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Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dirie Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Der Bezugspreis betrügt bei Abholung wöchentlich 80 gips., bei Lieferung frei HauS 88 Rp«. Postbezug monatlich 2.80 NM. Tie Behinderung der Lieferung rechtfertigt keine« Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsautgabe sür Abholex täglich 3—6 i-hr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste i^.r, s — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErschrinungStagen bis »or» 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Kar! Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftletter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für den Hetmattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz-— D. A. VT: Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler. Straße 2 — Fernruf nur 881 Der Pulsnitzer Anzeiger ist kas znr BeröffenMtknng Ler omilichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthüll Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz amtes zu Kamenz Nr. 53 Sonnabend, den 2. März 1940 92. Jahrgang „Schluß mit clem stasarWel der pluiokralien!" Gauleiter Bürckel sprach zur fünften Wiederkehr der Rückgliederung des Saarlandes ins Reich DNB. Kassel, l. März. Am Freitag jährte sich zum fünften Male der Tag, an dem das Saarland wieder dem Reich eingegliedert wurde. Aus diesen^ Anlaß sprach Reichskommissar Gauleiter Bürckel im Kasseler Staatstheater zu den do.t ver sammelten Saarpfälzeru, Zahlreiche Ehrengäste, an ihrer Spitze Gauleiter .Weinrich, wohnten der feierlichen Kundgebung bei. Gauleiter Bürckel betonte zu Beginn seiner Red«, die Saarabstimmung sei die erste große Niederlage gewesen, welche die plutokratischen Mächte in ihrem Kampf gegen Adolf Hitler erlitten hätten. Dann gab er einen großangelegten Rück blick auf die französische Raubpolitik während der letzten drei Jahrhunderte, die sich seit den Tagen Richelieus immer gleich- geblieben sei. Weil der Führer jetzt das Einheitsstreben des deutschen Volkes zur Wirklichkeit geführt habe, sei er den fran zösischen Kriegshetzern verhaßt. Mit scharfen Worten geißelte der Gauleiter dis Verkommenheit des plutokokra- Stolze Tat der Luftwaffe Erfolgreiche Angriffe auf Kriegsschiffe, bewaffnete Handels- danipfer und Gelettzüge. vkW. Berlin, 1. März. Die deutsche Luftwaffe führte am frühen Vormittag des heutigen Tages mehrere Angriffe auf englische Kriegsschiffe, Geleitzüge und bewaffnete Handelsdampfer aus. Einige Schiffe »lit großer Tonnage wurden durch Bombenvolltreffer versenkt, Mhrrre andere in Brand gesetzt, ein Gcleitzug zersprengt. * Die deutsche Luftwaffe hat an ihrem Ehrentag, dem Tag der fünften Wiederkehr ihrer Gründung, das Wort in deni Tagesbefehl Hermann Görings wahr gemacht, daß sie eine vernichlende Waffe ist gegen alle, die den Frieden verbrecherisch störten. In todesmutigem Einsatz haben die deutschen Flieger gerade an diesem Tag besonders erfolgreiche Angriffe gegen -England durchgeführi. An diesem Tag, an dem die Gedanke» des ganzen deutschen Polkes bei seinen Fliegern weilen, haben sie dem Feind neue schwere Schläge versetzt, Kriegsschiffe, be waffnete Handelsdampser und Geleftzügc angegriffen, versenk: »der zersprengt. Flieger im KamPs. das ist das Kenn tischen Machtklüngels, der Millionen sinnlos zur Schlachtbank führe damit sich ein kleiner Teil den Geldbsutel füllen könne. Dem Spiel der Hazarden re mit dem Schicksal anderer Völker müsse ein Ende be reit e t w e r d e n. Ium Schluß wandte sich Gauleiter Bürckel an die Saar pfälzer, die mit die schwersten Lasten in diesem Ringen um die Entscheidung zu tragen hätten und überbrachte ihnen Gruß und Anerkennung des Führers für ih « tapfere Haltung. Wir alle dürsten nicht an uns denken, sondern müßten das Schicksal des ganzen Volkes im Auge haben und stolz darauf se'n, dieser größten aller Zeiten einen so großen Beitrag zu zollen. Am Ende dieses Krieges werde uns nicht mehr ein Richelieu nach Westfalen zitieren. Das Friedensdokument, das diese Auseinan dersetzung beenden werde, werde schlicht und einfach die Unter schrift tragen: Adolf Hitler! Zeichen ihres Ehrentages, der zum erstenmal in den Krieg siel, in einen Krieg, der uns von neidischen und rachsüchtigen Fein den aufgezwuugen worden ist. Wie die Kriegsverbrecher an der Seine und an der Themse in de» vergangenen sechs Mona ten schon so oft unsere harte Faust zu spüren bekamen, so haben sie auch diesmal schwerste Verluste erlitten. Mag sich Herr Churchill auch noch soviel Mühe geben, den Erfolg der deut schen Luftwaffe vor der Weltöffentlichkeit herabzusetzen, es wird ihm alles nichts Helsen. Genau so. wie er in diesen Tagen — nach monatelangem Geheimhaften — die schweren Beschädi gungen der großen britischen Kriegsschiffe „Nelson" und „Bar- han? zugeben mutzte, wird er auch die Dezimierung der bri tischen Handelswnnage eines Tages zugeben müssen. Die deutsche Luftwaffe wird dafür sorgen, datz der Brite nicht zur Ruhe kommt. Ran an den Feind! Das ist die Losung, die für alle Teile unserer Wehrmacht gilt und die sich vor allem unsere stolze Luftwaffe und unsere U-Boyt-Helden zu eigen gemacht haben. Diesem kühnen Angriffsgeist und muti gen Einsatz oer besten Soldaien der Welt kann niemand stand hafte» Das ..Schwert am Himmel", das Hermann Göring in der überaus kurzen Zeit von fünf Jahren zu einer scharfen und leistungsfähigen Waffe geschmiedet hat, ist der Garant unseres Sieges. „Keine türkische Mobilmachung" Sayvam: Gesetz zum Schutz der nationalen Wirtschaft. Der türkische Ministerpräsident Refik Saydam tüeft über den türkischen Rundfunk eine Rede, in der er zunächst über das neue Gesetz zum Schutz der nationalen Wirtschaft sprach, das im Inland fälschlich als Mobilmachung ausgcrcgt wurde und das vom Ausland als bevorstehender Eintritt dec Türkei in den Krieg aufgezogen wurde. - Weder das eine noch das andere habe in der Absicht der" Regierung gelegen. Wenn jemals die Negierung einen Krieg erklären würde, so würde dies gemäß der Versüssung nur nn« der ausdrücklichen Zustimmung des Parlaments geschehen. Das Gesetz wurde durch die internationale Lage notwendig ge macht, die sich wirtschaftlich auch in der Türkei geltend mache Das Gesetz bedeute weder den Beginn einer Modi! machung noch eine Vorbereitung für eine» Krieg. Der Ministerpräsident wandte sich in diesem Z» sainmenhang ganz entschieden gegen eine gewisse ausländische Stimmungsmache und forderte seine Landsleute auf, ihr kelne» Glauben zn schenken. Ausführlich behandelte der Ministerpräsident die Be ziehungen der Türkei zu Sowje 1 rußland und erklärte, in den letzten sechs Monaten hätten sich darin keine Aendcrungeu vollzogen. Niemals habe die Türkei Angriffs- ab sichten gegen Rußland vertrete» und auch von russischer Seite lägen sür den Angenblick keinerlei Anzeichex- ür einen Angriff ans die Türkei vor. Die türkische Autzen- wlitik sei klar und aufrichtig. Ihre Verpflichtungen nach miste» eien durch die geschlossenen Verträge genau umrissen. * Seit Wochen ist die feindliche Propaganda bemüht, di« Ausdehnung des Krieges auf den Nahen Östen als unmittel bar bevorstehend hinzustcllen. Tagtäglich berichten die Lon doner und Pariser Hetzblätter von der sagenhaften Weygand- Armee, die nur anzutreten brauche, um die russischen Oel- quellen von Baku zu besetzen und die sür Deutschland bestimm ten Zufuhren zu unterbrechen. Gleichzeitig wird von derselbe» Stelle geflissentlich der Eindruck zu erwecken versucht, als ob die Türkei sich bereits vorbehaltlos in die Kriegsdemokratie« eingegliedert hätte und geradezu darauf brennen würde, ihre« russischen Nachbar mit Krieg zu überziehen. Die Rundfnnl- ansprache des türkischen Ministerpräsidenten zeigt indessen, daß das türkische Volk den Bemühungen Englands, die Türkei in den Krieg zn verwickeln, wachsenden Widerstand entgegensetz«. Er wehrt sich ausdrücklich dagegen, daß die wirtschaftliche» Maßnahmen der Türkei als „Mobilmachung" gedeutet weroen Die türkische» Beziehungen zu Rußland haben nach den Wor ten des Ministerpräsidenten in den letzten sechs Monaten k«kn« Aenderung erfahren Von Angriffsabsichten seitens der Türkri könne keine Rede sein. Diese Erklärung macht durch die eng- lisch-sranzösische» Wunschträume einen großen Strich. Die Türkei denkt osfenbar nicht daran, sich vor den Kriegswaaxu der Demokratie» spannen zn lassen lind sür England die Kastanien aus deni Feuer zu holen. Der Dummenfang der Kriegsverbrecher an der Themse ist ja auch zu plump, als datz die davon Betroffenen nicht die egoistischen Interesse» der britischen Plntokratie erkenne» würden. Ribbentrop empfing Welles Der amerikanische Unterstaatssekretär Sumner Wel les, der Freitag morgen zu einem kurzen Besuch in Berkiu- eingetrofsen ist, wurde vom Reichsminister des Answärtkaeu von Ribbentrop im Auswärtigen Amt empfangen. Der Geschäftsträger der Vereinigten Schalen von Amerika. Boi- schaftsrat Kirk, wohnte der Unterredung bei. Der rMche Druck hält ar Finnen beziehen rückwärtige Stellungen. Wie der finnische Heeresbericht vom 29. Februar bs tont, hält der Druck der Sowjet russen auf der Kare tischen Landenge zwischen der Wiborger Bucht und den Vuokse» an. Die finnischen Truppen hätten sich stellenweise in tbrc neuen Stellungen zurückgezogen. Bei Taipale und nord- ostwärls des Ladoga sei es den Finnen gelungen, russische An- griffe abzuweisen. An der Petsamo-Front dauern die Kämpfe Sei Nautfi an. Wenn einer unbequem wird Ein englischer Abgeordneter vom Intelligence Service ermordet Vor einigen Tagen erschien in der englischen Presse eine Lurze Notiz, datz das Mitglied des Unterhauses Sir Charles Eayzer in Kinpurnie Castel tot aufgcfundcn worden fei. Es wurde hinzugefügt, datz auch der Diener von Sir EharleS, Benjamin Wexham, tot neben seinem Herrn lag. Beide hätten tödliche Schußwunden am Kopf gehabt. Neben dem Abgeordneten habe eine doppelläufige Flinte gelegen. Diese kurze Mitteilung Hal in England das aller größte Aufsehen erregt. Man erinnert sich nämlich sehr gut an eine Rede, die Sir Charles Cayzer in seiner Eigen- schaft als Abgeordneter von Chester am 3 Oktober des ver gangenen Jahres im Unterhaus hielt. Damals erklärte Sir Charles, der im letzten Krieg in Deutschland als Kriegs gefangener war: „Ich bedauere tief, aussprcchen zu müssen, daß in gewissen Kreisen Englands zur Zeit die Meinung vertreten wird, daß wir Deutschland zerstören und zerschmettern müssen. Ich glaube aber, daß Schrecke» lind Elend über alles Maß hinaus uns befallen wird, wenn dieser Krieg andauert. Wir haben leinen Streit mit dem deutschen Volk, und wir würden nur sine Diktatur zerstören, um eine andere an ihre Stelle zu letzen. Aus diesem Kriege wird keine Gerechtigkeit entspringen. Ich appelliere an den Premierminister, er möge einen ver nünftigen Frieden in Europa schaffen nnd keine Gelegenheit, diesen Frieden <;» schließe», vorübergehen lasten. Nur durch einen solchen Frieden kann die gemeinsame euro päische Zivilisation gereltc: werden" Sir Charles Cavzcr wnrde wenige Tage nach dieser tapirreu oreve aus oer r n g t«s cy e u r« c m r c ans- gestoßen. Dagegen konnte ihm der Unterhaussitz nicht ohne weiteres aberkannt werden. Nunmehr läßt die englische Zeitung „Daily Expreß" in einem Bericht durchblickcn, daß die Erniordung Sir Charles Cayzcrs mit seiner politischen Stellungnahme in Zusammen Hang stehen könnte. Das heißt, daß der britische Geheimdienst den Abgeordneten und seinen Diener wegen seiner politische» Haltung kaltblütig ermordet hat. D. y., daß nach den zahlreichen Morden der letzten Zeit, die der Intelligence Service wieder aus dein Gewissen hat, hier ein neuer Mord fall hinzugekommen ist, der um so beachtlicher ist, als cs sich hier uni einen i n n c r p o l i t i s ch c n Mord gehandelt Hai Die Tatsache der Ermordung ist inzwischen einwand frei sestgestell 1 worden. Die Untersuchungen der Polizei haben ergeben, daß zunächst Sir Charles durch einen Kops- schuß auf mittlere Entfernung getötet wurde. Der Schuß muß unmittelbar tödlich gewirkt haben. Durch diesen Schutz wurde der Butler Wexham aufmerksam und stürzte in das Zimmer seines Herrn. Dort wurde er gleichfalls durch einen Kopfschutz getötet und danach in eine Ecke des Zimmers geschleppt. Erst danach wurde eine doppelläufige Flinte neben den toten Ab geordneten gelegt, nm vorzmäuschen, als ob hier entweder der Abgeordnete seinen alten Diener und danach sich selbst erschos sen hätte oder umgekehrt, als ob der Diener seinen Herr» er schoß und danach sich selbst tötete. Aus der Flinte ist jedoch ein Abschuß nicht nachzuweisen.