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Blatt Amts und des Stadtrathes des Kömgl. Amtsgerichts Als Beiblätter: 1 Jllustrtrte« Tonntagsblatl (wöchentlich); 2. iandwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis Viertel! chrl. 1 M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. Geschäftsstellen: Buchdruckereien von L. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, CarlDabcr!ow, Kroß- röhrSdorf. Nnnoncen-Bureauk vonHaasen- stein L Vogler, Jnvalidendank. Rudolph Mosse und G. L. Daube L Tomp. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Zu Wulsnih Königsbrück, Kadeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend. Ins-rat- X c») stnd bis Dienstag und Freitag Vorm. S Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Tor« puSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. D-u« und L F--si-e« Erd-U Nsunundvierzigfler Naht-gang. Verantwortlicher Redakteur Hermann Schulze in Pulsnitz. Mittwoch. Rr. 96. 1. Tecember 1897. Nachdem am heutigen Tage Herr Gutsbesitzer Karl Adolf Grotzmanu in Grotzuaundorf als Gerichtsschöppe für Großnaundorf bestellt und in Pflicht genommen worden ist, wird solches hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Pulsnitz, am 25. November 1897. Das Königliche Amtsgericht. v. Weber. Knth. WieHzäHLung betreffend. Die Pferde und Rinder sind am 17. December dieses Jahres aufzuzeichnen. ... Die Herren Bürgermeister von Königsbrück und Elstra, sowie die Herren Gemeindevorstände haben hiernach eine genaue Zählung der in ihrem Bezirke vorhandenen Pferdes und Rinder nach Maßgabe der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 4. März 1881 vorzunehmen und die ausgefüllten Zählungsformulare unmittelbar da rauf hier einzureichen. Königliche Amtshauptmannschaft Kamenz, am 20. November 1897. vou Erdmauusdorff. Muhholima^on Auktion. Von den Revieren des Forstbezirks Moritzburg sollen in Dresden-Neustadt, Hotel Stadt Metz (Kaiserstraße) Ireitag, den 17. December 1897, Von Vormittags Uhr an, tirea 10,200 Festmeter weicher Nutzhölzer zum Theil in bereits aufbereitetem Zustande, zum Theil noch anstehend, meist als Stammholz unter den m der Auktion bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. , , ff , Näheres über die zu verkaufenden Holzposten pp. besagen die bei der unterzeichneten Oberforstmeisterei'und dem Königlichen Forstrentamte Moritzburg in Empfang zu neh- mendenHspeziellen Auktionsbekanntmachungen, sowie die von oen Herren Forstreoierverwaltern "zu beziehenden speziellen Auktionsverzeichniffe. Königl. Obersorstmeisterei Moritzburg, am 24. November 1897. Schere!. Holz - ReVsteigsVung. Kauknitzer Revier. — Gasthof „zum Erbgericht" in Laußnitz. Freitag, den 10. Tecember 1897, Vormittags 9 Uhr. 1 birk. und 1 asp. Nutzstück von 20 und 21 om Oberst., 4 ufflang, 648 weiche Klötzer von 11—27 ew Oberst., 4,^ na lang, 260 ficht. Neisstangen von 4—7 cra Unterstärke, 559 „ Derbstangen „ 8—15 „ „ 88 lief. Nüststangen , 13—15 „ „ 130 Rm. kief. Nutzknüppel, 2 m lang, 150 „ weiche und 2 Rm. birk. Brennscheite 1634 „ „ „ 16 „ „ Brennknüppel, 515 „ „ „ 3 „ „ Aeste. In den Abth. 9, 21, 27, 53, 59, 61, 70 u. 82, in den Forstorten: Glauschnitzer Felder, Mar schallsruhe, Tauschaer Wals, Ziehm, Spitze Hübel, Mittelberg, Großer Palzberg und Torfstich. Kgl. Forstrevierverwaltung Lautznitz und Lehman«. Kgl. Forstrentamt Moritzburg, den 24. November 1897. Mittelvach. Die Herabwürdigung des deutschen Reichstages durch die wachsende Parteizer splitterung. Die jüngsten Nachwahlen zum deutschen Reichstage haben ein so trauriges Bild der wachsenden Parteizersplitt.rung und der politischen Verblendung g ze gt, daß man nur mit Sorge und Aerger den bevorstehenden Reichstagswahlen ent gegensehen kann. Wie die Reichstagsersatzwahlen im Wahl kreise Westpriegnitz und im Wahlkreise Plön-Oldenburg dar- gethan haben, wird das Auftreten von fünf Reichstagskandi daten von unter sich tödttich verfeindeten Parteien in jedem Wahlkreise bei den bevorstehenden Reichstagsneuwahlen eine ebenso gewöhnliche als traurige Erscheinung sein. Wie soll ein unbefangener, schlichter Wähler noch zu einem ruhigen, klaren Urtheile über die Wahrnehmung der Staatsinteressen kommen, wenn fünf oder unter Umstünden gar sechs Parteien ihm ihre Kandidaten empfehlen! ? Fünf oder auch sechs Wahlreden, von denen immer eine die andere herabzusetzen und aufzuheben sucht, kann der Wähler anhören, und es ist höchst wahrscheinlich, daß er schließlich dadurch zu einem schwankenden oder gar schiefen Urtheile kommt. Mit welchen Gefühlen unter solchen Umständen viele Bürger der auser wählten höchsten deutschen Volksvertretung gegenüberstehen, braucht wohl nicht erst noch ausgemalt zu werden, aber in allen deutschen Gauen sollte schon jetzt verkündigt werden, daß die wachsende Parteizersplitterung nur zu einer Herab- Würdigung des deutschen Reichstages führen kann, welche für die Entwickelung des öffentlichen Lebens und die Wahrnehmung der allgemeinen Reichs- und Volksinteressen höchst gefährlich werden kann. Die Parteizersplitterung züchtet nämlich ganz unverkennbar ein elendes parlamentarisch-politisches Würfel spiel und die Leidenschaft des Hasses und bringt Männer in den Reichstag, hinter welchen keine großen, ehrlichen und einheitlichen Anschauungen und Ueberzeugungen bedeutender Mehrheiten der Wäl ler stehen. Wer da glauben sollte, daß dieses Urtheil zu hart sei, der sehe sich doch die Wirkung der Parteizersplitterung in den letzten Reichstagsersatzwahlen an. Im Wahlkreise Plön-Oldenburg erhielt der konservative Kandidat 7427 Stimmen, der sozialdemokratische 2584 Stim men, der nationalsoziale 2404 Stimmen, der freisinnige von der Volkspartei 1709 und der freisinnige Kandidat von der Vereinigung 1469 Stimmen. Also kommt der sozialdemo kratische Kandidat in Folge der unseligen Parteizersplitterung mit dem conservativen Kandidaten in die Stichwahl und kann leicht bei dem Hasse der Parteien in der Stichwahl siegen, obwohl er bei der ersten Wahl nur ungefähr den sechsten Theil der abgegebenen Stimmen erhielt. Kann man solche Wahlresultate noch die Feststellung des Willens der Mehrheit der Bürger nennen? ! — Und in wie vielen Wahl kreisen wird man gleiche oder ähnliche Dinge erleben? — Schon in wenigen Monaten kann das deutsche Volk vor den Neuwahlen zum Reichstage stehen. Möchte bis dahin die Erkenntniß allen Wählern kommen daß in allen Angelegen heiten des öffentlichen Wohles die Parteizersplitterung das schlimmste Uebel ist, und daß wir wieder zu einfacheren, natür lichen Parteiverhältnissen kommen muffen, wenn der Reichs tag nicht an seinem Ansehen schwere Einbuße erleiden soll. Oertliche mrd sächsische Augelegeuhette«. Pulsnitz. Zu dem evangelischen Familienabend am Freitag Abend hatten sich außerordentlich zahlreiche, de« Schützenhaussaal bis auf den letzten Platz füllende Theilneh mer eingefunden. Nach Begrüßung durch Herrn Oberpfarrer Professor Kanig und Choralgesang wurde in einer vom Herr« Oberpsarrer und Fräulein Tochter verfaßten von 10 junge« Damen sehr ansprechend vorgetragenen Dichtung die Noth der evangelischen Brüder im Auslande geschildert. Ein Vor trag des Herrn Oberpfarrer Professor Kanig verbreitete sich über Begründung der Gemeindediakonie. Die rechte Stim mung der Versammlung wurde durch drei schöne Chorgesänge vom gemischten Chor des Männergesangvereins vorbereitet. Eine Geldsammlung für die Zwecke des hiesigen Gustav- Adolf-Frauenvereins ergab den sehr ansehnlichen Betrag von 180 Mk. Dazu kamen weitere 70 Mk. durch Versteigerung von 5 Gemälden, welche Fräulein Margarethe von Posern in liebenswürdigster Weise gestiftet. Zwei von diesen Bil dern, darstellend den Marktplatz unserer Stadt und Schloß teichansicht, hatte der verehrten Geberin kunstgeübte Hand selbst in Oel gemalt. Pulsnitz. Mit heute tritt nun die vom größten Theil des Publikums gefürchtete Peronsperre auch auf unserer