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Abonnement: Monatl. 50 L, vierteljährlich ,.25, bei freier Zustellung ins Haus sowie durch die Post unter No. 805) s.-sO. des Komgl. ümtsgenickts und des Stadtratkes 2» pulsntts. Amtsblatt für den Bezirk des Aonigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Böhmisch - Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Oberstem«, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Rl.-Dittmannsdorf, Druck und Verlag von L. L. Förster's Erben. Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Ar. 2S5. Verantwortlicher Redakteur Otto vorn in Pulsnitz. lierg. lmwandlung ten wir um -chulgebäude erg. Neueste Ereignisse. Die Reichstagssitzung am Montag mußte wegen Beschlußunfähigkeit vorzeitig abgebrochen werden. Nach einer Londoner Meldung hat der südafrika nische Krieg fünf Milliarden 800 Millionen Mark gekostet. Der britische Kolonialsekretär Chamberlain hat auf dem Kreuzer „Good Hope" die Fahrt nach Süd afrika angetreten. Deutschland und England planen eine gemeinschaft liche Flottenkundgebung gegen Venezuela. Chamberlain's Reise nach Südafrika. Jo« Chamberlain, der noch immer schier allmächtige Kolonialminister England», befindet sich nunmehr auf der Reis« nach Südafrika, um die dortigen Verhältnisse, be sonder» aber diejenigen in den neuen englischen Kolonien Transvaal und Oranje River, au« persönlicher Anschauung kennen zu lernen. Wenn man sich der Tatsache erinnert, baß die Verantwortung für den fast dreijährigen Burenkr'eg und für di« durch denselben bewirkte Verwüstung der bis- herigen Burenrepubliken, für Vie furchtbaren Leiden de« Burenvolk« zu einem guten Teil« Chamberlain zukommt, so erscheint sein jetzt auSgesührter Entschluß, nach Südafrika zu Sehen und sich selber davon zu überzeugen, wie dort die Dinge nach Beendigung des verheerenden langen Kriege« Eigentlich stehen, am Ende gar nicht weiter überraschend. Chamberlain hat feiten« der nicht englischen Welt schwere Und in ihrem Kern zweifellos berechtigte Anklagen wegen seiner südafrikanischen Politik erfahren, die mit allem Be acht auf den blutigen und gräuelvollen Krieg zugeschnitten U>ar, und sogar in England hat eS keineswegs an uner schrockenen Männern gefehlt, welche die von dem vielgefeier- Kn Kolonialminister vertretene Blut- und Beutepolitik gegen über den ehemaligen Burenstaaten entschieden verdammten. Der »flotte Joe" konnte freilich, Dank der von ihm be kundeten Zähigkeit und Beharrlichkeit in den so wechselreichen Phasen deS Burenkriege«, schließlich einen vollen äußerlichen "'folg der von ihm so konsequent durchgesührten Politik Zeichnen, die England» Gebiet und Einfluß in Südafrika !° wesentlich vergrößert«, und der Erfolg bedeutet eben auch u> Chamberlain'« Fall einfach Alle«. Trotzdem hat er eS ^4 für angezeigt gehalten, seinen Gegnern zu beweisen, daß keineswegs nur der kaltberechnende Staatsmann ist, der mumphirend auf seinen Erfolg blickt und gleichgültig über Besiegten hinwegschreitet, sondern daß er sozusagen auch Hd Herz besitzt und darum den neuen Untertanen der Avne Englands den Oelzweig d«S Frieden» und der Ver- .ng selber bringen will. Deshalb ist jetzt von Cham plain die südafrikanische Reise in» Werk gesetzt worden, sie ihn in einem anderen, günstigeren Lichte der Mitwelt Wnüber erscheinen lassen, al» e« bisher ihn immer umgab, ' will zeigen, daß er die Wunden, welche durch seine im fischen EtaatSinteresse getrieben« Politik in Südafrika ge- ^ugen wurden, auch zu heilen bestrebt ist. »I» »Nu"' falls Chamberlain wirklich ehrlich und aufrichtig ^Frieden»- und Versöhnungsapostel auf südafrikanischem erscheinen will, was er ja auch schon wiederholt ver- zMl hat, im englischen Parlament, in seiner Birminghamer H * Und in seinem kürzlich veröffentlichten Briefwechsel mit Loui» Botha, so können alle Kulturnationen seine r M nach Südafrika gewiß nur mit sympathischem Interesse Aber freilich, soll der Bes ch de» englischen hhA?kr» in Südafrika auch tatsächlich die im Interesse der tz,°bimhrung de» Rasienausgleich», deS Schwinden» der zwischen Engländertum und Afrikandertum, so Heilung der dem Burenvolke zugefügten schweren wünschenswerte Früchte zeitigen, so ist e« nötig, ^^wberlain den Dingen in Südafrika überall auf den Aht, daß er sich keinen blauen Dunst vormachrn Uh. Aknn man ihm nur hin und wieder eine zerstörte Zih, kMtig zeigt, wenn man sich feiten» der Milner'schen drstrebt, dem einflußreichsten Minister Er. britischen üi! Art Potemkin'sche Dörfer, in« Südafrika- Ertragen, vorzuzaubern, wenn die nämliche Clique I Chamberlain von einer direkten Aussprache mit ^lt,v Ebensten Vertretern de» Burenvolks möglichst fern- kann sich seine selbst gewählte Friedensmission Th^ktllen. Vorerst indessen liegt noch kein zwingen- vor, zu glauben, daß Chamberlain lediglich nach Südafrika kommt, um sich hiermit eine schöne Pose nacb außen zu geben und höchstens die Interessen der verbissenen .Jingors" und der «lenden Verräter unter dem Burenvolke zu fördern. Ale wrhrem Staatsmann muß ihm vielmehr daran gelegen sein, die ruhige und ersprießliche Entwickelung Britisch-Südafrika« durch einen gerechten Ausgleich zwischen den beiden dortigen weißen Raffen zu sichern, und hierzu kann der Besuch Chamberlain« in den neuen britischen Kolonien in der Tat die geeignete Grundlage abgeben, so fern eben Chamberlain ohne alle Voreingenommenheit den wahren .Stand der Dinge in Südafrika zu erforschen trachtet. Vertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Der Wander-Kochkursus, über den wir schon neulich berichteten, ist seit dem 17. dieses MonatS in voller Tätigkeit. Die einzelnen Abteilungen sind reichlich besetzt; nur der Vormittagskursus (Montag, Donnerstag und Sonnabend von 9 Uhr an) kann noch einige Teilnehmerinnen mehr beschäftigen und cs ist nur angelegentlichst zu empfehlen, daß die günstige Gelegenheit eines gründlichen Unterricht» im Kochen von der weiblichen Jugend fleißig wahrgenommen wird. Auf ein« möchten wir heute noch Hinweisen und wir glauben, damit manchen einen guten Dienst zu erweisen. Von dem Kursus au« wird auch Essen, die Portion zu 30 Pfennige verkauft und zwar Montag, Donnerstag und Sonnabend mittags IS Uhr und jeden Abend (außer Sonn abend) um 9 Uhr. Die Bestellung auf Essen nimmt die Lehrerin Fräulein Nake (Obersörst-rei 1 Treppe) entgegen; sie ist auch bereit, jede weitere Auskunft über den Kursus zu geben. PulSnitz. An hiesiger Polizeistelle sind al« ge- fun en abgegeben worden: ein Haarkamm, ein Kinderhand schuh und ein Schlüssel. — Die Weihnachtszeit ist angebrochen! Und ihre Vor freude auf da« schönste Fest im ganzen Jahre wird nun bald die Stimmung beherrschen; alle die heimlichen und doch so herzlichen Vorbereitungen für den Christabend spinnen im traulichen Heim ihre bindenden Fäden und lassen den dunkleren Gedanken eine» Tage» Last und Arbeit weniger Raum. Sich begnügen heißt eS im kalten Winter für Tausende und Abertausende von Familien, aber die Helle WtihnachtSlust, dir uns au» den Augen unserer Jugend entgegenstrahlt, ist eine Sonne, vor welcher da« Ei» der täglichen Verdrießlichkeiten nicht Stand hält. Wie die kleinen Seelchen sich die nahe Zukunft auSmalen, wie sie um ein Nicht« in Helle Freude geraten, wie sie nicht genug von den Wundern de» Weihnachtsmannes plaudern können, die sie in einem Schaufenster erblickt, wie sie lachen und singen; da» ist die rechte Jugend-Poesie, die sich nur bei uns in Deutschland so hell und rein findet, die von keinem modernen Wunder ersetzt werden kann, die wir darum hegen und pflegen wollen in unseren anspruchsvollen Tagen, wie unsere Väter und Großväter e« einst in bescheideneren Wochen getan. Weihnachtszeit braucht Weihnachtsstimmung, denn in dieser Stimmung wird am meisten „gekauft", zur Freude der Geschäftswelt, die nicht versäumen möge, recht zeitig daran zu denken, der Weihnachtsstimmung durch fleißige« Jnseriren förderlich zu sein — im eigenen Interesse. Obersteina, 26. November. Am DienStag abend '/,1S Uhr wurde wiederum durch ruchlose Hand versucht, da« dem Gutsbesitzer August Zeiler hier gehörige Gut durch Feuer zu vernichten. Zum Glück wurde e« noch rechtzeitig von Nachbarn gemerkt und im Entstehen erdrückt. Da seit dem letzten Feuer viel Zeit vergangen ist, glaubte man all- gemein sich sorgenlos schlafen legen zu können, e« sei nun Ruhe, doch ist dem nicht so, der verruchte Bube scheint sein schändliches Werk weiter zu betreiben. Oberlichtenau. Nächsten Sonntag findet im Gasthof zu den Linden ein Konzert von der Kapelle deS König!. Sächs. Artillerie-Regiment« Nr. 12 unter Direk tion de« Herrn M. Dörffel statt. Die Konzerte der Ar- tillerie-Kapelle konnten sich bisher großer Beliebtheit und eine- zahlreichen Besuches erfreuen, hoffen wir, daß das selbe auch nächsten Sonntag der Fall ist. — Vom Völkerschlacht-Denkmal. Von der Ausge staltung de- JnnenraumeS diese- Denkmal- ist bisher nur wenig bekannt geworden, und doch soll er einst den Glanz, punkt deS ganzen Bauwerke- bilden. Di- seitlichen Wälle und die an der vorderen Schauseite dcS Denkmals zu er bauende Prachttreppe führen zu dem 29 m über der Erde gelegenen Kuppelraum, derselbe mißt 25 w im Durchmesser und wölbt sich zweimal durchbrochen bis zu einer Höhe von 50 w. An den vier verbrochenen Ecken finden vier Machtgeftalten Platz, während an d.-n Wänden in bunten GlaSmosaiken die Heldentaten deS deutschen Volkes zur Dar stellung gebracht werden. Zum ersten und zweiten Rund- aang führen zwei Treppen, damit auch die höher gelegenen Malereien besichtigt werden können. Hier sollen auch die Namen derer angebracht werden, die hundert Mark und mehr für da- Denkmal sammelten oder beisteuerten. Von diesen Rundgängen hat man gleichzeitig auch die Aussicht auf die Schlachtfelder, wo für Deutschlands Freiheit gekämpft und der Grund für Deutschlands Einheit gelegt wurde. Deutsche Männer und Frauen helft bauen an diesem Male de- Ruhme- und der Ehre. Lose der zu Gunsten deS Baue- genehmigten Geldlotterie sind in allen LoSgeschäften zu haben. Bei Abnahme von 10 Losen wird ein Freilos gewährt. — Mit Genehmigung Sr. Majestät de» Königs soll vom 1. Januar 1903 an die Stelle der bikherigen Geschäfts ordnung eine neue Geschäftsordnung für die Königlich Säch sischen Justizbehörden in Kraft treten. Von d«r bisherigen Geschäftsordnung bleiben jedoch die auf die Recht- Ilse zwi schen sächsischen und außerdeutschen Behörden bezüglichen Vor schriften der 439 bi« 441, soweit sie nicht inzwischen ge ändert sind, bi« zu der in Aussicht genommenen Neufassung der Vorschriften über Ersuchen um Gewährung von Recht«- hülfe im Ausland und um Auslieferungen einstweilen in Kraft. Bautzen, 25. November. Sitzung der I. Strafkam mer 1 e« König!. Landgericht«. Wegen SittlichkeitSverbrechen« wurde der Fleischergeselle Kurt Arno Böttcher au« Pulsnitz zu 8 Monaten Gefängnis kostenpflichtig verurteilt. 1 Monat der erlittenen Untersuchungshaft fand Anrechnung. Bautzen , 25. November. Unter den von der L m- deSlotterie „Prömitrten" befinden sich Arme und Reiche und verteilt sich der Prämien-Sewinn zum Teil aufLBautzen und Umgebung. Das größte Sümmchen dürste der Kollek teur Jäger selbst einstreichen (man spricht von drei Zehntel). Unter anderen hat auch ein Zehntel diese« SlückSlose« ein armer Bauersmann im nahen Wilthen, über dessen Hau- und Familie bisher deS Glückes Auge weniger wachte. Bor Jahresfrist brannte seine kleine Wirtschaft nieder, wobei seine Mutter in den Flammen umkam; sein Vater wurde mit der Bahn überfahren und er selbst hat durch einen Un- glückSfall ein Auge verloren. Hier mag Fortuna die rechte Wahl getroffen haben. Möchte eS aber auch allen ein „wirk licher Gewinn" fein. ( Bautzen, 24. November. Gestern Nachmittag fand hier die Beerdigung de« verstorbenen Assistenzärzte« vr. Jahn statt. An der Trauerfeier, bei der Diakonu« Or. Heber eine ergreifende Predigt hielt, beteiligten sich die Spitzen der städtischen Behörden, die Herren Offiziere, hiesige und auswärtige Aerzte, eine Abordnung der Studentenvereinigung „Wettina" aus Leipzig, sowie zahlreiche Herren der hiesigen Bewohnerschaft. Das bisher über den Vorgang herrschend« Dunkel hat sich auch bis jetzt noch nicht vollständig geklärt, soviel steht jedoch fest, daß Or. Jahn da« Opfer ein.« in heiterer Stimmung auSgesührten Scherzes geworden ist, und daß der gegen ibn von seinem intimsten Freunde, dem Augenarzt vr. Neumann, geführte Stoß keneSwegL in böswilliger Absicht geschehen ist. Or. Jahn hat vor seinem Tode noch versichert, selbst einen Teil der Schuld zu tragen. — Kronprinz Friedrich August von Sachsen ist am Montag in der siebenten Vormittigsstunde von seinem Jagd- ausenthalt im Salzburgischsn, bei welchem ihm der bekannte Unfall zustieß, wieder in Dresden eingettoffen. Da» Allgemeinbefinden des erlauchten Patienten ist ein durchaus befriedigendes, so daß auch keine Krankheitsberichte zur Aus gabe gelangen. — Der preußische Eisenbahnminister Budde ist in Dresden angekommen. Dre « orn , 24. November. Der zur Zeit in De», den weilende preußische Minister der öffentlichen Arbeiten, v. Budde, stattete heute im GeneraldirektionSgebäudr hier« selbst, Winterstraße 4, dem Generaldirektor der sächsischen StaatSeisenbahnen, v. Kirchbach, einen Besuch ab. Dresden, 25. November. Noch unbekannt dürste die Tatsache sein, daß der verstorbene Geheimrat Krupp am 19. August 1882 in der kleinen evangelischen Erlöser kirche der Vorstadt Striesen von dem damaligen Pfarrer v. Soden getraut worden war. Seine Braut, Freiin v. Ende, hielt sich damals bei ihren in Blasewitz wohnenden Eltern auf. Die Trauung wurde im engsten Familienkreise geseiert. — Der Verbanv Sächsischer Industrieller hat an da» Direktorium der Firma Krupp folgende Beileidskundgebung gerichtet: Tief ergriffen durch die Kunde von vem früh zeitigen Hinscheiden de« Leiters unseres größten deutschen industriellen Unternehmen» bitt-t der Verband Sächsischer Industrieller Ihnen seine ausrichtigste Teilnahme auSsprecheu zu dürfen. Die vaterländische Industrie wird stet» in Dank-