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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger täglich 8—L Uhr nachmittags. Preise und Nachlabsätze bei Wiederholungen «ach Preisliste Nr. S — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und M bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vor» 10 Uhr aufzugrbe«. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur SSL, Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Tonn« und Feiertag«. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— NM., frei Hau» 1.10 RM. etnschl 12 bez. 1S Pst Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Dir Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung deS Bezugspreise». ZettungSauSgab« für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist da« zur Veröffentlichung der amtliche« Bekauutmachuuge« des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Puls«W wi und vhoru behördlicherseits bestimmte Blatt »ud euthült Bekauutmachuuge« des Amtsgerichts Dulsuitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 245 Sonnabend/Sonntag, den ^8/19, Oktober 1941 93. Jahrgang „Beträchtliche deutsche Erfolge" England zur Anerkennung der deutschen Ueberlegenheit gezwungen Die stolzen Erfolge der Truppen Deutschlands und der ver bündeten Mächte haben einen Teil des englischen Volkes aus dem Jllusionsnebel in die rauhe Wirklichkeit zurückgerissen. So klagt jetzt der Kommentator des englischen Nachrichtendienstes, Hall, das deutsche Oberkommando überlasse nichts dem Zufall. Man müsse sich klar darüber werden, datz die Deutschen nicht blindlings vorgehen, sondern ihren Angrif? „brillant und mit steigender Wucht" durchführen. Za, Hall erblickt in den deui- scheu Angriffen geradezu ein „Beispiel sür ausgezeichnete lÄAlanung, ausgezeichnetes Zusammenwirken und unaufhörliche Anstrengungen", das in der Kriegsgeschichte einzig dastehe. Es wäre dumm, meint er. wollte mgn die deutschen Erfolge als unerheblich bezeichnen, denn es seien in der Tai wirklich sehr beträchtliche Erfolge. Es sei eine Tatsache, datz sich schon heute etwa zwei Drittel der sowjetischen Produktion in deutscher Hand oder jedenfalls so gut wie in deutscher Hand befinden. Klär sei, vaß der Nest nicht ausreiche, um die So wjets sür einen Winterfeldzug zu versorgen. Eine Aenderung erhofft Hall in dieser Hinsicht von den Lieferungen Großbritan niens und der Vereinigten Staaten, deren Aufgabe es sei, den Bedarf der Sowjetunion zu decken, und die Verpflichtung, die Beaverbrook und Harriman, die Führer der angelsächsischen Delegationen, Stalin gegenüber emgegangen seien, zu ver wirklichen. „Anstatt eines Niagara nur ein leichtes Tröpfeln" Darüber freilich, wie das geschehen könnte, hatte Halb wohlweislich nichts gesagt. Eine Hilseaktion, die mit derart langen Transportwegen und unzulänglichen Verkehrsmitteln rechnen mutz, wie die angelsächsische sür Moskau, wird den Sowjets niemals eine wesentliche Entlastung bringen, sondern sie wird immer nur zu spät kommen. Es ist ein amerikani sches Blatt. „Washington Times Herald", das daraus hinweist, oatz die Verkehrswege durch Iran unzulänglich sind, datz man zwar die Transporte durch Sibirien durch 300 Lokomotiven aus Nordamerika verbessern wolle, nur habe man noch keine Schiffe gefunden, die so schwere Maschinen nach Wladiwostok verfrach ten könnten, und schließlich müßten Lie Lokomotiven auch noch gebaut oder auf die sowjetische Spurweite umgestellt werden. Anstatt eines Niaaara. so meint dieses Blatt ab ¬ schließend, bedeute die Söwjethilfe mit ihren '40 Tagen, die für jeden Transport erforderlich sind, nur ein leichtes Tröpfeln. Moskau „drillt" Schauspieler im Nahkampf Auch sonst fehlt es nicht an Stimmen, die die katastrophale Lage der Sowjetunion anerkennen. So verzeichnet zum Beispiel „Exchange Telegraph" eine allgemeine Ueberlegen heit der Deutschen, die die Bolschewisten ständig zum Rückzug zwinge und die deutschen Truppen bereits über Vie Wolga geführt habe. Nunmehr sei auch bereits die „Verbin dung zwischen den Armeen Timoschenkos und Woroschilows bedroht". Aber auch dieses Eingeständnis ist noch unvoll ständig. weil eben von den Armeen, deren Verbindung „Exchange Telegraph" als bedroht ansieht, überhaupt nur noch Trümmer existieren. Die „Times" wiederum, der das Auftauchen des Namens Kalinin geradezu den Schrecken in die Glieder gejagt hat, wehklagt, daß der Nachteil der Ver längerung der deutschen Verbindungslinien reichlich wieder ausgewogen werde durch den Vorteil der strategischen Initia tive. Im übrigen ist das Blatt so bescheiden, daß es bereits die Zerslörungstaten der Sowjets als große Leistungen feiert. Völlig unzufrieden ist der ehemalige britische Kriegsminister Hore-Belisha, der sich in einer Rede in Oxford dahin vernehmen ließ. England habe dadurch, daß es keine neue, Front gegen Deutschland aufgerichtet habe, eine nie wieder kehrende Gelegenheit verpatzt. Moskau aber kann in dieser Stunde das verbündete England nur damit unter halten, daß in der Sowjethauptstadt gegenwärtig Schauspieler und Artisten im Nahkampf „Mann gegen Mann" „gedrillt" werden. Unter diesen Umständen wird Churchill, der jetzt eine Rede über „Führung und Fortschritt des Krieges" an- kündigl, seinen Hörern kaum etwas Aufmunterndes sagen können. In der Führung des Krieges hat England ebenso wie der Bolschewismus versagt, und statt Fortschritte haben beide nur neue katastrophale Niederlagen erlebt. Aller dings ist von Churchill eine wahrheitsgemäße Darstellung am allerwenigsten zu erwarten! Wie bisher, wird er auch weiter hin den Versuch machen, durch Lügen das englische Volk irre zuführen. Siegreich an allen Fronten Gegenangriffe der Sowjets zurückgeschlagen 2m mittleren Abschnitt der Ostfront versuchten vie Bolschewisten am 16. Oktober das Vordringen einer deutschen Panzerdivision durch mehrere Eeyenangrrfse mit Panzerunter stützung aufzuhalten. Die sowietrschen Gegenangriffe wurden von den vorqehenden deutschen Panzertruppen erfolgreich zurück geschlagen. Die Sowjets verloren in den Kämpfen acht Pan zerkampfwagen. Ausbruchsversuche bei Brjansk abgewiesen Die Vernichtung der im Kessel ostwärts Brjansk einge schlossenen Bolschewisten wurde am Donnerstag fortgesetzt Die Reste der sowjetischen Kräfte wehrten sich verzweifelt und ver suchten immer wieder erfolglos, den deutschen Einschlietzungs- rinq nach Osten zu durchbrechen. Bei der Zerschlagung dreier vergeblichen Angriffe erlitten die Sowjets wiederum schwere blutige Verluste. Bolschewistische Angriffe scheiterten 2m Süd ab schnitt der Ostfront unternahmen die Bol schewisten im Laufe des Donnerstag im Kampfabschnitt einer deutschen Division mehrere Angriffe auf die deutschen Stellun gen. Die sowjetischen Angriffe, die von Sowjeisliegern und einem Panzerzug unterstützt wären wurden an allen Stellen von den deutschen Truppen erfolgreich zurückgeschlagen. Deutsche Geschütze bekämpften mit Erfolg den sowjetischen Panzerzug. Ter Panzerzug erhielt dre l Volltreffer in die Lokomotive und Llieh bewegungsunfähig liegen. Von den angreifenden Sowjei- flugzeugen wurden zwei durch das Abwehrfeuer der veunchen Soldaten so schwer beschädigt, datz sie zur Notlandung inner halb der deutschen Linien gezwungen wurden. Die Besatzungen' wurden gefangen genommen. Weg für den Vormarsch freigekämpft 2m mittleren Abschnitt der Ostfront griffen am 16. Oktober Truppen einer deutschen Infanterie-Division mit Unterstützung einer Panzerkompanie befestigte sowjetische Stel lungen an. Die deutichen Truppen durchbrachen die bolschewi stischen Stellungen und stießen weiter vor. In dieser Hampfhandlung zeichnete sich die Panzerkom panie durch Schneid und kühnes Vorgehen besonders aus. Ter bolschewistische Widerstand war an dieser Stelle be sonders hartnäckig. Die Bolschewisten, deren Truppen durch junge Kriegsschüler und andere Reserven verstärkt waren, leisteten in ihren modern ausgebauten Betonbunkern mit Pan zerkuppeln zäh und verbißen Widerstand. In kühnem Draufgehen brachen die deutschen Jnfante- r i st e n dieser Division jedoch überall den Widerstand der So- wieuoloaien. Das ausgezeichnete Zusammenwir ken zwischen den deutschen Jnfanterietruppen und Panzern ermöglichte den Durchbruch durch die sowjetischen Stellungen, durch den der Weg für den weiteren Vormarsch freigekämpft wurde. Weiteres Vordringen der Finnen An der finnischen Front gewannen die finnischen Truppen am Donnerstag im Angriff weiteren Boden. Einem finnischen Armeekorps gelang es.' eine sowjetische Kampfgruppe einzuschlietzen und zu vernichten. Gegenangriffe, durch die die Bolschewisten dem finnischen Vorgehen entgegenzutreten ver suchten. wurden an allen Stellen der Front zerschlagen. Jagd flugzeuge der finnischen Luftwaffe schossen im Verlauf der Kämpfe drei Sowjetflugzeuge ab. Zwei britische Jagdflugzeuge in den Kanal gestürzt Deutsche Marineartillerie schoß am 16. Oktober zwei bri tische Jagdflugzeuge an der niederländischen Küste ab. Noch vor dem Einflug in das besetzte Gebiet trafen gutliegende Schüße die beiden britischen Jäger, so datz sie über dem Küsten vorfeld in Brand gerieten und in den Kanal stürzten. Untergang vor Augen Gedrückte Stimmung in Leningrad Ein aus Leningrad geflohener bolschewistischer Soldat schildert die Stimmung in der eingeschlosscnen Stadt als sehr gedrückt. Die Bevölkerung sei überzeugt, daß die Stadt ver loren ginge, und die Soldaten ergäben sich in ihr Schicksal, unterzugehcn. Ihre Verpflegung sei unregelmäßig und bleibe tagelang aus. Betriebsstoff werde bedrohlich knapp. Zwei Elektrizitäts werke sind ausgefallen. Für Heizkohlen ist das Kartensystem eingeführt, Brot wird nach der geleisteten Arbeit ausgeteilt. Die Krankenhäuser sind mit Verwundeten überfüllt. Fieber haft wird daran gearbeitet, die Stadtgrenze, so gut es noch geht, zu befestigen und durch Einbau von Sper ren und Minen zu sichern. Die Luftwaffe ist dadurch behindert, daß es ihr an geeigneten Plätzen fehlt. Mit steigender Sorge sieht die Bevölkerung der heranziehenden Kälte entgegen, di« die bereits bestehenden Schwierigkeiten verviel fachen wird. Mhmestag »er Rumänen Sv In Rumänien wehen die Fahnen des Sieges! Unterstützt von wenigen Sonderverbänden der deutschen Wehrmacht, hat die 4. rumänische Armee die Stadt Odessa, den größten Hafen des Schwarzen Meeres, in Besitz genommen und damit die harten Kämpfe, die um diese Stadt geführt worden sind, er folgreich zum Abschluß gebracht. Der Vizepräsident des rumä nischen Nationalrates bezeichnete, als er die Siegesproklama. tion des Marschalls Antonescu, des Oberbesehlsbabers der rumänischen Streitkräfte, bekanntgab diesen Augenblick als die glücklichste Stunde seines Lebens. Mit dem gleichen Stolz blickt auch das deutsche Volk aus diese neue Siegestor am Gestade des Schwarzen Meeres, wie denn auch der deutsche Rundfunk die Nachricht von der Einnahme Odessas als Sondermeldung verbreitet hat. Die rumänischen Truppen, die am 22. Juni Schulter an Schulter mit ihren deutschen Kameraden zum Kampf gegen die Sowjetwehrmacht angetreten sind, haben bereits Waffcn- talcn vollbracht, die größte Bewunderung verdienen. In harten Kämpfen gegen die Bolschewisten haben die Rumänen die ihnen von Moskau entrissenen Gebiete Bessarabiens be freit und so das Land zwischen Pruth und Dnjestc von den bolschewistischen Horden reingefegi. Während die ru mänischen Verbände dann in kühnem Vorstoß mit den veui- fcheu Truppen nach Osten marschiert sind hatte die 4. rumä- nische Armee unter dem Kommando des Korpsgenerals Jacobici die Aufgabe, die Festung Odessa einzuschlietzeu und zu Fall zu bringen. Die Bolschewisten leisteten auch hier er bittert Widerstand, wobei die ganze Zivilbevölkerung rück sichtslos für Schanz, und Verteidigungsarbeiten eingesetzt worden ist. Die Feindagitation hat den Widerstand der So wjets geradezu überschwenglich gefeiert. In tollen Phantaste reien Keß London die Bolschewisten in Odessa Siege erfechten, die freilich das tatsächliche Geschehen nicht beeinflussen konn ten, weil sie eben nur in der Einbildung bestanden. Prahle risch tauschten das belagerte Odessa und das in Nord- asrika eingeschlossene Tobruk Telegramme aus. in denen sie sich gegenseitig an ihrem Widerstandswillen berauschten. Vor wenigen Wochen noch, am 30. September, verzeichnete Lon- don als Folge des Widerstandes in Odessa eine „schwere Be drohung" der im Süden der Ostfront operierenden deutschen Truppen. Als dann immer neue Katastrophen über die So- wjetarmeen hcreinbrachen, frohlockte „Aorkshire Post", die Sowjets hätten zwar Kiew verloren, aber sie hätten Odessa, und das sei das Ent scheidende. Erst recht nahmen natürlich die bolschewistischen Hetzer den Mund voll, die prahlerisch erklärten, niemals würde der Feind die Straßen der Stadt Odessa betreten. Nunmehr sind auch diese Voraussagen der feindlichen Propaganda zuschanden geworden! Als der Zeitpunkt sür den Sturm gekommen war. da brachen sich die rumänischen Lrup- pen, unterstützt von deutschen Verbänden, den Weg durch die bolschewistische« Verteidigungslinien. Odessa ist ebenso er obert worden, wie in den Tagen zuvor Kalinin und K a - Inga an der Front vor Moskau dem deutschen Ansturm nicht haben standhalten können und wie in den Wochen zuvor Kiew und andere Großstädte der Sowjetunion den sieg- reichen deutschen und Verbündeten Truppen ihre Tore haben öffnen müssen. Der Welt aber zeigen die Siege von Odessa. Kalinin und Kaluga, daß die Angriffskraft der gegen die So wjetmacht zum Kamps angeiretenen Armeen ungebrochen ist. datz jeder nene Kampf nur eine neue Bestätigung der in gran diosen Siegen bereits erhärteten Ueberlegenheit der deutschen Waffen bringt. Die Entscheidung im Osten ist gefallen! Nichts in der Welt vermag den siegreichen Armeen den Weg zu verlegen! Im übrigen ist der Fall von Odessa geeignet, die feind lichen Hetzer daran zu erinnern, vaß Städte niemals das Ziel unserer Operationen bilden. Das Ziel unserer Strategie ist die Vernichtung der feindlichen Wehrmacht, und das gerade öffnet unseren Truppen, wenn die Zeit ge kommen ist, auch den Weg in jedes Gebiet und in jede Festung. Mit der Einnahme Odessas hat die deutsch-rumänische Waffenbrüderschaft, die bereits in der Verleihung des Ritter- kreuzes zum Eisernen Kreuz an Marschall Antonescu eine Hohe Anerkennung gefunden hat, sich aufs neue bewährt. In selbständiger Operation haben die Rumänen, die mutig die notwendigen Blutopfer für die Befreiung Europas von der bolschewistischen Tnraunei aus sich genommen haben — wie man sich erinnern wird, hat Rumänien bis zum 6. Ok tober bereits 20 000 Gefallene, 15 000 Vermisste und 76 000 Verwundete sür den gemeinsamen Kampf hergegcben —, einen großen Sieg erstritten, der zugleich ein gewaltiger Schritt vor- wärts ist zum Ausbau der neuen Ordnung, die endlich ganz Europa eine neue Blütezeit ermöglichen wird So grüßt denn in dieser Stunde das ganze deutsche Volk seine tapferen und siegreichen Bundesgenossen, überzeugt davon, datz auch weiter- hin im Kampf gegen die Sowjetmacht die deutschen Armeen, die Divisionen unserer Verbündeten und die Freiwilligen aus allen Teilen Europas durch Taten alle Illusionen des Feindes zunichte machen werden!