Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Ohorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dtri. Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. «zugSpreiS: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei HauS 1.10 RM. einschl. ih bez. 15 Pf. T^erlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt knnen Anspruch auf Rückzahlung der Bezugspreises. ZeitungsauSgabe für Abholer täglich S-8 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 5 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den ErscheinungStagen bis oorm- 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr K Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, Pulsnitz. Verantwortlich für Anzeigen, Heimattetl, Sport, Feuilleton, Kunst und Wissen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, Pulsnitz. - Geschäftsstelle: Nur Adolf-Hitler-Straße 2 — Fernruf nur 551 Der Pulsnitzer Anzeiger ist Las zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz und Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Pulsnitz, sowie des Finanz ¬ amtes zu Kamenz Nr. 159 Mittwoch, den 10. Juli 1940 92. Jahrgang Nordische Schicksalsgemeinschaft Reichsleiter Rosenberg sprach vor der in- und ausländischen Presse Vor Vertretern der in- und ausländischen Presse sprach neichsleiter Rosenberg über ein entscheidendes politisches Pro» >Iem, das nach der Besetzung des nordischen Raumes oon beson- >erer Bedeutung ist. Seine Ansprache wurde gleichzeitig von lllen Reichssendern übertragen. Einleitend hob der Reichsleiter hervor, daß die national- vzialistische Bewegung sich gleich nack der Machtübernahme mit fern nordischen Raum als vollspolitischer Begriff und raumpoli- ische Gegebenheit beschäftigt habe In anderer Form, als wir >lle dachten ist die Frage der Schicksalsgemeinschaft aufs neue testcllt woroen. ..Es mag verständlich sein", so fuhr der Reichsleiter fort, »wenn eine kleine Nation sich von einer anderen ebenso großen licht regieren lassen will. Dagegen sind wir der Ueberzeugung, daß sich eine kleine station nichts in ihrer Ehre vergibt, wenn sic sich unter den Schutz eines ganz großen Volkes und eines großen Reiches stellt. Die Bedrohung Norwegens von der See. die die norwegische Regierung zwang, ständig nach dem Willen Großbritanniens «ine Politik einzurichten, ist geschwunden, der Weg in eine Heil der Freiheit der Meere ist geöffnet. Das Schicksal Hai es etzl so gewollt, daß das Deutsche Reich den gesamten Raum, rus dem einst die germanischen Völker auswandcrten, unter eine Hut genommen Hal. Es versteht sich von selbst, gleich unter velcher Form der Schutz dieses einstigen großgermanischen Raumes erfolgen wird, daß das Deuische Reich auch niemals nehr darauf verzichten kann, sich vor Wiederholung eines ähn lichen Ucbersalles zu schirmen, wie ihn England im April 1940 über Norwegen gegenüber Deutschland versuchte Es zeichnet sich hier also eine für alle germanischen Völker klare Lebensnotwcndigkeit ab, nach außen hin eine gemeinsame politische und wirtschaftspolitische Front zu bilden, eine Front, die dem Interesse eines jeden gerecht zu werden vermag, weil die Erfüllung der Interessen einer jeden Nation auch eine Ec- amtstärkung des gesamteuropäischen Kontinents bedeutet — und umgekehrt. Für das deutsche Volk aber erwächst — und das ist das Ergebnis gerade der noch immer mißverstandenen nationalsozia listischen Weltanschauung —, daß dieses Deutsche Reich auch die Wicht übernimmt, die Kulturseele jener Völker zu achten, die sich schöpferisch in den Sprachen Skandinaviens, in den Schöpfungen feiner Künstler und in den Forschungen sei- er Denker äußert. Innerhalb eines großen militärpolitischen und raumgesetz lichen Schicksals ergibt sich eine lebendige Zusammenarbeit art verwandter Kulturen, zugleich vielgestaltig in dieser sich ankun- Wenn die Veröffentlichungen des deutschen Weiß buches über die Kriegsschuld Englands und Frankreichs überhaupt eines 'Beweises für ihre absolute Nichtigkeil und unantastbare Aufrichtigkeit bedürften, so wird er jetzt eindeutig erbracht durch ein Geständnis des früheren fran zösischen Außenministers George Bonnet. Vor einer bedeutenden Gruppe französischer Abgeordneten in Vichn, die sich mit der Frage der Kriegsschuld beschäftigte, erläuterte Bonnet die Ereignisse und diplomatischen Schritte, die der Kriegserklärung Frankreichs an Deutschland am 3. September 1939 vorausgingen. Bonnet gab seinen Kollegen bekannt, daß er am 1. Sep lcmbcr im Rainen der französischen Regierung dem italieni schen Vcrmiltlungsvorschlag zur Beilegung des deutsch polni schen Konfliktes zugcstimmt habe, einen Weg, den bekanntlich auch Deutfchland als gangbar akzeptierte. Am 2. September, als Polen mit Deutschland bereits im Kriege war, habe er seine Bemühungen zur Wiederherstellung des Friedens fort gesetzt. Er habe eingewilligt, daß in den folgenden Wochen eine Konferenz ftattfinde. Diese Konferenz sei aber durch die polnische und britische Regierung un möglich gemacht worden, indem sie ultimativ die ehren rührige vorherige Räumung des von Dreutschland bereits be- setzten Gebietes verlangten. Bonnet bestätigte damit eindeutig die Kriegsschuld Polens und Englands. Offen gibt er zu, daß es vor allem die Hetzer in London waren, an deren Halsstarrigkeit diese letzte Mög lichkeit einer friedlichen Lösung scheitert». mgenoen großen germanischen Einheit des Nordostseeraumes. Rosenberg erinnerte an einen Brief Ibsens, in dem es heißt: „Ich bin wie die meisten Nordgermanen Pangermanist, och betrachte die skandinavische Menschheit nur als ein Uebergangs- ladium zu einem Zusammenschluß des ganzen großen gcrmani- chen Stammes. Wenn ich wüßte, daß wir schließlich stehenbleiben ollten in einem isolierten skandinavischen Verein, dann würde ch niemals mehr die Feder ins Tintensaß tauchen, um diese Sache zu fördern?" Wir alle wisse, daß große Gedanken nur im Kampfe, in geistigen Auseinandersetzungen siegen, und daß die Tat des Lebens nie ohne Schmerz sich verwirklicht. Keine große Idee der Weltgeschichte ist ohne derartige Opfer Leben geworden, und des halb sehen wir auch die Schwierigkeiten, die aus den verschie densten Ueberlieferungen der Vergangenheit noch vor uns stehen, nicht als grundsätzliche Hindernisse an, sondern nur als Erzie hungsprobleme, die noch zu lösen sind. Einst herrschten die Dänen über die Ostsee, dann schufen norwegische Wikinger Staaten in der Normandie, in England and in Sizilien, dann griff Schweden unter Gustav Adolf und unter Karl XII. auf dem Kontinent über. Heute ist das Reich Adolf Hillers wieder in die Mission des frühgermanischen Könia- und Kaiserreiches eingetrete«, nur in vertiefter, seiner Welt zutiefst bewußten Art. Der Wettstreit der Kräfte in einem dramatischen Prozeß Hai zu einer Lösung dessen geführt, was vor tausend Jahren begonnen und zum Teil mit einer anderen Blickrichtung ver wirklicht erschien. Lange haben germanische Völker miteinander um die Palme des Sieges gestritten; der biologische Krästeausgleich hat dann zu der Entstehung der skandinavischen Nationalstaaten geführt und nach einem großen Prozeß europäischer Umwälzungen zur Errichtung des Eroßdcuischen Reiches als Erfüllung eines uvei- musendjährigen Traumes. Diese neue Einheit anzuerkennen, erfordert in Skandinavien große Charaktere und mutige Ent schlüsse. Ueber alle Zwistigkeiten der Vergangenheit hinweg soll hier gemeinsam eine Schicksalskameraoschaft proklamiert wer den. für die wir in diesen Jahren stets gekämpft haben. Es vereinigen sich in diesem Gedanken machtpolitische Notwendig keiten (durch die Blockade Englands erzwungen), kulturelle Ver- buudenheit und charakterliche Verwandtschaft als äußere Zei chen eines gesamten Artwillens. Wir sind uns dieses Schicksalsweges bewußt und wir hoffen, vaß alle germanischen Völker diese geschichtliche Stunde so wie wir begreifen und gemeinsam mit uns das kommende neue Europa erbauen Helsen." Die Schuld und ihre Folgen Die französischen Kriegsschuldenthüllungen sind in mehr als einer Hinsicht aufschlußreich. Sie zeigen das Bestreben ge wisser Leute, sich von der Verantwortung für die Niederlage Frankreichs reinzuwaschen. So hat vor allem Georges Bonnei, der bei Kriegsausbruch Außenminister war und sein Ami später an den Ministerpräsidenten Daladier abtreten mußte, die Schuld von sich abzuwälzen versucht. Dieser Versuch ist jedoch als völlig mißglück! anzusehen. Wen» Bonnei auch zunächst dem italienischen Vermittlungsvorschlag im deutsch- polnischen Konflikt zugestimml Hal, so hat er sich schließlich doch zusammen mii seinen Ministerkollegen dem Befehl Londons gebeugl und den Krieg gegen Deurschland entfesselt. Bonne: Hal dem Kriegseinirill Frankreichs zugestimmt, obwohl er selbst im Dezeniber 1938 die bekannte deutsch-französische Erklärung unlerschrieb, daß Frankreich sich an der Entwicklung der Dinge in Osteuropa desinteressieren und sich den deutschen Ansprüchen nicht widersetzen werde. Ueber diese feierliche Versicherung ha: sich Frankreich skrupellos hinweggesetzt und damit eine ge deihliche Entwicklung der europäischen Politik sabotiert. Trotz Erkenntnis der Frtedensmöglichkeiten hat sich Frankreich von England ins Schlepptau nehmen lassen und lst deshalb in gleichem Maße schuldig wie England, durch das es sich in den englischen Krieg hineinmanövrieren ließ, denn aus das un verschämte Ultimatum Englands am 3 September 1939 folgte am gleichen Tage die französische Kriegserklärung. Frankreich Hai also selbst seine Katastrophe verschuldet. An dieser Taisachc kann nichts ändern, mögen die französischen Abgeordneten Henie Dte Schuldigen , Französisch« Geständnisse. — Was sagt Amerika? Die zunehmenden Befürchtungen, die man in England wegen der herannahenden Abrechnung hegt, finden ihren drasti-i schen Ausdruck in allerlei neuen Maßnahmen, die angeblich dem Schutze der Insel dienen sollen, die aber in Wirklichkeit nur die wachsende Nervosität und Desorganisation der Eng länder verraten. Nachdem man drüben lange über die deut schen Sicherungen gespottet hat, die wir schon beim Beginn des Krieges einsührten, muh man jetzt in England notgedrungen vieles davon nachahmen. So hat man jetzt auch das Abhören fremder Sender verboten und unter Strafe gestellt. Ferner glaubt man, eine deutsche Besetzung englischen Bodens dadurch erschweren zu können, daß man alle Landkarten einschließlich, der Reiseführer und der Schulatlanten beschlagnahmen will. Zugleich muh die Zivilbevölkerung mit Hacke und Spaten an- antreten, um Schützengräben zu ziehen. Kein Wunder, daß die Stimmung in England immer trübseliger wird und daß man dort schon dann neue Zuversicht gewinnt, wenn nur Churchill im Unterhaus« einen anderen Minister wie ein Schuljunge« mit dem Ellenbogen in die Seite stößt, worüber die englische Presse wie über einen Staatsakt berichtet. Die Schuld, die England alsbald wird begleichen müssen, ist riesengroß. Wir wußten von Anfang an, daß die eigent lichen Urheber des Krieges in London sitzen, und daß die Franzosen ursprünglich gesonnen waren, dem Kriege fern zu bleiben. Liese Feststellungen, die durch die Dokumente dc!r deutschen Weißbücher längst unwiderlegbar getroffen sind, haben jetzt eine neue Bestätigung durch die Mitteilungen des früheren französischen Außenminister Bonnet erfahren, der bei einer Beratung in Vichy erklärt hat, am l. September 1939 habe er im Ramen der damaligen französischen Re gierung dem D-rmittlungsz uschlag Mussolinis zur Beilegung des deutsch-polnischen Konfliktes zugestimmt und in den Plan einer Konferenz eingewilligt. Dieser Plan sei aber dann von Ler englischen und der polnischen Regierung durchkreuzt wor den. Damit ist die Rolle der englischen Kriegshetzer erneut angeprang^rt. aber auch die geschichtliche Schuld Frankreichs, welches sich trotz seiner besseren Einsicht von den Engländern in den Krieg hineinziehen lieh, ist damit vor der Geschichte abermals erhärtet. Auch Laval hat berichtet, daß er während seiner Amtszeit bemüht gewesen sei, Frankreich aus der allzu engen Bindung an England allmählich herauszulösen, aber mit diesem Geständnis bestätigt er ebenso wie sein Amtsnach folger Bonnet nur die Unfähigkeit und die fundamentalen Fehler, die die französischen Regierungen gemacht haben und Lurch die sie ihr Land in die Katastrophe stürzten. Dieser Sachverhalt wird in der öffentlichen Meinung aller Länder immer deutlicher erkannt, und alle Welt wendet sich von den Kriegshetzern ab, deren Rolle alsbald ausgespielt sein wird. Auch dir Hoffnungen, die bi« Engländer aus Amerika setzen, dürften sich schwerlich verwirklichen. Aus Washington liegen Erklärungen des Präsidenten Roosevelt und des Staatssekretärs Hull vor, aus denen zu entnehmen ist, Laß die USA. sich jetzt allmählich auf «ine genauere Be achtung der Monroe-Doktrin besinnen und die Politik brr Nichteinmischung in europäische Angelegenheiten klarer als vorher zu vertreten wünschen. Die Monroe-Doktrin enthält außer Ler Forderung, daß fremde Staaten sich nicht in amerikanische Angelegenheiten einmischen sollen, auch die amerikanische Nichteinmischung in europäische Streitigkeiten. Wenn dieser Teil der Monroe--Lehre in Washington wirklich ernsthaft befolgt wird, müssen auch die Schuldigen in England erkennen, daß sie ihr« Schuld allein beglichen müssen. noch so sehr nach den Schuldigen suchen unv von lyrer Negie rung eine Klärung der politischen, zivilen und militärische» Vera»twortlichkeiten „hinsichtlich der Entstehung und der Fort setzung des Krieges" fordern. Schuld an dieser Katastrophe ist ganz Frankreich, und von den Folgen dieser verantwortungs losen Politik kann es sich nicht befreien, wenn es jetzt aus ein- mal eine gewisse Vorliebe für die erfolgreichen RegiernngS- methoden des Gegners empfindet. Dte gleichen Leute, die heute ihr Herz für die autoritäre Regierungsform gefunden haben, waren gestern noch ihre schärfsten Gegner und die schlimmsten Feinde der Achsenpolitik. Mit solchen Manövern kann man sich nicht oon einem auf den andern Tag in die Neuordnung Europas einschallen. Ein Volk, dessen politische Führung erst de» Weg der Verständigung geht^dann aber in der Stunde der In spätes Geständnis Bonnets Kriegsschuld Englands und Frankreichs offen zugegeben. Niederträchtige Torpedierung der italienischen Friedensvermittlung