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Montag» äen 4. Oktober 1915. Nr. 230. Mer Tageblatt Si'LWsZ "L-L/Lch. SSLLT KAK:-A«L».'L2 ^HLR^LLllLl. Illi, llll» I/Sll^l)ll.llL LHZSN- 5^ HLAM ZAWZZ mit öer wöchentlichen Unterhaltungsbeilage: Mer Sonntagsblatt. MMU.UZ k«g«r UN» flu»,od«fi«uen, sowl« SpreckgunS» Ser NeSaktton mit Ausnahme öer Sonntage nachmittags 4—5 Uhr. — Telegramm-Aöresse r Tageblatt Aueerzgebirge. Zernsprecher LZ. w«nn »Ir Aufgnb« »es Sntrrate» L'L"i?N.::i °LL !°- ,a»n «M-h, »ich, LAS"^ 10. Jahrgang. ffbermal; schmre ilerlM kür Oie seincie im Arsten ml! Osten. Lustaagriff auf-as neutrale Luxembmg. — 1-0000 feln-Uche Verluste au -er Westfront. — rin Geheimbefehl Joffres. — Zeige Schurkereien -er englischen Potte. — Ein rustlsthes Ultimatum an Sulgarken. - LanSung von Vierverban-struppen in einem griechischen Hafen! vom Sonntag. I- M-b» ui». >sver »mtliche hriegrbeilchk vsn beute! Oberste Heeresleitung. vir j«d». «SHPH y .- "'VH - bis nicht die letzte ist, gedrückt rvurdÄt. Nach vorsichtiger Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe öes GenrralfelümarschaUs von hinöenburg. Die Russen setzten gestern nach ausgiebiger Artillerie-Dorbereitung fast auf der ganzen Front zwischen Postcmwy und Smorgon in dichten Massen zum Angriff ein, der unter ungewöhnlich starken Ver lusten zusammenbrach. Nächtliche Teilunternehmungen blieben ebenso erfolglos. Auch südöstlich von Lenne- waden an der Düna wurde ein feindlicher Vorstoß abgewicsen. Bei den anderen Heeresgruppen ist bw Lage unverändert. übersteigt den bisher jemals festgestellten größten Ver brauch. 3. Der gegenwärtige Zeitpunkt ist für einen allgemei nen Zeitpunkt besonder» günstig. EisnerfM» haben die Kitchener-ArmeÄn ihre Landung in Frankreich beendet und andererseits haben dise Deutschen noch jim ,letzten Monat von unserer Front Kräfte rvcggczogcü, um sie an der rus sischen Front zu verwenden. Die Deutschen halben nur sehr dürftige Reserven hinter der dünnen Linie KHSer Crabenstellung. 4. Der Angriff soll ein allgemeiner sein. Er wird aus mehreren großen und ^gleichzeitigen Angriffen bestehen, die aus einer großen Front vor sich gehen sollen. Tie englischen Truppen werden mit be deutenden Kräften daran teiilnchmen. Auch di« eng Küchen Truppen werden sich an den Angriffshandlungen beteili gen. Sobald der Feind erschüttert sein wird, werden die Truppen an den bis dahin untätig gehaltenen Teilen der Front ihrerseits angreisvn, um die Anordnung M vor- vollständigen und ihn zur Auflösung zu bringen. Es wird sich für alle Truppen, die angreifen, nicht nur darum handeln, die ersten feindlichen Gräben roegzunehmen, sondern ohne Ruhe Tag und ^Vacht durchzustotzen über die zweite und oritte Linie Lis in das freie Gelände. Die ganze Kavallerie rost^, an Lie'en Angriffen teilnehmtzn, um den Erfolg «mA wertem Abstand vor der Infanterie auszunuhcn. Dio Gleichseitigkeit der Angriffs, ihre Wucht und Ausdehnung werden den Feind hindern, seine In fanterie- und Arbilleriereseroen auf einem Punkts zu versammeln, wie er es im Norden von Artas tun tonnte. Diese ihm stände sichern den Erfolg. Die Bekanntgabe dieser MitreKungen an die Truppen wird nicht verfehlen, den Geist der Truppen zu der Höhe der Lspser zu erhOerr, die von ihnen gefordert werden. Es list daher unbedingt nötig, daß die Mitteilung mit Klugheit und II Überzeugung geWeht. hgez.) I. FoHfrs. Hierzu gab ein französischer Regimentskommandeur folgenden Zusatz: Diesen Befehl bringt der Oberst zur Könnt, nis der Herren VätaillonskomMandeure und Khmpagnie- fiihrer und Littet sie, während des Dienstes in den Gräben und im Lager jede Gelegenheit zu benutzen, um den Leuten begreiflich zu machen, daß die von ihnen geförderten An strengung derartige Folgen haben kann, daß der Krieg bin nen kurzem mit einem Schlage zu Ende ist. Alle müssen bsi den beabsichtigten Angriffen diejenige Kraft, 'Energie und sfav'crkeit einsctzen, die nötig ist, um so ein großes Ergeb nis zu erreichen. Wir müssen die deutschen Li- n i em durchbrechen und dazu vorwärtsgehen trotz allem. . . . Der Befehl de» Generals Fasste wird in interessanter Weise durch nachstehende Acußerung des Kommandeurs der englischen Gardedivi-sion ergänzt, dis am 25. September in deutschen Hände gefallen ist: Divisionsbefehl der Eärdedivision. Am Vorabend der größten Schlacht aller Zeiten wünscht der Kommandeur der Gardedioision seinen Trup pen viel Glück. Er hat den anfeuernden Worten des kom- mankierenden Generals von heute morgen nichts hinzu- zm'ügen. Möchte sich aber jeder Mann zwei Dinge vor Augen halten: Erstens, daß von dem Ausgang dieser Schlacht das Schicksal kommender englischer Generationen abhängt; zweitens, daß von der Gardedivision Große» erwartet wird. Als ein Gardist von über 30 DienftjÄhrsa weiß er, daß er nichts mehr hinzuzufügen braucht. (gez.) Lord Cavau. Aus diesen beiden Dokumenten geht zunächst hervor, wie schmählich man die Oefsentlichkeit täuscht, wönn ihr nach dem Fehlschlägen des am 25. September unter » « ein Glänzender Sieg über dip Deutschen dile n entasten Völker bestimmen, sich zu, unseren Gunsten zu entscheiden und den Feind zwingen, sein Vorgehen gegen die russische Armes zu verlangsamen, um unüsren Angriffen entgegen- zutreton. 2. Alles ist geschehen, daß dieser Angriff mit erheb lichen Kräften und gewailtigen materiellen Mitteln unter nommen werden kann. Der ohne Unterbrechung gestei gerte Wert der Verteidigungseinrichtunigcn, in erster Li nie die immer größere Verwendung von Territorialtrup pen an der Font, die Vermehrung der in Frankreich ge landeten englischen Streitkräfte haben dem Oberbefehls haber erlaubt, eine große Zahl van Divisionen aus der Front herauszuziohon und für den Angriff bereitzuhalten, kin üeftelmbekebi IsMer. für dip französisch-englische Of enfive. Seit einiger Zeit ist der Obersten Heeresleitung folgen der Befehl des französischen Generals Ioffre bekannt. Große» Hauptquartier der Westarmee. Generalstab 3, Bureau 5. Nr. 8. 565. 14. IX. 1915. Geheim. An die kommandierendem Generale. Der Seist der Truppen und ihr Opfermut bilden die; wichtigste Bedingung de» Angriffes. Der französische! Soldat schlägt sich um so tapfer, je besser er die Wichtig keit der Angriffshandlungen begreift, woran er beteiligt ist, und je mehr er Vertrauen hat zu den von den Füh rern getroffenem Maßnahmen. Es ist deshalb notwendig, daß die Offiziere aller Grade von heute an ihre Unter gebenen über Vie günstigen Bedingungen aufklären unter denen der nächste Angriff der französischen Streitkräfte vor sich gehen wird. Folgende Punkte müssen allen be kannt sein: I.-Auff dem französischen Kriegsschauplatz zum An- grif' zu schreiten, ist Mr uns eine Notwendigkeit, um di« Deutschen aus Frankreich zu verjagen. Wir wer. den sowohl unsere seit zwölf Monaten unterjochten Volks genossen befreien als auch dem Feinde den wertvollen Besitz unserer bes-tzten Gebiete -mtreißn Außerdem Wird getretene Stillstand habe von vornherein in der Absicht der verbündeten englischen und französischen Heeresleitung ge legen. Aber die Besohle gestatten auch noch andere Fest- stollungen. Der Zweck des Angriffes war, die Deutschen aus Frankreich zu vertreiben, das Ergebnis dagegen, daß die deutschen Truppen auf der etwa 840 Kilometer langen Front an einer Stelle in 23 Kilometer, an einer anderen und an dieser nicht durch die soldatischen Leistungen des englischen Angreifers sondern durch gelungene Ueberraschung mit einem Gasangriff in 12 Kilometer Breite aus der vordersten Linie ihres Derteidigungssystems in die zweite, Der <leuir»e Senelalrlavrderickt s Große» Ha»ptff»«rti«cv, L Oktober Westliches Kr>c/e«*sch«ii»!laltz. Feindliche M»nttchri> sichteten nnchmitteg» Mist wirkungslose» Feuer vife Gegend »en West sentze. Beb. Aberinstige Versuche der Engländer, »Shhend der Nacht nördlich v»n Lee» verlorene, Gelände» MDderz»,e»iu»«u mißglückten vollständig. M t schweren Verlusten nach stellenweise erbitterten NcchÄmpfen gib der Feind h er seine Angriff« ajuf. Oestlich von Do,<chsez m iß- lang eim französischer «erstetz tlfftz Einsetze» eiuar erheb lichen Menge von Gasgranaten. G n kindlicher Angriffs» »ersuch aus Reuulüe hertu» gegen dhq Hehrnsteüungen öst lich wurde mit starken Verlusten für den Feind »bge- schl»r«a. Hm nächtlichen, dem Angriff felgruden Hund- grrn tenkampf ging un» ein 49 Meter lunge» GrcHenstiick verlsiren. Dij« Frunzese« heben gestern die In »ntest;«- Lngrtffe in der Thampagne nicht wirderhelti D«vs feindlich« ArtcLerieftMer hielt in wechselnder Stärke »n. Nördlich »on Le Mesnil »urde der Feind qn» einem «egen Misere SteTungen »ersprinrendrn Graben hinuujsge^ werfen, »»bei er erhebliche Ginbutze, «qrch «n Gefnngenen, hatte. Im Handgranaten^mpf »m di« Stellung nordwestlich »en BiLe-surÄdurbe behielten wir die O berhand. Der Feind wiederholte seist« Fliegerangriffe auf L«on und Bouzier»; in beiden Orten fielest uste, der mehrere Zivilpersonen den Bombenwürfen zum Op>er In Gegend von R«th,el wurde da» französische Luftschiff Als»c>e zur Landung gezwungen. Die Besatzung ist gelangengenommen. Heute 8 Uhr 30 Minuten vormittags wurden auf die neutrale Stadt LuxemSurg sstn französischen Fliegern Bomben geworfen. Es sind zwei luremburgifchr Soldaten, ein Arbeiter und siebest Ladenmädchen verletzt. Oestlkcher iKriegsschaupkatz. Heeresgruppe des Generaffeldmcrrschallo v. Hindenburg. In den Kavalkeriekümpfe« südlich von Kosfaffq wurde der Gegner über die Mjadsjolla zurückg « w » rfen. Im übrigen nicht» von Bedeutung. Bei den Heeresgruppen der Generalfeldmarschiille Prinz Leopold von Bayer» und v. Mackensen ist lche Lage unverändert- Heeresgruppe des General» n. Müsingen. Nach der Niederlage bei Grernycz und dem Scheitern aller russischen Angriffe gegen vifr Front «nördlich disri« Orte» Haven die Russen da» westliche Kormim-Ufex hi» auf kleine Postieruugcn am einzelnen Uebcrgäugeu frefhge-! geben. Di« Zahl der von den deutschen Truppen gemach ten Gefangenen hat sich auf 2400 erhöht. Oberste Heeresleitung. Großes Hauptquartier, 4. Oktober vorm. Westlicher Kriegsschauplatz. Gestern früh erschienen vor Zeebrügge fünf Monitore und richteten ein wirkungsloses Feuer auf die Küste. Drei belgische Bewohner fielen dem Feuer zum Opfer. Unsere Küstenartillerie traf einen Monitor, der schwer beschädigt abgeschleppt werden mußte. Gegen die englische Front nördlich von Loos, aus der nachts ein erheblicher Ausfall gegen unsere Stellung westlich vvn Haisnes unter nommen wurde, machen die Angriffe weitere Fort schritte. SUdlich d«S Souchcz-Vaches konnten sich die Franzosen in einem kleinen Grabenstück an der Höhe westlich Givenchy festsetzen. Südlich dieser Höhe wurden französische Angriffe abgeschlagen, daS 40 Meter lange Grabenstück noroöstlich von Neuville wurde von un» wieder genommen. In der Champagne setzten gestern nachmittag die Franzosen nordwestlich von Massiges und nordwest lich von Mlle-sur-Torbe svergeblich zum Angriff an. Ihre Ansammlungen wurden unter kvnzenirisches Feuer genommen. Ein starker Nachtangriff gegen unsere Stellungen nordwestlich von Bille-sur-Tourbe brach imjArtillerie- und Maschinengewehrfeuer unter schweren Verlusten zusammen. Der Bahnhof Cha- lons, welcher Hauptsammlungsort des Nachschubes für französische Angriffstrrrppen ist, wurde heute nacht mit sichtbarem Erfolge von einem unserer Luftschiffe mit Bomben beworfen. deren Äävke der mehrerer Armeen gkeichkomm.t Diese! nvmmencn Angriffes tn feinen eijgentlichen Bestrebungen Streitkräfte, «ben'p wie die in der Front behaltenen, vor-»immer wieder versichert wird, der in der Vorbswoguchg ein stigen Mer neue und vollständige ^iKtiegsmirtel. Die Zahl der Maschinengewehre ist mehr als verdoppelt. Die Fewkanonen, die nach Maßgabe ihrer Abnutzung durch neue Kanonen ersetzt worden sind, verfügen Mer einen bedeutenden Munttionsvorrat. Dio Kvastwagentolonuon sind vermehrt worden sowohl zur Verpflegung als zur Truppenverschiebuing. Die schwere Artillerie, das wich tigste Angriffsmittel, war der Gegenstand erheblicher An strengung. Eine beträchtliche Menge von Batterien "cleve ren Kalibers ist mit Rücksicht auf die nächsten Angriffs verhandlungen vereinigt und vorbereitet worden. Der