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PulsmtzerAnzeiger Anzeiger Ohorner täglich 3—S Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen «ach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und «m bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bis vor«. 9 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Straße 2 — Fernruf nur LSI. Diese Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis: Bei Abholung 14 tägig 1.— NM., frei Hau» 1.10 RM. einschl 12 bez. 1S Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreise». ZeitungsauSgabe für Abholer Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt «nd enthält Bekanntmachungen bes Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 76 Dienstag, den 31. März 1942 94. Iahrgano Moskau an die Adresse Londons „Mehr Taten statt schöner Worte!" „Londoner Voraussagen über sowjetische Erfolge sollen nur Rückschläge an den eigenen Fronten besckönigen" — Moskau über die Machenschaften des britischen Rundfunks sehr ungehalten — Aufschlußreiche Enthüllungen über „Zusammenarbeit" der britisch-sowjetischen Agitation. DNB. Berlin 30. März. „Die Aufmachung der sowjetischen Kviegsnachrichten durch die Briksh Bwadcastmg Corporation erscheint von Moskau aus gesehen, überdramatisiert" stellt der Moskauer Korrespondent der „Times" fest. „Den augenblicklichen Charakter der Kämpfe" schreibt der K.rrcspondenl .„scheint die BBC. nicht zu kennen. Henn in der Gowfetpresse und in amtlichen sowjetischen Bekanntmachungen wird ständig verdeutlicht, daß nicht die Eroberung von LanS und von Städten das erste Ziel des jetzigen sowjetischen Feldztrges ist, sondern die Aufreibung der feindlichen S^reitk äfte. Daher Hinterläßt die Voraussage des demnächst bevorstehenden Falles von Städten und des Fortschreitens eingebildeter Zangeubews- M«gen in Moskau den unmöglichen Eindruck, daß derartige Nachrichten von der BBC- nur deshalb so aufgemacht werdens «m Rückschläge an anderen Fronten zu beschönigen." Auch die sonstigen Sendungen der BBC., soweit sie für Sowjetrußland bestimmt sind, werden von dem ,,Times"-Korr«- fpondenten in Moskau scharf kritisiert. Er stellt fest, daß die Sendungen wohl einen starken Eindruck auf die M in ngsbildung übe, britische Angelegenheiten in amtlichen Kreisen ausüben,- daß sie aber keineswegs vom sowjetischen Publikum gehört wer- deu Wirksam für das Publikum seien nur die langen und hervor- »agend ausgearbeiteten Telegramme der TASS-Agentur. Es sei klar, daß durch sie die Kenntnis über England in das russi sche Polk dringe, denn die TASS-Meldungen würden in den russischen Zeitungen an hervorragender Stelle veröffentlicht. -Aber" — so heißt «s weiter — „trotzdem gibt es noch kein, richtiges Bild der britischen Arbeit und Entschlossenheit. Die Einschränkungen gewisser Sportarten in England, von denen man in Sowjetrußland noch nie etwas gehört hat, und die Her stellung eines Einheitsbrotes, wie es Generationen von Russen ohne Schädigung der Gesundheit essen, erscheinen — von Mos kau aus gesehen — durchaus nicht als Opfer. Das sowjetische Volk will vielmehr wissen, ob die Kriegsproduktion ansteigt. und welche Maßnahmen getroffen wurden für eine Bereitschaft englischerseits zu einem sofortigen Kampfcinsatz." Auch idie Meldungen über den angeblich so erfolgreichen Einsatz englischer Bombenflugzeuge über Europa finden nicht den Beifall des „Times"-Korrespondenten. der damit offensichtlich die Ansicht leitender Stellen in Moskau wiedergibt. Die briti schen Bombenangriffe auf Europa würden eine viel größere Würdigung finden, wenn sie nur in gewissen Ieitabständcn ver öffentlicht würden. Ihre Erfolge müßten in Form von Stati stiken wiedergegeben werden, etwa in der Art, wie die Towj-as ihre Angaben über Beute und Zerstörungen an den verschiedenen Frontabschnitten veröffentlichen. > Die „Helden der englischen Arbeitsfront" müßten propa gandistisch mehr hervorgchoben werden. „Die Hauptaufgabe der englischen Propaganda muß", wie der Korrespondent abschließend feststellt, „jetzt darin bestehen, die Sowjets zu überzeugen von Großbritanniens guten Willen und seiner Entschlossenheit,, alles für den Sieg einzusetzen. Es darf dabei nicht vergessen weichen, daß jede amtliche Nachricht und jede einzelne Meldung aus England sorgfältig daraufhin geprüft wird, ob sie einen Be weis für Großbritanniens Treue und Redlichkeit darstellt." Kronpavr wuroen Lrener erzien, oie narre a-xproponen zur Folge hatten. Erfolgreiche deutsche Stohtruppunternehmen Im Donezgebiet wurden von deutschen, slowakischen und rumänischen Truppen an verschiedenen Stellen schwache seindliche Vorstöße verlustreich für den Gegner abgewiesen, wäh rend mehrere eigene Stoßtruppunternehmungen erfolgrerch durchgeführt werden konnten. Englands Betrug an Indien Wie bereits gemeldet, hat Cripps vor einer: Pressekonferenz in Neu-Delhi eine Erklärung der britischen Regierung »orze- legt, in der es heißt baß „Schritte unternommen werden sollen", um für die Zeit „sofort nach nach Einstellung der Feindselig keiten" Indien eine dominionähnliche Verfassung zu geben. Es wird darin ausdrücklich betont, daß die Durchführung dieser Borschläge von dem Ergebnis der Besprechungen mit Lripps ab hänge. Es handelt sich um nichts anderes als um einen mit unzu länglichen Mitteln getarnten abermaligen Betrugsversuch an den Inder« in der gleichen Art wie der vom Weltkrieg oder wie das hinterhältige Intrigenspiel der Engländer mit Palä stina. das einmal den Arabern gleichzeitig aber auch den Juden versprochen wurde. An konkreten Zusagen enthält der Vorschlag der englischen Regierung s» gut wie nichts! Ein umständliches Brrfabren nach dem Kriege soll die Bildung einer verfassungsmäßigen Versammlung gewährleisten. England selbst hat sich die Einzelregelungrn Vorbehalten, sogar das Wahlsystem bestimmt. Was man Indien Höchstfalls geben will, ist eine „Unabhängigkeit", vielleicht wie sie Aegypten besitzt. Die Militärbobeik bleibt unter allen Umständen bet England — die Inder sollen nur das Kanonenfutter für bri tische Zwecke stellen. Auch die außenpolitischen Angelegenheiten sollen keinesfalls auf die „Indische Union" übergeben Der Grundsatz „teile und herrsche", den England in Indien bisher mit so großem Enolg angewandt hat, wird natürlich beibehalte«. Cripps agte vor der Pressekonferenz ,,es sei nicht möglich die indischen Staaten zum Beitritt zur Union zu zwingen abrr es würden viele Bor schläge gemacht und Methoden der Ueberredung angewandt werden". Offenbar rechnen die Engländer damit, daß es >n den Provinzen wegen der politischen und religiösen Differenzierung gen nicht überall zu einer einheitlichen Willensbildunq kommt. Diese Möglichkeit wollen sie zur inneren Zersetzung des indisch«« Gefüges und damit zur Aufrechterhaltung der englischen Vor herrschaft ausnutzen. Cripps erklärte ausdrücklich, der Eeneral- govverneur sei zu nichts verpflichtet. D>e Erklärungen des Bolschewisten Lripps enthüllten mie det einmal den brutalen Unterdrückungswillen der Engländer und »hie raffinierten Methoden das alte So-el fortzuseyen, unverbindliche Zukunstverfprechungen abjugiven und sie später nicht zu halten. , London ist enttäuscht „Es ist nicht das geringste Anzeichen kür einen Zusammen bruch ber beuliwen Armee restzustellen und auch die Moral m Deutichiand ist nicht im gerinasten geschwächt" Dieie Festrtelluna des Kommentators bes Londoner Nach richtendienstes vom Sonntagabend ipnckn Bände. Hier wird erstmalig in aller Form zuaeaeben. daß Vie ^"-letiiche Winter- ofiensive an der unüberwindlichen deutichen Abwehr icheite-te und daß die Meldungen, mit denen auch der Londoner Nach richtendienst die Welt überflutete und die von großen mil'tä» rischen Eriolaen ber Sowjets unb von sinkender Moral der deutschen Bevölkerung faselten von A bis Z erlogen waren und nur dem allzu durchsichtigen Zweck dienen sollten, die Welt- öskentlichkeit über die eiaene Schwäche hinwegzutäuschen und Unruhe und Nervosität im deutschen Volk hervorzurufen, um seinen Siegeswillen zu untergraben. ElkümstiWe liir SeneraNeldmarslhaä MW Der Führer ließ vem Generalieldmarschall Milch zum 50. Geburtstag sein Bilo mu einer Wiomuna überreichen und übersanvte ihm ein Handschreiben in dem er der hohen Ver dienste und oer verantwortungsvollen Arben des Felomar- schalls gedachte Reichsmarschall Göring besuchte am Monlagvormmag GeneralselvmarschaU Milch in dessen Amisräumen im Reichs- lustfabrimintsterium und sprach »einem bewährten Mitarbeiter und treuen Waifentameraben persönlich ieine herzlichen Glück wünsche sowie o«e Glückwünsche der geiamlen Luftwaffe zum 50. Geburtstag aus Er gedachte dabei besonders oer Ver dienste des Generalieldmarschalls beim Ausbau ver deutschen Luftwaffe und seines hervorragenden persönlichen Einsatzes im Krieg. „Lin wahrer Taifun von Mißbehagen und Kritik gegen Kroßbttannten" USA.-Oeffentlichkcit sehr unzufrieden DNB. Genf- 30. März. Der New Aorker Korrespondent -Daily Mail" befaßt sich wieder einmal in einem längeren Ar tikel mit der Haltung der amerikanischen Öffentlichkeit England gegenüber. Er bemerkt u. a.: Man solle der Tatsache offen ins Auge schauen, daß wäh rend der letzten zwei Monate eine Welle äußerst scharfer Kritik an Großbritannien in der amerikanischen OeffenKichkeit festzu stellen gewesen sei. Viele harte Dinge seien über England gesagt worden, und zwar nicht nur in einer ganz bestimmten Schicht de» Bevölkerung, sondern sowohl in den begüterten Millionen-, krcisen. als auch in den armen Angestellten- und Arbeiteickreisen. Diese Beurteilung in USA habe mit dem Fall Singapurs ein» gesetzt Suche mau nach den Gründen, dann seien es in erster Linie Die Kümpfe an der Ostfront Bolschewistische Angriffe blutig abgeichlagen Wie das Oberkommando der Wehrmacht mme»»« säuerten nordostwärts des Ilmensees die Kämpfe mit unverminderrer Heftigkeit an Ständig wiederholte Angriffe ber Bolschewisten «urben unter hohen blutigen Verlusten »ür ben G-gner abge schlagen. Südostwärts des Ilmensees nahm ein Stoßtrupp ver Wossen-SS. in hartem Kampf einen feindlichen Stützpunkt, wobei der Gegner über hundert Tote und zahlreiche Gefangene verlor. 2m mittleren Frontabschnitt wurden feindliche Angriffe, die sich gegen die Stellung einer niedersächsiichen Pan zerdivision richteten, unter hohen Verlusten für den Feind ab geschlagen. Die von starkem Artilleriefeuer emgeletteten und von Panzern unierstützien Angriffe wurden in innreren Wel len gegen die deutschen Linien vorgetraaen. In erbitterten Ab» wehrkampfen, bei denen durch Panzerabwehrkanonen drei bol schewistische Panzerkampfwagen abaeschosten wurden, zerschlugen ^>ie deutschen Truppen durch zukammengefaßtes Infanterie- und Artilleriefeuer alle Angriffe sowie Bereitstellungen des Feindes. 26 Feindslugzeuge abgefchossen - Di« deutsche Luftwaffe griff am Sonn rag im Kampfgebiet «es men»«es voiichewlftüch« Bunkerlinien und Artil- leriestellunaen mit auter Wirkung an. Mn Bomben aller Ka- all: die Niederlagen auf militärischem Gebiet. Man brauch« um sich die öffentliche Meinung in den USA gewogen zu! machen, einen nachhaltigen britischen Sieg. Die Amerikaner liebten den Erfolg und seien stets geneigt, sich von dem abzuwen- d-n, der versage. Der USA-Bürger wisse allmählich, daß dieser Krreg nicht so verlaufen sei, wie man das erwartet habe. Iahrclaung sei den Amerikanern erzählt worden, Japan sei nur eine fünftrangige Macht, und die USA würden in einem Kriege in sehr kurzer Zeit mit den Japanern fertig werden,« Diese falsche Politik habe dazu geführt, daß jeder Durchschnitts- amcrikaner sich vorstellte, man brauche schlimmstenfalls drei Wichen. bis Japan am Boden liege. Ein wahrer Taifun vw Mißbehagen und Kritik werde jetzt in den USA beobachtet und richte sich gegen den hauptverbündeten England. Uber wurden befestigte Widerstandsnester und zu Stützpunkten ausgebame Ortschaften belegt Hohe Verluste erlitt der Feind durch Volltreffer in Bereitstellungen von Truppen und Panzern. Acht schwere Geschütze wurden zerstört unv weitere durch Nah treffer außer Gefecht gesetzt In Tiesanqrifsen wurden bolsche wistische Fahrzeugkolonnen und flüchtende feindliche Truppen unter das Feuer der Bordwaffen genommen Bei einem Angriff auf ein Versorgungszentrum des Feindes dicht Hinler der Front vernichteten die deutschen Bomven ein Munitionsdepot ein Tanklager und einen großen Fahrzeugpark Auch der Nachschub verkehr auf den wichtigen Eisenbahnlinien wurde durch schwere Beschädigung von Ausladestationen, Eüterzügen und Gleisan lagen wirksam unterbunden Deutsche Jäger beherrschten über dem nördlichen Frontabschnitt überall den Luftraum und schossen nach bisherigen Meldungen 26 bolschewistische Flug zeuge in Luftkämpfen ab. Leningrad und Kronstadt unter schwerem Artillerieseuer An der Einschließungsfront von Leningrad beschoß schwere Artillerie des Heeres in der Nacht zum Sonntag eine Muni tionsfabrik in Leningrad Mehrere heftige Explosionen mit riesigen Stichflammen sowie stark« Rauchentwicklung bewiesen den Erfolg der Beschießung. Auch auf militärischen Zielen in