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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorr Dir«, Zettmrg erschein! löblich mir Ausnahme der gejetzllchrn Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis betrüg» bei Abholung wöchentltck! 50 Rps., bet Lieferung frei Hauk X Rpt. Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch ans Rückzahlung de« Bezugspreises. Zettungiausgabe für Abholer rtgüch L—v Nhr nachn ittogk. Preise nnb Rack'laßsätze bet Wiederholungen nach Hiret-ltste Ar. S — Für tak Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Amumern «nd an bestimmten Plötzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErschetnungStagen bis vorm. 10 Uhr auszugeben. — Verlag: Mohr 8- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschristlctter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Heimattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. VI.: , Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler »Straße 2 — Fernruf nur 5S1 Der Pult-Mer Y rzcifcr is? ko? zur DeröffeikMS,irng der Etlichen DelranntWvchnngen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister z« Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits destimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Rr. 123 Mittwoch^n2^ S2. Jahrgang SGklht in MM« ans dein WenuM Grenzbefestigungen nördlich valenciennes durchbrochen. Sche'.dekanal überschritten. — Starke Artiileriegruppe im Rahkamps gestürmt. — Zö feindliche Panzer an der unteren Somme vernichtet. VX6. F ü h r c r h a u p t q u a r 1 i c r, 28. Mai Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Die große Schlacht in Flandern und im Artois hat ihren Höhepunkt erreicht. In scharfem Angriff brachen unsere Truppen zum Teil erbitterten Widerstand und drängten die cingcschiossencn feindlichen Armeen auf immer engeren Raum zusammen, in dem auch die Luft waffe mit starken Kräften vernichtend wirkte. Gegen die belgische Armee gewannen wir nach harten Kämpfen schnell Boden und stehen 10 Kilometer vor Brügge und vor T h o r o u t. Thiclt wurde durchschritten und die dort befindliche starke feindliche ArtillcriegruPPc im Nah kampf gestürmt. In Erkenntnis dieser hoffnungslosen Lage hat, wie schon durch Sondcrmcldung bckanutgcgcben, die belgische Armee unter Führung ihres Königs in Stärke von etwa 400 000 bis 500 000 Mann die Waffen gestreckt. Gegen die umschlossenen Engländer und Franzosen geht der Kampf weiter. Nördlich Valen eien n es haben unsere Truppen in breiter Front die starken fran zösischen Grenzbefestigungen durchbrochen und westlich Valcnciennes den Schcldelanal überschritten. Lrchies und Douai sind genommen. An dem Er folg ist der Kommandeur eines Jnfantcriebataiüons, Ma jor Boehme, hervorragend beteiligt. Auch von Westen her wurde an der ganzen Front der Feind zurückgeworfcn. La Basssc, Merville.Hazebrouü und Bour- bourg - Ville sind in deutscher Hand. Die Luftwaffe belegte die nach Zcebrügge, Nieuport, Ost ende und Dünkirchen führenden Straßen und Eisenbahn linien, die Hascnanlagen sowie die in den Häfen liegen den Schiffe mit Bomben. In D ü n k i r ch e n ist die Hafen- brückc zerstört worden. Zwischen Calais und Dover erhielt ein feindlicher Zerstörer einen schweren Treffer. An dcr Südfront wurden einzelne, mit Panzern geführte feind liche Angriffe an der unteren Somme abgcwicscn. Dabei wurden 30 feindliche Panzer vernichtet, allein neun hier von durch den Schützen Bringforth. Südlich C a r i g n a n wurden unsere Stellungen verbessert und starke feindliche Gegenangriffe abgcwicscn. Die Verluste des Gegners in der Luft betrugen gestern insgesamt 91 Flugzeuge. Davon wurden im Luft- lampf 63, durch Flakartillerie 11 abgcschossen. Auf einem Flugplatz wurden 15 Flugzeuge am Boden zerstört. 23 deutsche Flugzeuge werden vermißt. Auch im nördlichen Norwegen griff die Luftwaffe mit Erfolg an. In Bodo wurden ein Sender zerstört, ein zweiter stark beschädigt, zwei feindliche Flugzeuge abgeschossen. Deutsche Schnellboote vernichteten, wie schon durch Londcrmcldung bekanntgcgcbcn, vor der belgischen Küste ünen britischen Zerstörer und ein feindliches N-Boot. In »er Nacht zum 28. 5. gelang cs einem Schnellboot, auch noch einen schwer beladenen feindlichen Transporter von KOOO Tonnen zu versenken. Die englische Luftwaffe setzte ihre planlosen Angriffe ins nicht militärische Ziele in Nord- und Wcstdcutsch- and fort. Mehrere Zivilpersonen wurden getütet. * Mu der Kapitulation der belgischen Armee in Stärke von WO ONO bis 500 Ooo Mann hat die gewaltige Schlacht in Rord- frankreich und Belgien an Dramatik noch gewonnen. Die Lage der dori noch eingekcssclten englischen und französischen Streiikrüfte ist völlig aussichtslos. Betrug die größte Länge durch den Operationsraum des Feindes zu Beginn der Kämpfe noch 170 Kilometer, so Hai sich diese Entfernung sehr bald aus 100 Kilometer verringert, und heute ist dank des konzentrischen Angriffs der deutschen Streitkräfte selbst diese Grenze weit überschritten. Die Ersetzung des Generalissimus Gamelin durch Weygand Hap also webender eingeschlossenen Nordarmce Lust machen, noch den im Luocn gegen me oen Einkrcisungsring sichernden deutschen Truppen eingesetzten Streitkräften Erfolge gebracht. Bezeichnend für den Angriffs geist der deutschen Divisionen ist die Erstürmung einer starken feindlichen Artilleriegruppe bei Thielt im Nahkamps. Daß Führung und Mannschaft ein Geist be seelt, kann man immer wieder daraus entnehmen, daß sowohl Ossiziere, wie jetzt der Kommandeur eines Infanterie-Batail lons, Major Boehme, als auch Mannschaften, wie im OKW.-Berichi vom 28. Mai der Schütze Bring forih, der allein neun feindliche Panzer vernichtet hat, erwähnt werden. Aus dem Umstand, daß der Gegner abermals 91 Flugzeuge verloren hat, kann man schließen, daß über dem Schlachtfeld erneut heftige Lu st kämpfe stattgefunden haben. Mag es sich nun um den Erdkampf oder um die Luftwaffe oder um Kämpfe aus der See handeln: sie alle verkünden deutlich die U eberlegen h eit der deutschen Waffen. Ins besondere zu erwähnen sind hier noch unsere Schnell boote, die dem Feind bereits erheblichen Schaden zugesügt und nun vor der belgischen Küste abermals einen britischen Zerstörer, ein feindliches U-Boot und einen vollbcladenen Transporter versenkt haben. Von dcy im Heeresbericht ge nannten Städten, die von deutschen Truppen genommen wm den, bildet Douai einen wichtigen Bahnknotenpunkt am Südrand des großen Kohlenbeckens in Rordfrankreich Donai zählt rund 39,000 Einwohner und weist eine jährliche Stein- kohlenproduktion von etwa 4 Millionen Tonnen auf. Auch sonst hat Douai eine bedeutende Industrie. Im Mittelalter gehörte Douai zu Flandern, später zu Burgund und zu den Niederlanden. Zu Frankreich kam das Gebiet um Douai 1667. 1713 tagte in Douai das flandrische Parlament. Mer oille mit rund 6700 Einwohnern ist gleichfalls eine Indu striestadt. Im Weltkrieg kam Merville bei der deutschen Frühjahrsoffensive im April 1918 in unsere Hände. Haze oro nck, mit etwa 15 000 Einwohnern, ist, wie bereits der Name schließen läßt, eine zumeist von Flamen bewohnte Stadt. Grausames Erwachen in Paris Die Welt im Banne der Waffenstreckung Belgiens Paris in Panikstimmung! Das ist das Stichwort dci ersten auS der französischen Hauptstadt eintrcsscnden Bericht, nach der bedingungslosen Kapitulation der belgischen Armee Die politischen uns militärischen Kreise in Paris hattet gerade noch in den letzten Tagen durch ihre Presse und Pro oaaanva me ernste Lage der Westmächie an der Flandern Front vertuschen «vollen. Um io grausamer war das Erwachen aus dieser lttnst üch bochamüchlcten optimistischen Stimmung. Die Kreise um die Kriegshetzercligue greisen natürlich wenn auch mit zitternden Händen, die schamlosen Schimpfs seien Reynauds gegen den belgischen König und die belgi iche Armee auf und fchreien „Verrat"! Noch macht sich die französische Oeffentlichkeit gar nich oen rechten Begriff von der ganzen Tragweite und den gro Ken Auswirkungen dieses gewaltigen Erfolges der deutsche; Wassen. Man wartet in Paris in atemloser Spannung auf «eitere Mitteilungen der amtlichen französischen Stellen uni ilammcri sich verzweifelt an die „neuen strategischen Pläne' Wevaanos. der an der Somme und Aisne eine „neue Linie errichtet habe. Kom: Neuer, ganz großer deuWer Triumpt Unter riesigen Schlagzeilen gab die römische Presse ii Sonderausgaben und Erirablättern der Bevölkerung Kund, oon der Kapitulation der belgischen Armee. Die strategisch, Üaae sei nach der Kapitulation des belgischen Heeres sü Frankreich und England ungemein ernst geworden. Danni sei aber auch, wie man in Rom ferner unterstreicht, der End lieg des deutschen Verbündeten, an dem hier niemand mehl einen Zweifel Vegi, einen weiteren Schritt näher gerückt. Ji oer Oenenilichkcil wird das Ereignis mit Genugtuung lufgcnommen. Mil schärfsten Worten wird der Versuch des französischen Ministerpräsidenten Reynaud gegeißelt, die flüchtige verräte- nsche belgische Regierung gegen den König auszuspielen, der »ei feinen Truppen geblieben ist und seinen Entschluß gefaßt jai. um weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Demaegenüber vird daraus hinacwicsen. daß Pierlot und Genossen in Lon don sitzen und dorr Weisungen und Pfunde der englischen Re gierung erhalten. Belgiens Kapitulation eine gewaltige Aeberraschung für Amerika DNB. Neu York, 29. 5. Die Kapitulation der belgischen Armee löste in den Vereinigten Staaten durchweg eine ge waltige Lleberrafchung aus. Die verhängnisvollen Folgen dieses Schlages für England und Frankreich werden auch in den Kreisen zugegeben, die mit der englisch-sranzöfi- fcben Sache sympathisieren. Diese Kreise bringen ihre Be stürzung unverhohlen zum Ausdruck. Die Aeuyorker Abendpresse stellt über die militärischen und volitischeu Folgerungen der Kapitulation resigniertes Betrachtungen an. Was die neue militärische Lage angeht, so wird vorbehaltlos eingeräumt, daß die durch den Ausfall der belgischen Armee verursachte Entblößung in der Flanke die Schlinge um die eingeschlossenen Truppenteile noch enger ziehen werde. .,Neunork Post" spricht von einer wahren englisch-französischen Katastrophe. Kopenhagen: Neuer deutscher Machtzuwachs In Kopcnhaaen sieht man in der belgischen Kapi tulation einen neuen Machizuwachs sür die deutsche Wehr macht, die damit von Dromheim bis nach Abbeville opcrie- -en könne und aroßc AnarissSmöalichkcitcn acgen England be- ützc. In Schweden hat die Meldung gleichfalls größtes Aussehen erregt, wie die Schimpfkanonade Reynauds gegen den selaischen König einen schlechten Eindruck gemacht hat. Man verweist auf Namsos, wo die Norwcaer vou den englischen Gruppen in Stich gelassen wurden und zieht Vergleiche zur stwanaslage. in die Belgien durch die Weltmächte geriet. Von sachverständiger Seite wird besonders unterstrichen Paß auch das Schicksal der französischen und britischen Armeen m Französisch- und Belgisch-Flandern bereits entschieden und sine Fortsetzung des Widerstandes sür sie sinnlos ist. Fns- besondere unterstreicht man. daß die Belgier cingcschen hal len, daß der Widerstand gegen die beste Armee der Weli innlos sei. kukarcst: Neutralität erwies sich als richtig Bukarest betont unter dem Eindruck dieses neuen Er- iolges deutscher Waffentaten, daß sich die Politik strenger Neu tralität wieder einmal als richtig erwiesen hat. Bewundernd wird in Athen auf die deutsche Waffenleistung geblickt, wäh lend sich in der Türkei Bestürzung über die schlimme Situation bemerkbar macht, in die die Westmächte geraten sind 2n Oslo steht man in dem Befehl des belgischen Königs. Sic Waffen niederzuleaen, das bisher wichtig st e Ereignis ses Krieges. Finnische Blätter betonen das Anwachsen der Kutschen Kriegskraft. In Südamerika und Ostasicn sprtcht man oon einer Sensation. FrWKA SAWWteu Gefangene deutsche Flieger grausam mißhandelt. Göring ordnet Vergeltungsmaßnahmen an. Nachdem sich die Fälle gehaust haben, daß in französisch Gefangenschaft geratene deutsche Flieger aus das grausamst, von französischen Soldaten behandelt wurden, hat der Ober bcfchlshabcr der Luftwaffe, Gcncralfeldmarschall Göring, sich zu strengen Gegenmaßnahmen gezwungen gesehen. Kuns tighin werden jedesmal, wenn die Ermordung deutscher Flic ger gemeldet wird, für jeden ermordeten deutschen Fliege fünf französische gefangene Flieger erschossen. Das gleich! gilt für den Fall, daß wiederum in Lustnot befindliche mß Fallschirm abspringende deutsche Flieger beschoßen werden jedoch mit dem Unterschied, daß in diesem Fall 50 feind liche Gefangene erschossen werden. Nachdem di, französischen Soldaten, ausgestachclt durch die jüdisch-Pluto lratische Hetze der fern vom Schuß sitzenden Kriegsverbrechei in Paris, zn den brutalen ttebergriffen gegenüber gefangener deutschen Fliegern geschritten sind, si d die deutschen Gegen« Maßnahmen nur zu berechtigt. Brutalität und feige Mord- gicr mutz mit der Schärfe des deutschen Schwertes ausge rottet werden.