmen und Personen nehmen wir nur gegen Pränumerando-Zahlung durch Briefmarken oder Posteinzahlung auf. Anonyme Annoncen, oder solche, welche Beleidigungen enthalten, werden keinesfalls ausgenommen, mag der Betrag bestiegen oder nicht. ^XPKÜlftON Ü68 ^Mi8dlstik8. Mittwoch. ^3 71. 6. September 1882. B e k a niitmachung. Nachdem aus die Dauer eines dem Herrn Bezirksarzt vr. Span» in Kamenz vom 4. bis mit 23. September dieses Jahres ertheilten Urlaubs Herr Bezirksarzt vr. Wengler hierselbst mit einstweiliger Verwaltung des Kamenzer MedicinalbeMs beauftragt worden ist, so wird dies zur Nachachtung für die betreffenden Behörden und Alle, welche sonst in geschäftlicher Beziehung zu dem Herrn Bezirksarzt M Spänu stehen, hiermit bekannt gemacht. Bautzen, am 31. August 1882. Die K r ei s h a u p t m^».n schäft. von Beust. Bekanntmachung. Behuss Revision und Vervollständigung des hiesigen Marktstellen-Registers, werden sämmtliche, die Pulsnitzer Jahrmärkte besuchenden Marktftranten hiermit aus gefordert, ihre Löfescheine zu dem am 28. September dies. Js. hierorts stattfindenden Jahrmarkt mitzubringen und anStathSexpeditionSstelle vor zuzeigen. X PulSnitz, am 29. August 1882. / D e r S t a d t r a t h. / . . Schubert, Brgrmstr. Die Franzosen. Aus dem großen Nachbarlande, zu welchem wir in dem bekannten delikaten Verhältnisse stehen, liegen aus den letzten Tagen und Wochen recht merkwürdige Zeichen und Symptome vor und zwar sind dieselben derartig, daß sie gerade für uns Deutsche von ganz besonderem Interesse sind. Denn wenn wir uns zuweilen der Hoff nung hingeben, daß die Franzosen nach und nach an- fangen würden, Deutschland und seine Bestrebungen ge rechter zu beurtheilen und in uns allmählich einen wohl wollenden und sriedliebenden Nachbar schätzen zu lernen, so scheint dies eine ganz gründliche Täuschung zu sein, weil sich mehr, als es seit dem Frankfurter Friedens- schluffe 1871 der Fall war, gegenwärtig der französische Chauvinismus breit macht und die Franzosen dem düs teren Zuge ihrer nationalen Leidenschaften in einer Weise folgen, die sehr bedenkliche Symptome verräth. So wurde und wird noch immer das einseitige Vorgehen Englands von der Mehrzahl der französischen Zeitungen als eine eklatante NiedrUage Deutschlands, welches Frankreich mit England in Egypten habe verhetzen wollen, gefeiert. Deutschland habe sich in Egypten einmal gründlich zwischen zwei Stühlen niedergesetzt, spottet die franzö sische Presse. Diese wunderliche Vorstellung von Deutsch lands Politik von Seiten der Franzosen könnte man nun einfach als albern erklären, weil sie albern ist, denn unsere Interessen in Egypten oder an einer Verfeindung Englands mit Frankreich sind, wie jeder Sehende sieht, gar nicht derartig, daß wir überhaupt in dieser Bezieh ung eine Niederlage erleiden könnten. Doch weiter, die Franzosen zeigten in der letzten Zeit noch mehr Blüthen ihrer Albernheit und ihres hirnverbrannten Chauvinis mus. Die „b'ranoo", eine der angesehensten französischen Zeitungen, brachte vor wenigen Tagen einen Artikel, worin angesührt wurde, daß die Deutschen mit Vorliebe dw Lied sängen, daß immer in der Schlußstrophe darin gipfele: „Wir Deutschen ziehen nach Frankreich und - Geld, Wein und Stiefeln!" — Ebenso wollen !?.r..,s„.l"'Eheure Lüge erwähnen, die Paul Bert, der «rÄsÄ^er unter Gambetta, neulich in einer Pariser Volksversammlung z„,n Besten gegeben hat. Danach soll der Prinz Friedrich Karl in einem Tagesbefehle seine tapsern Soldaten ermahnt haben, daß Frankreich zerkleinert werden müsse. Auch sucht der französische Chauvinismus sich bereits an greifbaren Objekten Deutsch lands gegenüber zu reiben, denn in Folge einer von der Pariser »Liga der Palrioten", nn deren Spitze der Re- vangeliederdichter Deralsde steht, ausgegangenen Droh ung ist der deutsche Turnverein » Paris in letzter Zeit an der Abhaltung einiger Feierlichkeiten verhindert wor den. Dabei wird aber gerade dem deutschen Turnver ein in Paris angedichtet, daß er an den französischen Patriotmereien eine drohende Herausforderung gerichtet habe und mehrere Pariser Zeitungen, Gambetta's „Ita- pußlfijuo an der Spitze, erklären, daß die deutschen Kaufleute, Künstler, Industriellen und Arbeiter in Paris lauter Spione seien und fortgejagt werden müßten. Zum Glück hat die französische Regierung die sen albernen chauvinistischen Hetzereien gegenüber ihre Kaltblütigkeit nicht verloren und wird ihnen noch Ein halt zu thun wissen. Wir Deutsche können aber doch nicht umhin, aus diesen albernen Kundgebungen in Frank reich den Schluß zu ziehen, daß die Franzosen noch immer starr und stier ihre Augen auf Deutschland wie auf den bösen Feind gerichtet haben, und daß von ehr geizigen Strebern, wie Gambetta und Genossen, dieser chauvinistische Gemüthszustand des französischen Volkes unter Umständen in einer recht gefährlichen Weise aus gebeutet werden kann. Zeitereignisse. Pulsnitz. Da günstige Erntewitterung eingetreten ist, soll nächsten Sonntag, den 10. September, das Ernte dankfest in hiesiger Kirche gefeiert werden. Pulsnitz. Von der Königs. Generaldirektion der sächs. Staatseisenbahnen ist den per Bahn zur Parade vor Sr. Maj. dem Kaiser am 17. September nach Dresden reisenden Mililärvereinsmitgliedern, welche sich als solche legitinnren, die Hin- und Rückfahrt für das einfache Tourbillet gewährt worden. Die Anmeldung zum Ge nuß dieser Vergünstigung und Erlangung der bez. Legi timationskarte muß jedoch spätestens bis morgen, den 7. September bei den Vorstehern erfolgen. Außerdem hat die Kgl. Generaldirektion bei einer garantirten An zahl von 200 Paffagiren von Bahnhof Kamenz einen Extrazug nach Dresden und zurück an diesem Tage zu gesichert. Pulsnitz. Häufig sieht man jetzt nicht allein Kin der, sondern auch Erwachsene auf den Straßen und Wegen das von daselbst anstehenden Obstbäumen her untergefallene Obst auflesen und an sich nehmen. Dies Gebühren ist aber strafbar und nach 8 370, Abs. 5, des Reichsstrafgesetzbuchs mit Geldstrafe bis zu 150 oder entsprechender Haft zu ahnden. Wir wollen daher nicht unterlassen, dcm Publikum unsere wohlgemeinte Warnung hiermit zugehen zu lassen. — Unter den jungen Frauenzimmern scheint an solche, welche sich entschließen, der Welt und allen ihren Freuden zu entsagen, durchaus kein Mangel zu herrschen. Am Dienstag sind schon wieder 5 Mädchen in das Kloster Marienstern bei Kamenz, das eine als Nonne, die anderen vier als Novizen, ausgenommen worden. Die neue Nonne erhielt den schwarzen, die Novizen den weißen Schleier. Unter letzteren befand sich auch die Tochter des Schirmfabrikanten Forch in Kamenz. Bautze». (Ferien-Strafkammer-Sitzung des Kgl. Landgerichts.) Die am 20. April 1868 geborene, bisher unbestrafte Maurerstochter Emilie Bertha Maucksch in Großröhrsdorf benutzte die Bekanntschaft mit der Tochter des bekannten Wollwaarenhändlers Koch zu Verübung wiederholter Diebereien gegenüber dem Letzteren. Nack ihrem Geständnisse entwendete sie zu elf verschiedenen Malen Geldbeträge von 5 Pfg. bis 3 Mark, ein zwölftes Mal 2 Paar Handschuhe im Werthe von 1 Mark, wäh rend sie in einem dreizehnten Falle mit vielem Raffine ment zu Werke ging, indem sie den Ladenschlüsse! Koch's an sich nahm, das Kettchen an der Hinterthüre aushob, nachdem die Bewohner des Koch'schen Hauses sich zur Ruhe begeben hatten, sich einschlich und aus der Laden kasse 6 Mark Geld annektirte. Die jugendliche Diebin kam mit der milden Strafe von zwei Monaten einer Woche Gefängniß davon. (Bautzn. Nachr.) — Eine Bauerfrau in der Stolpener Gegend, welche von einer Hausirerin Preißelbeeren kaufte, fand kürzlich beim Reinlesen derselben eine erhebliche Anzahl Ebsch- beeren — das ist d e rothe resp. rothgelbe Frucht der Eberesche — unter dieselben gemischt. Es mögen sich also die Hausfrauen, die noch ihre Vorräthe von Kom pott vervollständigen wollen, beim Einkauf möglichst vor- sehcn. Vorkommenden Falls möge man aber solche Fälscher von Lebensmitteln nur unnachsichtlich der Be hörde anzeigen, wodurch man sich und dem allgemeinen Publikum nur einen großen Dienst erweist. (Dr. N.) Dresden. Das Offiziercorps des den Namen „Sr. Maj. des deutschen Kaisers Wilhelm" führenden 2. Gre- nadierregiments Nr. 101 giebt am 17. d. M. seinem hohen Chef ein Dejeuner, wozu das Regiment noch Sonn abend, den 16. d., schleunigst wieder nach Dresden be ordert wird. Da jedoch das Kasino genannten Offizier- corps in der dritten Etage der Kaserne gelegen ist, so wird, um dem greisen Monarchen das Beschwerliche des Treppensteigens zu ersparen, das Dejeuner in einem großen türkischen Zelte abgehalten werden. Dieses Zelt wurde von dem braven Regimente bei dem Entsätze Wiens von den Türken 1683 unter Kurfürst Georg 111., welcher mit 12,000 Mann Sachsen Wien zu Hülfe ge eilt war, mit großer Bravour erobert. Dasselbe wird gleichzeitig mit der Rüstung, dem Säbel und dem Kom mandostabe Sobiesky's Königs von Polen, welcher da mals bei dem Entsätze Wiens mit 40,000 Mann zu den Sachsen stieß, im hiesigen k. historischen Museum auf bewahrt. Bezüglich des Kommandostabes sei noch er wähnt, daß derselbe bei dem Einzuge der aus Frankreich siegreich zurückgekehrten k. sächsischen Truppen in Dresden von Sr. Maj. König Albert, damaligen Kronprinzen, als deutscher Generalseldmarschall geführt wurde, wo durch derselbe einen erhöhten Werth erhalten hat. — Die im Dresdner Justizgebäude verwahrte Guil lotine war vor einigen Tagen nach Greiz transportirt und bei der Hinrichtung des Mörders Kober verwendet worden. Vollstrecker der Strafe war der sächsische Lar» desscharfrichter Brand in Pfaffroda, der bereits wieder holt in den thüringischen Ländern seines Verhängnis-