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U'iulirnbluN für Mtsnitz, Königsbrück, Aaöeöerg, Kadeburg, Moritzburg und Kwgegeud. orlchcim Mittwochs u. Sonnabends. Abonncmentspreis: L>iertkUL->rUch t» Rzr., auck b.'i Bcstcllungcn durch dic Post. Inserate werden mit « Pf. siw den Ramu einer gespaltenen liorpnö.Zcilc be rcibnet und sind bis spätestens Dienstags und Freitag» sriih d Uhr hier auszuzeben. Amtsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück. DreiundzwanzigsLer Jahrgang. Bcrantwortlichc Redaction, Druck und Verlag von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. Geschäftsstellen für Königsbrück: bei Herrn Ka.stnr Montz Tschersich, Dresden: OK - nencenburcku von Max Rsschprer Leipzig-. H. Engler, Leonhard n. öomp. daselbst, Haasenstein und Vogler daselbst und Eugen Fort daselbst. Conuabcud den 28. Jmmar 1871- Qiiittmig «nd Dank. Nachstehende MonatSbeitkäge zur Unterstützung bedürftiger Ehefrauen der zur Fahne einberufeneu Landwehrleute und Reservisten sine bis mit Monat December 1870 bei dem Cassirer des unterzeichneten Comite's, Herrn August Dietrich, eingegangen. Indem man hierüber qniitirt, dankt man Jedem auf das Herzlichste. Pulsnitz, am 26. Januar 1871. Der Co mite. I. A.: Dürgermstr. .Lotze. Auf die Monate September, Octcber, November und December. Von Hr. Pastor U. Richter 2 Tblr., von Hr. Apotheker Herb 2 Thtr. 20 Ngr., von Hr. Kaufmann Böttner 2 Thtr., von Hr. Kaufmann Hauffe 4 Tblr.; auf ric Monate Octobcr, November und December von Hr, Centro- lcur Löwe 1 Thtr. Il^Nar., vom Kaufmann Dietrich 2 Thlr., von Hr. Ift. Beyrich 1 Thlr. 15 Ngr., von Hr. Kaufmann Siebers 2 Thlr., von Hr. Assesjor West 2 Thlr., von Frau vcrm. Paul 15 Ngr., von Hr. Aev. Hi. Bachmann 3 Thlr., von Hr. Organist Rödiger 15 Ngr., von Hl Adv. Eißner 3 Thlr., von Hr. Kaufmann Scbmcllig 3 Thlr., von Hr. Schulr-ir. Graul 1 Thtr., von Hr. Kaufmann Emil Lehmann 3 Thlr.; auf Lie Monate November und December von Hr. Pfefferküchler Groschky 1 Thlr., von Hr. Dr. Kreyßig 1 Thlr. Sachsen. Dresden, 24. Ian. Wie dem „Dresdner Journal" geschrieben i wird, dürften die Wahlen zum deutsche:! Reichs tage am 3. März, die ' Einberufung deö Reichstages zum 9. März und die Einberufung des i Anndeorathes zum 20. Februar erfolgen. Dresden, 21. Ian. Sr. Maj. dein Könige ist durch Vermittelung ! ves hiesigen königl. Preuß. Gesandten ein aus Vcrsaillcs durch einen Feld jäger hierher gelangtes Handschreiben Sr. Maj. des Königs von Preußen Megaugen, durch welches Allerhöchsldcrselbe unsere Königs Majestät die Annahme der deutschen Kaiscrwüroe notisicirt. Wie wir vernehmen, ist von Sr. Maj. dem König in Erwiderung dieser Botschaft heute Dank- saguugs- nuv Glückwünschungsschrcibcn an des deutschen Kaisers Majestät nach Versailles abgegangen. - Von den 80 sächsischen Felddiakcucn, welche auf den KriegSschau- platz ausgerückt waren, sind noch 42 >m Dienst. Der Rest hat theils seinen freigewählteu Berus mit dem Tode besiegelt, theils halten sie in den Feld- ' lazarethen keine entsprechende Verwendung mehr finden können, theils hatte die Größe der übernommenen Pflichten das Maß ihrer Kräfte überstiegen, i Die Wirksamkeit der unermüdet treu Ausharrenrcn findet im Felde wie in der Hcmiath allseitige Anerkennung. . Von der oberen Elster, 21. Jan. Der Stadtrath zu Adorf be absichtigt bei der Uebergabe oder gewaUmmen Einnahme von Paris sofort mit allen Glocken läuten zu lassen, welche hochfeicrliche Frcueeusbezcugung gewiß den Wünschen und Gefühlen der großen Mehrheit der Einwohner- ' schäft entsprechen wird und wohl zur Nachfolge in anderen Städten und Ortschaften mahnt. Dagegen scheint mit der Zunahme der deutschen Siege > sich die Opferbereftwilligkeft der Leute daheim keineswegs zu steigern, so hat eine weitere derselben Behörde veranstaltete Sammlung von HauS zu HauL für die Hinterlassenen der von Adorf ausgerückten Mannlchasten weit weniger ergeben, als die erste Sammlung. Ebenso ist die Mitglieder zahl des Internationalen Hilssvereius daselbst mit wöchentlichen Beiträgen ü 1 Ngr. von 112 aus 42 herabgeschmolzen, während sich die Beiträge der Mitglieder, welche sich zu höheren monatlichen Gaben verpflichtet haben, zu welchen vorzugsweise die Beamten zählen, nur um wenige Groschen vermindert haben. Preußen Berlin, 24. Januar. Dem Vernehmen nach hat Se. Majestät der Kaiser und König sämmllichcn deutschen Souverainen, sowie den Senaten der Freien Starte seine Annahme deutschen Kaiserwürde in förm licher Weise notisicirt. Die bisherigen Vertreter des Norddeutschen Bun des bei den fremden Höfen erhalten nunmehr neue Beglaubigungen als täiserl. Botschafter, rejp. Gesandte deS Deutfchcn Reiches. Köln, 16. Jan. Im Barackenlager der französischen Kri^Saefaugcueu verbreitete sich vorgestern gegen Abend plötzlich die verfrühte Nachrichy daß Paris capitulirt habe. Sofort brach das ganze Lager in Freudenthränen aus. DaS ist vielleicht in manchen Augen nicht übermäßig patriotisch gewesen, aber jedenfalls verständiger, wie das Geschrei der Thoren: „Widerstand zum Aeußersten/ — Aus Posen vom 16. Januar meldet der „B. B.-E/: Angesichts der zu erwartenden Capitulatiou von Paris bat das General-Commando die Weisung gegeben, Einrichtungen zur Aufnahme von 150,000 Gefangenen in Posen,'Glogou und Liegnitz zu treffen. Saarbrücken, 23. Januar. Der König hat im Hcmptguarticc Ver saillcs am ! 8. ds. anläßlich der Uebernahme der Kaiserwürde folgenden Armee befehl erlassen: „Mit dem heutigen für mich und mein Haus denkwürdigen Tage nehme ich im Einverständniß mit allen deutschen Fürsten unter Zustumnung aller »deutschen Völker neben der von mir durch Gottes Gnade ererbten Stellung des Königs von Preußen auch die eines deutschen Kaisers an. Eure Tapferkeit und Ausdauer in diesem Kriege, für welche ich Euch wiederholt meine vollste Anerkennung aussprach, hat das Werk der iunereu Einigung Dentschlands beschleunigt, einen Erfolg, den Ihr mit Einsetzung Eures Blutes und Eures Lebens erkämpft habt. Seid stets eingedenk, daß der Sinn für Ehre, treue Kameradschaft, Tapferkeit und Gehorsam eine Armee groß und siegreich macht; erhaltet Euch in diesem Sinn, dann wird das Vaterland immer, wie heute, mit Stolz auf Euch blicken nnd Ihr werdet immer sein starker Arm sein." Bayern. München, 24. Jannar. Dem Vernehmen nach begeben sich die M nistcr v. Lutz nnd v. Prankh nächster Tage nach Berlin, nm die Ratificaton der Bundesveriräge daselbst zu vollziehen. ° München, 23. Jannar. Der Magistrat nnd das Gemeindecollegium van München werden in ihrer nächsten Sitzung über eine gemeinsam an dm deutsch:» Kaiser zu richtende Adresse bcrathcn,' nachdem in anderen Städten Bayerns, so in Memmingen, Lindau n. s. w., ähnliche Adressen bereits be schloffen worden sind. München, 21. Ian. Nach Verküudigung des Resultates im Ge sammcheschluß beider Kammern über die Versailler Verträge richtete der 1. Präsident von Weis eine Ansprache an die Kammer, in der er dem Gefühle der Wichtigkeit des Momentes Ausdruck gab und schloß mit einem begeistert von der Kammer erwiderten dreimaligen Lebehoch auf Se. Maj. den König. Vor acht Tagen wird keine weitere Sitzung der Kammer stallfinren. Nach allmählichem Bekanntwerden des Ab- slimmvngsresultates haben viele Häuser Flaggen aufgesteckt. München, 22. Januar. Wie dem „Bayerischen Courrier" „von sehr glaubwürdiger Seite" mitgetheilt wird, ist ein Telegramm vom bayerischen Gesandten in Rem, Grafen v. Tauffkircheu, im Ministerium des Aenßeren cingetroffen, in welchem der Gras meldet, der Cardinal Antonelli habe ihm im Austrage drS Papstes die Mittheilung gemacht,