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Pulsnitzer Anzeiger Anzeiger Ohorner Haupt- und Tageszeitung sür die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zur Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen de» Landrates zu Kamenz, der Bürgermeister zu Pulsnitz nnd Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Dulsnitz sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 33 Montag, den 9 F^b^uur 1942 94 Iahraana Diese Fettung erschein i täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn- und Feiertage. Bezugspreis Bei Abholung 14 tägig 1.— RM., frei HauS 1.10RM. rinschl 12 bez. 15 Pf. Trägerlohn. Postbezug monatl. 2.50 RM. Tie Behind-rung der Lieferung rechtfertigt leinen Anspruch aus Rückzahlung des Bezugspreises. Zeitungsausgabe iür Abholer täglich 3—8 Uhr nachmittags. Preise und Nachlaßsätze bei Wiederholungen nach Preisliste Nr. 8 — Für das Erscheinen oon Anzeigen in bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vorm. 8 Uhr aufzugeben. — Geschäftsstelle: Nur Adolf-Httler-Straße 2 — Fernruf nur 5S1. Da8 Getane wie das Versäumte hat das Schicksal still in seine Hände genommen, hat geformt, gelenkt, gewandelt, nach einer tieferen Einsicht und einem tieferen Gesetz. Ern st Wiechert. Reichsminister Dr. Todt tödlich verunglückt Staatsbegräbnis durch den Führer angeordnet VN8. Berlin, 8. Februar. In loldalilcher WltzierWung ist heule Reichsminister Dr. Todt bei Durchführung feiner militörlfchen Aufgaben durch Flugzeugabsturz löblich verunglückt. Der Führer har ein Staatsvegrübnis angeordnet. Unvergängliche Werte und Leistungen des nationalsoziaiiftifchen Deutschlands in Krieg und Frieden sind für aNe Zeiten mit dem Namen Todt unlöslich oerimpp. Das deuWe Bolt verliert in iVm einen feiner genialsten Vrgamfatoren, das Reich seinen technischen M»l er und WastenBm ed, die Partei einen fanarWen Bortämoler und der Führer emen treuen tSeiolgsmann und MHerW begabten molk eichen Mitarbeiter. Ei»« einzigartige Laulbah» Dr. Todi stammt aus, Baden, wo er am 4. September 1891 in Pforzheim geboren wurde. Er studierte Ingenieur- Wissenschaften an den Technischen Hochschulen in München und Karlsruhe und promovierte mit einer Arbeit über Straßen bau zum Dr.-Ing. Im Weltkrieg war Dr Todt vom ersten bis letzten Tag an der Westfront, zunächst -als Offizier bei der Feldartillerie, dann als Bcuaillonsadjuiant bei einem Infan terieregiment und von 1916 ab als Fliegerosfizier im Ab schnitt Toul-Perdun, wo er im August 191? im Luftkampf verwundet wurde. Bereits im Jahre 1922 schloß er sich der NSDAP an. wo er Fachberater für ven Straßenbau war Am 5. Juli 1933 wurde Dr Todi durch den Führer zum Generaltnspekror für das deutsche Straßenwesen bestellt Seine Hauptaufgabe war dabei der Bau eines ge schlossenen Netzes von Autobahnen, der technisch und organisatorisch Leistungen von bisher ungekanntem Ausmaß verlangte. Generalinspektor Todt löste diese Aufgaben mit unvergleichlicher Tatkraft und bewies zugleich durch die Schön heit seiner Schöpfungen, daß Technik im nationalsozialistischen Deutschland eine Kunst ist. Die ganze Welt zollte schon diese!» ersten großen Werk Todts uneingeschränkte Anerkennung und ehrliche Bewunderung. Durch den Krieg wurden die Arbeiten unterbrochen. Immerhin waren zu seinem Beginn bereits 4000 Kilometer Reichsamobahn vollendet nnd weitere 1600 Kilometer im Ausbau begriffen. 346 Millionen Kubikmeter Erde waren bewegt worden, 126 Millionen mehr als beim Bau des Panamakanals. Als im Frühjahr 1938 infolge der gespannten politischen Lage eine Beschleunigung der Verteidigungsanlagen im Westen zur Sicherung des Reiches erforderlich wurde. beauftrag,« ihn der Führer, das gewaltigste Festungswerk aller Zeiten, den West wall bis zum Herbst 1938 fenigzustellen Zu diesem Zweck wurde die Organisation Todt ins Leben gerufen, die heute für das deutsche Volk zu einem Begriff geworden ist. Für diese ungewöhnlichen Leistungen wurde Dr Todi der deutsche Nationalpreis des Jahres 1938 verliehen. Das gleiche Jahr brachte Dr Todt noch weitere neue Aus laden. So wurde er im Dezember zum Generalbevollmäch'ig- ten für die Regelung der Bau Wirtschaft ernannt Fast gleichzeitig erfolgte durch den Führer seine Ernennung zum Haupldienstleiier der NSDAP Weiler führte er das Amt für technische Wissenschaften der DAF und hatte zugleich den Vor sitz im NS.-Ännd deutscher Technik. Im Oktober 1939 wurde ihm der Charakter als Generalmajor verliehen. In der SA., in die er lange vor der Machtergreifung als einfacher SA.- Maun eingetreteu war, bekleidete er die Stellung eines SA-- Obergruppenführers Zur Durchführung des vom'Führer aus gestellten gewaltigen Munitionsprogramms wurde es erforder lich, allein, der Waffenhcrstellung und Mnnitionserzengnng rangen «reuen zu vocyper Maltenlfaltung unter einheitlicher Leitung zusammenzufassen. Zu diesem Zweck wurde das Reichs Ministerium für Bewaffnung und Mu nition gebildet, dessen Leitung der Führer im März 1940 dem Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen, Dr. Todt, anvertraute. Das ist in großen Zügen die ungewöhnliche Laufbahn dieser einzigartigen Persönlichkeit. Konzentration der Kräfte und Leistungssteigerung, das waren die beiden wesentlichen Gesichtspunkte, unter denen die gewaltige Arbeits leistung Dr. Todts zu werten ist. Er verkörperte in seiner Person den deutschen Siegeswillen, der zu äußerster Anspan nung auf jedem Gebiet entschlossen ist. Unvergänglich durch sein Werl! Die schmerzliche Kunde von dem tödlichen Unfall des Reichsministers Dr. T o d t, der mitten aus dem kraftvoll sten Einsatz sür Volk und Vaterland hinweggerissen wurde, hat das deutsche Volk mit tiefer Trauer erfüllt. Reichs" Minister Dr. Todt gehörte zu jenen nationalsozialistischen Persönlichkeiten, die sich durch ihre Gesinnung und ihre Taten ein ewiges Denkmal im Polke setzen. Er ist einer der ältesten Kampfgenossen des Führers und ist zugleich auch einer der bewährtesten Kräfte im Kampf um die Frei heit der Ration Er gehört zu jenen genialen Organisa 4oren, die es verstanden haben, eine einmal gestellte Aus gabe mit ebenso schöpferischer Begabung wie durchgreifen der Energie blitzartig in die Tat umzusetzen. Die Willens- Ikraft dieses Mannes kannte keine Hindernisse, nnd so Hai er in kürzesten Fristen Werke geschossen, die Jahrhunderte überdauern werden und die seinen Namen unsterblich gemacht haben. Wenn in der Zukunft einmal von den Straßen des Führers gesprochen werden wird, dann wird auch sein Name immer wieder als Träger dieses gewaltigen Kultur werkes aufklingen. Und wenn die Geschichte einstmals von den Taten erzählt, die zur Sicherung der Grenzen des Reiches vollbracht worden sind, dann wird sie wiederum des Reichsministers Todi gedenken, der den Westwall mit -en Männern der Organisation Todt geradezu aus dem Boden gestampft hat und somit die Voraussetzungen schuf, daß wir zu Beginn des gewaltigen Freihcitsringens nicht <inem Zweifrontenkrieg ausgesetzt waren. Wo immer es galt, durch überragendes technisches Können, durch Zusammenballung aller Willenskräfte und durch schöpferische Ideen ein kriegswichtiges Unternehmen ins Leben zu rufen, da hat Reicysmininer Todt seinen Mann gestanden und auch als Reichsminister für Bewaff nung und Munition seine überragenden organi satorischen Fähigkeiten unter Beweis gestellt sowie der deutschen Rüstungsindustrie zu jener absoluten und nicht mehr einzuholenden Ueberlegenheit gegenüber derjenigen unserer Feinde verholfen. Ein, ebenso gigantisches Werk, das mit dem Namen dieses alten Kämpfers verknüpft ist, ist die Befesti gung der A t l a n t i k k ü st e. Die Schaffung von Be festigungswerken, die als Stützpunkte für unsere Abwehr jeden Versuch der Feinde, die Atlantikküste anzugreifen, zu einem verderbenbringenden Wagnis werden lassen. Unsterblich durch sein Werk wird Reichsminister Dr. Todt aber cmch immer fortleben als ein wahrer National sozialist, der durch die Herzlichkeit seines Wesens, durch die innige Verbundenheit mit seinen Arbeitern neben einer großen Führerpersönlichkeil zugleich auch ein wahrer, hilfsbereiter Kamerad gewesen ist. Sein Leben war bestimmt von soldatischer Pflicht- erfüllana. Er war kein Mann des Wortes, sondern der Tat und für ihn galt der Wahlspruch Moltkes „Mehr sein als scheinen". Der Verlust dieses. Mannes erscheint uns schier nnersetzlich. Um so mehr aber wird sein Vorbild alle anspornen, in seinem Geist weiterzuwirken, nm sein Werk zn vollenden. „Geboren als Deutscher, gelebt als Kämpser, gefallen als Held und eingegangen ins Volk", so wird er immer ein leuchtendes Vorbild für jeden Deutschen sein. Sie LeWpekulation Singapur (Von unserem militärischen Mitarbeiter) Das angeblich uneinnehmbare Singapur liegt jetzt unter dem schweren Artilleriefeuer der Japaner. Dieses Feuer fällt aus einer Richtung auf die Festung, die weder den Erbauern» von Singapur, noch den heutigen Verteidigern erwünscht sein kann. Von der Südspitze Malayas aus wird ein Dauerbombav- dement unterhalten, das sich zunächst gegen die im nördlichen Teil der Insel Singapur liegenden Anlagen richtet. Das Feuer liegt direkt auf dem Kriegshafen, der die Styaße von Johore als ! natürlichen Liegeplatz benutzt. Um den Kriegshafen herum er heben sich die Werft- und Lageranlagen, ein Teil der T^eibstoff- depots Sie sind b r.its in den ersten Stunden der artilleristischen Einwirkung zerschlagen worden, nachdem das größte Schwimmdock der Welt schon Tage vorher durch Bombentreffer vchmichtet s worden war. Singapur soll eine Seefestung ersten Ranges sein. Vielleicht war es das auch einmal. Küstcnwerk«, die dicht nebeneinander gesät waren, schützten die Insel vor einem Angriff über See, Der Zugang zum Kriegshafen im Norden war abgeriegelt durch d<s -m Ncrdosten der Insel ausgestellten schwersten Küstenge»> schütze, über die England überhaupt verfügt. Hier standen die Batterien mit einem Kaliber von 42 und 45 Zentimeter. Sie waren in der Lage .schon auf größte Entfernung hin den Zutritt zn sperren Di« Seefestung Singapur hätte einen Angriff über das Meer sehr lange aushalten können. Er hätte sich in jedem Falt für den Angreifer sehr verlustreich gestaltet. Da im Rücken der Festung die Halbinsel Malaya liegt, die vielerlei Venso.st gungsinkglichketien bot. konnte mit einen: gewissen Recht dir Seescstung als die stärkste ihrer Art gelten. Der W«rt von Singapur mußte in dem Augenblick zu einem Scheinw«rt herabsinken, da der Angriff nicht aus dem Südchine sischen Meer heraus, sondern von Land her erfolgte. Denn die A«ßm gsbauer haben den großen nicht wieder gut zu wachenden Fehler begangen, auf eine Rückende! teidigung der Festung über haupt nicht zu achten. Vielleicht konnte vor zehn Jahren eine solche Schwäche in Kauf genommen werden. Die letzten Jahre hätten allerdings England dahingehend belehren müssen, daß die politischen Vorbedingungen Südostasiens einen grund sätzlichen Wandel durchgemacht hätten. Gerade die englische Ocffentlichkcit hat sahrelang die Annäherung zwischen Thailand und Japan festgehaltcn. Sie schuf neue Möglichkeiten des An griffs gegen Singapur. Es hätte dagegen zur richtigen Zeit etwas unternommen werden können, materiell sowohl als auch zeb- sonell. Es ist nichts geschehen. So wurde die Rückendeckung, die provisorisch in den letzten Monaten geschaffen worden war, nicht zuletzt aus Mangel an Verteidigern zusammengsschlagen. Es ist der merkwürdig- Fast nun eingetreten, daß die stärkste Festung der Welt zugleich die schwächst« ist. lieber sie ist mit Beginn der jcsanischen Gencraleffensive der letzte Lebensabschnitt einge- brcchen. soweit England im Leben Singapurs ein« Rolle spielt. Die Anlagen von Singapur zerfallen im systematischen Zep- störungss^uer. Die Flotte die ja nur noch klein war, ist aus dem Kri-gshaf-n verschwunden. Mit Verdichtung der japan'schen An griffswucht bleibt die rettende TranspoRstotte im Süden der Insel als letzte Chance der Verteidigung . Au! Mel vor Singapur gelandet Japanische Kampftätigkcit gegen Singapur bedeutend zu- genommen Wie Reuter aus Singapur meldet, wird in dem amt lichen Kommunique vom Sonntag zugegeben, daß die feindliche Kampftätigkeit am Sonntag bedeutend zugenommen habe. So wohl die Lufttätigkeit als auch die Beschießung richteten sich lraupisächlich gegen die britischen Stellungen im Nolden der Insel Wie ver britische Heeresbericht aus Singapur seiner meideu sind die Japaner am Sonnabend aus der Insel Pula» ltbin in der Straße von Johur zwischen dem Fest land ver Mataicnhalbinsel und der Insel Singapur gelandet. Die Insel ist Kilometer lang und knapp 2 Kilometer breit und befindet sich am Ostende der Ioburstraße. Sieg bei Fava no» größer Dritter Kreuzer beschädigt. — Zerstörer versenkt. Wie das Kaiserlich Japanische Hauptquartier bekanntgibt, sind nach dem Luftangriff der japanischen Mariuestreitkräfte auf die niederländisch-indische und nordamerikanische Flotte in der Java-See am 4 2. Meldungen eingelaufen, wonach der Leichte USA.-Kreuzer vom „M a r v 1 c h e a d" - T y p und der niederländische Kreuzer der I a v a - K l a s s e, die als beschädigt gemeldet worden waren, so schwer getroffen wurden, daß sie nicht mehr repariert werden können. Es ist ferner sestgestelli worden, daß auch der niederländ ' he Kreuzer „Tromp", 3456 Tonnen, wahrend der gleichen Schlacht ebenfalls schwer be-- schädigt wurde. Bei dem Kreuzer „Tromp" handelt es sich um einen Tor pedokreuzer, der erst im Jahre 1937 vom Stapel gelaufen ist und außer der artilleristischen Bestückung von sechs 15-Zenti- meter-Geschützen, vier 4-Zentimeter-Flugabwchrgeschützen so wie vier Maschinengewehren über sechs Torpedorohre verfügt. Ein in der Java-See operierendes japanisches U-Boot haL am 5. Februar einen großen feindlichen Zerstörer versenkt.