Volltext Seite (XML)
Blatt Amts und des Stadlralhes des Königs. Amtsgerichts WuLsnih Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Inserate sind bis Dienstag u. Freitag, Borm, 9 Uhr aufz.igcben. Preis für die einspaltige Cor'' puszeile (oder deren Räumt 10 Pfennige. Geschäftsstellen bei Herrn Buchdruckereibes.P abst in Königsbrück, in den An- noncen-Bureaus von Haasin- steinL Vogler u.„Jnvalidcn- dank" in Dresden, Rudolph Mosse in Leipzig. Als Beiblätter: 1. Illnstr. Sonntags blatt (wöchentlich), r Eine tandrvirth- (schaftNiche Weitage (monatlich). Abonnements - Preis: Vierteljährl. I M.2S Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zusendung. schenk/, ^siir Pulsnitz, Lömgstmck, Radeberg, Radeburg, Moritzburg rmd Umgegend Druck und Verlag von E. L. Förster'S Erben in Pulsnitz. DünkuudvieHigsteu Aahugang. Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Nr. 24. 25. März 18S3. Sonnabcuv. Auv Konfirmcrtron. Es kennt der Herr die Seinen Und hat sie stets gekannt, Die Großen und die Kleinen In jedem Volk und Land, Er läßt sie nicht verderben, Er fuhrt sie aus und ein; Im Leben und im Sterben Sind sie und bleiben sein. Er kennet seine Schaaren Am Glauben, der nicht schaut, Und doch dem Unsichtbaren, Als säh' er ihn, vertraut; Der aus dem Wort gezeuget, Und durch das Wort sich nährt, Und vor dem Wort sich beuget, Und mit dem Wort sich wehrt. So kennt der Herr die Seinen, Wie er sie stets gekannt, Die Großen und die Kleinen, In jedem Volk und Land; Am Werk der Gnadentriebe Durch seines Geistes Stärk', An Glaube», Hoffnung, Liebe, Als seiner Gnade Werk. Er kennt sie als die Seinen An ihrer Hoffnung Muth, Die fröhlich auf dem Einen, Daß er der Herr ist, ruht, In seiner Wahrheit Glanze Sich sonnet frei und kühn: Die wunderbare Pflanze, 'Die immerdar ist grün. Er kennt sie an der Liebe, Die seiner Liebe Frucht, Und die mit lautrem Triebe Ihm zu gefallen sucht; Die Andren so begegnet, Wie er das Herz bewegt; Die segnet, wie er segnet, Und trägt, wie er sie trägt. Spitta. So hilf uns, Herr, zum Glauben Und halt uns fest dabei; Laß nichts die Hoffnung rauben Die Liebe herzlich sei. Und wird der Tag erscheinen, Da dich die Welt wird sehn, So laß unZ als die Deinen Zu deiner Rechten stehn. Freiwillige Grundstülks-Versteigeluug iu Großröhrsdorf. Die untenbezeichneten Grundstücke des verstorbenen Fabrikanten Karl August Ferdinand Prescher sollen auf Antrag seiner Erben einzeln oder zusammen freiwillig ver steigert werden, und zwar im Nachlaßhause, Brand--Cat.-Nr. 320 für Groszröhrs-orf am Mittwoch, ve» s April 18S3, 3 Uhr Nachmittags. 1 ., Wohngebäude mit Stall und Scheune, Hof und Garten (Nr. 529 des Flurbuchs) und das Feld Nr. 899 des Flurbuchs (zus. 52,Steuereinh.), 2 ., die Feld- und Wiesengrnndstücke Nr. 870, 871, 881 des Flurbuchs (zus. 11,02 Steuereinh.). Königliches Amtsgericht Pulsnitz, am 17. März 1893. Weise. v. Bl. Abonnements-Einladung. Mit dem 1. April n. e. beginnt das II. Quartal des Pulsnitzer „Amts- und Wochenblattes" und ladet die unterzeichnete Expedition zu zahlreichem Abonnement auf dasselbe ergebenst ein. Diejenigen Abonnenten, welche unser Blatt durch die Post beziehen, werden ersucht, die Bestellungen rechtzeitig aufgeben zu wollen, damit in der Zustellung keine Unter brechung stattfindet. Bestellungen auf das II. Quartal werden in unserer Expedition, sowie von allen Postanstalten, Briefträgern und von unseren Zeitungsboten entgegengenoinmen. Hochachtungsvoll Die Expedition des Pulsnitzer Amts- nnd Wochenblattes. E. L. Förster's Erben. „Bauernsozialdemolraten." Unter dieser Ueberschrift wird der „Kölnischen Zeitung" au- Sachsen geschrieben: „Die Sozialdemokraten sind unablässig und trotz häu- siger Niederlagen immer wieder bemüht, sich in den länd- Ilchen Bezirken festzusetzen. Es ist ihnen dies wohl in keinem Lande mehr als in Sachsen gelungen, wo man heute auch in rein bäuerlichen Gegenden zahlreiche Sozial demokraten findet. Dörfer, in denen früher kein Sozialdemo krat öffentlich reden durfte, sind heute vollständig in den Besitz dieser Partei übergegangen. Bei den letzten Eenieinde- rathswahlen auf dem flachen Lande ist es ihr gelungen, in 51 ländlichen Ortschaften der Dresdener und Chemnitzer Gegend nicht weniger als 124 ihrer entschiedensten Gesin nungsgenossen in die Gemeindevertretungen zu bringen Die Zahl der sozialdemokratischen „Gemeinderäthe" ist damit in diesen Gegenden jedoch noch keineswegs erschöpft, da nur Ergänzungswahlen stattfanden und in manchen Ge meindevertretungen sich bereits von früher ein sozialdemo kratischer „Stamm" befindet. In zehn Dörfern wurden die sozialdemokratischen Kandidaten sämmtlich und mit großer Mehrheit gewählt. Niemals sind in Sachsen die Gemeinderathswahlen für die Sozialdemokraten so günstig ausgefallen. Zwar beziehen sich unsere Feststellungen aus ländliche Gegenden, die vorwiegend industriell sind, oder doch von den Industriearbeitern der benachbarten größeren Städte bewohnt werden; doch sind unter den Ortschaften auch rein bäuerliche. Man befindet sich im Jrrthum, wenn man glaubt, daß die bäuerliche Bevölkerung gegen die Lehren der Sozialdemokratie gefeit sei. Wir haben bäuer liche Besitzer und bäuerliches Gesinde als ausgesprochene Sozialdemokraten kennen gelernt. Zwar sind diese Bauern- sozialdemokcaten auch heute noch vereinzelt, aber die Sozial demokratie ist eifrig am Werk, deren Zahl zu erhöhen. Wo sie in einem Bauerndorf auch nur einen „Genossen" hat, da werden ihrer bald mehr. Die sozialdemokratische Presse, der früher auch in Sachsen das Land so ziemlich verschlossen war, ist dort jetzt durchaus heimisch geworden. Man findet sie in den Kneipen, noch mehr aber in den Wohnungen der kleinen Leute; sie hat auf dem Lande ihre Ansgabestellen und ihre Berichterstatter, meistens so zialdemokratische Lokalgrößen, Hausbesitzer, Gemeinderaths- mitglieder, radikale Wortschaumschläger. Wo auf einem entlegenen Dorfe auch nur ein Genosse vereinzelt wohnt, da krallt sich die Partei an. Und, wie die letzten Gemeinde rathswahlen bewiesen, mit Erfolg. Die anderen Parteien sind in Sachsen bei der Bekämpfung des sozialdemokratischen Einflusses auf dem Lande meistens über eine gelegentliche schöne Rede noch nicht hinausgekommen." So die „Kölnische Zeitung." Aber nicht allein in Sachsen, sondern überall im deutschen Reiche ist die Sozial demokratie eifrig bei der Arbeit, unter der Landbevölkerung Boden zu gewinnen. Diesem Treiben muß aber energisch entgegengetreten werden. Es geschieht dies am besten durch Massenverbreitung von geeigneten Aufklärungsschriften. Eine solche Schrift liegt uns vor. Sie betitelt sich: „Was hat der Landmann von der Sozialdemokratie zu erwarten?" von August Tümpelmann, III. Auflage (Leipzig, Verlag von Reinhold Werther. Preis: 25 Pf., 100 Exemplare für 15 Mark, 500 für 60 Mark, 1000 für 100 Mark). Es ist nur ein Flugblatt, was wir da ankündigen, aber es wäre zu wünschen, daß es in jedes Bauernhaus Hineinfliegen möchte. Der Titel besagt schon, daß der Verfasser sich nicht mit der tiefernsten, religiösen und morali schen Frage befaßt, sondern nur mit der ökonomischen, und das ist beim Landmann die wirksamste Operationsbasis. Und in der That, der Verfasser hat es verstanden, aus dieser Basis in ganz einfacher Weise in platten, klaren Worten dem Landmann einen Beweissturm aufzubauen für die Wahrheit: Bauer und Sozialdemokratie paßt wie Feuer m d Wasser. Wir machen alle Behörden, Gemeindevorsteher, land- wirthschaftliche Vereine u. s. w. auf dieses nützliche Büch lein aufmerksam, da wir uns von der Massenverbreitung desselben gute Erfolge versprechen. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. „Culturgeschichtliche Bilder aus dem südamerikanischen Westen" betitelte sich der Vortrag, den der Herr Professor Grützner aus Langebrück am Donners tag Abend im hiesigen Gewerbevereine hielt. Zu diesem Vorträge, der eine Seefahrt von Buenos-Ayres durch die Magalhaensstraße nach Chili und Peru, eine Landreise nach dem Titicacasee, das moderne Leben in genannten Staaten, hauptsächlich aber die vorgeschichtliche Zeit, die Sitten und Gebräuche der Ureinwohner, der Inkas, in interessanter und fesselnder Weise schilderte, hatte sich eine große Zahl von Vereinsmitgliedern eingefunden. Wie wir hörten, wird genannter Herr nächstes Jahr wieder einen Vortrag im Gewerbeverein halten, dem ein ähnliches Thema zu Grunde liegen wird. Wenn der Herr Redner ein etwas langsameres Tempo bei seinem nächsten Vortrage anschlagen und letzteren etwas gemeinverständ licher gestalten würde, dürfte er seine Zuhörer noch mehr zur Aufmerksamkeit fesseln, als es gestern Abend der Fall war. — Zufolge einer im heutigen Jnseratentheile befind- liehen Annonce des deutschen Reformvereins spricht näch sten Montag, den 27. d. Bk., Herr Rector Ahlwardt in Bischofswerda im Saale des Hotel zur Sonne. — Nach der vom Statist. Bureau des König!. Ministeriums des Innern zusammengestellten „Uebersicht der bei den Sparkassen im Königreiche Sachsen erfolgten Ein- und Rückzahlungen" geschahen im Monate Januar 1893 bei der Sparkasse zu Pulsnitz 793 Einzahlungen im Betrage von 46026 Mk, 428 Rückzahlungen im Be trage von 45868 Mark, bei der Sparkasse zu Ohorn 100 Einzahlungen im Betrage von 3662 Mark, 12 Rückzahlun gen im Betrage von 903 Mark, bei der Sparkasse zu Großröhrsdorf 594 Einzahlungen im Betrage von 36780 Mark, 239 Rückzahlungen im Betrage von 24516 Mark, bei der Sparkasse zu Bretnig 179 Einzahlungen im Betrage