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Amts- und Ünzeigeblatt für den Kmtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung LSI« ^5 286 Anzeigenpreis: die kleinspaltige Zeile Ul P^g., für auswärtige 15 Pfg. Im RevameteU d<r Zeile 80 Pfg. Im amtlichen Teile die gespulte« Zeile 4« Pfg- Annahme der Anzeigen bis spätestens vsrmtttag« 10 Uhr, für größere Tag« v»rher. Aernsprechn Ar. 11V. Bezugspreis vierteljährlich Mk. 1.S0 etnschließl. des «Illustrierten UnterhaltungSblattS" in der Geschäftsstelle, bet unseren Boten sowie bet allen Retchipostanstalten. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn» und Feiertage für den folgenden Tag. Fek-Adr.: Amtsblatt. Berantwortl. Redakteur, Drucker und Verleger: LmU Hanneboh.n in Eibenstock. 68. Jahrgang. > — ---- Sonnabend, den 9. Dezember Eibenstock, Larkfeld, hundrhübel, H^UgvvtUb» Neuheide, Gberstützengrün, Schönheide, Schönheiderhammer, Sosa, Unterstiitzengriin, wiidenthal usw. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung des Herrn stellvertretenden Reichs kanzlers über Kohlrüben vom 1. Dezember 1916, Reichs-Gesetzbl. S. 1316 folgende wird hiermit folgendes bekannt gemacht: Die im Bezirk der Königlichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg vorhandenen Kohlrüben (Wruken, Bodenkohlrabi, Steckrüben) sind für den Bezirksverband der Kö niglichen Amtshauptmannschaft Schwarzenberg beschlagnahmt. 2. An den beschlagnahmten Vorräten dürfen Veränderungen nur mit Zustimmung deS BezirkSverbandes Schwarzenberg vorgenommen werden, soweit sich aus Ziffer 3—5 nichts anderes ergibt. Das gleiche gilt von rechtsgeschäftlichen Verfügungen über sie und von Verfügungen, die im Wege der Zwangsvollstreckung oder Arrestvollziehung erfolgen. 3. Der Besitzer beschlagnahmter Vorräte ist berechtigt und verpflichtet, die zur Erhal tung der Vorräte erforderlichen Handlungen vorzunehmen. Nimmt der Besitzer eine zur Erhaltung der Vorräte erforderliche Handlung binnen einer ihm von der zuständigen Behörde gesetzten Frist nicht vor, so hat die Behörde die erforderlichen Arbeiten auf seine Kosten durch einen Dritten vornehmen zu lassen. Ter Berpflichtete hat die Vornahme auf seinem Grund und Boden sowie in seinen Wirt schaftsräumen und mit den Mitteln seinfH Betriebes zu gestatten. Zulässig sind Veräußerungen an die Reichskartoffelstelle, an die von dieser be zeichneten Stellen und an den Bezirksverband Schwarzenberg. Trotz der Beschlagnahme dürfen aus ihren Vorräten: u) Besitzer von Kohlrüben diese zu ihrer Ernährung und zur Ernährung der Angehörigen ihrer Wirtschaft verwenden, d) Gemeinden Kohlrüben zur Ernährung ihrer Einwohner verwenden. 5. Tierhalter dürfen mit Genehmigung deS Bezirksverbandes Schwarzenberg Kohl rüben in Höhe von täglich höchstens ein Zweihundertstel ihrer Vorräte verfüttern. Die Genehmigung wird nur erteilt, wenn die Durchhaltung der Viehbestände des Tierhalters es erfordert und dem Tierhalter andere Futterrüben zur Verfütterung nicht zur Verfügung stehen oder durch den Bezirksverband zur Verfügung gestellt werden. Bis zum 15. Dezember 1916 bedarf es dieser Genehmigung nicht. 6. Die Beschlagnahme endet mit dem freihändigen Eigentumserwerbe durch die Reichskartoffelstelle, durch die von ihr bezeichneten Stellen oder durch den Bezirksver band, ferner mit der Enteignung oder einer nach den Vorschriften der Reichskanzlerbe kanntmachung zugelassenen Verwendung. 7. Hinsichtlich der Enteignung gelten die Bedingungen der M 1—12 der obener wähnten Reichskanzlerbekanntmachung. 8. Mit Gefängnis bis zu einem Jahre und mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen wird bestraft: s) wer unbefugt beschlagnahmte Vorräte beiseite schafft, insbesondere aus dem Gebiete des Bezirksverbandes Schwarzenberg entfernt, sie beschädigt, zerstört, verfüttert, verarbeitet, verarbeiten läßt, zur Verarbeitung annimmt oder ver braucht ; b) wer unbefugt beschlagnahmte Vorräte verkauft, kaust oder ein anderes Ver- äußerungs- oder Erwerbsgeschäft über sie abschließt; e) wer die zur Erhaltung der Vorräte erforderlichen Handlungen (Ziffer 3) pflichtwidrig unterläßt. Neben der Strafe können die Gegenstände, auf die sich die strafbare Handlung be zieht, ohne Unterschied, ob sie dem Täter gehören oder nicht, eingezogen werden. Schwarzenberg, am 5. Dezember 1916. Der Pezirksvervand der Königs. Amtsyauptmannschaft SchwarzenSerg. Dr Wimmer. Fleischverkauf. Sonnabend, den 8. dss. Mts. verkaufen die Fleischer: Lang, Meichtzner, Uhlmann, M. Müller, Heidrich, Schürer Rind-, Schweine- und Kalbfleisch. Preise: Rind- und Kalbfleisch 2,70 M., Schweinefleisch 2,10 M. Auf den Kopf entfallen 150 Fleisch. Kinder unter 6 Jahren erhalten die Hälfte. Der Verkauf erfolgt für die Haushaltungen mit den Buchstaben L u. 8 in der Zeit von 8—10 Uhr vorm., H—A „ „ „ „ 10—12 „ „ « „ „ „ „ 1—3 „ nachm., »l—H u. V L „ „ „ „ 3—5 „ Nachverkauf findet nicht statt. Aus der Verbraucherschaft sind uns im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachts fest Wünsche dahin geäußert worden, es möchte Gelegenheit zur Versendung von Wurst an Angehörige im Felde geboten werden. Um diesen Wünschen im Rahmen der gege benen Verhältnisse möglichst zu entsprechen, wollen wir diesmal nachlassen, daß Bezugs berechtigte unter Hinterlegung der Fleischmarkentasche in der Fleischverkaufsstelle auf das ihnen zustehende Frischfleisch ganz oder teilweise verzichten und dafür am Mittwoch nächster Woche eine gleiche Menge Wurst entnehmen. Eibenstock, den 8. Dezember 1916. Der Staötrat. Ausgabe von Kohlrübe« an die Verbraucher, die am Dienstag dsr. Woche nicht abgefertigt worden sind, Sonnabend, den S. d. Monats vorm. von S—12 Mr im Hause Magazinstraße 10. Soweit noch Gutscheine zu beliefern sind, können sie am Sonnabend an der Ausgabestelle vorgelegt werden. Eibenstock, den 8. Dezember 1916. Der S1c»ö1rc»1. Rückgabe der Brotmarkentasche» zur Vorbereitung der neuen Markenausgabe Sonnabend, den S. Dezember 1916, vorm. in unserer Lebensmittelabteilung. Veränderungen im Bestände der Haushaltungen sind zu melden. Eibenstock, den 8. Dezember 1916. Der Staötrak. Die Kartoffelzuweisung verbleibt bis auf anderweitige Anordnung auf 5 Pfund wöchentlich für den Kopf der Bevölkerung beschränkt. Ergänzungsweise werden Möhren und Kohlrüben in Mengen von 4 Pfund auf den Kopf — nach Bedarf gegebenenfalls mehr — gelie fert werden. Den Vertrieb von Möhren und Rüben werden wir demnächst den Kar toffelhändlern mit übertragen. Eibenstock, den 8. Dezember 1916. Der Stcröircrt. Wom Weltkrieg. Wie Bukarest genommen wurde. Weber 17000 Kefangene. Hin neuer V-Aoot-Angriff auf Junchal. Fast alle Erwartungen noch übertreffend, bz- wcgt di.- Einnahme von Bukarest die Gemüter in allen Weltteilen auf das Lebhafteste und von al len Seilen, selbst zuweilen auch im feindlichen La ger, wird die hohe moralische und wirtschaftliche Bedeutung dieses Ereignisses für die Zentralmächte, anerkannt. Ehe wir indessen auf die Auslassung?« über die Wirkung der Einnahme der rumänischen Hauptstadt eingehen, mögen hier di? amtlichen Be richte folgen, die uns über den Verlauf dec groß zügigen Operationen im Herzen Rumäniens Auf schluß geben und von denen wir die beiden nach stehenden schon gestern abend durch Sonderausgabe bekannt gaben: (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 7. Dezember. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe deutscher Kronprinz. Auf dem Westuser der Maas brachen nach Feuervorbereitung Abteilungen des westfälisclien Infanterieregiments Nr. 15 an der aus den Som me rkämpfen bekannten Höhe 304 südöstlich von Malancourt in die französischen Gräben ein und nahmen die Kuppe der Höhe in Besitz. 5 Offi ziere, 190 Mann wurden gefangen zurückgeführt. Von einem Vorstoß in die feindlichen Linien am T e t enMann brachten Stoßtrupps 11 Gefangene ein. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Geuer alfeldmrrschalls Prinz Leopold von Bayern. Westlich von Luz! drangen an der Lupa deutsche und österrei chisch-nngarischc Abteilungen in eine ruisisch; Aeld- wachstellung; die Besatzung von 40 Mann wurde gefangen. Nachts wurde die Stellung gegen 5 Angriffe gehalten. Auch westlich von Zaloeze und Tarnopol konnten unsere Patrouillen 90 bezw. 20 Gefangene aus genommenen Teilen der russischen Linien bei Rückkehr abgeben. Front des Generalober st en Erzh? r - zvg Iojeph. In den Waldkarpathen und Grenzbergen der Moldau zeitweilig an- schwellendes Artilleriefeuer und Vorfrldgeplänkel, aus denen sich nördlich von Dorna Watra und im Trotosultal russische Angriffe entwickelten, die ab gewiesen worden sind. Heeresgruppe des Generalfeld mar- schalls von Mackensen. Wuchtige Er- svlje krönten gestern die Mühen und Kämpfe, in denen unter Generalfeldmarsch «ll von Mackensen die Truppen der zielbewußt ge führten 9. und Donau-Armee den rumänischen Gegner und die herangeholten russischen Verstär kungen in schnellen Schlägen zu Boden gewor fen haben. Führer und Truppen erhiel ten den Siegerlohn. Bukarest, die Hauptstadt des zur Zeit letzten Opfers der Entente-Politik, Ploesti, bampina und Sinaia in unseren» Besitz! Der geschlagene Feind auf der ganzen Front ostwärts im Rückzüge! Kampfesmut uud zäher Siegeswille ließen die vorwärtsstürmende Truppe die immer von neuem geforderten Anstrengungen über winden. Neben den deutschen Hauptkräften haben die tapferen österreichisch-ungarischen, bulgarischen und os manischen Truppen Glänzendes geleistet. Die 9. Armee meldet von gestern 106 Offiziere, 9100 Mann gefangen. Die Operationen u. Kämpfe gehenweiter. Makedonische Front. Bei Trhava östlich der Czerna warfen das bewährte masurische Infanterie- Regiment Nr. 146 und bulgarische Kompagnien die Serben aus der Stellung, in der sich diese vorgestern etngenistet hatten; 6 Offiziere und 50 Mann wurden gefangen genommen. — In der Strumaniederung flu teten im bulgarischen Abwehrfeuer englische Abteilungen zurück, die sich den Stellungen südwestlich und südöst lich von Seres zu nähern versuchten. Der erste Generalquartiermeister: (W. T. B.) Ludendorff.