Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Olis« A«ttu»g ersch«tm täglich mit «»»nähme d«r g»s«tzlü!h«» GW»- «ck ^«t«rt»gi >«Vg»pret»: v«t Abholung 14 tägig 1.—RM-, frei Hani» «lnschI»iO.U Pf. L»äg«rlohn. Postbezug monatl. 2.KV NM. Die Brhinb-rr»»» b«r A«f«r>Ml »»ch<s«rNlt Ich««« Anspruch auf Rückzahlung de» Bezugspreis«. AMuuW»a»»g«b« Mr Abh«t«r täglich 8—S Uhr nachmittag». Preise uut Nachlaßsätz« b«i Wtebmrholungen »ach Preisliste Nr. S — Für da» Erscheine» von Anzeige» in bestimmten Nummern und » »«stimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind a» den Grschrtanngatag« bi» vor». 10 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Lbolf-HtUrr-Stratz« 2 — g«run»s nur «1. Haupt- und Tageszeitung für Vie Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn D« Pnlsuitzrr Anzeiger ist das zur Dervste«tlich»»g dar ««tttche« Bekanntmachungen des Landrates z« Kamenz, der Bürgermeister zn nnd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt m»d enthält Bekanntmachnnge« de» Amtsgerichts Dnlsnitz sowie de» Finanzamtes z» Kamenz Nr. 13 Donnerstag, 16. Januar 1941 93. Jahrgang Deutsche Rachtangriffstaktit rätselhaft Die Londoner Kriegsverbrecher machen sich Sorgen — „Daily Telegraph" mutz Geringfügigkeit der deutschen Verluste zugeben Im „Journal" vom 12. Januar verössenMcht ein Sonder korrespondent der Genfer Zeitung, der drei Monate in Londo» verbrachte und es am 1b. Dezember verlieb, über die dort angerichteten Zerstörungen folgendes: Der Prozentsatz der zerstörten Gebäude ist ziemlich hoch, und die Qualität zählt hier noch mehr als die Quantität. Manche Quartiere von London, wie Boho, find ganz beson ders in Mitleidenschaft gezogen worden. 2n dem Viertel der Ministerien, einige Meier von der berühmten Downtng-Street 10 entfernt, dem Wohnsitz des britischen Premiers, ist der Palast des Schatzamtes durch eine Bombe in Stücke gerissen morde». Fast alle großen Hotels haben ihren Anteil an Geschosse» bekoa» men. Das gleiche ist von den Bahnhöfen zu sage«. v So machen sich die verheerenden Folgen der deutschen Lust- angrisfe immer stärker bemerkbar. Und trotz aller Beschönigungs- Versuche machen in der Tat vor allem die deutschen Nachtangriffe den englischen Kriegsverbrechern schwerste Sorgen. So muh auch der Londoner „Daily Telegraph" kleinlaut seststellen, daß dir deutsche Nachtangrinstaktik raisrlhast erschein« Sv verstehe sich von selbst, daß jede Negelmahigkeit bei militä rischen Operationen vermieden werden müsse. Wenn auch di« Angriffe bis zum September zurückversolg, würden, so bleib« es doch unmöglich, eine Systematik in den Operationen scstzu- ftrllen. , Die Taktik der deutschen Angriffe über England sei ständig geändert worden. Das Wetter könne nicht die Ursache aller dieser Taktikänderungen gewesen sein und auch das britische Vertei- digungssyftem habe diese Aenderung nicht veranlaßt da, wie da- Blatt eingesteht, diefeindlichenVerlustc verhältnismäßig klein gewesen seien. Kugland denn an den »au von haudels-A Bootev Es ist ein bemerkenswertes Eingeständnis das wir hier vor uns haben, nnd das die britische Jllusions- propaganda treffend beleuchtet. Aber lesen und hören wir weiter So sinnlos es ist, sich mit den Zahlen britischer Schiffs Verluste auseinanderzusetzen — Churchill selbst sagte, daß e: nur die Verluste bekanntgebe, deren Geheimhaltung unmöglich geworden sei — so aufschlußreich ist aber der Mantel der um eine Meldung über Schisfsoerluste gehängt wird. Die niedrig! Lersenlungszisfer von angeblich 14 687 BRT. wird vom Lon doner Sender merkwürdig begründet: 1. Mit den Angriffen der britischen Luftwaffe gegen die deutschen U-Boothäfen an der Kanalküste; 2. mit dem schlechten Wetter, das die Tätigkeit der deutschen Fernbomber erheblich eingeschränkt habe und 3. mit der wechselnden Stärke des Schutzes britischer Gelsitzüge. Daß die in Wirklichkeit von der deutschen Abwehr abgewie senen und mit hohen Verlusten bezahlten Einslugversuche bri tischer Bomber in Nordfranlreich die Schlagkraft der deutschen Unterseebootwasse schwer beeinträchtigt haben sollen, stellt den Gipfel britischer Kriegsphantasien dar. Britische Erfolge sind i« dieser Hinsicht praktisch überhaupt nicht vorhanden. Besonders interessant aber ist die Feststellung, daß die Ver stärkung des Schutzes britischer Geleitzüge entscheidend zur Verringerung der Versenkungsziffern beigetragcn habe. Dies wagt der Londoner Sender feinen Hörern zur gleichen Zeit zu bieten, in der maßgebliche englische Schiffahrtskreise Chur chill bestürmen, das Geleitzugshstem wegen seines offensicht lichen Versagens wieder aufzuheben und von der gleichen Seite den USA.-Werften Vorschläge zur Erbauung von Unterseeboot- flotte gemacht werden, um mit ihrer Hilse das lebenswichtige Kriegsmaterial durch den deutschen Blockadering hinourchzube- kommcn. Kraße Widersprüche Wenn eine weitere britische Meldung von dem ungestörten Passieren des Mittelmreres durch die Geleitzüge spricht und damit von den Vorgängen in Nordafrika Erfolge hcrleiten will, so steht diese Ar« der Darstellung in krassem Widerspruch zu den letzten amtlichen Meldungen der britischen Admiralität. Hiernach war es auch in der Zeit zwischen dem 7. und 13. Januar notwendig, starke britische Seestreitkräfte zur Si cherung von Geleitzügen im Mittelmeer einzusetzen. Schlacht schiffen, Flugzeugträgern, Kreuzern und Torpedobooten war in gröberer Zahl diese Aufgabe übertragen. Am 10. Januar er- folgte, wie die britische Admiralität offen zugibt, ein sehr schwerer Angriff deutscher und italienischer Flugzeugverbände aus einen stark gesicherten Geleitzug, der den englischen See- streitkrästen harte Verluste beibrachte.Der Flugzeugträger .^llu- strious" wurde nach dieser Verlautbarung getroffen und er litt einigen Schaden und einige Verluste. Der Kreuzer „South ampton" wurde ebenfalls getroffen und auch aus diesem Schiff waren Verluste zu verzeichnen. Ferner gibt die britische Admi ralität bekannt, daß der englische Zerstörer „Gallant" von einem Torpedo beschädigt wurde. Die englischen Propagandameldungcn über den angeblich ungestörten Geleitzugverkrhr im Mittelmeer wurden damit von amtlicher britischer Stelle aus als unrichtig enthüllt. Schiße hiMos wie eine Nußschale Wie es im übrigen im Mittelmeer aussieht, zeigt die „Prensa" in Buenos Aires mit einem ausführlichen Augen zeugenbericht von Bord eines englischen Kriegsschiffes über de» ersten Einsatz deutscher Stukas im Mittelmeer. In ihm wird wiederholt die außerordentliche Verwegen heit der Piloten hervorgehoben, denn der Angriff sei mit einem geradezu unheimlichen Matz von Präzision und Kühnheit durch- geführt worden. Der Einschlag besonders schwerer Bomben unweit des Schiffes, aus dem der Beobachter sich befand, habe dieses tan zen lassen wie eine Nußschale, während sich Wogenberge von ungeheuerer Höhe erhoben. Es grenze an ein Wunder, daß ver wahre Haael von Abwehrgeschossen keine der deutschen Maschi nen getroffen habe, obgleich diese mit unerhörter Kühnheit bis dreißig Meter auf die Wasseroberfläche herabgestoßen seien. Bei dem zweiten Angriff wenige Stunden später hätten die deutschen Flugzeuge die gleiche Taktik entwickelt und sich so gar bis aus fünf Meter den Wellen genähert. Alle Beobachter des tollkühnen Manövers seien einstimmig der Ueberzeugung gewesen, daß die Flugzeuge Schaden genommen hätten und deshalb so tief stürzten. Nach wenigen Sekunden jedoch hätten sie Piloten die Apparate wieder hochgerissen und seien aufs neue zum Angriff übergeganGM. AugliilNicherweise. ' Schließlich noch dies: Bei der 21. Jahrestagung der groben Getreideeinsuhr-Aktiengesellschast Manbre and Garton wurde zugegeben, daß „große Verluste durch Bombenschäden und an dere feindliche Einwirkungen" für die Gesellschaft eingetreten seien. Unglücklicherweise sei die Regierung auch nicht in d«r Lage, genügend Scknsssraum für die Ausnutzung des südame rikanischen Ueberschusses an Mais bereitzusteklen. Die Gesell schaft habe überaus günstige Angebote, könne sie aber wegen Schisfsraumknappheit nicht wahrnehmen. Daraus dichten die Briten dann Ersolge , ,. „Das Grundübel «ar Versailles" Erkenntnisse eines argentinischen Blattes. Die sonst gewiß nicht deutschfreundliche Morgenzeitung „Nacion" in Buenos Aires bringt einen aus Genf datierten Artikel über die Hintergründe des europäischen Krieges, in dem als Grundübel der Versailler Vertrag verurteilt wird. Anstatt den Hatz zu begraben und dem ehemaligen Gegner eine gewisse Chance zu geben, habe der sogenannte Vertrag direkt dazu herausgesordert, wieder zerstört zu werden. Ohne die Existenz eines lebensfähigen Deutschen Reiches habe es keinen wahren Frieden geben können, sondern höchstens einen Waffenstillstand. England und Frankreich hätten nie begriffen, was sie im Jahre 1919 angerichtet haben. Der Unternehmer im Wehrdienst Staatssekretär Körner über wirtschaftliche Probleme im zweiten Vierjahresplan Appell an das deutsche Unternehmertum Im Rahmen der vom Gauwirtlchastsberaler uns Gauob mann ver DAF, der NSDAP., Gauleitung Wien, gemeinsam mit der Jndustrieabteilung der Wirtschaftskammer Wie» ver anstalteten Arbeitstagung sür invustrielle Wirtschaftsführung sprach auf Einladung des Reichsstatthalters und Gauleiters Baldur von Schirach der ständige Vertreter des Beauftragten sür den Vierjahresplan, Staatssekretär Körner, über das Thema „Der zweite Vierjahresplan". Nach einem Hinweis aus den ersten Kricgsplan und seine Ersolge widmete sich der Staatssekretär dem 2. Vierjahresplan, der nach den gleichen Grundsätzen und Methoden wie der erste durchgeiührt werde. .Mir stehen", so sagte der Staatssekretär wörtlich, „wirtschaftlich noch vor gewaltigen Anstrengungen. Die Produktion an Waffen, Kricgsgcrät und Munition aller Ar« wird immer größer. Wir müssen unsere Produktions- Methoden und unsere Fabrikate dauernd weiter entwickeln, um unseren technischen Vorsprung vor dem Feind zu wahren. Das erfordert immer neue Konstruktionsarbeiten, Aenderung der Verfahren, Umban oder Ncueinführung von Maschinen und Unistellung der Arbeiter. Bisher hat sich die deutsche Wirt schaft allen diesen Anforderungen gewachsen gezeigt. Es kann nicht bezweiselt werden, datz es auch in Zukunft so bleiben wird. Neben dieser Entwicklung der Rüstungsindu strie steht im zweiten Vierjahresplan als Aufgabe von glei cher Wichtigkeit die weitere Förderung der deutschen Rohstoff- Produktion. Im Bau befindliche Fabriken werden vollendet, neue sind im Kriege in Angriss genommen worden." In diesem Zusammenhang entwickelte der Staatssekretär die Grundlagen des Arbeitseinsatzes. „Dieser Arbeitseinsatz", so sagte er, „konzentriert sich heute auf die kriegswichtigen Ausgaben. „Hamstern" ist auch hier verbo ten. Ich weiß, daß einzelne Betriebe versucht haben, an sich entbehrliche Arbeitskräfte festzuhallen in der Erwartung, sie später einmal, vielleicht nach dem Krieg, wieder gut beschäf tigen zu können. Eine derartige Maßnahme des Betriebssührers verstößt gegen die Disziplin, die wir auch in der Wirtschaft im Kriege halten müssen." Die Schwierigkeiten im Arbeitseinsatz werden auch im Frie den anhalteu. Gewaknge Friedensaufgaben zeichnen sich heute bereits ab, deren Durchführung sehr viel Arbeitskraft erfor dern Wied. Ich weise in diesem Zusammenhang auf den wei teren Aufbau der Ostmark und auf die Besiedlung und Ent faltung der neu ins Reich eingegliederten Gebiete im Osten und Westen hin. Dazu treten die großen sozialen Pläne des Führers, namentlich im Wohnungsbau. Da die Zahl der zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte begrenzt ist, kann nur durch Erhöhung des Leistungsgrades der Arbeit ei» Ausgleich ge schaffen werden. Daruin sehe ich in der weiteren Rationalisierung und Tech nisierung der deutschen Wirtschaft eine besonders wichtige Aus gabe. Die Rationalisierung und die Technisierung wiederum setzen Pflege der wissenschaftliche» Forschung und intensive Schulung voraus. Gleichzeitig muß durch eine j großzügige neue Sozialpolitik und namentlich durch den Ausbau der Gesundheitsfürsorge alles getan werden, um die Arbeitskraft jedes einzelnen Deut schen zu erhalten und zu steigern. Der Grundsatz der stabilen Löhne müsse auch in Zukunft beibehalten werden. Solange das Produktionsvolumen der Verbrauchsgüterindustrie aus zwingenden Gründen nicht gestei gert werden könne, sei eine Erhöhung des Nominaleinlommens zwecklos und volkswirtschaftlich gefährlich. Selbstverständlich müsse dieser stabilen Lohnpolitik auch eine stabile Preispolitik entsprechen. In Zukunft würden auf dem Preisgebiet noch stren gere Maßstäbe als bisher angelegt. Di« Ausführungen des Staatssekretärs schlossen mit einem Appell au das Nuternehmertum Die veranlw artungsvolle Mitarbeit der Unternehmer ist zur Bewältigung aller große» kriegswirtschaftlichen Ausgab«« unerläßlich. Die frei schöpferische Persönlichkeit kann aus kei nem Gebiet des Volkslebens entbehrt werden; namentlich nicht in der Wirtschaft. Nicht nach dem Gewinn des einzelne», son dern nach dem Wohle des Ganze» sind alle unsere wirtschafts politischen Maßnahmen ausgerichtet. Daher darf niemand irgendwelche Sonderinteressen verfol gen, die mit den großen nationalen Erfordernissen nicht im Einklang stehen. Heute steht der Unternehmer im Wehrdienst. Wer diesen Wehrdienst kraft seiner Persönlichkeit leistet, wer etwas in« nationalen Jntersse wagt, erfüllt die Pflicht, die ihm unsere Zeit als WMschastssührer stellt. Der deutsche Uner- nehmer muß auch stets in unlöslicher Kameradschaft mit dem deutfchen Arbeiter verbunden sein. In dem Zusammenhalt zwischen Betriebssührer und Ar beiter liegt die gewaltige, nie versiegende Kraft unserer NatioL Diese Gemeinschaft ist das kostbarste, was wir besitze»». Daul dieser Gemeinschaft im einzelnen Betrieb könne« wir alle kriegs wirtschaftlichen Ausgaben erfüllen.