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pulsnitzerMckeiMaN Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz, des Kommunalverbandes und Finanzamts Kamenz, der Ministerien und der Gemeindeämter des Bezirks. Hauptblatt und ölteste Zeitung in den Ortschaften des Pulsnitzer Amtsgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S„ Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalds, Ohorn, Obersteina, Mederstetna Weißbach, Ober« und Ntederltchtenou, Friebersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein - Dittmannsdorf. Geschäftsstelle: Pulsnitz, Bismaräplatz Nr 26S. »i Nummer 7. Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr). Schriftleiter: I. W. Mohr in Pulsnitz. Sonnabend, den IS. Januar 1S2L. 73. Jahrgang Amtlicher Teil. Die Stadtsteuereinnahme hat Konten bei der hiesigen StoQtgirokasss unter Nr. 312 und beim postscÄEckKmt vkEsüsn unter Nr. 32054 erhalten. PulsniK, am 14. Januar 1921. Der Rat der Stadt. Stadtschule Pulsnitz. Anmeldung der Ostern 1921 schulpflichtig werdenden Kinder. Die Anmeldung der Ostern 1921 in die-hiesige Stadtschule aufzunehmenden Kinder soll für die Knaben: Donnerstag, den 3. Februar 1921, 2—ö Uhr nachmittags, für die Mädchen: Freitag, den 4. Februar 1921, 2-8 Uhr nachmittags, im Amtszimmer des Unterzeichneten (Stadtschule, 1. Obergeschoß, Limmer 10) erfolgen. Schulpflichtig find alle Kinder, die Ostern 1921 das 6. Lebensjahr erfüllen, doch können auch solche Kinder Aufnahme finden, welche bis 3S. Juni 1921 das 6. Lebensjahr vollenden. Außerdem sind die Ostern 1S20 oder während des lausenden Schuljahres zurückgestellten Kinder der Schule wieder zuzusühren. Beizubringen ist für jedes anzumeldende Kind der Impfschein, für die außerhalb der Stadt Pulsnitz Geborenen außerdem Geburt» - und Taufbeschelsigung. Die Kinder find von einem erwachsenen Familiengliede persönlich vorzustellen. Pulsnitz, am 1S Januar 1921. Schuldirektor Nier. Hafer gegen Bezugsschein, sowie Heu Kauft fortgesetzt Reichsverpflegungsamt Königsbrück. — Telephon Nr 8 IM IWWM1 Das Wichtigste. Die deutschen Kohlenlicfcrnnzen im Dezember betrugen an Frank reich 1605 136 Tonnen, an J.alicn 172 592 Tonnen, an Bel gien 2Ss68S Tonnen und an Luxemburg Z5 8LS Tonne«. Wegen unzureichender Ernährnng in Warschau hat die spanische Gesandtschaft die polnische Hauptstadt verlassen und ihren Sitz nach Danzig verlegt. Wie die „Franks. Ztg." aus Berlin hört, ist in Paris für die Ab- stimmw-g in Oberjchlesicn der 13. März in Anssicht genommen. Mit den Mehrauswendnngeu für die Beamtenbesoldnng wird sich der Geldbedarf des Reiches für 1921 auf ungefähr IS Milliarde» belaufen, für deren Deckung nach Ansicht des Reichsfinanzmini sters in der Hauptsache neue Steuern in Frage zu kommen haben. Die amerikanischen Besatzungstruppen am Rhein sollen auf 60S» Mann vermindert werden. Di» fränkische Bauernschaft wandte sich scharf gegen die von Frank reich geforderte Auflösung der bayrischen Einwohnerwehren. Eine Erklärung des Pfälzer französischen Besatzungs-Generals de Metz wendet sich gegen das Turnen in den deutschen Schnlen und erklärt cs sür unvereinbar mit dem Z 177 des Friedens- Vertrages. Die Einnahmen Frankreichs an indirekten Steuern und Monopolen im Dezember vorigen Jahres betragen 1 168 347 000 Frank. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahre eine Mindereinnahme von 31 267 690 Frank. Dis Arbeiten des Reichstages beginnen am 19. Januar uud werden sich hbis Anfang Februar hinzicheu. Daun tritt «egen der Preußenwahlen eine Pause ei», über deren Dauer noch nichts bestimmt worden ist. Acht Millionen Deutsche wollen in die Vereinigten eiuwanderu. So erklärt der amerikanische Sinwanderungskommissar Friedrich Ballas. Etwa 100 Soldaten und Offiziere der Armee Wrangels wurden gestern in Marsaille gelandet. Sie haben sich sür die Fremden legion anwerben lassen. Die schwedische Regierung hat vom 1S. Januar ab das Ausfuhr verbot für Kautschuk, Gummireifen, gewisse Oele sowie für Gold, Platin« und Nadinmsalze ausgehoben. Aus den englischen Bauinwvlldistriktcn kommen alarmierende Nach richten über die Vcvschärfnng der Arbeitsloscnkrise. — Auch Australien ist von einer Welle de» Arbeitslosigkeit, der Streiks und der hohen Preise erfaßt. Dutzende von Fabriken wurden geschlossen und eine Reihe von Streiks hat das Schiffahrts- und Transportwesen lahmgclegt. vertttche «nd sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. (Reichsgründungsfeier.) In der heutigen Ausgabe unserer Zeitung wird durch Inserat zu der Reichsgründungsfeier öffenrlich einge laden. Wir weisen an dieser Stelle nochmals darauf hin, daß Jedermann, Mann und Frau, herzlich will kommen ist. Der Eintrittspreis ist auf ein äußerstes Minimum herabgesetzt, sodaß es allen möglich gemacht ist, die Feier zu besuchen. Das Programm ist ein außerordentlich reichhaltiges und hat in letzter Mi nute noch Erweiterungen erfahren, da sich noch Damen und Herren freiwillig zur Mitwirkung erboten haben. Bon Montag Mittag an wird in den Schaufenstern der Geschäfte je ein Programm zur gefl. Ansicht aus gehangen «erden. — Einer soll hier noch erwähnt werden: Der Au,schuß hat an die Behörden und Vereine Einladungen gesandt und sich hierbei bemüht, keine z« übersehen' Da es aber im Drange der Ge schäfts docy immerhin geschehen sein könnte, daß ein Verein übersehen worden ist, so wird hierdurch ge beten, dies nicht etwa als Absicht auslegen zu wollen. Es ist jeder Verein herzlichst singsladen und will kommen- « — (Wetterlage vom 13. Januar früh.) Die Druckosrtsilung ist über Europa eine ziemlich verwickelte, namentlich über Nordeuropa, wo neben verschiedenen Depressionen auch mehrere Hochdruck gebiets lagern, durch welch letztere auf den Rückseiten der vorhandenen Depressionen kalte Luft weiter süd wärts getragen wird, so daß nunmehr die Aussichten auf zeitweisen leichten Kälterückfall auch bei uns vor handen find, umsomehr, als die Kälte in der Nähe des „Hoch" im hohen Norden eine außerordentlich strenge geworden ist. (Haparanda 25, Rodo 25 Grad.) Da indessen über Nordspanisn noch immer das alte „Hoch" vorhanden ist, so werden uns die Vordersei ten nachfolgender Depressionen auch weiter gelindes Wetter bringen, so daß unbeständiges Wetter mit weiteren Niederschlägen (teils Regen, teils Schnee) zu erwarten ist. — 82. (Erleichterungen bei der Vieh, ein fuhr.) Zur schnelleren Wiederauffüllung der durch die Maul und Klauenseuche verringerten Vieh bestände hat das Wirtschaftsministerium die im Juni angeordneten verschärften Maßnahmen zur Ueber- wachung des eingeführten Klauenvirhes erleichtert. Danach darf die polizeiliche Beobachtung des ringe- führten Klauenoiehes unter Teilung der Sammel- transporte ganz oder teilweise auch bei dem Abneh- mer eines Teiltransportes stattfinden, falls der Bezirkstierarzt keine Bedenken hat. An ihn sind Anträge solcher Art zu richten. — (Einfuhr serbischer Sckweine nach Sachsen.) Einen Lichtblick in Sachen der Schweine- flerschversorgung stillen die Erfolge dar, die die deutschen Viehhändler in den letzten Tagen in Serbien und in der Bukowina gehabt haben. Seit 26 Jahren ist es j-tzt wieder möglich gewesen, serbische Schweine nach Deursch- land hereinzubringen. Die Tiere (sogenannte Bakonycr) find bis 5 Ztr. schwer und so fett, daß sie kaum laufen können. Sie haben keine Borsten, wie ihre inländischen „Geschwister", sondern wolliges Haar. Leider stellt sich der Preis infolge der starken Entwertung des deutschen Geldes noch sehr hoch. — (Steigen der Valuta.) Die deutsche Markvaluta beginnt seit zwei Tagen an den aus ländischen Börsen stärker auzusteigen, was auf «itte größere Nachfrage nach der Mar! namentlich von amerikanischer und englischer Seil« zurückzuführrn ist. Im freien Handelsverkehr notierte die deutsche Mark am 18 d. M in Senf und Zürich bis zu 9,6. — (Gewaltige Steigerung des Post- scheckverkehrs.) Die deutschen Postscheckämter be wältigen fetzt «inen Umsatz von mrhr als » Milliarden täglich. Im November betrug er 78'/, Milliarden bet 2ö Arbeitstagen ohne Bußtag. Dte Arbeit ver teilt sich aus fast S1 Millionen Buchungen. Bargeldlos beglichen wurden über SO Milliarden. Di« Post» scheckkundrn hatten tm Durchschnitt 6 898 Millionen gut, was fast 264 Millionen Zinsen zu 4 Prozent bedeutet. — (Das Finanzamt Kamenz schreibt uns): Anzahlungen auf Umsatzsteuer können sofort erfolgen und werden bis 81. Januar 1921 mit 6 v H^ in den Monaten Februar und März 1921 mit 5 v H. bis zum Tage der Fälligkeit verzinst. Hierzu wird bemerkt, daß die Steuerpflichtigen sämtlicher Land- gemeinden des Finanzamtsbezirks Kamenz, mit Aus nahme von Großröhrsdorf, dis Umsatzsteuer beim hiesigen Finanzamts zu bezahle^ haben. — (WiedieReichsgtreidestelle gegen dte Höchstprsisbestimmungen sündigt.) Die Unhaltbarkeit der Zwangswirtschaft, soweit sie noch besteht, zeigt sich von Tag zu Tag mehr. Es ist eine bekannte Tatsache, daß schon seit längerer Zeit gute Hafernährmittelpröparate im Kleinhandel zu angemessenem Preise überhaupt nicht mehr zu haben sind. Das ist eine Folge, der durch dis Ver ordnung vom 14 Juli 1920 festgesetzten Höchstpreise für Getreide Der Haferhöchstpreis ist nach dieser Verordnung auf 88,25 M für den Zentner festgesetzt, ein Preis, für den weder die Hafernährmittelfabriken, noch überhaupt irgend jemand Hafer erhält. Soweit durch diese Fabriken überhaupt Hafernährmittelfabri- kate hergestellt werden, ist dies fast ausschließlich nur dadurch möglich, daß ihnen durch die Reichsgetreide stellen Hafer zur Verfügung gestellt wild. Dis Reichsgetreidestelle aber verlangt, unter Ueberschrci- tung der gesetzlich sestgelegten Höchstpreise, für den Zentner Hafer nicht 68,28 M sondern etwa 100 M. Ss ist unglaublich, daß sich in dieser Weise die durch Gesetz geschaffenen Krisgsgesellschaften über die ge setzlichen Höchstpreise hinwegsetzen dürfen, «ährend sonst jede Ueberschreitung strafrechtlich verfolgt zu werden pflegt. — (Erloschen ist die Maul-undKlauen- seuche) unter den Viehbeständen in Großröhrsdorf: des Gutsbesitzers Hermann HSfgen Nr. 7, in Frie- dersdsrf: des Wirtschaftsbesitzers Aug. Gräfe M-S. Nr. 8, in Großnaundorf: des Gutsbesitzers Aug. Söh nel Nr. 56, in Mitteldach: des Wirtschaftsbesitzers Bernh. Wehse Nr. 20 und in Pulsnitz M.-S.: des Wirtschaftsbesitzers Hübler Nr. 7 8. — (Staatsbeitrag zur Deckung von Viehseuchenschäden) Die Weide Genossenschaft Mohorn bei Dreeden hat an den sächsischen Staat einen Schadenersatzanspruch in Höhe von 420000 M erhoben, weil infolge Ausbruchs der Lungenseuche auf ihrer Weide der größte Teil der Rinder gelöst werden mußte und weil die Einschleppung der Seuche