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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für dk Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Ddot» Zeitung erschein: täglich mit Ausnahme der gesetzlich« Sonn- «L Feiertag». «VgOpreiS: Bet Abholung 14 tägig 1.- NM-, frei Han» 1.105M. etnschl.N be^ tLPf. Erägerlohu. Postbezug monatl. Läv NM. Di» Behinderung her Liefe«»»- rechtfertigt kein« Anspruch aus Rückzahlung de» Bezugspreises. Zettuugsausgab« sür Abholer täglich S—0 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholung« nach Preisliste Nr. 5 — Für daS Erschein« von Anzeig« tn besttuuut« Rurmuer» «ad an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen btS vorn». 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr L Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Hetmatteil, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Poltttk, Bilderdienst und den übrigen TeU Walter Mohr, Pulsnitz. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Strasse 2 — Fernruf nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz- amtes zu Kamenz Nr. 219 Mittwoch, 18. September 1940 92. Jahrgang Furchtbare Auswirkungen in London Die Wirklichkeiten über Churchills Erfolgslügen Ein „United-Preß"-Bericht — Unterhaus mutzte sich vertagen Zehn Tage nun dauert der Ansturm der deutschen Luftwaffe, der täglich breitere Lücken reisst in das Vcrteldigungssyftem Londons Als in der Nacht zum Montag die deutschen Schlage wieder mit unbarmherziger Wucht aus die Themse-Stadt berab- aeiaust waren da erfand Churchill die „Siegesmeldung mit t>en 185 Abschüssen deutscher Flieger. Es war ein so ungewöhn licher „Erfolg", den dieser Erzstrolch seiner RAA. «schrieb, daß die in leine Praktiken allmählich emgcweihte Welt auch sofort ungewöhnliche Dinge vermutet, die er verbergen wollte. Man hat sich nicht getäuscht! Umfangreiche Zerstörungen Mag die Londoner Zensur auch einen dichten Schleier aus- breiten über das, was die deutschen Fliegerbomben m London tatsächlich zerstört haben, mögen Churchill, Duff Cooper und ihre Rundiunk- und Pressejuden auch immer wieder neue sentimen tale Ereuelmärchen verbreiten, um von der Wirklichkeit abzu lenken — einiges dringt selbst durch den Londoner Lügennebel!! So meldet „United Press" aus Neuyork. was ein neutraler Beobachter über die Zustände in London nach zehntägiger Luft schlacht zu berichten weiss: Insgesamt seien etwa LÜÜÜ Gebäude aller Art zerstört, 3VÜV Gebäude schwer und 1V0ÜV Gebäude leicht beschädigt. Jeder Stadtteil sei heimgesucht. Am schwersten getroffen seien die Hascnanl«« sowie das in der Hasennähc gelegene Geschästs- viertel. Eisenbahn-, Untergrund- und Omnibusvcrkchr seien gestört. Die Elektrizitiits- und Gaszufuhr sei zeitweise unterbro chen. Das Leben des einzelnen der Acht-Mill»onen-Stadt sei in Mitleidenschaft gezogen, teils durch Verlust der zerstörten Ar beitsstelle, zumindest durch Mangel an Schlaf. Das klingt ganz anders als die stereotypen Lhurchillschen Informationen von ^einigen Schäden", „einigen Zerstörungen" oder „einer Anzahl Bränden". Die gleiche amerikanische Nach richtenagentur verbreitet auch eine Mitteilung der Telegrafen- gelellschast Commercial Cable Companie, dass am Montag um 22.33 Uhr Greenwicher Zeit die Kabelverbindung zwischen Neu- vork und London abgebrochen wurde. United Press nimmt an, dass die wichtigste Londoner Starkstromleitung durch Bomben zerstört wurde. Rundfunksender stellen Betrieb ein Aus Stockholm kommt die Meldung, dass die Verteiler station des britischen Rundfunks bei den schweren Bombenan griffen am Montagabend wahrscheinlich Beschädigungen erlitten habe. In der Nachrichtensendung habe der Sprecher zu entschul digen versucht, dass „gewisse Sender wegen „technischer Störun gen" nicht zu hören seien. Danach haben also einige britische Rundfunksender ihren Betrieb einstellen müssen, lieber die Ur sache wird in Stockholm bekannt, dass die Verteilerstation der BBC von zwei Bomben getroffen wurde. Es soll sich um Spreng bomben schwersten Kalibers gehandelt haben, da man die Deto nationen selbst während der Sendung aus dem Luftschutzraum des britischen Rundfunks, der sehr tief gelegen und mit beson deren Schalldämpfvorrichtungen versehen ist, gehört hat. Stockung der Lebensmittelversorgung Inzwischen sind in Stockholm auch weitere Nachrichten über die Schwierigkeiten der Lebensmittelverteilung in London ein- getrofsen. Wie „Nya Daaligt Allehanda" berichtet, stürmen die Londoner Hausfrauen in der kurzen Zeit »wischen den einzelnen DAV. Stockholm, 1L .g. Dor der Sitzung des Unter hauses am gestrigen Dienstag, Lie, wie nicht anders zu er warten, hinter geschlossen« Tür« stattfand, versuchte Chur chill mehr äußerem Drucke als innerem Triebe folgend wieder einmal dem britisch« Volke Mut zuzusprech«, noch halt- und grundloser, als wir es in letzter Zeit erlebten. Wer immer noch mit dem Zynismus des erpicht« Kriegsverbrechers. Fliegeralarmen geradezu die Geschäfte. Der Korrespondent des Blattes äussert in einem von der englischen Zensur verstümmel ten Telegramm die Besorgnis^ dass die Lebensmittelversorgung Londons unterbrochen wird. Wenn kein Dampfer mehr an den zerstörten Hafenanlagen anlegen könne, da London auf den Seeweg angewiesen sei, der Landtransport von Lebensmitteln für die Millionenmassen der Hauptstadt werde zu kostspielig. Schon diese wenigen bekanntgewordenen Einzelheiten lassen das Urteil eines neutralen Sachaerttändigen berechtigt erschei nen, der von den furchtbaren Wirrungen der deutschen Luft angriffe auf London schreibt. London, das Symbol der britischen Weltherrschaft, so sagt der militärische Mitarbeiter der Belgrader „Vreme", winde sich unter den Angriffen der deutschen Bomber in Rauch und Flam men. Die englische Luftwaffe müsse sich dem Diktat des Angrei fers beugen und sei auf dem Boden und in der Luft der Ver nichtung ausgesetzt. Der Kampf um England werde zwar von allen Waisengattungen geführt, die Entscheidung aber werde die Luftwaffe bringen. Das Schuldkonto Churchills und der übrigen Kriegsver brecher wächst ins Ungeheure! Der „bisher schwerste" Luftangriff London zum Bombardement der vergangenen Nacht Der deutsche Luftangriff aus England in der vergangenen Nacht, dessen Mittelpunkt wieder London war. wurde im eng lischen Nachrichtendienst als der .,b i s h e r 's ch w e r st e" bezcich- ner. Bei Anbruch der Dunkelheit hätten deutsche Flugzeuge eine Reihe von Städten Englands, vor allem London, angegriffen. Ueberall seien infolge der Bombcnabwürie Brände äusgebro- chen. Die ganze Innenstadt Londons habe von den heftigen De tonationen der Bomben gezittert Bei Tagesanbruch hätten die Deutschen sofort wieder mit neuen Luftangriffen eingesetzt. Wieder fünf Lustalarme in London Das Unterhaus musste sich vertagen Auch am Dienstag musste sich die britische Hauptstadt erneut von der ungeheuren Schlagkraft und steten Einsatzbereitschaft der deutschen Luftwaffe überzeugen. Nach den Berichten von Reuter wurden im Laufe des Tages fünf Luftalarme gegeben. Die beiden ersten Alarme sielen morgens in die Zeit, wo sich die meisten Londoner -auf dem Wege zu ihren Arbeitsstätten befanden. Der dritte Fliegeralarm zwang das Unterhaus, das zur Entgegennahme einer Erklärung des Oberkriegshetzers Churchill zusammengetreten war. zur Vertagung der Sitzung. Ter vierte Alarm war um 15.26 Uhr zu Ende Aber schon 17.34 Uhr ertönten erneut die Sircenen. Dieser fünfte Tagesalarm war um 17.59 Uhr Greenwicher Zeit (19.59 Uhr deutscher Zeit) beendet. lieber die Wirkungen dieser neuen deutschen Vergeltungs aktion hüllt sich Reuter bezeichnenderweise völlig in Schwei, gen. Dagegen gibt der Londoner Nachrichtendienst zu. dass nach den letzten deutschen Angriffen auf London ganzeStrassen- züge mit Elassplittern bedeckt gewesen feien. In manchen Strassen sei kaum ein Fenster heil geblieben. Auch die Eisengitter seien teilweise abgerissen. Ganze Reihen von Ge bäuden seien beschädigt worden. > Acht Minuten, nachdem der Sprecher sein« Stuhl aus gesucht hatte, ertönt«, wie Reuter meldet, die Alarmsirenen- Angesichts dieser Tatsache, die deutlich beweist, wer nach den dreisten und verbrecherisch« Herausforderung« in Worten und Tat« jetzt den Krieg als sühnenden Vergeltungsschlag hält, fällt es selbst einem Churchill schwer, irgendwelche auch nur ungefähr stichhaltigen Argumente zu sind«, die der englischen Bevölkerung in der von dem Kriegstreiber frivol heraufbeschwor«« Katastrophe Hoffnung geben können. Hinzu komm« die Hiobsbotschaft« aus Aordafrika, die trotz aller Verschleierungskünste der Oeskentlichkeit nicht geheim bleiben. Der Vormarsch der italienischen Armee in Libyen Wird fortgesetzt. Die beiden britisch« Abteilungen, die Sottum hielten, sind zurückgezogen worden, so erklärt er kleinlaut, Anter der drohend« Wolke der kommend« völligen Rinder» läge, die sich auch hier vorbereitet, fehl« dem „siegreichen Rückzugsstrategen" die üblich« Erfolgslüg«. Dreist versucht er z'war, die Vorzeichen zu verwechseln und erklärt, „der Feind befindet sich immer (k) in einiger Entfernung von unser« Verteidigungsstellung«", gibt aber zu, daß die un gestüm vordringende italienische Armee dem Gegner auf den Fers« bleibt. Roch kümmerlicher Wird das Gewäsch des Schwätzers, als er üuf die Lage in London zu sprechen kommt. Wenn er heute wieder erklärt, daß „die eigene Stärke auf See, auf Land und vor allem in der Lust ständig im Wachs« sei" so wird er damit den Abgeordneten und dem Volke wenig Mut machen. Harte Tatsach« haben Churchills Worte, Ler noch bei Beginn dieses Monats „untrügliche Zeichen und Beweise dafür sah, dass man langsam aber sicher dabei sei. Den Äazis die Lustherrschaft zu entreißen", bitter Lüg« gestraft. England hat die „enorme Ueberlegenheit des Feindes", wie Churchill selbst zugibt, zu deutlich gespürt, als daß es durch Worte darüber hinweggetäuscht werden könnte. Jeder Versuch des Sichstarkmachens ist widerlegt durch Churchills eigenes Geständnis. „Die Heftigkeit der Luftangriffe hat es schwierig gemacht, zu genauen Entschlüssen zu kommen"« 2m übrig« hat der Schwätzer, der vor noch nicht allzu langer Zeit kühn von der bevorstehenden Offensive sprach, heute nur wieder das Gestammel vom „Daraufgefahisem" vom „Zustand der Wachsamkeit", mit dem er die völlig passive Haltung, in Lie England gedrückt ist, zugibt. (Fortsetzung in der Donnerstag-Aummer.) Dar ist vlatolralWe Prosttmer v. H. Zinsen sör Kriegsanleihe zu wenig! — „Die Arbeiterschaft noch zu wenig besteuert" Der Widerstand der englischen Kapitalistenkreise gegen die zweieinhalbprozentige Kriegsanleihe Sir Robert Kmderleys, des Präsidenten des nationalen Sparauskchusses, ist nunmehr zum Skandal geworden. Sir Robert hat sich gezwungen gesehen, erneut hervorzutreten und in einem offenen Brief die Haltung der englischen Finanz in aller Oeffentlichkeit zu brandmarken. In diesem Brief heisst es u. a.: „Wenn wir mit einer zweieinhalbprozentigen Verzinsung der Kriegsanleihe nicht zufrieden sind und wenn wir in einer Zeit, wie der jetzigen, allerlei Haarspaltereien in der Frage des Zinsfusses versuchen, so haben wir kein Recht, zu verlangen, dass unsere Wehrmacht uns weiterhin schützt. Ich meine, wir sollten uns in diesen Tagen bewusst sein, dass es fast unmöglich ist. jedem einzelnen finanzkräftigen Herrn für sein Geld eine hundertprozentige Sicherheit zu geben. Das Geldopfer, das wir heute verlangen müssen, ist so.unendlich gering, verglichen mit den Opfern, die unsere Flieger und andere bringen, die unser Land und unser Leben schützen, dass man sich jeder Nörgelei enthalten sollte." Aus diesem Verhalten der englisch« Finanz spricht ans der einen Seite die bekannte Profitgier der plutokratischen Kreise, aus der anderen Seite erkennt man aber auch, dass die englische Hochfinanz die Kriegsausfichten ihres eigen« Lande» nur noch sehr gering einschätzt und offenbar ihr Geld nicht in einem iw im voraus verlorenen Unternehmen riskieren will. Besondere Empörung hat es in diesem Zusammenhang in Arbeiterkreisen heroorgerufen, dass der bekannte Finanzsachver ständige John Maynard Keynes rn einer Rede dieser Tage der Meinung Ausdruck gab, dass die Arbeiterschaft in England noch zu wenig besteuert sei, und dass seiner Meinung nach in diese« Beziehung „drastische Methoden'^ angewendet werden müssen. Die englische Arbeiterschaft soll also anscheinend das Loch im englischen Kriegsschatz, das durch die Zurückhaltung der Kapi talisten entstanden ist, mit ihren Ersparnissen ausstopfen. , Der Charme -er Neuigkeiten ist vorüber Aufmunterungsversuche Churchills vor dem Unterhaus Alarmsirenen begleiten das zynische Gestammel des Kriegshetzers Kleinlautes Eingeständnis der Hiobs - Botschaften aus Ostafrika