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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dies« Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlich« Go««» «nb Feiertag«. Bezugspreis: Bet Abholung 14 tägig 1.— RM., frei Has» 1.10 NM. rtnschl 12 bez.1SPf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.80 RM. Dir Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreis«. ZetNmgNmSgabe für Abholer täglich 8—S Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bet Wiederholungen nach Preisliste Nr. 6 — Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erschetnungstagen bis vorm. V Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Straße 2 — Fernruf nur 551. Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen de» Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz «nd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt »nd enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 88 Donnerstag, den 16. April 1942 94. Jahrgang Wiederaufbau Schonans und Malayas Die Wirtschaft wieder in Gang Jetzt sind zwei Monate vergangen, seit das Sonnenban ner aus der Insel Schonan gehißt wurde. Unter ihrem neuen Namen „Schonan" hat das ehemalige Singapur seine Tätig- keit wieder in vollem Umfang ausgenommen, diesmal aber nicht unter englischem Joch. Der Wiederaufbau der ma- layischen Halbinsel und auf Schonan wurde in 2 Monaten in großartiger Weise bewältigt. Die Wiedererzeugung und die Erhöhung der Produktion von Kautschuk und Zinn und die praktische Einführung eines Planes für die SelbitvLrsor- aung mit Lebensmitteln hat begonnen. Seit der Wiederher stellung der Eisenbahnlinien fahren setzt 14 Züge tägl-ch in beiden Richtungen von dem Kopsbahnhof Schonan aus, um militärische und Privatgüter zu befördern. Automobile, Stra ßenbahnen und Rikschas find wieder in Betrieb. Die Schulen wurden wieder eröffnet. Zeitungen in englischer, malayischer, bindostanischer und chinesischer Sprache gelangen unter der Kontrolle japanischer Militärbehörden zur Ausgabe, und die Kinotheater werden in kurzem wieder eröffnet. Durch die Er. richtung von Kulturgesellschaften in allen malavifchen Provin zen werden sämtliche kulturellen Einrichtungen sehr schnell neu organisiert sein. Tausend Sachverständige zur Erschließung der Südgcbiete Im Interesse einer beschleunigten Erschließung der Süd- sebiete haben die.iavanischen Militärbebörden beschlossen, über lausend Sachverständige nach den unter Militärverwaltung stehenden Gebieten zu entsenden. Ihre Aufgabe wird zunächst darin bestehen, die Produktion wieder auf den Vorkriegs stand zu bringen. Die einzelnen Sachverständigengruppen wer den von bewährten Beamten des Ueberseeministeriums, des Wirtschaftsministeriums und anderer zuständiger Stellen ge führt. Wie der Leiter des Matertalbeschaffunasamtes in dem Kriegsministerium, Generalmajor Masso Boshizumi, in einer Ansprache vor diesen Fachleuten ausführte, soll einer zweck- entsprechenden Agrar- und Forstpolitik besondere Aufmerksam- keit geschenkt werden. Zweck der Aktion sei, durch vollste Er schließung der Naturschätze zum baldigen Kriegsende und zur Vernichtung des Gegners betzutragen. Japaner landete« mit Kippboote» Die Japaner haben ihre erfolgreichen Landungen in Burma und vorher auf dem malayischen und niederländisch-indische» Kriegsschauplatz mit Hilfe von sogenannte» Kippbooten bewerk stelligt, deren Erfinder der japanische Oberst Tatakaroa ist Es handelt sich dabei um Boote aus Holz die ein gepanzertes, kipp bares Vorderteil besitzen. Der Antrieb der Boote erfolgt durch geräuscharme Motoren. Zwei oder mehrere Boote können sogar Panzer oder Geschütze mittleren Kalibers transportieren. Luftkümpfe in 10000 Meter Höhe In 15 Stunden 28 britische Flugzeuge vernichtet In den Mittagsstunden des 14. April stellten, wie da» Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, deutsche Jagdflieger einen gemischten britischen Verband im Secgebiei deS Kanals. ES kam zu heftigen Luftkämpfen in großer Höhe über der Seine-Bucht, in deren Verlaus 4 Spitfire abgeschossen wur den. 2 der abstürzenden britischen Jäger schlugen brennend auf daS Wasser auf. Einer der Flugzeugführer konnte sich mit dem Fallschirm retten. Die dritte Spitfire wurde von einem deutschen Jagdflieger, der damit seinen 29. Abschuß er- zielte, so schwer getroffen, daß sie in der Lust zerplatzte. Die vierte Spitfire schlug nach Abmontierung ihres Leitwerkes «US steilem Absturz im Wafser vor der franzöfischen Küste auf Durch die entschlossene Abwehr der deutschen Focke-Wulf und Me. 109 gelangten die britischen Bomber, nachdem ihnen der Begleilschutz genommen worden war. nur zu planlosen Bombenwürfen. Kurze Zeit später kam es weiter nördlich über dem Kanal zu erneuten Luftkämpfen, in denen deutsche Jäger die in kurzen Abständen anfliegendcn brittfchen Iagd- verbände noch vor Erreichen der Küste stellien. Die Luftgefechte sanden in Höhe bis lONOO Meter statt. Weitere 4 Spitfire wurden abgeschossen und stürzten mit langer Rauchfahne in die See. Der Kommodore eines dcut- schen Jagdgeschwaders errang in diesen Luftgefechten feinen 37 Hieg. Eine dieser Spitfire geriet auch noch nach hohem Absturz in ungesühr 3000 Meter Höhr in Brand und stürzte mit langer Rauchfahne bei Kap Blane Nes in den Kanal. Bei Einflügen in der vergangenen Nacht verloren die Briien über dem Reichsgebiet und in den brsetzien Gebieten einen erheblichen Teil ihrer eingesetzten Bombenflugzeuge, die von deutscher Flakartillerie und Nachtjägern abgeschossen wur den. Die deutsche Abwehr vernichtete nach bisherigen Mel- düngen 10 britische Bomber. Zu diesen Verlusten kommen außerdem noch 9 britische Flugzeuge, die im Kampfabschnitt des Mittelmeeres abgeschossen wurden, sowie ein Ausklärunas, flugzeug, das durch einen Treffer vor der norwegischen Miste abstürzte. In 15 Stunden verloren die Briten somit 28 Flug zeuge, darunter über die Hälfte zweimotorige Bomber. Sie Kümpfe im Men Sowjetangriffe zerschlagen Im mittleren Frontabschnitt griff der Feind in dem Eefechlsstreifen einer deutschen Infanteriedivision sechsmal hin tereinander an. Alle Vorstöße wurden unter Hohen blutigen Verlusten für den Feind abgewiesen, wobei es zu erbitterten Nah kämpfen kam Erneute Bereitstellungen des Gegners zum An griff wurden durch die deuische Artillerie zerschlagen und meh rere feindliche Panzer abgeschossen. Bei einem weiteren Angriff versuchten sich die Bolschewisten unter dem Schutz starken Maschr- nengewehrfeuers durch das völlig aufgeweichte morastige Geländ« vorzuarbeiten. Auch diese Vorstöße blieben im Abwehrfeuer unserer Truppen und im Schlamm stecken. Bei Artilleriekämpfe« wurden bei drei feindlichen Geschützen Volltreffer erzielt. Erfolgreiche deutsche Angrisfsunternehmungen Trotz ungünstiger Witterungs- und Geländeverhältnisse konnten die deutschen Truppen bei ihren Angrlffsunter- nehmungen im mittleren Frontabichnrtt weitere Erfolge erzielen und den Feind zurückwerfen. Verzweifelte Ver suche des Gegners, das deutsche Vordringen durch Gegenangriffe aufzuhalten, brachen verlusttreich für die Bolschewisten zu sammen. 19 Sowjetflugzeuge vernichtet Die deutsche Luftwaffe griff immittleren Frontabschnitt feindliche Feldflugplätze mit Bomben und Bordwaffen an und zerstörte neunzehn feindliche Flugzeuge am Boden und vernich tete drei Flakgeschütze sowie ein Betriebsstofslager durch Voll treffer. Im südlichen Abschnitt der Ostfront waren gestern schwere deutsche Kampfflugzeuge zur Aufklärung über dem rück wärtigen feindlichen Gebiet eingesetzt.'Durch Bombentreffer auf bolschewistische Eisenbahnlinien und Verschiebebahnhöfe wurden wichtige Strecken verschiedentlich unterbrochen und insgesamt 2« Eüterzüge und 13 Lokomotiven zerstört oder schwer beschädigt. Besonders erfolgreich war ein Angriff schwerer deutscher Kampf flugzeuge gegen die Anlagen des Kriegshafens von Sewastopol. Lroy yefnger seinouqer Fiaravweyr drangen die deutschen Kampfflugzeuge bis in das innere Hafengebiet vor und erziel ten schwere Bombentreffer in den Werft- und Verladeeinrich tungen. Im zentralen Hafengelände von Sewastopol wurden mehrere Eroßbrände beobachtet. Außerdem wurde ein bolschewi stischer Seeflughafen wirkungsvoll mit Bomben belegt und dabei eine große Flugzeughalle durch Treffer schwer beschädigt. Wei tere Bomben verursachten in den Unterkünften und Lagerhäusern des Seeflughafens umfangreiche Brände. Die heldenmütige Gruppe Haase ,> des Heindes ab und be kehr und wiederholten Ge- wie bisher." Nachdem Vorstöße kleinerer deutscher Abteilungen zur Un- ' - ' konnten, Zu der im Wehrmachtbericht gemeldeten Waffentat des Ritterkreuzträgers Major Haase wird vom Oberkommando der Wehrmacht ergänzend mitgeteilt: Wochenlang kämpfte die klein«, von mehreren Seiten hart bedrängte Kampfgruppe unter Major Haase, Kommandeur eines Pionierbataillons, einen heldenmütigen Kampf. Völlig auf sich allein gestellt wehrte die Gruppe zahlreiche, von zahlenmäßig überlegenen Kräften geführte Angriffe des Feindes ab und be hauptete in unerschütterlicher Abwehr und wiederholten Ge genstößen ihre Stellungen trotz wachsender Erschöpfung der ununterbrochen bei Tag und Nacht im Kampf und Wachtoisnst eingesetzten Soldaten. Für den bet der Truppe herrschenden Geist ist ein Funkspruch kennzeichnend mit dem Major Haase an einem der ersten Apriltage meldete: „Uebergabeangebot des Gegners selbstverständlich hohnlachend abgelehnt. Erwarten den Angriff Nachdem Vorstöße kleinerer deutscher Abteilungen zi terftützung der Kampfgruppe Haase nicht durchdringen ti gelang es dann einem durch Panzer verstärkten Infanterieregi ment unter persönlicher Führung des Kommandierenden Gene rals, in mehrtägigen harten Kämpfen nach Wegnahme von elf zu Stützpunkten ausgebauten Dörfern, die Kampfgruppe Haase aus ihrer schwierigen Lage zu befreien. In guter Position NS In einer Betrachtung über die Lage ist Radio New Hork zu der Erkenntnis gekommen, daß Deutschland sich in einer guten Position befindet. Keiner der Gegner sei in der Lage, so muß New Bork anerkennen, einen k. o.-Schlag auszuführen Von den augenblicklichen Kämpfen aber, die man bisher nur zu gern als große Leistungen der Bolsche wisten hingestellt hat. heißt es, daß sie eigentlich nur Manöver darstellten, deren Zweck darin bestehe, eine bessere Stellung für die kommenden Kämpfe zu gewinnen Bei dieser Gelegen- heit wird dann auch noch kleinlaut zugegeben, daß die Deut schen trotz des russischen Winters und «rotz der bolsche wistischen Verzweiflungsangriffe nach wie vor im Besitz der wichtigen Stellungen an der Ostfront sind, da es den Bolsche- wisten nicht gelungen ist, die Deutschen, wie sie es prophezeit hatten, daraus hinausznwerfen Aber auch auf dem Meere, so können wir die Feststellung Von Radio New Bork ergänzen, befindet sich Deutschland in einer guten Position. Das wird schon dadurch illustriert, daß Deutschland, Italien und Japan in einer einzigen Woche fast eine halbe Million BRT versenke haben. Mit Recht haben diese Großtaten im Kamps gegen den pluwkratischen Weltfeind weitgehend Aufsehen erregt. Die Erfolge, die gerade in letzter Zeit von der deutschen Kriegsmarine, von den Kriegsschiffen Japans und Italiens und von der Luftwaffe der drei Länder errungen worden sind, bestätigen aufs nachdrücklichste, daß der Marineminister der Vereinigten Staaten, Knor, gelogen Hal, als er kürzlich davon sprach, daß man beginne, der U-Boote Herr zu werden Eben so haben sich die als weltfremde Phantasten erwiesen, die, Wie der Leiter der südamerikanischen Abteilung der Central Hanover Bank and Trust Company, Daniel del Rio, davon zu sprechen wagten, daß sich die Bedrohung der nach Süd amerika fahrenden Schiffe durch U-Boote beträchtlich ver ringert habe und daß diese Gefahr ..vielleicht" bald ganz weg- fallen werde. Der Rhythmus der Schiffsversenkungen hat sich nichl verlangsamt, sondern beschleunigt, und damit daS gesamte Gefüge Englands und Nordamerikas erschüttert Es ist gleichgültig, ob man sich in den pluwkratischen Län dern über den Ernst der Situation klar ist oder ob man sich weiterhin etwas Vormacht. Auf jeden Fall find die Erfolge, die Deutschland, Italien und Japan bisher errungen haben und die sie auch weiterhin erzielen werden derart daß sie die Kriegführung und das Leben dieser Siaaten aufs emp- finolichste beeinträchtigen müssen Obwohl die Entfernung von den Einsatzhäfen der deutschen Unterseeboote bis zur ame rikanischen Küste mit 5000 Kilometer beträchtlich ist, obwohl die deutschen Unterseeboote bis zu ihrem Operalionsraum im Mittelmeer und vor Westafrika gleichfalls noch 2500 Kilometer zurücklegen müssen, obwohl die Barentsfee, also die südliche Zone des Nördlichen Eismeers, gleichfalls 3000 Kilometer von den Einsatzhäsen entfernt ist, sind unsere Unterseeboote in diesen weiten Räumen Tag und Nacht in der Lage feinvliche Schiffe mit ihrer wertvollen Fracht aus den Grund des Meeres hinabzuschicken Der Vollständigkeit halber erwähnen wir noch, daß der Weg von New Bork nach Archangelsk in Sibirien oder nach Suez in Aegypten 9700 Kilometer beträgt, und der nach dem Persischen Golf sogar 20 000 Kilometer Diese Weite der feindlichen Nachschubwege ist es heute die England und den Vereinigten Staaten zum Verderben wird Aus dieser ganzen Fahrt sind die feindlichen Schisse ununterbrochen den Torpedos der deutschen Unterseeboote ausgesetzt, außerdem aber nehmen derartige Routen einen Schiffspark in Anspruch, der England und Nordamerika längst nicht mehr zur Verfügung steht. Es ist daher verständlich, daß allmählich auch der Feind einzusehen beginnt, daß in diesem Kriege die Blockade eine Waffe ist, die viel zu viel Zeit beanspruch! und die dadurch, daß der Plutokratie für diese Blockade die erforderlichen Schiff: fehlen, die Kräfte Englands und der Vereinigten Staaten er schöpft. Schon ist die Oelversorgung des Feindes durch den Ver lust der Tanker erheblich behindert Wenn von 380 Tankern, die die Vereinigten Staaten in Besitz hatten, nach einem Krieg von ein paar Monaten bereits 88 aus dem Grund des Meeres ruhen, dann kann man sich vorstellen, wie einschneidend Ver luste dieser Art sein müssen Die schweren Schifssverluste be hindern aber nicht nur den Nachschub und die Kriegswirtschaft der feindlichen Länder, sondern sie beeinträchtigen auch die Strategie und die Pläne für die Zukunft Länder, deren Lebensader derart dem Zugriff des Gegners osfcnstehi wie das bei Nordamerika und England der Fall ist sind einfach nicht in der Lage, große Operationen von militärischer Bedeu tung durchzuführen oder etwa eine zweite Front zu errichten, na^ der die Bolschewisten gepackt vom Granen über die Schläge der deutschen Wehrmacht, stürmisch verlangen Zum Ueberslutz ist aber auch die wirtschaftliche oder finanzielle Situation des Feindes denkbar schlecht So hat jetzt der britische Schaykanzler Kingsley Wood dem Unterhaus einen Haushaltsplan für das dritte Kriegslahr