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«»sch uL r »ksstas, Donn« t«s «»b Bonnsbend. Am Falle Höhler Urwelt — Krieg oder s^i'st'^r irgend welcher Störung ter Betriebes der Zeitung oder der BesördrrrmgSeiu ichtmrgrn hat der Bezieher keinen Anspruch auf ^chmno oder Nachlieferung der Zeitung rder auf Rü-tzahlnng des Bezugspreises, — Monatlich M 47.- bei >reier Zustellung; bei Abholung Monatlich W 45.-^-; durch die Post vierteljShrlich M 270.— sreiblcibcnd. M « Postscheck-Konto Dresden 2138. Gem.-Giro-K. 14I " Bank-Konto: Pulsnitzer Bank, Pulsnitz. Juso «te sind bis oormittags 10 Uhr «uszugeben. Die sechsmal gespaltene Petitzeile (Mosse's Zeilenmofler 14) 600 Pfg., im Bezirke der AmtsSsupt- Mannschaft 500 Psg., Amtliche Zeile M 18.00, und M 15. Reklame M 13.00- Bei Wiederholung Rabatt. — Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 25 -/„ Ausschlag. — Bei zwangsweise: Einziehung in» Anzeige, gebühren durch Klage oder in Konkursfällen gelangt der volle Rechnung- — — betrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Anrechnung — Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. Hauptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalde, Ohorn, Obersteina, Niederstem« Weißbach, Ober- und Nicderlichtenan, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf. Geschäftsstelle: Pulsnitz, BiSmarckplatz Nr. 265. Druck uud Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) Rammer 168. Dienstag, den 12 September 1822. Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz. Jahrgang vertlichs rmd sächsisch« A«gelege»he!tc». Pulsnitz. (Künstlerkonzert.) Willst du Großer und Herrliches erleben, Geist und Cs-le läutern von den Schlacken de» Alltags, willst du dich er quicken am Vorn köstlich sprießender Quellen, ss gehe hin in den Tempel der Musik und lausche ihren Priestern. Sie predigen von gottseligem Sein, vom Werden, Wirken und Schaffen menschlichen Geistes, von Lieb», Glück und Leid und ihre Töne hauchen sie in deine Seele so sanft und lind und doch so unverrückbar fest Das ist die große Macht und das große Geheimnis der klassischen Musik; derer, die sie schufen und derer, die sie uns wiedergeben — Wer so Wundersames erleben wollte, war am Sonnabend abend zu dem Konzert gekommen und jeder Besucher wird sich, dank der herrlichen Wiedergabe durch so treffliche Künstler, von dem Aunderwessn solcher Musik Haden überzeugen können. — Es waren löst- liche Gaben, die sie uns brachten: Unvergeßlich, ewig schöne Lieder von Schubert, Brahms und Schumann sang Frau Kammersängerin Johanna Krise auS Dresden. Mit ihrem «enden, Sopran brachte sie die Lieder in lünLsch Weiss zum Bortrag, im t und p gleichmäßig aus. geglichen und gleich wohllautend war es »in Genuß ihr zuzuhören; am Klavier wurde sie begleitet von Trau Minni Prücker aus Köln. — Ein hier bereits bestens bekannter Künstler kam dann zum Wort Herr Konzertmeister Erhard Heyde spielte seine Violine wieder meisterhaft. Der große Glanz seiner Technik, und das tiefe' künstlerische Nachempfinden und dis dadurch begründete unverfälschte Wi-der-abe der Meisterkompositionen machen ihn zu einem Künstler hervorragendster Art. Einen glänzenden Beweis hierfür erbrachte vor allem durch die meisterhafte Wiedergabe der O - moll - Konzertes von Ma« Bruch und der Variationen über ein Thema von Corelli vsn Kreisler. Beide wollen uns als di« vollendesten seiner Dar bietungen am Sonnabend abend erscheinen. Die Begleitung des Violinmeisters lag in den bewährten Händen des Herrn Prof. Pretzsch. Wir kennen den Künstler schon länger als ganz hervorragenden Klaviervirtuos und vor allem als glänzenden Be gleiter; — dies ist bekanntlich eine ganze Kunst für Das Wichtigste. Dri trr suchte eine Ententekommisston t^üch oeistkcktrn Waffen; ste sanv aber nicht das geringste Illegal". Die Berliner Verhandlungen den Vertretern der belgischen Regierung und der deutschen Reichsregicrung beendet"nwrden"^"d abschließendes Ergebnis Der Prozeß gegen die Mörder ««thenaus und ihre Helfer«, heiser wird vom 1S. September ad vor dem Slaatsge- rrchtshos verhandelt. Die katastrophale Geldentwertung der letzten Wochen hat dazu geführt, da» di» Stadt Berlin sich einem Defizit vsn 8720000 000 Mark gegenüber steht Dom gestrigen Monta« ab kostet in Berlin das markenfreie Brot SS Mack und dir markenfreie Semmel 4 Mark. Das Lied »Deutschland, Deutschland über alles'bleibt nach einstimmiger Entscheidung der Interalliierten Rheinland. „ Kommission verboten. . „ In Kattowiü kam es zu neuen Teuerung,Krawallen. Ein Zucherwarengeschiift wurde au,geraubt und die gesamte Ladeneinrichtung zrrtrümmtrt. In verschiedenen Wah- nungen wurden die »rnster eb-geschlagen. Ein Bücker- laden wurde ausgeplündrrt, Obststände wurden umgr- warfen und das Obst weilgenommen. In Graudenz (setzt Polen) kam es zu schweren Teuerung- krcDsllen. die aber oom Militär, das von den Arbeitern mit Steinmürfen empfangen wurde, unterdrückt wurden. In fast ganz Oesterreich erscheinen wegen de» Buchdrucker- streik, keine Leitungen. Der sranzöstsche Htertreter im »VIKirbundsrate bat eine L>etz- gehalten" fragen von D-nzig und dem Samaebiet« Wie Hao«r meldet, schätzt man die Zahl der in Smnrna und anderen Häfen Kleinasten« eingetroffenen Flkchtlinne auf eine Halde Million Sie sollen sich in einem be- dauernswerttn Zustande befinden. Smyrna ist von den Türken besetzt worden. sich und nur wenigs Auserlesene beherrschen sie ein- wandfr-i. Am letzten Sonnabend begleitete Herr Pr«f. Pretzsch in geradezu glänzender Weise. Dieses sanfte, perlende, technisch vollkommene und klare Spiel und diese große Fähigkeit, sich dem Solisten bald unterzuordnen, bald neben ihm hervsrzutreten, ihn mit dem Spiel fast zu umschmeicheln, vervollständigten den rein künstlerischen Genuß in hohem Maße. o. m. Pulsnitz. (Gruppen-Konzert.) Ueber das hier am Sonntag bet einem sehr zahlreichen Besuch vsn der Gruppe Radeberg des Sächsischen Elbgau Sängerbundes veranstaltete große Konzert »erden wir in nächster Nummer berichten. — Wetterbericht vom 11. September.) Dar am Sonnabend über der Nordsee lagernde Mi nimum hat sich weiter entfernt, ein neues scheint von Ställen her anzurücken. Zwischen diesem und einem Minimum bei 8sl«nd liegt ein kräftige« Hochdruck» gebiet (778 mm), das nach kurzer Zeit des Zurück, drängens erneut mehr Einfluß erlangen wird. Zunächst (Mittwoch) dürfte wolkigere» Wetter und strichweise etwas Regen, später (Donnerstag) wieder ziemlich heileres Wetter mit sehr kühler Nacht zu erwarten sein. — (Kalter Herbst und grüne Weth« nachten?) Nach den Voraussagen der Meteorologen haben wir diesen Msnat mit wenigen schönen war men Tagen zu rechnen. Die Mehrzahl der Septem- bertags wird regnerisch und stürmisch sein. Ende des Monats sollen schon die ersten Nachtfröste einsstzen. Der Oktober werde ein starkes vorwinterliches Gesicht zeigen, auch die erst« Novemberhälfte mit reichlich Schnee. Dann aber soll es kaum mehr strengen Frost geben. Die Weihnachtszeit werde frühlingsartiges Wetter mit abnormaler Wärme bringen. Im Februar könne man mit den Vorbereitungen zu der in diesem Jahrs verregneten Sommerreiss beginnen. Also alles in allem: sip strenger Vorwinter, ein mil- der Winter und ein vorzeitiges Frühjahr. (Ohne Gewähr! !) — (Landwirte! Achtung! Kolorado käfer. Gefahr) Im Departement Strande in Krankretch tritt der Koloradokäfer auf. Sine Fläche von 2«O qkm ist dort bereits als verseucht erkannt. An Deutschland, und zwar in der Hamdurger Gegend, ist der in den Vereinigten Staaten von Nordamerika beheimatete Schädiin- schon im »ult 191L einmal aufzetreten. Durch entschiedenes Eingreifen der deut schen Regierung wurde er seinerzeit dald unterdrückt. Sein erneutes Auftreten in Europa gebietet Aufmerk samkeit such Sei uns. Ws der Käfer aus günstige EntwicklungSbedingungrn trifft, breitet er sich rasch aus und bedroht die KartosfelschlLge mit vöLigem Kahlfraß«, sodaß der Knollenansatz leidet oder ganz unterbiet»». Jeder Kartoffelanbau«, der auf seinen Schläge« 1 Zentimeter große Käfer mit gelb gefärbten, schosarz geftreiften Hlügetdeckm oder orangefarbige birnenförmige Larven findet, benachrichtige uuter Ein- sendung von Proben hiervon di« Haupistelle für Pflan zenschutz, Dresden, Siübelallee 2. — (Diejenigenunserer verehrtenL«. ser, welche unser Blatt durch die Post de- ziehen), aber den vollen Preis für das ganze vierte Vierteljahr nicht auf einmal bezahlen »ollen, weisen wir auf den Monatsbezug hin. Es ist jetzt also gestattet, zunächst auf den Monat Oktober zu abonnieren. Ende Oktober abonniert man dann «uf den November und Ende November auf den Dezember. So erleichtert man sich den Bezug und schafft sich sogar, bei dem fallenden Asrt der Mark, noch seine finanziellen Norteile, wenn man die Zeitung bei der Post nicht für das ganze vierte Quartal, sondern monatsweise bestellt. — (Was ko st et heute einUmzugk) Aus Thals (Harz) wird gemeldet: Eine hiesige Dame wollte von hier nach Worbis übersiedeln. Ein hiesiger Spediteur »erlangte für den Umzug 68 600 M, ein Fuhrmann, der den Umzug im Möbelwagen per Achse aussühren wollte, verlangte dagegen nur 26000 M. Schließlich erbot sich die Anhaltische Automobilgssellschaft, den Umzug für den annehm baren Preis von 11086 M auszuführen. — (Ankaufserlaubnis für Kartoffeln.) Das sächsische Wirtschaftsministerium hat den KreiS- hauptmannschaften für. Ankaufserlaubnis folgende Richtlinien zur Beachtung gegeben. Dis Erlaubnis zum Ankauf von Kartoffeln darf aus volkswirtschaft lichen Gründen von jetzt an grundsätzlich nur noch an solche Personen oder Konsum- und Wirtschaft«- genossenschaften erteilt werden, die gestützt auf hin reichende Erfahrungen mit dem Kartoffelhandel ver traut sind, Als Genossenschaften dieser Art gelten nur solche, deren Hauptzweck in der dauernden Versorgung ihrer Mitglieder mit Lebensmitteln besteht. Es fallen besonders also nicht darunter Betriebs, Beamten- und Angestelltenräte, sowie Betriebs-, Beamten- und An gestellten Vereinigungen, Gemeinden und Kommunal dehörden bez» Verbänden ist die Ankaufserlaubnis in der Regel nicht vorzuenthalten, wenn es sich um Zwecke der öffentlichen Versorgung handelt, Königsbrück. (Ein frecher Einbruch diebstahl) wurde am vergangenen Dienstag in einem Hause der Schloßstraße am Hellen Tage verübt. Dem dort wohnenden Schuhmachermeister R. wurde aus einem Schlafzimmer des zweiten Stockwerkes ein großer Teil seiner Garderobe gestohlen, bestehend aus zwei Mänteln, einem kompletten Anzuge und zwei Jaketts, Lazu noch ein Teil Damengarderobe, so daß der Verlust nach jetzigem Werte mit 30000 M nicht zu hoch bemessen ist. Von dem Täter fehlt bis jetzt jede Spur. — Ende voriger Woche abends wurde in einem hiesigen Frsmdenhof die Kasse mit der gesamten Tageseinnahme von zirka 7006 M Inhalt gestohlen. Dresden. (Notgeld.) Die namhaften Dresdner Banken haben, um bei dem herrschenden Notenmangel wenigstens die Lohnzahlungen sicher stellen zu können, auf 500 bez». 1000 Mark lautende Schecks in Umlauf gesetzt, die, durch Reichsbankguthaben gedeckt, nicht durch Barzahlung zur Einlösung gelangen, sondern ausschließlich zur Verrechnung durch Gutschrift auf bestehende Konten dienen. Es laufen also z. B. Schecks über 500 und über 1000 Mark, die von der Dresdner Bank auf die Deutsche Bank, von der Deutschen Bank auf dis Darmstädter Bank, von Gebrüder Arnhold auf die Dresdner Bank u s. f. gezogen sind. Konsumvereine, Geschäftsleute und Be hörden »erden gebeten, diese Schecks gleich barem Gelds in Zahlung zu nehmen. Dresden. (Der Auftakt zum Wahl kampf) Die Dresdner „Volkszeitung" schreibt im Anschluß an die dem Landtage zuregangenen Anträge des Rrchtsaurschusses bezüglich der Landtagsauflösung: Bei dem zwischen den bürgerlichen Fraktionen und den Kommunisten bestehenden herzlichen Einvernehmen ist natürlich auf Annahme des Minderheitsantrages der sozialdemokratischen Fraktionen nicht zu rechnen, um so weniger, als der Antrag des Rechtsausschusses als der weitergehende zuerst zur Entscheidung kommen wird. Der Landtag wird also vom bürgerlich- kommunistischen Block am 14. September fristlos auf gelöst werden. Die republikanischen und demokratischen Massen der Arbeiter, Angestellten und Beamten werden bei den Landtagswahlen den Reaktionären und ihren kommunistischen Eideshelfern dir nötige Antwort nicht schuldig bleiben. — Wenn der sächsische Minister präsident in der „Sächsischen Staatezsitung" Nr. 211 in einem Artikel „Zur bevorstehenden Landtags auflösung" einen harten und schweren Wahlkampf prophezeit, so hat er dabei eine Eigenschaft des Wahl kampfes vergessen, für den die kurze Auslassung der »Volkszeitung" die beste Illustration ist. Dresden. (Denkmalsweihe.) Die Freie Vereinigung ehem. Angehöriger der 48. Landwehr- Brigade I. 101, l. 103 (Brigade Graf Pfeil) und