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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Mr. 144 ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu A4. IahrgaNK PulSnitz u- Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt, enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzliche» Emm-»ml» I Ze»»»-» I Bezugspreis: Bei Abholung IS tLgig t.— RM., frei Hau» 1.10 KAI. Feiertage. — LesckSstsstell«, Nur Abols-HMer-Str. 2. gernrns »,r «U I Le), I -tnschliehlich 12 bezw. Id Pfg. TrLgerlohn. Postbezug monatlich 22» NM Triumph aller Wehrmachtsteile Neun britische Generale und ein Admiral gefangengenommen Die Auslandspreise zum Lall Tobruk So fiel Tobruk Nommvl überrennt die stärkste Wüstenfestung Afrikas Von Kriegsberichter Lutz Koch. Stillt» Hetzen die sllWenden Briten Mit Bomben und Bordwaffen gegen die zurückflutenden Kolonnen Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteill. richteten sich die Angriffe deutscher Sturzkam ps» und Zer- st ö r e r f l u g z e u g e gegen zahlreiche Kraftfahrzeugkolonnen der Briten im nord afrikanischen Kampfabschnitt. Die nach den vernichtenden Schlägen der deutsch-italienischen Truppen zurückfluienden Fahrzeuge, die mit Truppen und Kriegsmaterial aller Ari beladen waren, versuchten unter dem Schutz zahlreicher Panzerspähwagen nach Osten zu entkom men. um die ägyptische Grenze zu erreichen. Die deutschen Sturzkampfflugzeuge griffen diese britischen Kolonnen in mehreren Wellen an. Volltreffer vernichteten neunzehn Panzerspähwagen und 85 vollbeladene Lastkraftwagen. Als die Briten mii ihren Fahrzeugen in das völlig deckungslose Wüstengebiel ausschwärmten, wurden sie erneut durch deutsche Zerstörerflugzcuge mit Bomben und im Tiefslug mit Bord waffen angegriffen. Dabei gerieten zahlreiche weitere Kraft wagen in Brand. nunes- sagt, vag folgende Faktoren den Ausschlag für den großen deutsch-italienischen Sieg gegeben haben: l. die Zer schlagung der britischen Seeherrschaft im östlichen Mittelmeer durch die Luft- und Seestreitkräste der Achsenmächte, 2. Neu tralisierung der Wirksamkeit des britischen Stützpunktes Malta, 3. die unübertrefflichen Feldherrnqualitäten Rommels, 4. die hervorragenden Kampfeigenschasten des deutsch-italienischen Korps und die ausgezeichnete Zusammenarbeit der Lust-, Land- und Seestreitkräste. Die Vernichtung des größten Teiles der feindlichen Panzertruppen zusammen mit der Eroberung Tobruks werde nach Ansicht des spanischen Kritikers für die Weiterentwicklung des Krieges im östlichen Mittelmeer von ausschlaggebender Bedeutung sein. kühnen Schachzug in der Abenddämmerung aus dem Osten zurückholte, sie während der Nacht in die neuen Bereit stellungsräume, ohne ihnen eine Stunde der Ruhe gönnen zu können, hineinpretzie und sie in der Frühe des Sonn abendmorgens zum Angriff auf Tobruk antreten ließ Im Hagel der Bomben und Granaten. Um 5.20 Uhr erschienen 50 deutsche und italienische Sturz- kampsslieger zum erstenmal und nahmen die ersten Wellen der Feldbefestigungen unter einen donnernden Bomben- hagel, der die Erde auswühlte und dem Gegner mit einem Schlag die furchtbare Gefahr des Ueberraschungsangriffs klar machte. Im selben Augenblick schossen in einem wahren Trommelwirbel die an der nur 5 Kilometer breiten Einbruchsstelle versammelten Batterien die ersten Feldbefesti gungen sturmreif, und mit der Vorverlegung der Feuer walze erhoben sich unsere Pioniere aus ihren schnell gegrabenen Deckungslöchern, um in dem breit verminten und verdrahteten Vorfeld Gassen zu räumen und auszuschneiden. Ihr Ein bruch erfolgte so überraschend und war von einem so heldenmütigen Geist getragen, daß trotz eines gewaltigen artilleristischen Abwehrfeuers und deckender Lagen aus den Maschinengewehrnestern und Feldstellungen die Pioniere rasch vorwärts kamen. Schützen und infanteristische Kräfte der Panzer-Divisionen des deutschen Asrikakorps und neben ihnen, in anderen Räumen, die italienischen Divisionen stießen in die geschaffene Gasse vor und machten, noch bevor sich der Gegner von der ersten Ueberraschung erholt hatte, die ersten Ge fangenen, meist Inder, die noch völlig verstört von der Wucht des morgendlichen Feuerüberfalls aus unsere Linien zu tau melten. Vor den gut ausgebauten Feldbefestigungen hätten die infanteristischen Angriffe aber liegenbleiben muffen, wenn es nicht gelungen wäre, Panzer nachzuziehen. Zhnen aber Für Roosevelt in den Tod gefahren Wieder ist ein ehemals norwegischer, in amerika nische Dien st e gepreßter Handelsdampfcr dem Torpedo- eines Achsenunterseebootes zum Opfer gefallen. Es handelt sich um ein Schiff kleinerer Tonnage, das ans der Fahrt nach einem nordamerikanischen Hasen im Gols von Mexiko torpe diert wurde. Die Zahl der zwangsweise in feindlichen Diensten fahren den neutralen Handelsschiffe nimmt ständig zu. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht von der Versenkung eines solchen früher neutralen Schiffes, das jetzt die amerikanische oder britische Flagge führt, berichtet wird. Italiens Begeisterung über die Eroberung Tobruks. Der überragende Sieg der deutschen und italienischen Truppen in Nordasrika hat in ganz Italien eine aus dem Innersten kommende Freude ausgelöst. In zahlreichen Städten kam es zu spontanen und begeisterten vaterländischen Kund gebungen. Die Eroberung, das große Ereignis, beherrsch! voll kommen das Bild der Presse, die neben der Bedeutung der schweren britischen Niederlage vor allem auch die deutsch- italienische Waffenbrüderschaft hervorhebt, die zu diesem glänzenden Sieg führte. „Piccolo", das Miltagsblatt des „Giornnlc d'Jtalia", spricht von einem erdrückenden Erfolg. „Popolo di Roma" unterstreicht die vernichtende Wirkung des höllischen Feuers, das sich gegen die Verteidiger richtete und zu ihrer Zer mürbung führte. Me rasche Kapitulation von Tobruk, so betont „Popolo d JSälia", sei ein Beweis für die Kampfkraft, über die das deutsch-italienische Heer verfüge. Der Fall von Tobruk sei zugleich ein Geschenk der deutsch-italienischen Truppen an Ehurchill. der jetzt noch während seines Aufenthalts in Wa- shington mit Roosevelt über diese neueste Katastrophe disku tieren könne. General Rommel habe einen durchaus heftigen und überraschenden Angriff gegen Tobruk unternommen. Die mächtigen, in 16 Monaten von den Briten ausgebauten Be festigungen hätten jedoch nur 48 Stunden standgehalten. Die rasche Kapitulation habe auch bewiesen, daß sich die englische Flotte nicht imstande sah, Tobruk zu Helsen. Vielleicht hatten auch die 25 000 Mann in Tobruk kein Vertrauen mehr in die englische Flotte gehabt. In jedem Fall war Vie englische Flotte die große Besiegte, denn die Kapitulation oon Tobruk sei eine Folge der Schlacht von Pantelleria. Dem Fall von Tobruk komme aber auch eine große mora lische Bedeutung zu. In Hongkong, Singapur und Tobruk hätten die Engländer im entscheidenden Augenblick die weiße Flagge gehißt. >20000 britische Soldaten Hütten ins gesamt die Kapitulation dem Kampf vorgezogen. Tokio: Glänzender Sieg der Achse. Der Fall Tobruks, der von der gesamten japanischen Presse unter großen Schlagzeilen verzeichnet wird, hat inso fern überraschend gewirkt, als man trotz des bisherigen günstigen Verlaufs der Operationen in Libyen kaum damit rechnete, daß der feindliche Widerstand dieser starken Festung so schnell gebrochen werden könnte. Man müsse immerhin bedenken, so erklärte der frühere tapanische Konsul Alexandriens, Michizo Ohno, im Interview mit „Jomirui Schtmbun", daß Tobruk Felsengebiet und dem zufolge verhältnismäßig leicht zu verteidigen sei, aber äußerst schwer anzugreifen sei. Daher müsse man die Eroberung Tobruks als glänzenden Sieg der deutsch-italienischen Truppen bezeichnen. Der Sieg sei um so eindrucksvoller, als der Wüstenkrieg der Hölle gleichkomme. » - Madrid: Unübertreffliche Feldherrnqualitäten Rommels. Der Militärkrittker der. Madrider Zeitung „Hoza del BrltWe Muleumsrauber Ausplünderung des ägyptischen Nationalmuseums geplant. Wie aus Kairo berichtet wird, führen die britischen Militär behörden Maßnahmen durch, die die Entführung der unschätz bar wertvollen Gegenstände aus dem Besitz des ägyptischen Nationalmuseums bezwecken. Britische Beamte sind damit be schäftigt. diese Gegenstände zu registrieren, die auf dem Seewege nach Kapstadt gebracht werden sollen. Die Registrierung der Kunstgegenstände durch britische Be amte, die wiederum die völlige Mißachtung der einfachsten Rechte des ägyptischen Volkes beweist, hat eine außerordent liche Beunruhigung im ganzen Land hervorgerufen. Aegypten dem Hunger ausgeliefert. Nach Berichten aus Kairo über die ägyptische Versorgungs lage besteht wegen der von den englischen Militär behörden erpreßten Getreidelieferungen und Beschlagnahmen ein Fehlbetrag von zwei Millionen Ardeb. Das ist ein Fünftel des Jahresbedarss Aegyptens, das einen Normalverbrauch von jährlich zehn Millionen Ardeb Getreide hat. Nationale ägyptische Kreise betrachten diese Lage äußerst besorgt und erklären, daß durch dieses Verhalten der Be- satzungsarmee das ägyptische Volk dem Hunger undgröß- ter wirtschaftlicher Notlage ausgeliefert wird. PK. Als am 20. Juni vormittags um 5.20 Uhr nach einem Stukaangrifs von solcher Wucht, daß noch Hustderie von Metern weil die Erde erbebte und erzitterte, die Sinrm- kolonnen unserer Infanterie und Pioniere zum Angriff aus die ersten Feldbefestigungen von Tobruk losgingen, ahnte wohl keiner von diesen Männern, unter denen sich viele alte Tobruk- kämpser befanden, die im letzten Jahr monatelang in einem völlig deckungslosen Gelände unter der unerbittlich strahlen den Sonne Afrikas in mühsam gegrabenen Erdlöchern lagen, daß sie am Abend auf den beherrschenden Höhen von Tobrul stehen würden und die stärkste Wüstenfestung Afrikas damit ln ihrer Hand war. Tobruk fiel als eine reife Frucht der vorausgegangenen Kesselschlachten Rommels, der es nach einem dreieinhalb- wöchigen Kriegsverlaus verstanden hatte, jeweils Teile der libyschen Feldarmee einzeln ^u stellen und zu schlagen und so dem Gegner allmählich die Kraft seiner Kampfdivisionen ent zog. Nachdem es Rommel gelungen war, im Süden an B i r Hacheim vorbeistoßcnd, sich zwischen das langgestreckte und tief ausgebaule Minenfeld von Gazala am Meer, das damit in seinem Rücken lag, und die Hanptteile der britischen Feld armee zu stellen, hielten seine Panzerkräfte den wuchtigen An griffen der englischen Panzcrwaffe nahezu zwei Wochen pausenlos stand, zerschlugen Panzer auf Panzer und nahmen so dem Tommy seine starke Osfensivkraft. In der Zwischen zeit waren die Kesselschlachten von Goi el Ualeb, Got el As- lagh, Bir Hacheim und Gazala geschlagen, viele Tansende von Gefangenen gemacht, war überaus zahlreiches Kriegsmaterial erbeutet worden. Mit ungeheurer Wucht warf Rommel seine Panzerdivisionen im Verein mit dem italienischen motori sierten Korps in östlicher Richtung vor und nahm Gambnl. Die Meisterleistung Rommels, die entscheidend war sür den Fall von Tobruk, bestand darin, daß er in der Nacht zum Angriff auf die Wüstenkestuna seine Divisionen in einem unier den Mvm> Gefangenen befinden sich 5 Generale, darunter der erst vor kurzem in Tobruk eingesetzte Komman deur der 2. südafrikanischen Division, General H. B. Klöpper. Damit sind feit Beginn der Kämpfe am 26. Mai bisher 9 bri- tische Generale und ein Admiral in die Hände der Achsen- kruppen gefallen. Vergeblich versuchten die geschlagenen Briten über das Meer aus Transportschiffen zu entkommen. Leichte deutsche Seestreitkräste verlegten ihnen den letzten Weg zur Flucht. Nachdem es den deutschen Marineeinheiten bereits in den Vor tagen gelungen war, den britischen Nachschub über das Meer nach Tobruk wirksam zu stören, gelang es einer deutschen Schnellbootflottille in kühnem Angriff, die Reste der feindlichen Transportslotte, die aus Tobruk zu flüchten ver suchte, zu fassen und zu zerschlagen. Der ganze britische Ver band, bestehend aus einem Vorpostenboot, 6 Küstenfahrzeugen und einem Transportschiff von 4500 BRT. wurde vernichtet. Kein einziges Schiff dieses britischen Verbandes konnte entkommen. Was nicht versenkt wurde, wurde aufge bracht. Die deutschen Schnellboot-Besatzungen zerschlugen so die letzten Hoffnungen der Briten, wenigstens noch mit ge ringen Resten aus Tobruk zu entkommen? So bietet die Eroberung von Tobruk ein neues Beispiel für die hervorragende Zusammenarbeit aller drei Wehrmacht teile, die in systematischer zäher Vorarbeit und dann in blitz schnellem Zuschlägen den Briten ihren wichtigsten Stützpunkt an der nordafrikanischen Kampffront entrissen. Göring danNe Kesselring Die besonderen Leistungen der Luftwaffe im Feldzug auf dem nordafrikanischen Kriegsschauplatz hat Reichsmarschall Döring in folgendem Fernschreiben an den Oberbefehlshaber der im Mittelmeer operierenden Luftwaffe Eeneralseldmar- schall Kesselring besonders gewürdigt: „Lieber Kesselring! An dem ruhmreichen Sieg von Tobruk haben die Ihnen unterstellten Verbände meiner Luftwaffe her vorragenden Anteil. Sie schlugen in diesen Wochen in schweren Kämpfen den Feind in der Luft, zu Wasser und zu Land ver nichtend und haben damit den Heldsnkampf der Panzerarmee Rommel in bester Waffenbrüderschaft unterstützt Ich spreche Ihnen und Ihrer Truppe zu dem entscheidenden Erfolg im Mit telmeer und um Tobruk meinen Dank und meine besondere Anerkennung aus. gez Eörin g". W>e das Oberkommando der Wehrmacht zur Eroberung der Festung Tobruk ergänzend mitteilt, war dieser Sieg der Achsentruppen das Ergebnis einer hervorragenden Zu sammenarbeit aller Wehrmachtteile. In der Nacht zum 17. Juni begannen Verbände der Luft waffe, Tobruk und seine Befestigungsanlagen anzugreisen. Schon in dieser ersten Nacht entstand ein großer Brand am Ostrand des Befestigungsgürtels. An den solgenden Tagen waren die britischen Einheiten, die sich vor dem Druck der Achsentruppen in den äußeren Befestigungen Tobruks sammel ten, das Ziel weiterer Luftangriffe. Nach vereinzelten An griffen am 19. Juni aus befestigte Stellungen außerhalb des eigentlichen Festungsgürtels bahnten deutsche Kamps- und Sturzkampfflugzeuge durch einen pausenlosen drei stündigen Einsatz am Sonnabendmittag den angreifen den Panzern und der Infanterie den Weg in die Festung. Bomben schweren und schwersten Kalibers zerhämmerten die stark ausgebauten Befestigungsanlagen und vernichteten zahl reiche Batterien. Zu gleicher Zeit hielten in Tiefangriffen deutsche Zerstörerslugzeuge die rings um Tobruk eingesetzten britischen Flakbatterien nieder. In den frühen Morgenstunden des Sonnabends begann dann der konzentrische An griff der deutsch-italienischen Truppen. Bereits ' nach zwei Stunden gelang den deutschen Divisionen nach hefti gem Kampf der weitere Einbruch in die stark ansgebanten, kies gegliederten Bunkerstellungen des Feindes. Bis znm Mittag hatten die deutsch-italienischen Angrifss- kruppen in zügigem Vordringen eine Wegegabel acht Kilo Nieter südlich Tobruk erreicht und dabei 50 feindliche Panzer abgeschossen. Deutsche Truppen gewannen nach Fortsetzung des Angriffes am Sonnabcndnachmittag in schnellem Vorstoß eine Linie, die vom Hafen Tobruk über Fort Solaro nach Fort Pilastrino verlief. Damit waren zugleich die beiden stärksten südwestlich von Tobruk gelegenen Forts gefallen. Um die gleiche Zeit unternahm der Gegner von Ras Mdaunar, einem etwa 17 Kilometer südwestlich Tobruk gelege nen Stützpunkt, aus einen letzten Ausfall, in der Absicht, sich mit einer zum Entsatz von Bir el Gobi Vorstotzenden Kolonne zu vereinigen. Der Ausbruchsversuch scheiterte unter hohen gegnerischen Verlusten an Menschen und Material. Nach Zertrümmerung der starken Südost-Frout der Heftung wurde der Angriff in den Rücken der noch im West abschnitt stehenden feindlichen Kräfte vorgetragen, deren Rest sich am Sonntagmorgen ergeben mutzte.