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fe eim Wz 2T. Jahrgang Bor der neuen Notverordnung a« ms). !bsld -ttl" «assser »n uran« mtüieuvU I«W,L0 > Kon-eei. »donck. >el «lag««. -stnn«. Mgstei. Politischen Tribute und Zahlungen stehen bleiben, son dern müsse konstruktive Maßnahmen in» Auge fassen. Zu dieser gemeinsamen Anstrengung sei Deutschland bereit, zu seinem Teil« »ach Kräften beizutragen. Ich bin der Ansicht, daß der Entschluß der europäische« Großmächte, ihre eigene« Angelegenheiten auf solcher Grundlage zu ordnen, den besten Eindruck in den Ber einigten Staaten machen würde, und ich! gebe die Hoff nung nicht auf. daß trotz der in Angelegenheiten der Tribute sshr großen deutsch, französischen Meinungsver schiedenheiten der Weg -u einer gemeinsamen Aktion der europäischen Mächte gefunden werden wird. e«l Iattenb»r> Ingen- /Inter- «rege, »eine, pret« lek k ir - rtne 2 Sette« kl«. Berlin, 2Ü. Juni. Reichskanzler von Papen gab einem Vertreter des WTB. unter Bezugnahme auf di« Veröffentlichungen In der französischen Presse über die Unterhaltungen in Lausanne am Freitag folgerte Erklärung r ES war mir selbstverständlich äußerst wertvoll, daß ich in Lausanne Gelegenheit hatte, nicht nur mit den Verantwortlichen Staatsmännern der an der Re paration». und KrtegSschuldenfrage interessierten Mächte Persönlichen Gedankenaustausch zu Pflegen, sondern auch mit den Vertretern der ausländischen Presse mich zu unterhalten. In einem Teil der französischen Presse ist aber der Niederschlag der letzten Unterhaltung vor meiner Abreise au» Lausanne in mißverständlicher Form wiedergegeben worden. Besonder» gilt da» von dem Passus, der von einem Recht Frankreich» auf wei ter« RrparattonSzahlungen handelt. Schon in der Rede- die ich in der ersten Plenarversammlung gehalten Habe- Habe ich darauf hingewiesen, daß e» sich in Lausanne nicht darum handeln kann, die juristischen Grundlage« de» Reparation-Problems zu erörtern, sondern au», schließlich die tatsächliche Lage, die zu einer endgültigen Beseitigung diese» für die ganz« Weltwirtschaft verhee renden Fragenkomplexe» zwingt. In diesem Zusam menhang habe ich gegenüber den Vertretern der fra«. -ösischen Presse wiederholt betont, daß die Wtedev- aufrichtung der Weltwirtschaft ein Zusammenarbeiten besonder« -wischen Deutschland und Frankreich erfor dere. «ine Zusammenarbeit, au» der für Frankreich bessere und greifbarere Vorteile erwachsen würden, al« die Fortführung Irgendwelcher Reparationszahlungen. Die Leistung-unfähigkett Deutschland» sei bekanntlich nicht von Deutschland herbetgeführt worden, sondern eine Folge de» Run» auf unsere Kapitalreserven, der Verstopfung aller normalen Kreditweg« und der Zoll mauern, die jede« Land um sich errichtet Hab«, wenn man also die Weltwirtschaft ^-rtnOrdnungbrU> ÜM wolle, dürfe man nicht -ei de« Beseitigung oer IIIIIIIIIIIIII« Klick« >0 gr. di« etwa KO Mann starke Gruppe der Rationalsozio listen wieder hinauszuwerfen. Bet dieser Gelegenheit kam es zu einer Schlägerei, wobei ein Reichsbanner« mann und ein Nationalsozialist verwundet wurde«, wer zuerst geschossen Hat, steht bisher noch! nicht fest. Gegen 18.80 Uhr wurde die Lindenstraße vom Belle-Alliance- Platz bi» zur Neuenburger Straße für den Fußgänger verkehr gesperrt. SPD. an den Reich-Präsidenten Berlin, 26. Juni. Der Vorstand der Sozial demokratischen Partei Deutschland» hat an de« Reichs präsidenten unter Bezugnahme auf di« Zusammenstöße am „vorwärt»".Hause ein Schreiben gerichtet, in dem e» u. a. heißt r Die Ueberfälle, di« sich jetzt ständig wiederholen, stehen im krassen Gegensatz zu Zchrer Er wartung, Herr Reichspräsident, die Sie bet Erlaß der letzten Rotverordnung kundgetan haben, daß nach der Aufhebung de» SA-Berbote» Gewalttätigkeiten unter bleiben würden. La Li« damals versicherten, mit all«» W ne nr. i. ddaueen. Stallen für Mlommene Streichens Lausanne, 25. Juni. Die italienische Delegation wird beute den anderen Delegationen ein Memorandum überreichen, in dem die brannte grundsätzliche Haltung Italiens zu den verschiedenen, hier zur Behandlung stehen den Problemen erneut -um Ausdruck kommt. Italien besteht darin nach wie vor auf der vollkomme nen Reparationsstreichung. ,, . In dem Memorcmdum heißt eS weiter, daß, fall» sich die gegenwärtige Konferenz nicht nur auf daS bloße Repa rationsproblem beschränken und sich auf wirtschaftlichem Gebiet weiterentwickeln sollte, die Einzelinteressen der ver schiedenen Länder berücksichtigt werden müßten. Zur Frage der Regelung der Lage der südosteuropäischen Län- der wird die bekannte italienische Auffasfuna vertreten, daß eine Gesamtregelung dieses Problems auf einen Schlag sich nicht durchführen lasse. Die EntschNetzung des bayrischen Land tage» zur RegierungserklSrnng München, 25. Juni. Die bereit» gemeldete Ent schließung des Landtage» unterstreicht, daß da» ober polizeiliche Verbot politischer Auszüge und de» Tra- gen» von Parteiuntsormen weder mit «tnem Reichs- gesetz noch mit einer Reichsverordnung in Widerspruch steht. Ein Eingriff des Reiche», der dies« Schutzmaß nahmen zerschlagen würde, wäre weder vom Stand punkte des Rechte» aus zu begründen, noch! würde er der staatlichen Verpflichtung entsprechen, Unruhen und Gefährdung von Menschenleben zu verhindern. Die Begründung eines solchen Eingriffe» könnte nur in Rücksichten auf parteipolitische Wünsche einer einzigen Gruppe gesehen werden, die höher eingeschätzt würden al» das polizeiliche Hoheitsrecht der Länder und al» ihre Pflicht, für den Schutz der öffentlichen Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Der Landtag billigt e», daß die bayerische Staatsregierung an den von ihr erlasse nen Verboten festhält, sich gegen solche Eingriffe wendet und entschlossen ist, Terror und Gewalttat mit allen staatlichen Machtmitteln abzuwenden. Bolllommene Ruhe in München München, 26. Juni. Während de» Sonntage» hat sich in München keinerlei Zwischenfall ereignet. Der Sonntag verlief vollkommen ruhig. Meülenburgilche Amtrtagswahlen Schwerin, 26. Juni. Die heute stattgefunden« Wahl -um Amtstag in Schönberg hatte folgende» Er gebnis: Sozialdemokraten 1523 (bei der letzten Land- tagswähl vom 13. März 1032: 21K2), Nationalsozia listen 172k (1700), Bauernverein (Deutschnationale) 1724 (1473). Die Wahlbeteiligung betrug nur 86 v. H. Die Wähl zum Amtstag in Stargard hatte fol gendes Ergebnis: Sozialdemokraten 1604 (2039), Na tionalsozialisten 2528 (2158), Deutschnattonale 1226 (3711), Kommunisten 811 (K7S). Die Wählbeteiligung betrug 55 Prozent. Blutige Politik wieder neue Todesopfer Tumulte vor dem Berliner „BorrvSrt»"- GebSude Berlin, 28. Juni. Kurz vor 17 Uhr kam «S in der Lindenstraße in der Rähe de» „Vorwärt- Gebäudes zu Zusammenstöße» zwischen Rattonalsozia, listen und Retchsbannerleuten. Im Laufe der Au»etn- andersehungen ist geschossen worden, wobei zwei Na tionalsozialisten schwerverletzt wurden. Da» Ueberfall- kommando ist vor dem „Vorwärt»"-G«bäude erschienen. Berlin, 2K. Juni. Zu den Zusammenstößen vor dem „Vorwärts^-Gebäude wird von dem Presse referenten de» Polizeipräsidium» mttgeteilt: Wegen 16.1k Uhr wurde ein Zettungshändler de» „Alarm" an der Ecke Friedrich-Platz-Belle-Alliance-Platz, der schon öfter von Nattonalsitztalisten Überfällen wurde, heute von einem Trupp von etwa 80 bi» SO Nationalsozia listen verfolgt, die -1» in den ersten Hof de» Gebäude gelangten, wo e» zu einem Handgemenge mit dort ««wesenden Reichsbannerleuten kam, -men e» gelang, Herr von Papen seine Kollegen übex den Stand der Dinge unterrichtete. Da» Schicksal der Konferenz da gegen liegt bei dem, wa» Herriot au» Part» mitbringt. Da die Verhandlungen in Lausanne morgen weitersehen, ist es durchaus möglich, daß die Entscheidung bereit» am Montagabend oder am Dienstag fällt. Man verrät kein Geheimnis mehr, wenn man htnzufügt, daß di« Aussichten nicht sehr günstig beurteilt werden. Wie auch «die Lausanner Sonderkorrespondenten der Berliner ! Zeitungen ja bereit» andeuten, spricht die größte Wahr scheinlichkeit dafür, daß die Konferenz in einer Perma- uenzerklärung endet, durch die da» von den Gläubiger mächten verkündete Moratorium aufrechterhalten bleibt- E/' ! bis sich - vielleicht im Herbst - die Möglichkeit eine» Kanzlers berührt werden, ist festzustellen, daß nun für Dienstag mit dem Erlaß der Notverordnung zu der Uniform- und Demonstrationssrage zu rechnen ist. Bi» Dienstagvormittag werden die Antworten aller Län der dorliegen, und im Anschluß daran wirk der Reichs innenminister dem Reichspräsidenten die Notverordnung unterbreiten. Daß sie kommt, daran wird nach der bayerischen Antwort nicht mehr gezweifelt. Der Reichs innenminister dürfte in der Kabinettssitzung von gestern nachmittag auch bereit» in diesem Sinne ermächtigt worden sein. — ? — Der Notverordnung wird übrigen» auch noch! eine Ausführungsverordnung angesügt werden, die nament- ! lich an die Bestimmungen de» 8 4 der alten Berord- ! nung über Demonstrationen anschließt. In diesem Da- ragraphen war gesagt worden, daß der Reichsinne n- _ - Minister darüber verfügen kann, ob Versammlungen Da» Signum der Situation ist in der Paral« anzumelden sind. In der Ausführungsverordnung wird lelitä! des Berliner Aufenthalte» de» Kanzler« und der Reichsinnenminister entsprechende Bestimmungen der Pariser Reise de» französischen Ministerpräsidenten treffen, damit die Polizei die Möglichkeit zu Borkoh- zu sehen, wobei ganz natürlich die Entscheidung über rungen in der Hand Hat, die Zusammenstöße verhindern, den vorläufigen Au-gang der Lausanner Konferenz auf Im gleichen Sinne werden übrigen» auch die Länder der Gegenseite liegt. Der deutsche Standpunkt ist de- > nach der kommenden Notverordnung da« Recht zu zeit- kannt, und deshalb hatte der Berliner Aufenthalt de« lich befristeten Verbote» haben, wenn die öffentliche Reichskanzlers außenpolitisch auch nur den Sinn, daß I Sicherheit und Ordnung sie erforderlich machen. Ser MM An leim LMmer MWMiW . »innenpolitische Lage Der Reichskanzler beim ReichSprLfidentm B-°HEun°«n und Reichskanzler von Papen wieder in Lausanne Reichskanzler begab sich um U M uL SD-ZU-- B-1-l-Lu,°n° UM Lv.u!2 Uhr nach Lausanne zuruck. Das Commuulquä über die Kaüinettssttzung . l t- 25. Juni. Der Reichskanzler berichtete in der heutigen KäbinettSfitzung Mer die von der deutsche biSheffge'^altuna^der^Deleaa^ « ! endgültigen Arrangement» bietet. Soweit die akuellen KabinL- ^ Much den Mm Reichs^ ' tnn-npoltti,ch-n Fragen durch den Berliner Besuch de. werteren Absichten der deutschen Delegation stimmte das Gesamtkabtnett einmütig zu. Hierauf erstattete der Reichs- Minister des Innern Bericht über seine Verhandlungen mit den Länderreglerungen. Berlin. 26. Juni. Wenn man von den Aus- schreitungen und Zusammenstößen absicht, ist das etnziae jiolUische Ereignis des Sonntags in der Reichshaupt- in- Besprechung, die der Reichskanzler vor sei- ner Rückreise nach Lausanne mit dem ReichSbankpräsi- denten Hatte. Dr. Luther ist erst heute früh au» Lau- saune zurückgekchct. war dorr also fast einen Tag lün- gsr al- der Kanzler. Es ist selbstverständlich, daß er da« Bedürfnis hatte, Herrn von Papen noch über seine letzten Unterredungen und Eindrücke zu unterrichten. Ueber diesen rein informativen Charakter dürfte die Bedeutung der Unterhaltung allerdings kaum hinaus- Auer Tageblatt L -E Anzeiger Mr Has Erzgebirge Enthalten- dk amtlichen Vekanatmachuag«, de» Rate» d« Sta-t und de«Amtsgerichts Aue. Nr. 149 — Dienstag» üen 28. Zum 1932