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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn «7^ Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Q4 ^ladraana Pulsnitz u. Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz ' Diese Fettung erscheint tügUch mit Ausnahme der nesetzlichen Sonn- und geiertage. — Geschdstsstelle: Nur Adols-Hitler-Str. L. Fernruf nur SSI Montag, 27. Juli 1942 I Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig I — NM., fre. Haus 1.10 NM. I einschUehlich 12 bezw. IS Psg. Trägeriohn. Postbezug monaUich 2HU RM. Line oche stolzer Erfolge 425 Sowjetstugzeuge avgeschossen ' Nach beim Oberkommando der Wehrmacht über die lämpse an der Ostfront vorliegenden Meldungen waren die .nichtigsten Ereignisse der letzten Woche die Erstürmung der StadtRo stow durch deutsche und slowakische Truppen sowie die Einnahme des Kohlenrevier Krasnij-Lutsch Durch italienische Truppen. Die Luftwaffe zerschlug die sich ruf den durch Bomben zertrümmerten Straßen aufstauenden kindlichen Kolonnen und verhinderte die Fluchtversuche der Bolschewisten auf das südliche Donufer. Ostwärts Rostow nahmen die deutschen Truppen gleichzeitig die Industriestadt Nowotscherkatzk und überschritten den Unterlauf des Dons in breiter Front. Diese Erfolge zwangen den Feind in Rundsnnkmeldungen zu dem Eingeständnis, daß es den deut schen Truppen gelungen sei, einen großen Teil des Ko In landes, der Kohle und der lebenswichtigen Jn- rustrien den Bolschewisten zu entreißen. Im großen Donbogen gewannen die deutschen Truppen in Verfolgung der geschlagenen Bolschewisten weiter an Raum. Schwere Kämpfe entwickelten sich bei den Brückenköpfen am nittleren Don. Bei Woronesch versuchten die Bolschewisten inter massiertem Einsatz von Infanterie, Panzern, Artillerie ind Fliegern den deutschen Brückenkopf einzudrücken. Alle Angriffe scheiterten unter hohen Verlusten der Bolschewisten, ffns diesem Kampffeld allein wurden in der letzten Woche rund 250 feindliche P a n z e r k a m p f w a g e n abge- fchofsen und zahlreiche weitere schwer beschädigt. Ueber dem gesamten Operationsgebiet im südlichen Abschnitt der Ostfront vurden durch Luftwaffe, Flakartillerie und Zerstörung am Boden 306 bolschewistische Flugze u g e vernichtet. Im mittleren Abschnitt der Ostfront wurden die Säube rungsaktionen im Raum Orel und Rschew erfolgreich fort gesetzt. Zahlreiche Kampfstände wurden gesprengt, sowie Ge fangene und Beute eingcbracht. Im nördlichen Abschnitt entwickelten sich örtliche Kämpfe am Wolchow-Brückenkopf und in der Einschließungsfiont von Leningrad. Kriegswichtige Ziele in Leningrad und der Schiffsverkehr im Finnischen Meerbusen wurden mehrfach von schwerer Artillerie des Heeres unter Feuer genommen. Die Luftwaffe dehnte ihre Angriffe bis in den hohen Morden aus, wo die Murmanbahn und auf der Halbinsel Kola die Werften und Magazine des Kriegshasens Poljarnoje wirksam mit Bomben belegt wurden. Insgesamt verloren v>e -ovtieyeroinen in oer letzten Wocye an oer Ostfront 42s Flugzeuge. Erfolgreicher Kampl nnlerer U-Boote Durch unseres U-Boote wurden die wichtigsten über- seischcn Zufahrtslinien des Feindes im gesamten atlantischen Raum abermals nachhaltig gestört. So wurde im Secgebiet lördlich der Azoren ein feindlicher Geleitzug, der Kriegs- naterial nach Afrika bringen sollte, zerschlagen und daraus »eben Handelsschiffe mit 38 000 BRT., darünier ein großer Munitionsdampser, versenkt. Im Kamps gegen die ameri kanische Versorgungsschiffahrt wurden sechs große Handels schiffe mit 51 000 BRT. versenkt und ein weiterer Fracht dampfer schwer beschädigt. So verlor der Feind allein in vier ' Lagen neuerlich 16 Handels, und Transportschiffe. mit ins- gesamt 104 000 BRT. Trotz verstärkter Bewachung gelang es einem deutschen Unterseeboot, in den St. -Lorenz-Strom einzudringen und dort aus stark gesicherten Geleitzügen drei Handelsschiffe mit 15 000 BRT. Herauszuschietzen und zu ver senken, ein weiteres Schiff von 4500 BRT. wurde durch einen Torpedo so schwer getroffen, daß es von der Besatzung aus Strand gesetzt werden mußte. Während so die überseeischen Zusahrtswege des Gegners schwersten Störungen durch die deutsche Unterseeboolwaffe unterliegen, konnte der Mchschubbedars der Achsenmächte im Mittelmeerraum gegen britische Störversuche nachhalng ge- schützt werden. Die deutsche Luftwaffe unterstützte wirkungsvoll die Kampfhandlungen der deutschen Kriegsmarine im Han delskrieg gegen Großbritannien und die USA. Die Besatzungen leichter deutscher S e e st r e i t k r ä f t s gaben bei einem Zusammenstoß mit britischen leichten See- streitkräften im Kanal einen neuerlichen Beweis ihres hohen Kampfwillens und ibrer hervorragenden Ausbildung. Ohne daß es den Briten gelang, auch nur ein einziges deutsches Boot zu versenken, wurden von dem feindlichen Verband fünf Boote versenkt, darunter auch das Führerbool, weitere zwei britische Boote konnten brennend entkommen. Bon den versenkten briti schen Torpedoschnellbootcn wurde eines durch einen deutschen Untersecbootjäger im Nammstotz versenkt, wobei die britische Flagge durch einen deutschen Matrosen heruntergerissen und erbeutet wurde. Von der Besatzung des gerammten und ver senkten britischen Bootes wurden mehrere Mann zu Gefangenen gemacht. Langsteemenflug Kom-Tokto-Rom 26000 Kilometer ohne Radio und Wettermeldungen Großartige italienische Leistung — Ein italienisches „Savia-Marchetti"-Lang- st r e ck e n f l n g z e u g ist, wie amtlich initgeteilt wird, von Rom stach Tokio und wieder zurückgcflogen, um dem javanischen Volke, das Seite an Seite mit dem deutschen und italienischen Volk für die gleiche Sache der Gerechtigkeit kämpft, die kamerad schaftlichen Grütze des italienischen Volkes zu Überbringen. Das Flugzeug wurde von Oberstleutnant Moscatelli gesteuert, der zweiundzwanzigmal den Atlantik überflogen hat. An dem Flug nahmen neben dem Flugzeugführer Major der Flieger Nasio Curto, Hauptmann der Flieger Publio Magini sowie der Funkerleutnant Ernesto Mazetti und der Mechaniker- -feldwebel Ernesto Leone teil. Es traf nach einem programm mäßig durchgeführten 26000 Kilometer langen Flug von Europa nach Asien und zurück auf einem Flugplatz in Mittel italien ein. Die Besatzung wurde bei ihrer Ankunft vom Duce be- grüßt, der von Parteisekretär Minister Vidussoni und von Unterstaatssekretär im Luftfahrtministerium, General Fougier, begleitet war. Außerdem waren der Chef der japanischen Marinemission, Admiral Abe, der Militärattache der lapanischcn Botschaft, Oberst Shimizu, und Kapitän Mitsonobu. sowie der deutsche Luftsahrtattachö, General von Pohl, und andere Ver- treter höherer militärischer Stellen anwesend. Der Kabinettschef des Luftfahrtministeriums, General Casero, verlaß eine von den Fliegern überbrachte Bot schaft des japanischen Kriegsministers und des japanischen Marineministers an den Duce, in der die Bewunderung des japanischen Volkes für diese große Leistung der faschistischen Luftwaffe zum Ausdruck kommt. Der Duce sprach der Besatzung des Flugzeuges seine An erkennung aus. Beim Verlassen des Flugfeldes wurden dem Duce begeisterte Kundgebungen dargebracht. Der Langstreckenflug hat in ganz Italien allergrößte Freude und Genugtuung ausgelöst. Man sieht in dieser glän zenden Leistung eine Bestätigung der hervorragenden Elgen- fchaflen der italienischen Flieger und der GMe des Mugzeug- materials. Die, Blätter weisen darauf hin.^datz dieser Flug ^Ivßisnieils uv er seins cichcm cseviei öurchge- führt wurde. „Giornale d'Jtalia" stellt fest, daß das Flugzeug keine Radioverbindung hatte und die Besatzung über keinerlei Wetterberichte verfügte. Trotz der Schwierigkeiten, die sich daraus ergaben, wurde der Flug mit größter Regelmäßigkeit burchgesührt. Die Japanfliegcr vor der Presse — Der Verlauf des Fluges Kern Zusammenstoß mit dem Feind DNB Rom. 26. Juli. Die fünf Mitglieder der Besatzung, die an Bord eines italienischen Flugzeuges den Flug Rom- Tokio—Rom in vier Tagen Hin- und vier Tagen Rückflug zurücklegten, gaben den Vertretern der in- und ausländischen Presse in Rom ein Interview. Der Leiter des Fluges, Oberstleutnant Moscatelli, berichtete daß der Flug bis ins einzelne vorbereitet worden war und in Ermangelung einer Radiostation an Bord auch das Wetter für dis Dauer des Fluges vorausberechnet worden war. Das Flugi- zeuo flog stets in der größtmöglichen Höhe, nach unten durch eine Wolken,- und Luftschicht gegen Sicht geschützt, ein sehr wichtiger Faktor, da der Flug, der die Südlime üb«r das Meer dann über China nach Japan nahm, zum größten Terl über feindlichem Gebiet erfolgte- Während des ganzen Fluges war kein einziger Zusammenstoß mit dem Feind erfolgt. Der Flug Wi rde in drei Etappen und mit zwei Zwischenlandungen, davon eine bereits auf einer japanischen Basis, durchgeführt. Bei dem Aufenthalt in Japan, der zwölf Tage dauerte, wurde das Flugzeug vom Bordmonteur in drei Tagen mit Hilfe der japanischen Kameraden vollkommen überholt. Der Empfang in Japan war sehr herzlich^ Zum Empfang waren militärische Vertreter sowie ein Angehöriger der Regierung er schienen. Die Besatzung wurde von Ministerpräsident Tojo empfangen. Ser Kampf im Men Ueber die 7 Kilometer breite Don-Mündung Eine autzerordentliche Leistung. — Gegenangriffe im Donbogen erfolgreich abgewchrt. Zu den Kämpfen um die Donübergänge südlich und ost wärts von Rostow teilt das Oberkommando der Wehrmacht ergänzend mit: Der Feind versuchte vergeblich, teilweise in Bunkerstellungen, hartnäckigen Widerstand zu leisten. Dir Ueberwindung der Don-Mündung war eine außer- ordentliche Leistung aller beteiligten Verbände, da das 7 Kilo meter breite Delta mit seinen Inseln und Sümpfen die Ver teidigung der Bolschewisten begünstigte. In zähen Kämpfen wurde der feindliche Widerstand gebrochen und der Uebergang Uber den Don erzwungen. Auch slowakische Truppen, die ftm schon im Kampf um Rostow durch ihren hervorragenden Kampfgeist bewährt hatten, waren an diesen erfolgreichen Kämpfen beteiligt. Die Kampfhandlungen wurden durch Verbände der Luft waffe wirkungsvoll unterstützt. In pausenlosen Angriffen bombardierten Kampf- und Sturzkampfflugzeuge die südlich Rostow zurückflutende« bolschewistischen Kolonnen, und beleg ten de» Schiffsverkehr auf der Don-Mündung wirkungsvoll mit Bwmben. Außer einem Kanonenboot. daS in eiliaer Flucht „Schiffe, Waffen und Soldaten" Es handelt s ich um keinen Hans-Albers-Film und auch um kein Buch von Ldschmid — es ist die in drei Worten zusamm-n,- gefaßte Not der Gegner Deutschlands und seiner Freunde und es ist die Ueberschrift eines Artikels der britischen Wochenzeit schrift „Stectator" zur gegenwärtigen Lage Rüstungsproduktion und Schiffahrt seien die brennenden Probleme des Tages und das Interesse an ihnen werde nur noch durch die „stürmische Offensive" der deutschen Armee in Sowjetrußland erhöh! Aber die englische Zeitschrift muß selber zugeben, daß alles Nachdenken die auf dem Gebiete der Rüstungsproduktion und der Schiffahrt bestehenden Schwierigkeiten nicht beheben und es auch nicht ver hindern, daß sie die Kriegsanstrengunaen der verbündeten Natio nen hart einengten, ob es nun darum gehe die Front in Aegyp ten zu verstärken, eine Offensive im Pazifik durchzufüprem oder die auf den Schultern Rußlands wachsende Bürde durch ein wirksames WlerNingsmanöver zu erleichtern. Aber die Sorgen sind damit noch nicht vollzählig angegeben. „Stectator" fährt fort: Ursprünglich habe man gehofft, daß von den zwei Problemen der Rüstungsfabrikation und des Transportes bis zu diesem Zeitpunkt das Problem der Matcrralherstellung in weitem Maße gelöst werde: zumindest sei erwartet worden, daß man setzt irgendwo die Tanks, Geschütze und anderen Waffen hätte, die gebraucht würden und man nunmehr alle Kräfte darauf konzentrieren könne, sie auf die eigentlichen Kriegsschauplätze zu befördern. Aber die Kämpfe in Lybjen und in Aegypten hätten diese Erwartungen in starkem Maße enttäuscht. Der Haken an der alliierten Rüstungsproduktion sei nicht in t>«r Menge des hergestellten Kriegsmaterials, sondern in dessen Qua lität zu finden Man habe zwar eine Menge Wafstzn, dock, seien sie, wie sich inzwischen herausgestrllt habe, den modernen Waffen der Achsenmächte gegenüber nicht zu gebrauchen. Soweit das Eingeständnis dieses Blattes. Aber auch von zahlreichen anderen Seiten liegen Musterungen über den dringen de^ Notstand in der Frage der Rüstungsproduktion und auch der Schiffsraunmot vor, zu denen noch die unmittelbare Sorge um den Zwang kommt, eine zweite Front im Sinne -er sow jetischen Forderungen zu errichten. Die Sowjets lassen in dieser Beziehung nicht mehr locker. Litwinow in Washing ton und Maiskh in London weichen ihren Verbündeten nicht von der Seite, zahlreiche Berichte aus neutraler Quelle lassen erkennen, daß dabei ihre Gesuche immer ungeduldiger. Werden. Aber was soll man in Moskau mit einer Feststellung wie der anfangen, die sich im „Eveuing Standart" befindet« „Früher oder später werden die vereinigten Nationen in die Bresche springen müssen". Früher oder später? Nur zu deutlich hat man nach den bisherigen Erfahrungen das Gestühl, daß es auch diesmal wieder „zu spät" sein wird. Wie verzweifelt die Situation ist, ergibt sich auch daraus, daß im Rahmen der Dis kussion u m die Errichtung einer zweiten Front jetzt auch das Projekt aufgetauch tist, die kleineren weniger als 1500 BRT großen Schiffe in den Dienst des Planes einer zweiten Front zu stellen. Diese Schiffe sind zwar für den Ueberseeverkehr uugg- eigne, und höchstens für kürzere Ueberschifsiangsstrecken verj- wcndbar — aber in der Not greift man eben zu jeder Möglich keit Schiffe fehlen Waffen sind ganz unzureichend vorhanden, das Mensche« rescrvoir der Sowjets schmilzt immer mehr zusam men «ine Einsatzmöglichkeit -er anglo-amerikanische« Soldaten schein» «icht gegeben. Das ist eine mehr als düstere Bilanz beson ders im Schatten der neuen großen Niederlage von Rostow. dem Schwarzen Meer zustrcbte, wurden mehrere Fährboote mit flüchtenden Truppen in Brand geworfen., Im Unterlauf des Don ostwärts Rostow griffen die deutschen Kampfslieger verbände erfolgreich in die Erdkämpse ein und brachten zahl reiche Batterien zum Schweigen. Die stark befestigten Verteidi gungsanlagen der Bolschewisten am Süduser des Don wur den wirkungsvoll bombardiert. Im großen Don Bogen versuchte der Feind eine Vcrtcidigungsfrout westlich des TonS zu errichten. Mehrere, mit starker Artillericuntcrstütmng vorgctragene feindliche Ge genangriffe wurden erfolgreich abgewehrt. Südlich des Tschir wurden Stellungen des Feindes durchbrochen. Die Bolsche wisten versuchten hier vergeblich, durch Heranführcn von Vcr- .stärknngcn das Vordringen der deutschen und der verbündeten Truppen aufznhalten. Auch ein feindlicher Durchbruchsversuch scheiterte, nachdem schnelle deutsche Verbände durch einen Flankenstotz starke feind liche Kräftegruppen vernichtet hatten. An anderer Stelle wurden mehrere von Panzerkampfwagen unterstützte feindliche Angriffe in erfolgreichem Zusammenwirken mit Sturzkampfflugzeugen zerschlagen. Der Schwerpunkt der deutschen Luftangri'c im Don- Bogen richtete sich wieder gegen feindliche Panzerbereitstcllun- gen und Kolonnen. 40 bolschewistische Panzerkampfwagen wurden durch Bomben der Sturzkampfflugzeuge vernichtet. Schlacht- und Kampfflieger zerstörten zahlreiche Geschütze und warfen bei wiederholten Tiefangriffen mit Material beladene Fahrzeuge in Brand. Der Nachschubverkehr des Feindes auf der Wolga war Tag und Nacht das Ziel deutscher Luft angriffe. Neue Ritterkreuzträger Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen KreuzeS an Hauptmann Kuhlmey, Gruppcnkommandeur in einem Sturzkampfgcschwader, und an Gefreiten Franz Doss, Grup penführer in einem Gebirgsjäger-Regiment. i